Ein Haul ist ein Haul ist ein Haul ist ein Haul. Denkt man so. Ist es aber nicht. Ein Haul bringt Freude – und Verpflichtung. Gar zu schnell sind die Schächtelchen aus dem Haul im Schrank verstaut. Gar zu schnell legt man den bösen Gedanken ans Bemalen zur Seite und hofft aufs Vergessen. Gar zu schnell holt uns dann allzu oft unser schlechtes Gewissen ein, wenn aus den Tiefen des Schranks der Ruf ertönt: „Maaaal uuuuns aaaan!!!“. Wir flüchten dann ganz schnell in die Bucht und klickern uns da was zusammen, aber der Ruf aus dem Schrank wird nicht leiser…
Wie die 15mm British Infantry zu ihrem guten Recht kam
Das Gedränge vor der Bekleidungskammer war schon gewaltig. Es waren eindeutig britische Wortfetzen, die man dort vernehmen konnte. Und deutsche mischten sich auch darunter. Und es nahm kein Ende. Als der Weg ins Offizierskasino den Rittmeister von Stürmisch unfreiwillig an der unikornischen Bekleidungskammer vorbeiführte, musste er sich mühsam einen Weg bahnen. Schnell wurde ihm klar, dass er da einen übelsten Missstand aufgedeckt hatte. Er nahm sich vor, gleich am nächsten Tag Abhülfe zu schaffen.
So oder so ähnlich muss es gewesen sein, denn plötzlich packte es mich, die ganzen (leider unbemalten) 15mm-Mannen der letzten Hauls mal auf dem Wohnzimmertisch auszubreiten. Es war dann schon gut, dass der Wohnzimmertisch zwo Meter zwanzich lang ist. Es erschreckte mich, zu sehen, welche Heerscharen sich da übers Jahr eingefunden hatten. Vom David, vom Metzger, vom Bestellonkel, von der Crisis… Loot um Loot kam zum Vorschein und mir wurde bewusst, dass die nächsten PBI-Spiele durchaus im Regimentsrahmen würden stattfinden können.
Ich beschloss, das Jahr 2019 zu nutzen, den Zinnberg mal kräftig abzutragen. Und beginnen wollte ich bei den Briten. Warum? Das kann ich auch nicht sagen. Vielleicht, weil ich noch keine vernünftige 15mm-Armee habe. Auf jeden Fall war der Plan gefasst und ich ging an die Umsetzung. Umsetzung bedeutete in dem Fall auch eine Sichtung und Planung der Ausführung.
What shall we do with the drunken sailor?
Sailors sind keine dabei, aber Figuren aus Zinn wie aus Plastik. Und in allen Bemalzuständen sind sie. Fertig gestellt, unbemalt, völlig verkorkst… Da muss man Ordnung reinbringen.
Es stand für mich recht schnell fest, dass auch die bereits bemalten Figuren neu bemalt werden müssen. Teils waren sie zu grottig (dunkelstes Braun overall!!!) bemalt, teils sollten sie später wie aus einem Guss ausschauen.
Farben: wie bemale ich die 15mm British Infantry?
Mit Vallejo-Farben habe ich einige Tests gemacht. Ich wollte Grüntöne und Brauntöne testen. Ursprünglich hatte ich vor, eine solche Farbe deckend auf die Figur aufzubringen. Doch davon kam ich wieder ab.
Doncolors 314er-Beige Grundierung mit darauf lasiertem Braun bei den Russen hatte mich nachhaltig beeindruckt. Ich sagte mir, dass man bei den Briten sicher nur den passenden Farbton würde finden müssen, um ein qualitativ ähnliches Ergebnis zu erhalten.
1. Versuch: Nato-oliv auf 314er Beige
Mein erster Versch wurde mit
- Revell Aquacolor 36314 Beige für die Grundierung.
- Revell Aquacolor 36146 Nato-Oliv für die Lasur.
- Revell Aquacolor 36135 Hautfarbe für die Lasur.
- Revell Aquacolor 36165 Bronzegrün für den Helm.
- Revell Aquacolor 36108 Schwarz für das Barrett, die Stiefel und die Submachine gun.
- Revell Aquacolor 36382 Holzbraun für die Rifle.
- Revell Aquacolor 36145 Helloliv für Webbing, Kleinteile der Ausrüstung und das Trockenbürsten des Helms und der schwarzen Waffenteile.
- Games Color Umber Wash für das Finishen von haut und Uniform.
gestartet. Alles in allem kamen sehr befriedigende Resultate heraus. Kann man so lassen, muss man aber nicht. Die anderen beiden Farben für die Lasur wollte ich unbedingt auch noch ausprobieren.
2. Versuch: 36381 Braun auf 314er Beige
Die Revell Aquacolor 36381 Braun ist ein wenig auffallender Braunton. Ich war mir unsicher, ob es werden würde. Ich nehme die 381er Braun auch so gut wie nie. Entsprechend eingetrocknet war der Farbtopf, aber etwas Wasser machte dem Braun wieder Beine.
Was meint ihr dazu?
3. Versuch: Dark Earth auf 314er Beige
Die Revell Aquacolor 36182 Dark Earth ist ein für mich unangenehmer Farbton. Ich empfinde ihn als „aufdringlich“. Trotzdem probierte ich ihn aus, um zu sehen, wie er als Lasur auf der 314er Beige wirkt.
Fazit, Entscheidung und Produktionsstart
Das Fazit aus meinen Farbversuchen: alle drei Farben gehen, haben ihren eigenen Reiz – jede für sich. Wer es mir nachtun will, kann sich da frei entscheiden, ganz nach seinem persönlichen Gusto.
Die meisten 15mm Figuren der British Infantry waren noch auf Flames-of-War-Basen aufbeklebt. Dort habe ich sie auch belassen. So ließen sie sich einfacher bemalen. Später sollte dann noch ein Umbasieren stattfinden. Für PBI habe ich 30mm-Unterlegscheiben als Basen vorgesehen. Die haben sich bei mir bewährt.
Bemalvorgang beendet? Basieren steht an!
Wie man auf dem nächsten Foto sehen kann, ging es beim Bemalen kunterbunt zu auf der Bemalunterlage. Doch das Gewusel hatte bald ein Ende. Die Figuren habe ich auch von den Flames-of-War-Sockeln gelöst.
Für das Basieren habe ich dann die Figuren gezielt ausgewählt und zu 3-Mann-Squads zusammengestellt.
Mehr zum Basieren beim nächsten Mal.
Stay tuned!
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
1 Kommentar
Ja.., mach sie fertig.., dass meine Deutschen sie dann fertig machen können…. :-)