Die Einkleidung der Panzergrenadiere im Winter-Look schreitet voran. Somit wird auch langsam die Frage nach der Gestaltung der Bases der Minis aktuell. Wie sollen die Bases werden? Eines ist klar: Schnee, genauer Pulverschnee, soll drauf. Natürlich soll es „natürlich“ ausschauen. Und natürlich soll es schick ausschauen. Das Glitzern des Schnees ist erlaubt… Mit den ersten fertig eingekleideten Minis unternimmt Sturmi erste Gehversuche im diesjährigen Schnee.
Das Schneegestöber einfangen
Woher kriegt man den Schnee für die Bases? Nun zuallererst bin ich mal im örtlichen Modellbahnfachhandel aufgeschlagen und habe die Regale inspiziert und den Verkäufer konsultiert. Bei Busch und NOCH wurde ich in Sachen Pulverschnee fündig. Ich habe beide genommen, um etwas mehr Spielraum beim Pröbeln zu haben. Busch hat sich schnell als eine mit Wasser anzurührende Pampe für Dächer herausgestellt. Das werde ich sicher für den Häuserbau für die Winter-Spielplatte brauchen. Hier eventuell nicht. Das Produkt von NOCH hatte ich kürzlich bereits bei den Weihnachts-Grenadieren erfolgreich eingesetzt.
Somit war eigentlich die Frage nach dem „Woher kommt der Schnee?“ recht schnell gelöst. Von den Nikolaus-Grenadieren her wusste ich aber noch, dass es tricky war, die Schneeoberfläche zu gestalten. Zu glatt sollte es nicht sein. Bei den Nikolaus-Grenadieren hatte ich kleine Steinchen auf die Base geklebt und mit dem Pulverschnee überzogen. Noch nicht ganz perfekt, weil ich die Steine nicht weiß lackiert hatte und so die Naturfarbe der Steinchen durchschimmerte. Der Schnee deckt nicht zu 100%. Schade eigentlich, aber wenn man’s weiß, kann man sich ja danach richten. In diesem Fall nahm ich mir vor, die Bases ordentlich mit weißer Farbe zu bepinseln, bevor sie mit Pulverschnee bedeckt werden würden.
1. Step der Schnee-Base-Gestaltung: weiß grundlackieren
Dieser Schritt ist easy, muss man doch nur die Base mit einem Anstrich weißer Farbe überziehen. In diesem Fall nehme ich die REVELL AQUACOLOR weiß matt. Bild zeige ich jetzt mal keins, Weiße Farbe kann sich sicher ein jeder gut vorstellen.
2. Step der Schnee-Base-Gestaltung: grobe Modellier-Paste auftragen
Um die noch recht plane Base etwas buckliger zu gestalten, kaufte ich mir im Kunst- und Malereibedarf (Fa. Listmann allhier in Mainz) Modellier-Paste. Dies ist eine Acryl-Dispersion mit eingestreuten Kügelchens. Diese sind cirka nen halben Millimeter dick. Das Zeugs ist schwer aufzustreichen, was ich mit einem Küchenmesser als Spachtel mit Spitze versuchte. Es knirscht immer rech ordentlich, das Zeugs. Wenn man ausdauernd ist, gelingt es. Jedenfalls entsteht so eine unregelmäßige Oberfläche auf der Base. Etwas sehr rauh ist sie noch, aber dem wird im nächsten Schritt abgeholfen.
Der Trocknungsprozess ist mit mehreren Stunden angesetzt. Meine Ungeduld ließ mich die Oberseite der Halogenlampe am Wohnzimmertisch als Trocknungs-Beschleuniger einsetzen und den Trocknungsprozess auf etwa 3,7 Minuten verkürzen.
Hier mal ein Bild einer solchen Base, die ausschließlich die grobe Modellier-Paste aufgetragen zeigt. Bitte beachten: die Modellier-Paste habe ich nicht flächendeckend, sondern ganz gezielt aufgetragen. Speziell die Zone um die Stiefel des Minis habe ich ausgespart.
3. Step der Schnee-Base-Gestaltung: Acryl-Struktur-Gel auftragen
Das Acryl Strukturgel von Marabu ist von cremiger Konsistenz. Es dient zum Nivellieren der unnatürlichen Zwischenräume in der von der Modellier-Paste geschaffenen Oberfläche. Das Strukturgel lässt sich leicht mit der Spitze eines Küchenmessers (meine Wahl) oder eines kleinen Spachtels auftragen. Die Lücken werden schnell geschlossen und man kann die Oberfläche der Base noch etwas modellieren.
Jetzt könnte man sich fragen, „Warum nimmt er erst die Modellier-Paste um nachher das ganze wieder unter Acryl-Gel zu versenken?“. Das ist recht einfach zu beantworten. Das Acryl-Gel ist von wenig fester Konsistenz und eignet sich nicht für den alleinigen Einsatz zur Formung der Schneeoberfläche. Die Modellier-Paste übernimmt die Aufgabe, größere Unebenheiten aufzubauen, wo das Acryl-Strukturgel einfach nur wieder zerlaufen würde.
Hier mal das Ergebnis der Gelerei: diese Base wurde mit dem Acryl-Gel bestrichen. Die Oberfläche ist wieder ein wenig planer geworden.
Man sieht, dass die Oberfläche noch recht glasig wirkt. Übrigens auch hier: die Trocknungszeit (ohne Hilfen) liegt bei mehreren Stunden. Wer von einem Abend zum nächsten seinem Hobby frönt und keine Eile hat, kann die Trocknungszeit in die Nacht legen. Meinereiner bemühte auch hier die Halogenlampe… nach kaum 5 Minuten war der Keks gegessen und der Schneeanwärter trocken.
4. Step der Schnee-Base-Gestaltung: erneut weiße Farbe auftragen
Das glasige Gel macht sich nicht so gut als Oberflächen Farbe. Meine Befürchtung ist es, dass die glasige Oberfläche durch den noch aufzutragenden Schnee durchschimmern würde. Daher bemühe ich hier wieder die weiße REVELL AQUACOLOR und den Pinseln. Das Ganze ist ratzfatz trocken und man kann zum nächsten Schritt übergehen. Hier ein Blick auf die fertig bemalte Base.
Wie geht es weiter?
Diese Frage stellte ich mir, denn verschiedene Optionen taten sich für mich auf.
- Die Base mit einem fertigen Wash überziehen
„Schmutzig washen“ trifft es auch. Hier kann mein sonstiger Alleskönner. der „DAK Wash von AK Interctive“ zum Einsatz kommen. - Die Base mit einer grauen Lasur überziehen
Der Grundgedanke ist der, dass Schnee selten rein weiß ist, sondern in Vertiefungen und auf Kanten die leicht violette Farbe des Himmels wiederspiegelt. - Pulverschnee aufstreuen und fertig
Die simpelste Variante, die aber auch den anderen Weg als unerkundet offen lässt.
Eine Sache unerkundet zu lassen, muss nicht sein. Ein kleiner Ausflug in Forschung und Lehre soll ja gut tun und den Wissensstand heben – und grundsätzlich einer guten Sache dienen. Also pröbelte ich zuerst mal mit der grauen Lasur.
Pröbelei #1: der DAK Wash von AK Interactive
Dieser Wash gibt der Schneeoberfläche eine stark verschmutzte Erscheinung. Ist nicht ganz mein Ding, jedoch weiß ich, dass es Kollegen gibt, welche dieses Erscheinungsbild schätzen würden. Hier ein Bild vom Schmutz-Schnee.
Pröbelei #2: Lasur aus Revell AQUACOLOR Mittelgrau
Die Farbe Mittelgrau ist recht hell. Mit kräftig Wasser verdünnt, lässt sich die Lasur gut auftragen. Noch im nassen Zustand merkt man: die erzielte „Verschmutzung“ des Schnees ist minimal. Nach der Trocknung sieht man: das „Widerspiegeln“ der Himmelsfarbe kommt nicht ganz rüber. Aber: die Oberfläche des Schnees wirkt nicht mehr wie Neuschnee, sondern etwas natürlicher. Es gibt ein paar Schatten-Stellen, das tut dem Gesamteindruck sehr gut.
Pröbelei #3: Lasur aus Revell AQUACOLOR Mausgrau
Die Farbe Mausgrau ist zu dunkel. Das Ergebnis kommt dem Einsatz des DAK Wash von AK Interactive recht nah – einzig der Farbton unterscheidet sich. Statt Brauntönen hat man hier Grautöne. Teufel und Beelzebub treffen sich im sibirischen Schnee… Ein Foto von dem Schmutzpamps erspare ich mir.
Pröbelei #4: Pulverschnee von NOCH
Tja, diese Variante war ja auch die ursprünglich angedachte. Diese setzte ich auch um. Die Anwendung ist recht einfach. Man bestreicht die Oberfläche der Base (nach dem weiß Bemalen der Acryl-Gel-Oberfläche) mit einem leicht mit Wasser verdünnten Ponalgemisch. Dort hinein habe ich noch „mal eben schnell“ einen Grasbüschel von MiniNatur eingepflanzt und sodann einiges an Schneel-Pulver von NOCH aufgestreut. Das Schnee-Pulver muss nicht vorbehandelt werden. Es wird direkt aus der Packung heraus aufgetragen und leicht angedrückt.
Man sollte es bis zur Austrocknung des Ponal-Klebers aufgehäuft auf der Base drauflassen. Nach dem gründlichen Austrocknen – normales Verfahren: 9 Stunden, mit Halogen-Unterstützung: 24 Minuten – klopft man den überschüssigen Pulverschnee ab – oder lässt ihn drauf. Macht sich auch gut, staubt nur beim Spieleinsatz eventuell…
Hier mal ein paar Fotos von den eingeschneiten Offizieren.
Die perfekte Schnee-Base
… gibts wohl eher nicht. Alle hier erprobten Varianten haben ihren Reiz. Fürs weiter Vorgehen bei meinen restlichen Schnee-Granadieren habe ich jedenfalls die Pulverschneevariante vorgesehen. Und sehr wahrscheinlich werde ich auch stets etwas Pulverschnee auf der Base und auf der Figur belassen.
Hier noch die Bilder von den Herren Offizieren…
Bildnachweis: © alle schwarzer.de