Die Do or Dice rückt näher und ich habe das Gefühl, das 7th Marine Regiment der 1st Marine Division des USMC (United States Marine Corps) braucht einfach noch bisle Verstärkung, um den Schatz des Ho-Chi-Minh zu heben.
7th Marine Regiment: the new recruits!
Die Viet-Cong-Truppen habe ich ja schon in ersten Stückzahlen gepinselt. Nun wurde es Zeit, dem USMC ein wenig mehr Nachdruck zu verschaffen. Von dem Esci Set 228 U.S. Elite Forces hatte ich mir in der Bucht vier Päckle geschossen. Für 10 Tacken sicher kein schlechter Fang. Jetzt war es Zeit, was draus zu machen.
Ich fange mal wie immer mit den Offzen an. Sechzehn Offze sind in den vier Packungen drin. Zwei Posen haben sie. Von der einen sind in der Packung vier Figuren, von der anderen nur einer. Klar, wer hier den höheren Rang kriegen wird, oder?
Montag habe ich die Minis gebased. Dienstag morgen habe ich schnell die schwarze Grundfarbe drüber gezogen. Und abends dann habe ich weiß trockengebürstet und mit dem USMC-Grün (REVELL Aquacolor 361 67 Grüngrau) die Uniform angezogen.
Etwas Hautpflege für die US Grunts
Die Grundbemalung mit der Uniformfarbe ist abgeschlossen, die Farbe getrocknet. Mittwoch abend kommen die Schmuckelemente drauf. Ich beginne mit der Hautfarbe. Grund dafür ist, dass ein Bemalen der Hautpartie NACH dem Bemalen der Waffen meist klecksiger und damit schwieriger ist.
Deswegen ziehe ich das Bemalen der Hautfarbe VOR die Waffenbemalung. Der Auftrag der Hautfarbe ist meist mit etwas Gekleckse auf anderen Partien verbunden. Vorzugsweise trifft es benachbarte Uniformpartien.
Der Farbauftrag erfolgt sehr dünn, damit die bestens modellierten Gesichter und Hände nicht von zu dick aufgetragener Farbe nivelliert werden. Erstmals benutze ich neben der Revell Aquacolor 361 35 Hautfarbe auch noch die Revell Aquacolor 361 84 Lederbraun für die Hautpartien. Für das 7th Marine Regiment will ich nämlich erstmals farbige GIs bemalen.
Welche Farbe da die Richtige sein könnte, habe ich mit Doncolor ausgiebigst diskutiert. Er meint, dass man nach dem Auftrag der Lederbraun wieder mit „Erdfarbe“ trockenbürsten müsse. Habe ich probiert, sieht aber etwas komisch aus. Oder ich kann nicht richtig trockenbürsten; das kann natürlich auch sein. Von daher gibts die Schoko-Color hier nur ohne Veränderung.
Vom Ergebnis bin ich angenehm überrascht. Das wirkt nach dem Trocken auf mich sehr stimmig. Allerdings werde ich dort keinen Wash für Schatten in Vertiefungen anwenden können. Doncolor meint zwar, dass ich da nen schwarzen Wash nehmen könne, aber das ist mir zu spooky. Die Schoko-Color ist eh schon sehr dunkel.
Nen flotten Cut für die GIs
Die Haare will ich auch bemalen. Es ist eigentlich ein Detail, das man aus 60cm Entfernung nicht mehr so richtig wahrnimmt. Andererseits fiel mir schon auf, dass der Farbklecks – so klein er sein mag – sehr zum Gesamteinduck beiträgt. Na, und ein paar Nahaufnahmen im Battle Report gibt es ja auch des Öfteren. Es braucht ja jetzt auch nicht sooo viel Zeit, die Haare anzupinseln.
Welche Farben nehme ich da?
- Schwarz für die farbigen GIs
- Revell Aquacolor 361 85 Braun für einen kräftigen, dunkelblonden Haarschopf der hellhäutigen GIs
- Revell Aquacolor 361 84 Lederbraun für einen sehr dunklen Haarschopf der hellhäutigen GIs
Mit dem feinen „000“ Pinsel von Winsor & Newton ist die Haarfarbe rasch aufgetragen.
Webbing und Gerödel
Das Webbing, also Koppel, Tragegurte etc. belasse ich. Auf diesen erhabenen Partien war noch vom weißen Trockenbürsten soviel aufhellende Farbe, dass durch den Auftrag der Grüngrau eine für mich hinreichend wirkende Auszeichnung des Webbings erzielt wurde. Auf dem oberen Bereich des Rückens findet man allerdings eine rechteckige Fläche, die ich aus optischen Gründen mit einem helleren Grünton belege.
Das Gerödel besteht aus
- Wasserflasche hinten, hier nehme ich das Revell Aquacolor 36 362 Schilfgrün
- Eine Handgranate, hier nehme ich das Revell Aquacolor 361 68 Dunkelgrün
- Eine weitere Tasche, hier nehme ich Revell Aquacolor 361 45 Helloliv
- Eine weitere Tasche, hier nehme ich Revell Aquacolor 361 89 Beige
- Eine Tasche am Webbing auf der Vorderseite, hier nehme ich wieder Revell Aquacolor 361 89 Beige
Auch hier geht das Bemalen der Gerödelsachen recht flott. Man braucht nur wenig Farbauftrag und kommt mit dem kleinen Pinsel zügig in alle Ecken für ein sauberes Endergebnis.
Rifle 5.56-mm, M16
Die Bewaffnung der Minis ist einheitlich – was ich bei der Auswahl der ersten zu bemalenden Figuren bewusst gesteuert habe. Jetzt geht es an das Bepinseln der M16 Rifles. Die M16 Rifles haben übrigens einen M203 40mm grenade launcher unten drunter. Das gibt gute Power im Spiel. Jetzt aber steht erst mal das Bemalen an. Drei Farben kommen zum Einsatz.
- Vorderschaft: bleibt schwarz. Spuren von Patzern vom weiß Trockenbürsten werden erneut überdeckt. Dann kommt ein Hauch von Revell 36 179 Blaugrau drauf. Das gibt einen schönen Kontrast zu den Vertiefungen/Öffnungen im Vorderschaft.
- Hinterschaft: bleibt schwarz. Hier müssen ab und an Farbpatzer vom Uniformbemalen überdeckt werden.
- Übriger Korpus des M16: Revell Aquacolor 361 68 Dunkelgrün ( die 42 geht auch )
- M203 40mm grenade launcher: ebenfalls Revell Aquacolor 361 68 Dunkelgrün ( die 42 geht auch hier )
Das „Marine Combat Knife“ Kampfmesser bekommt einen Griff mit Revell Aquacolor 361 85 Braun. Die Scheide wird mit Revell Aquacolor 361 89 Beige gestrichen. Hier könnte man verschiedene Farbtöne einsetzen. Ich habe diese gewählt, um eine optimale Kontraststärke gegenüber der umgebenden Uniformfarbe zu erzielen.
Farbpatzer korrigieren
Die Uniformfarbe wurde nach der Grundierung zuerst aufgetragen. Daher hat sie auch die ganzen Farbpatzer abbekommen, die nun korrigiert werden müssen. Dazu zählen häufig die Stellen an den Übergängen von der Hand zum Ärmel, der Kragen, der Übergang vom Uniformhemd zur Halspartie. Der Übergang am Uniformhemd ist besonders wichtig. Der starke Farbkontrast Hautfarbe/Uniformgrün sorgt dafür, dass die Patzer dort auch aus größerer Entfernung besonders stark auffallen. Das Auge nimmt keine Details wahr, man merkt aber dass etwas „nicht stimmt“.
Gesichtswäsche
Für die Hautpartien benutze ich schon länger einen Wash um tiefere Stellen wie die Augenhöhlen durch Schatten zu betonen. Auch die Partien um Mund, Ohren und Hände profitieren von einem Wash. Finger zeichnen sich besser ab und selbst auf großen glatten Flächen wie den Armen schafft der Wash unregelmäßige und natürlich wirkende Farbnuancen.
Im Laufe der Zeit habe ich bereits einige Washs ausprobiert – auch selbst gemixte. Der hier gezeigte Umber Wash von Game Color ist bisher mit Abstand der Beste. Diese Qualitätsstufe verleihe ich, weil der Wash sich mit dem Pinsel gut dirigieren lässt. Hat man an einer Stelle zuviel aufgetragen, muss man mit dem Pinsel vor dem Trocknen ran und muss die Flüssigkeit verteilen. Tiefe Stellen müssen bedacht werden, erhabene Stellen sollen bestenfalls einen „unruhigen Touch“ bekommen. Der „Umber Wash“ gehorcht der pinselführenden Hand aufs Wort. Hat man zu arg eingesuppt weicht er, wenn man mit dem Papierttaschentuch droht.
Für die dunkle Hautfarbe habe ich noch keine Lösung gefunden. Fürs Erste gefallen mir die farbigen GIs aber schon sehr gut.
Die Base bemalen
Für den Einsatz in Vietnam habe ich als Grundfarbe die Revell Aquacolor 361 84 Lederbraun vorgesehen. Diese trage ich zuerst recht dick auf den Rand der Base auf. Auf dem blanken Metall haftet dünnflüssige Farbe nämlich nicht wirklich gut. Nach dem Trocknen der Randpartie trage ich die Lederbraun dann auf dem Rest der Basefläche auf. An den Stiefeln muss man vorsichtig sein. Wenn man die mit einsuppt, muss man anschließend mit Schwarz korrigieren.
Nach dem Trocknen der vollständig mit Lederbraun bemalten Base steht das Trockenbürsten mit der Revell Aquacolor 361 85 Braun an. Der vom Orange bis ins Rötliche gehende Farbton gibt der Base einen Hauch von Vulkanboden, was für Vietnam stimmig ist. Dieses Mal habe ich keine Pflanzen aufgebracht. Ein wenig Moos kommt aber auf den Vietnam Bases generell ganz gut.
Das Offizierskorps
Wie man auf dem letzten Bild sehen kann, wurden vier der Offze noch mit Armbanduhren ausgestattet. Die Uhren waren am Arm modelliert und da dachte ich mir, dass man das Detail auch ausgestalten sollte. Das Armband wurde vorsichtigst mit Schwarz nachgezogen, der Korpus der Uhr selbst wurde ebenfalls Schwarz gehalten. Das Ziffernblatt wurde mit einem weissen Farbtupfer aufgebracht. Das Ziffernblatt in Weiß war mir wichtig, damit die Uhr als solche auch an den Armen der dunkelhäutigen GIs deutlich erkennbar bleibt.
Nach vollendeter Einkleidung stehen sie nun bereit. Noch ohne Untergebene, aber voller Tatendrang. Dafür gab es zuletzt noch rote Baretts, auch wenn laut Titel der ESCI-Packung eigentlich „Green Berets“ angesagt gewesen wären. Ich finde rote Baretts kleidsamer und auf dem Spielfeld lassen sich so die Offze besser vom Fußvolk unterscheiden.
Nach der Einkleidung ist vor der Einkleidung
Wie es manchmal so ist, kommt Eines zum Anderen. Kaum haben sich die ersten sechzehn Marines in nagelneuer Kluft getrollt, rücken schon die nächsten Herren an und nehmen auf der Bank vor der Bekleidungkammer Platz. 60 Grunts sind es dieses Mal, die frische Klamotten brauchen. Auf die Base sind sie gerade eben gehupft und warten auf Trocknung. Na, morgen werden sie mit der schwarzen Farbe Bekanntschaft machen. Mal schauen, wie weit wir Sonntag Abend sind.
Best
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de