Vietnam-Spielplatte: Making of #4

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Charlys Wohnzimmer liegt im Keller. Über die Spielplatte „Ebene 2“ geht es senkrecht hinunter. In „Ebene 3“ verlustiert man sich wieder in der Horizontalen in einem Irrgarten auf der Suche nach dem Schatz des Ho-Chi-Minh. Die Tunnel und Gänge sind ebenso zahlreich wie völlig anders als die Landschaftselemente auf anderen Spielplatten.

Tunnelbau in Vietnam

I. Gedanken vorher

Beim Bau der Tunnel für die beiden Spielplatten „Ebene 2“ und „Ebene 3“ galt es verschiedene Ziele zu erreichen.

  • Es soll stets mindestens zwei Wege zu einem Ziel geben. Ist ein Weg blockiert, kann der Spieler das Ziel immer noch über einen alternativen Umweg erreichen.
  • In beiden Ebenen sollen die Tunnelanlagen Cavernen enthalten. Diese sollen für Hilfsmittel und Gerätschaften wie Leitern, Charlys Stoßtrupps aber auch für Punji-Fallen und Booby-Traps aufnahmebereit sein.

Die Leitern stellen Ausrüstung für das US Marine Corps dar, welche nach dem Einstieg in das Tunnelsystem aufgenommen werden muss. Dazu müssen sich die Marine-Infanteristen natürlich zu den Cavernen mit den Ausrüstungsgegenständen hinbewegen und diese dort in Besitz nehmen.

Für die vertikale Spielebene „2“ sind zudem noch einige Schikanen vorgesehen. Der Abstieg führt zu verschiedenen Stellen, an denen eine Fortbewegung einfacher oder komplizierter wird.

  • Über abschüssige Tunnelgänge. Das nächst tiefergelegene Plateau ist mühelos erreichbar.
  • Über abschüssige Tunnelgänge, bei denen jedoch vor dem nächst tiefergelegenen Plateau die Einmündung des weiter nach unten führendes Gangs überwunden werden muss. Auch hier ist eine Leiter vonnöten.
  • Über Schächte, in welche man ausschließlich mit Hilfe von Leitern einsteigen kann.
  • Über Gruben – meist mit Fallen ausgestattet – hinweg.

Leitern werden in unterschiedlichen Größen bereitgestellt. In den Schächten und Gruben ist oftmals die Länge einer Leiter für das Vorankommen entscheidend. Kleinere Hindernisse wie der von unten in den eigenen Weg einmündende Gang können zumeist auch mit den kürzeren Leitern überwunden werden.

II. Planung und Umsetzung

Die Gänge für beide Ebenen wurden natürlich auf Papier geplant und nach Vollendung der Planungsphase auf die Styrodurplatten übertragen. Die Gänge wurden sodann mittels eines Styrodurschneiders (mit einem Heißdraht) in die Styrodurplatten eingraviert.

Die Schächte der vertikalen Spielplatte wurden für die Nutzung mit 20mm-Figuren ausgelegt. Die Schachthöhe liegt meist bei 30 bis 40 Millimetern.

Selbst bei sehr sorgfältiger Führung des Werkzeugs kommt es zu Unregelmäßigkeiten an den Wänden der entstandenen Schächte. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Schächte in der vertikalen oder in der horizontalen Spielplatte eingraviert werden.

III. Innenausbau der Tunnel und Schächte

Die Unregelmäßigkeiten wollen natürlich beseitigt werden. In diesem Fall beschlossen wir, die Wände der Schächte mit „Innenputz“ zu verspachteln. Aus dem Baumarkt schleppten wir ein passendes Eimerchen nach Hause und begannen mit der Auskleidung der Wände. Zum Auftrag der selbst aushärtenden Spachtelmasse verwendeten wir einen rautenförmigen Spatel. Der rautenförmige Spatel erlaubt auch ein gutes Bedienen der kleinen Ecken, derer es auf den beiden Spielplatten mehr als genug hat.

Nach dem Bespachteln wurde offensichtlich, dass die Oberfläche der Spachtelmasse doch nicht so plan war, wie sie es hätte sein sollen. Hier setzten wir ein Hilfsmittel der besonderen Art ein: „Wasser und Finger“. Die Finger wurden immer wieder mit Wasser befeuchtet und strichen die Unebenheiten der gespachtelten Wände glatt. Die erzielten Ergebnisse waren umso besser, je mehr Wasser eingesetzt wurde. Ein wenig Wasser haben wir öfters abgegossen, da es sich schon ein wenig gesammelt hatte. Dennoch war es hilfreich beim Entfernen der Unebenheiten der Tunnelwände.

Die nachfolgenden Bilder geben einen kleinen Einblick in die verschiedenen Stufen der Arbeit.

Soviel für heute.

Stay tuned!

Sturmi

In der vertikalen Spielplatte sind zahlreiche Schächte, Gänge, Kammern, Gruben eingelassen.

In der vertikalen Spielplatte sind zahlreiche Schächte, Gänge, Kammern, Gruben eingelassen.

Die Schächte, Gänge, Kammern und Gruben sind nach dem Schneiden mit dem Styrodurschneider noch sehr unregelmäßig und grob ausgeformt. Mit Spachtelmasse werden Wände, Decken und Böden der Gänge egalisiert und geglättet.

Die Schächte, Gänge, Kammern und Gruben sind nach dem Schneiden mit dem Styrodurschneider noch sehr unregelmäßig und grob ausgeformt. Mit Spachtelmasse werden Wände, Decken und Böden der Gänge egalisiert und geglättet.

Hier ein fertig bearbeiteter Gang.

Hier ein fertig bearbeiteter Gang.

Dieser Gang ist noch im Rohzustand, voller Stolperfallen für Charly.

Dieser Gang ist noch im Rohzustand, voller Stolperfallen für Charly.

Der Auftrag der Spachtelmasse erfolgt mit einem Spatel.

Der Auftrag der Spachtelmasse erfolgt mit einem Spatel.

Alle Flächen der Gänge müssen restlos mit Spachtelmasse bedeckt werden.

Alle Flächen der Gänge müssen restlos mit Spachtelmasse bedeckt werden.

Nach dem Auftrag der Spachtelmasse wird mit etwas Wasser und den Fingern die Oberfläche der Gänge nochmals geglättet.

Nach dem Auftrag der Spachtelmasse wird mit etwas Wasser und den Fingern die Oberfläche der Gänge nochmals geglättet.

Hier ein Zwischenstand.

Hier ein Zwischenstand.

Flashback: so sehen die Tunnel und Gänge jetzt aus

Farbgebung: die Wände der Tunnel und Gänge wurden leicht lasierend mit „Gebrannte Siena“ von Schmincke bemalt. Der Farbton wirkt hier sehr hell, da einerseits Wasser zugesetzt wurde und zum Anderen der weiße Untergrund des Innenausbauspachtels stark aufhellt. Für die übrigen und hier schwarz erscheinenden Flächen verwendeten wir „Van Dyck Braun“, ebenfalls von Schmincke.

Auch im praktischen Einsatz machen sich die Bambus-Leitern wohl so ziemlich am besten. Leitern aus Alu kämen hier sicher nicht halb so gut, oder?

Auch im praktischen Einsatz machen sich die Bambus-Leitern wohl so ziemlich am besten. Leitern aus Alu kämen hier sicher nicht halb so gut, oder?

In den Gängen finden sich immer wieder Punji-Fallen.

In den Gängen finden sich immer wieder Punji-Fallen.

Ein weiterer Unterrichts-und Lagerraum an anderer Stelle der Ebene 3.

Ein weiterer Unterrichts-und Lagerraum an anderer Stelle der Ebene 3.

Bewachte Kreuzungen stellen für den US-Spieler eine Herausforderung dar.

Bewachte Kreuzungen stellen für den US-Spieler eine Herausforderung dar.

Andere Leitern sind für den Transport nur bedingt geeignet. Der behauene Baumstamm hat ein hohes Gewicht.

Andere Leitern sind für den Transport nur bedingt geeignet. Der behauene Baumstamm hat ein hohes Gewicht.

Dieser Schacht ist zudem mit einer Booby-Trap gesichert.

Dieser Schacht ist zudem mit einer Booby-Trap gesichert.

Ein Wachtposten des Vietcong.

Ein Wachtposten des Vietcong.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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