Der Club Maquettiste de Strasbourg lud zu seiner Ausstellung ein. Den CMS Strasbourg kennt man. Auf seiner Ausstellung darf man sich stets außergewöhnliche Exponate erwarten. Das ist Grund genug, sich nach Strasbourg auf den Weg zu machen. Der Sturmi war dieses Mal nicht dabei, aber Uni Seung Lee und Kai Menzel haben den weiten Weg zurückgelegt – und euch einen Report und jede Menge Fotos von der Ausstellung mitgebracht.
Foto-Bericht Ausstellung am 17./18. Juni des CMS Strasbourg
Hier der Bericht aus Kais Feder:
Am 17. und 18. Juni fand die Ausstellung des CMS Club Marquettiste de Strasbourg statt. Der Club hat nur alle zwei Jahre eine Ausstellung und kann diese daher gut vorbereiten. Wer bei der letzten Ausstellung vor zwei Jahren dabei war, hat noch die brutale Hitze in der Halle in Erinnerung. So hatten auch wir uns mit einem Ventilator ausgerüstet und sind zu unseren französischen Freunden gefahren. Da die Anfahrt nur 2 Stunden dauert, konnten wir uns ganz gemütlich auf der Autobahn bewegen und gegen 8:30 Uhr die Halle betreten. Allerdings haben wir die Ventilatoren nicht benötigt, da die Temperatur in der Halle erträglich war.
Das Schöne an französischen Ausstellungen ist der „familiäre“ Touch. Es gibt eine Begrüßung durch den Bürgermeister, Frühstück, Mittag- und Abendessen in entspannter Runde. Wir hatten unsere Essen bereits im Voraus gebucht und bekamen Essensmärkchen für Kaffee, Kuchen, Mittag und Abendessen.
Ich konnte mich am Samstagvormittag nicht zurückhalten und bin zu einem Bäcker gelaufen und habe mir zwei Croissants und eine kalte Cola gekauft und mich in die Sonne gesetzt, um meine Beute zu verspeisen. Die Croissants waren echt klasse und der Genuß in der Sonne war echt klasse. So stelle ich mir Urlaub vor.
Die Halle war komplett belegt und bis auf ein oder zwei Aussteller waren alle Tische belegt. Was mir sofort auffiel, war die gesteigerte Qualität gegenüber der letzten Ausstellung. Es waren wirklich nur qualitativ hochwertige Modelle zu sehen. Einziges Manko bei einigen Ausstellern ist die Tischgestaltung. Hier hätte ich mir bei einigen Ausstellern mehr Sorgfalt und Liebe bei der Präsentation gewünscht.
Interessanterweise gibt es aber in diesem Punkt einen sehr großen Unterschied zwischen deutschen und französischen Besuchern/Ausstellern. Den französischen Besuchern/Ausstellern ist die Gestaltung „nicht so wichtig“. Wo der deutsche Besucher/Aussteller vorbei geht, bleibt der Franzose stehen und schaut sich die Modelle intensiv an. Es gab zum Beispiel ein Diorama mit einem Dorf der Schlümpfe und von Asterix. Der Deutsche rümpft die Nase und geht weiter. Der Franzose schaut sich das Diorama an und erkennt die Arbeit des Modellbauers an. Der hat nämlich alle Häuser selbst erstellt und dabei viel Liebe und Fleiß eingesetzt.
Bei dieser Ausstellung ist mir auch aufgefallen, dass ca. 40% deutsche Aussteller anwesend waren. Das ist im Gegensatz zum letzten Mal eine massive Steigerung. Somit hat sich die Ausstellung wirklich schon in Deutschland rumgesprochen. Das freut mich persönlich sehr, da die Ausstellung wirklich ein Besuch wert ist.
Wo liegt denn der Schwerpunkt der Ausstellung?
Nirgends. Es war wirklich alles vertreten, was unser Hobby ausmacht. Es wurden Figuren, Zivilfahrzeuge, Militärfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge ausgestellt. Ein Aussteller hat eine Büste modelliert und so live sein Können gezeigt. Die Büste war am Samstagmorgen noch im Rohzustand und am Sonntagabend fast fertig. Das war wirklich eine sehr gute Arbeit.
In der Halle waren drei professionelle Händler und diverse private Verkäufer vertreten, so dass auch hier der Bedarf an Zubehör, Farben, Bausätzen und diverser Literatur gedeckt werden konnte.
Kommen wir noch zum kulinarischen Teil der Veranstaltung. Als Mittagessen wurden wir mit Kartoffelsalat und Würstchen versorgt. Die Bockwürstchen waren nach meinem Geschmack zu fade und ich habe am Sonntag die große Bockwurst probiert. Ja, die war dann auch sehr gut. Die Getränkepreise sind in meinen Augen moderat und so finde ich konnte man hier seine Getränke getrost kaufen.
Leider ist mir dann doch eine Sache massiv aufgestoßen. Der Müllberg der hier produziert wurde, war echt gewaltig. Die Mengen an Plastik und Getränkedosen haben mein Herz zu regelrechten Weinkrämpfen bewegt. Dass die Kameraden nicht die Möglichkeit haben, Geschirr abzuwaschen kann ich verstehen, da die Küche dazu nicht ausgelegt ist. Allerdings gibt es mittlerweile genug Hersteller von Einweggeschirr welches biologisch abbaubar ist. Die Preise für solches Geschirr sind nicht höher als von dem schei…. Plastikgeschirr.
Das Abendessen haben wir dann in einer Sportgaststätte eingenommen. Dort haben wir vorab ein Salatbuffet geplündert und anschließend Schinkenbraten genossen. Beim Salatbuffet wurde ich mal wieder von den Anwesenden heftig überrascht. Die Bedienung hatte vergessen, den Salat mit Salatdressing zu versehen, aber trotzdem haben die Buben und Mädchen den „trockenen“ Salat gegessen. Das fasziniert mich dann doch immer wieder. Scheint aber den „Hasen“ geschmeckt zu haben.
Der Schinken wurde ohne viel Schnickschnack und nur mit Senf und Baguette serviert. Das hat in meinen Augen vollkommen ausgereicht, da der Schinken mehrfach nachgeliefert wurde. Das schönste war allerdings die Entfernung zum Hotel. Die Strecke konnte man schön in 10 Minuten spazieren und hatte dann noch einen Verdauungsspaziergang geschafft.
Zum Hotel „Roi Soleil“ kann man sagen, dass es sich um ein Zwei-Sterne-Hotel handelt, die Betten und Zimmer (50,00 €) sauber sind. Allerdings ist das Problem immer der Gast. Es ist mir nicht verständlich, wieso man sich nachts auf dem Flur so laut unterhalten muss. Tür zuschmeißen ist ja auch sehr beliebt. Leider war das Hotel sehr hellhörig und so konnte man alle Aktivitäten in den Nebenzimmern und Toiletten deutlich wahrnehmen. Mein Freund hatte sogar das Vergnügen einem Pärchen im Nebenzimmer beim Sex zuhören zu können. Er war darüber nicht so sonderlich begeistert, da die beiden sich um 3 Uhr nachts zur Paarung entschlossen haben. Naja. Das Frühstück (6,50 €) war spartanisch aber ausreichend. Das ist jedenfalls meine Meinung. Wie ich im Laufe des Tages aus den Gesprächen heraus gehört habe, stand ich mit der Meinung fast alleine da.
Mein Fazit für die Ausstellung?
Ich werde mich das nächste Mal wieder anmelden und auch wieder im Roi Soleil schlafen. Es war eine schöne Ausstellung mit vielen tollen Menschen und Modellen. Eine Ausstellung mit steigender Tendenz. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Ausstellung und bin gespannt, wann der Platzbedarf für die Ausstellung nicht mehr ausreichend ist.
Soweit der Bericht von Kai. Ihm und Uni gilt mein Dank für die feine Reportage und für die schönen Fotos. Beim Ansehen der Bilder habe ich es sehr bedauert, nicht dabei gewesen sein zu können.
Wenn ich das nächste Mal zur Jubiläumsveranstaltung dabei bin, werde ich wohl auch im Roi Soleil absteigen. Mal schauen, was geboten wird.
Jetzt aber mal gleich zu den Fotostrecken von Kai und Uni.
Fotos der Ausstellung des CMS Strasbourg von Uni
Fotos der Ausstellung des CMS Strasbourg von Kai
Bildnachweis: © alle Kai Menzel und Uni