„Fabrikhalle oder Vorfeld?“ – diese Frage stellte sich mir bei der Planung der nächsten Arbeiten an der Fabrikhalle. Da mir das Fabrikgebäude noch etwas unausgegoren im Magen liegt, entschied ich mich kurzerhand für das Vorfeld zur Fabrikhalle.
Die Zusatzspielplatte „Hallenvorfeld“
Das Vorfeld der Fabrikhalle ist eine zusätzliche Spielplatte, mit welcher die 75cm x 45cm große Spielplatte mit der Maschinenfabrik „Roter Oktober“ auf das PBI-Standard-Maß für die Spielplattenbreite von 120cm erweitert werden kann. Die Maße der Zusatzspielplatte betragen exakt 45cm x 45cm.
Das Hallenvorfeld ergänzt die Hauptplatte mit der Halle. Daraus ergibt sich, dass die beiden Gleisstränge und die beiden Betonstraßen eine Fortsetzung finden wollen. So soll es denn auch geschehen. Allerdings ist das auch nicht so neu, sind doch beide Spielplattenstücke zur gleichen Zeit geplant worden und die Gleise für das Vorfeld der Halle wurden schon beschafft und zurechtgesägt, als die Geleise für die Hauptplatte hergestellt wurden. Jetzt endlich sollten sie zum Einsatz kommen.
Fortführung der Gleise
Die beiden Gleisstränge der Hauptplatte werden im Vorfeld mittels einer Weiche in ein einzelnes Gleis überführt. Das ist völlig unspektakulär. Schön ist, dass hier eine uralate 7,5°-Weiche zum Einsatz kommt, die jedem Modellbahner ob ihrer Schlankheit das wasser im Munde zusammenlaufen lassen würde. Das sanft geschwungene Gleis, welches seitlich an der Fabrikhalle vorbei läuft, wird durch die Weiche erst so richtig zur Geltung gebracht.
Fortführung der Betonstraßen
Die Betonstraßen, welche an zwei Hallentore führen – oder von dort kommen, je nachdem, wie man es betrachten will – werden auch in eineeinzelne Straße zusammengefasst. Es gibt keine Notwendigkeit, zwei Zufahrtstraßen zur Fabrikhalle aufrecht zu erhalten. Alternativ wäre noch ein großer betonierter Platz denkbar gewesen, doch der wäre mir etwas einfallslos vorgekommen. So völlig unstrukturiert und formlos…
Gebäude im Vorfeld der Fabrikhalle
Tja, da habe ich mich von der Spielplatte von Graf Aujeszky inspirieren lassen. Die Fabrik- und Schuppengebäude und nicht zuletzt das Heizhaus auf der gräflichen Spielplatte (siehe das obige Foto) haben mir die Zähne lang gemacht. Sowas in der Art wollte ich auch auf die Platte bringen. Das eine Gebäude rechts hinten ist zudem auch im Fundus aus der frühesten Jugend des Herrn Rittmeisters vorhanden und wartet förmlich auf angemessene Verwendung. Ei denn…
Viel mehr soll nicht auf die kleine Spielplatte, denn überladen soll sie auch nicht werden. Heizhaus und Gebäude II werden zwei Spielfelder „Closed“ ergeben. Die restlichen sieben Spielfelder der 45cm x 45cm Spielplatte werden „offene“ Spielfelder bleiben. Kein Baumbewuchs, kein gedöns, muss nicht zum „Partial“ gemacht werden. Wer ein „Partial“ haben will, der soll Panzer in die Schlacht schicken. Wackere StuGs oder stürmische T-34. Dann klappts auch mit dem „Partial“.
Die Gebäude vor der Halle
Das Heizhaus mit seinem meterhohem Kamin und das kleinere Werkhallengebäude aus meiner Jugendzeit, welches hier mehr die Funktion einer Schlosserei oder so was hat, stammen von Vollmer, also aus dem Modellbahnzubehörhandel, wie man so schön sagt. Es sind das Vollmer Heizhaus/Kesselhaus/Heizwerk (Art.Nr. 551) und das Vollmer Fabrikgebäude (Art.Nr. 45610).
Beide sind von ihren Abmessungen her recht kompakt und versprechen, sich im PBI-15cm-Raster gut in die Spielplatte integrieren zu lassen.
Aufbringen der Gleise
Bei der ersten Spielplatte mit der Fabrikhalle „Roter Oktober“ habe ich bereits festgestellt, dass das Aufbringen der Gleise eigentlich recht simpel ist. Man legt die Gleise in der gewünschten Form auf und sorgt für eine fluchtende Ausrichtung der Gleisstücke. Die aufgelegten Schienen müssen mit den Schienen des Nachbarplattenstücks fluchten, will sagen eine kerzengerade Linie ergeben. Augenmaß ist angesagt – jedenfalls ist dies meine bevorzugte Herangehensweise. Man könnte zwar auch lange Lineale auspacken, aber ich ertraue da meinen Augen und meinem Schönheitsempfinden mehr.
Was ich eventuell vergaß, zu erwähnen: die Gleise wurden natürlich vor Kurzem bereits auf Länge abgesägt, das Gleisstück zum Abstellgleis hin sogar angeschrägt, da es ja schräg über den Plattenrand hinausläuft.
Liegen die Gleise richtig, markiere ich die Konturen des Gleiskörpers mit rotem Filzstift und markieren vor allem jene Stellen, welche an der Weiche bewegliche Teile in sich bergen. Diese sollen beim gleich folgenden Verleimen ausgespart werden, damit nichts festkleben kann. Das könnte mir eigentlich Wurscht sein, denn es geht ja ums Wargaming und nicht ums Modellbahnern. Doch ich nehme den Bau der Spielplatte gleich mal als Generalprobe für die anstehende Modellbahn.
Holla! Keine Angst, Pink Unicorn wird dem Wargaming treu bleiben. Aber die Sache mit der Modellbahn muss auch sein. Und jetzt ist die Gelegenheit, da mal das Eine oder Andere zu pröbeln.
Nach Auftrag des PONAL in der rotumrandenen Fläche, werden die Geleise schwimmend im PONAL verlegt. Die Stellen um alle beweglichen Weichenteile herum wurden ausgespart. Bereits bei der Kennzeichnung mit dem roten Filzstift wurden diese Teile schraffiert, damit ich beim Aufbringen des PONAL keinen Tropfen Leim in die Nähe der beweglichen Teile laufen lasse.
Schottern: das Schotterbett ruft
Zum Schottern nehme ich einfachen Quarzsand für Aquarien. Er ist sehr feinkörnig, allerdings nicht so fein wie Chinchillasand. Die Korngröße erscheint mir probat für Eisenbahnschotter. Die Farbe ist für mich eher belanglos, da der Schotter später farblich nachbehandelt wird, wie auch schon bei der ersten Shturmigrad-Platte.
Der Quarzsand wird einfach aufgestreut. Ich nehme dazu mehr als nötig und lasse das überschüssige Material einfach drauf liegen. Der PONAL krallt sich, was er kriegen kann und nach dem Trocknen nehme ich fort, was nicht bleiben wollte.
Damit will ich es für heute mal bewenden und die Platte gut durchtrocknen lassen.
Best
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de