Das Schottern der Gleisanlagen lief letztes Mal ganz locker durch. Es gab keine Probleme, keine Erkenntnisse. Warum sollte es dieses Mal anders werden? Ich will es euch erzählen!
Der Schotter und seine Tücken
Der Schotter – die feinen Sandkörner zwischen den Schwellen der Gleisstücke – will einfach nur mit Revell Aquacolor „Mittelgrau“ bemalt werden. Dann muss ein schwarzer Wash drüber ( Black Wash von Game Color ) und gut ist. Wo bitte schön kommt das Drama her?
Nun, die Härte im Projekt kommt von der Weiche, wenn mir das kleine Wortspiel erlaubt ist. Die Weiche wirft einem gleich mehrere Knüppel zwischen die eifrigen Malerbeine. Da ist zum einen die Sache mir den Strängen der Schienenprofile. Anstatt der zwei Profile bei einfachem Gleis laufen hier insgesamt vier Profile über die Schwellen. Was ist die Folge davon? Nun, der Schotter kann mit dem Pinsel nur über wesentlich mehr und vor allem wesentlich kleinere „Gefache“ erreicht werden.
Wie immer muss das alles sehr vorsichtig bepinselt werden, denn auf das Schinenprofil und die dem Schotter benachbarten Schwellen soll ja kein Tropfen Grau kommen. Kommt natürlich. Man ärgert sich. Man macht weiter, denn man zieht die Sache ja wie ein Mann einfach durch. Auf ein zwischendurch eingekipptes Bierken verzichtet man, obwohl man sich das mehr als reichlich verdient hätte! Hart sind wir(!) – und genervt.
Natürlich gibt es noch so ne Sache. Im Weichenbereich kommen zu den Schienenprofilen noch die sogenannten Radlenker gegenüber dem Herzstück hinzu. Diese schränken den Zugang zum Schotterbett ebenfalls ein. Das füllige Herzstück der Weiche ist nun weniger stressig. Spaßiger wird dann der von mir ausgesparte Bereich unter den beweglichen Teilen der Weiche. Die Aussparung bei der Beschotterung soll der Erhaltung der Beweglichkeit dienen. Bei der Bemalung führt dies dazu, dass an diesen Stellen eben kein Schotter liegt und man den Untergrund einfärben muss. Die Krux liegt hier im Bestreben, einen dem Schotter gleichkommenden optischen Eindruck zu erzielen. Also etwas schotterige Struktur auf planer Oberfläche.
Wash für den Schotter
Der Wash für den Schotter gibt Tiefe. Der Black Wash von Game Color knallt voll viel Schwarz in die tieferen Lagen des Schotters. Was bewirkt das? Wenn ich später nochmal mit „Mittelgrau“ trockenbürste, dann gibt das den satten Kontrast von hellgrauen Schottersteinen zu dem dunklen Schatten unten drunter. Also ein fettes optisches Ergebnis nach Abschluss der Arbeiten. Und das wollen wir ja, gelle?
Den Schotter grau Trockenbürsten
Das Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Mittelgrau folgt dann auch noch. Es kommt beim Trockenbürsten sicher ein bisle was auf die Schwellen von der Farbe. Das sieht auf den Blick interessant aus, weil die Schwellen eine erhaben ausgeprägte Holzmaserung besitzen. Aber lasst euch davon nicht einlullen. Bahnschwellen sind duster dunkel! Wir malen die beim nächsten Durchlauf an und gut ist.
Soviel für heute.
Best
Sturmi
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