Spielplatte Afrika: Eine Objektstudie

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Die ersten 15mm-Truppen für Nordafrika sind mittlerweile bemalt und auch schon einsatzbereit. Viele sind es nicht, aber sie verdienen einen würdigen Platz als Auslauf und auch als Bühne.

Spielplatte Afrika: Planung vor Aktionismus

Eine Afrika-Spielplatte sollte es schon sein. Und für PBI soll sie auch tauglich sein. Also vielleicht für 20mm- und für 15mm-Figuren und Fahrzeuge. Die Anforderung der PBI-Tauglichkeit legt eine Orientierung am 15cm-Raster nahe. Damit wäre sie dann auch unter Umständen mit den bisherigen Spielplatten-Modulen kombinierbar.

Welche Landschaft will man abbilden?

Das Wadi Tarfaui auf unserer ersten Afrika-Spielplatte, damals noch für Behind Omaha gebaut.

Das Wadi Tarfaui auf unserer ersten Afrika-Spielplatte, damals noch für Behind Omaha gebaut.

Die Bandbreite an geologischen Formationen in Nordafrika ist recht groß, so dass man sich sicher wird entscheiden müssen. Für’s Erste sollte es etwas simples und universell einsetzbares sein, das später in verschiedene Landschaften integriert werden kann. Die Integration ist ja über die Modulbauweise generell recht einfach zu bewerkstelligen.

Das Afrika, das mir und Plasti so durch den Kopf geht, ist ein steinig karger Boden, der mit Geröll übersäht ist. Damals beim Wadi Tarfaui hatten wir die Spielplatte schnell mit einer Vielzahl von Special Situations übersäht.

  • Das Wadi, mit seinem für 20mm-Spiele sehr tiefen 40mm-FLussbett.
  • Der Panzergraben, der die Bewegung mehr einschränkte, als Spieloptionen aufzutun.
  • Die Düne, die großflächig das Spielfeld belegte und die Spieloptionen recht stark einengte.
  • Die „Tobruk-Stellung“, welche erneut einen blockierenden Riegel quer über die Platte spannte.

Dem Spiel förderlich waren ausgerechnet die simplen und nur von Geröll und Straßen überzogenen Spielplatten. Wir beschlossen also, diese Learnings mit aufzunehmen und zunächst Spielplatten-Module mit freier Plaine zu fertigen. Landschaftliche Besonderheiten lassen sich da später immer noch als weitere Module anfügen.

Die PBI Rifle Base mit drei Gewehr-Schützen in 15mm. DAK / Deutsches Afrika Korps

Die PBI Rifle Base mit drei Gewehr-Schützen in 15mm. DAK / Deutsches Afrika Korps
 
 
Die PBI CC Company Commander Base in 15mm. DAK / Deutsches Afrika Korps Die PBI CC Company Commander Base in 15mm. DAK / Deutsches Afrika Korps

Ein Detail, das uns sehr wichtig erscheint, ist der ausgetrocknete Boden, welcher aufgrund der andauernden Trockenheit von Rissen durchzogen ist. Auch die Struktur, welche ich auf den ersten Infanterie-Basen meiner 15mm-PBI-Truppe des DAK untergebracht habe, wäre als Erscheinungsbild für die Spielplatte geeignet.

Welche Vegetation soll die Spielplatte aufnehmen?

Palmen sind ja das Symbol für Afrika schlechthin. Sicher macht es Sinn da auch ein paar Pflänzchen vorzuhalten. Die nordafrikanische Flora hat jedoch mehr zu bieten, was man ersehen kann, wenn man mal das Internet bemüht und ein wenig nachliest. Ich für meinen Teil sehe da karge Büsche und Strauchwerk, einsame Grasbüschel, wenn überhaupt.

Versuch macht kluch

Strukturpaste: Sturmis Paradise...

Strukturpaste: Sturmis Paradise…

Wer unsere Pinke Hauspostille regelmäßig liest, kennt den Spruch bereits. Wer Modellbauer ist, erst recht. Plasti und ich beschlossen, zuerst mal einen Versuch bzgl. der Geländegestaltung zu starten.

Dazu verwendeten wir auf quadratische Rahmen gespannte Leinwand, welche uns die Sturmine dankenswerterweise zur Verfügung stellte. Diese Leinwand bestrichen wir mit Strukturpaste (die aus dem Mainzer Fantasyladen!). Die Strukturpaste kennt ihr wahrscheinlich schon von uns. Wir werkeln damit eigentlich recht gerne.

Oberfläche aus Strukturpaste

Für die Afrika-Module haben wir die Strukturpaste recht dick aufgetragen, denn wir wollen, dass sie beim Trocknungsprozess reißt und auf natürliche Weise die Spuren der Trockenheit nachbildet, wie wir sie aus Afrika-Fotos kennen. Die Dicke liegt bei etwa 3 Millimetern. Der Trocknungsprozess braucht etwa zwei Tage, damit die Masse vollständig durchtrocknet. Bleibt Feuchtigkeit zurück, kann die aufgetragene Schicht wieder reißen und sich lösen, da die feuchten Schichten direkt auf dem Untergrund aufliegen. Der Trocknungsprozess beginnt an den äußeren Schichten und setzt sich langsam bis zum Untergrund hin fort, da die bereits getrockneten Schichten wenig durchlässig sind und den Trocknungsprozess eher behindern denn fördern.

Wie man auf den Fotos erkennen kann, fruchtete die Vorgehensweise. Die Strukturpaste riss tatsächlich wie gewünscht ein, sogar sehr gut am Vorbild orientiert. Auf den Fotos ist bereits Farbe aufgetragen, welche die Struktur gut herausarbeitet. Als die Oberfläche noch weiß von der Strukturpaste war, war dies noch nicht ganz so deutlich zu erkennen.

Hier die Oberfläche des Testmoduls "Afrika". Die Trockenheitsrisse sind gut zu erkennen.

Hier die Oberfläche des Testmoduls „Afrika“. Die Trockenheitsrisse sind gut zu erkennen.

Farbauftrag in 3 Schichten

Zum Testen nutzten wir eine völlig andere Farbe, als wir später auftragen wollen. Blau. Auf den Musterstücken haben wir zunächst einen mittleren Blauton aufgetragen und trocknen lassen. Nach dem vollständigen Durchtrocknen brachten wir eine dunkelblaue, fast schwarze wässrige Lasur auf. Sie lief in alle Vertiefungen und sorgte schnell für gute Kontraste.

Nach erneutem Abtrocknen der Farbe kam ein Durchgang mit Trockenbürsten. Als Farbton wählten wir einfach einen sehr hellen Blauton. Es ging auch nur darum, zu sehen, welche Oberflächenstruktur die Strukturpaste alleine herauszubilden in der Lage ist.

Fazit

Mit dem Probelauf sind wir recht zufrieden. Wenn wir uns das Ganze noch in „wüstigen“ Brauntönen vorstellen, kann es was werden. Die Oberfläche werden wir bei der realen Ausführung später noch mit Aquariumkies in verschiedenen Körnungen belegen. Bei den Bases der 15mm-Minis für PBI hat das ganz gut gefruchtet; es sollte hier wieder taugen.

Auf den Fotos haben wir mal nen Panzer III und einen Infantrietrupp draufgestellt, damit man die Größenverhältnisse besser einschätzen kann.

Soviel für heute…

Best

Sturmi

Je nach Blickwinkel auf das Modul der Spielplatte "Afrika"...

Je nach Blickwinkel auf das Modul der Spielplatte „Afrika“…

... wirken die Risse völlig anders. Ein wenig Experimentieren wird sicher noch nötig sein.

… wirken die Risse völlig anders. Ein wenig Experimentieren wird sicher noch nötig sein.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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