Der M3 Lee von Airfix hat mich schon seit meinen frühen Kindertagen für sich eingenommen. Damals haben wir 1:87 (Roco) und 1:72 (Figuren) und 1:76 (Airfix Fahrzeuge) recht schmerzfrei gemischt. Zwischenzeitlich hat sich das Maßstabsbewusstsein kräftig geändert. Wir schwören auf den einzig wahren Maßstab: 1:72. Dennoch hat sich dieser Airfix M3 Lee bei mir eingeschlichen. Lend-Lease machts möglich.
Ein Lend-Lease M3 Lee für die Rote Armee
In der Bucht gibt’s die Airfix M3 Lee Medium Tank 1:76 (A01317 ) oft schon flammneu für unter fünf Tacken. Ich habe mich bis heute immer wieder erfolgreich gegen meine spontan über mich kommenden diesbezüglichen Kaufgelüste gewehrt. Der hier vorliegende M3 Lee muss fertig gebaut bei einem Konvolut dabei gewesen sein, die immer mal wieder den Weg nach Unikorniens Hauptstadt finden.
Eins steht fest: Ich hatte Böcke auf den Lend-Lease M3 Lee. So in Russen-Grün und nen fetten roten Stern drauf. Drumrum ein paar Rotarmisten und los geht’s mit der Attacke. „Urrääääh!“
Wer aufmerksamer Leser der Einhornseite ist, dem wird der M3 Lee schon auf manchem Foto aufgefallen sein. Ich gestehe: es gibt ihn schon seit Anfang 2018, aber für den Fotobericht war erst jetzt Zeit. So will ich denn nachholen, was eigentlich schon lange anstand.
Ein kleiner Ausflug in die Historie der M3 aus dem Lend-Lease-Programm
Etwa 1.000 M3 wurden von 1941 – 1943 an die Rote Armee via Lend-Lease geliefert. Zuletzt standen die Lend-Lease M3 Lee in Kursk im Gefecht. Später wurden ihnen andere Aufgaben übertragen. Ein Einsatz des M3 bei Kursk ist jener beim 230. Unabhängigen Panzerregiment der Roten Armee. Die 32 M3 Grant und 7 M3 Stuart des 230. Unabhängigen Panzerregiment waren der 52. Garde-Schützendivision zugeteilt und standen bereit, den Ansturm des II. SS-Panzerkorps (4. Panzerarmee) zu stoppen. Die M3-Einheit befand sich am 5. Juli 1943 im Hauptangriffspfad der 4. Panzerarmee und wurde wie die 52. Garde-Schützendivision ausgelöscht.
„Umbau“ des Airfix M3 Lee
Der Umbau des Airfix Modells ist als eher einfach zu bezeichnen. Er beschränkt sich auf das Umlackieren und Auszeichnen des Fahrzeugs mit russischen Hoheitsabzeichen. Über den Maßstab von 1:76 habe ich mich einfach mal hinweg gesetzt. Ich mag den M3 und will ihn in meiner Roten Armee einsetzen. Und wenn es mir frommt, kommen auch noch ein paar davon hinzu. Der Konvolut-M3 ist so jedenfalls einer sinnvollen Verwertung zugeführt.
I. Grundfarbe
Die Grundfarbe des M3 Lee wird die Farbe Vallejo 71.281 „3B Russian Green. Beim Bemalen meiner neuzeitlichen Fahrzeuge für das Szenario „Berlin 1985“ kam mir die Farbe sehr passend vor und auch in der Empfehlung von Vallejo wird der Farbton „3B“ als passend empfohlen.
Die Grundierung trage ich in zwei Durchläufen auf. Die Vallojofarbe ich ganz anders als die Farben von Revell für den Pinselauftrag nicht so gut geeignet. Sie ist stets eher dünnflüssig und opak. Kontraststarke Elemente auf der Unterfläche schimmern meist durch. So ist denn ein zweiter Farbauftrag nötig.
Der Plasti ist ja absolut kein Freund der Vallejo-Farben und Doncolor riet mir den Einsatz einer Airgun an, doch damit habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt. Beim Max werde ich da mal demnächst einen Lehrgang besuchen. Er ist da der Experte in Unikornien.
II. Trockenbürsten
Nach dem gründlichen Trocknen der Grundfarbe (4h Minimum!) trage ich per Trockenbürsten die Farbe Revell Aquacolor 36145 Helloliv auf. So werden alle erhabenen Stellen akzentuiert, vor allem die Nieten, derer der M3 Lee massig hat. Es wirkt wie ein Wunder, aber jetzt schaut der M3 bereits sehr gut aus. Mit zwei Farbaufträgen habe ich hier ne ganze Menge erreicht.
III. Ketten
Die Panzerketten besitzen werksseitig einen hellen Grauton. Das geht natürlich gar nicht. Ich bemale sie mit Revell Aquacolor 36109 Anthrazit und trockenbürste mit Revell Aquacolor 36143 Mittelgrau.
IV. Decals
Die Decals for Soviet Tac and Unit Signs, Stars and Guards (PSC-WW2-X00-DEC2007) von PSC / Plastic Soldier Company habe ich schon öfters mit Erfolg verwendet. Ich nehme einen großen roten Stern und eine der weißen Rauten mit dem vielsagenden Aufdruck „B/24“. Beide kommen einmal links wie rechts auf den M3 Lee der Red Army.
Fazit
Beim Probestellen mit ein wenig Infanterie macht er eigentlich eine gute Figur. Auf jeden Fall wird er noch ein paar Geschwister bekommen. Auf einem Foto im Web sah ich eine Kolonne von den M3, die mich schon geschärft hat. Für die Ziffern auf der Frontseite bestelle ich mir die FOW_SU944 Soviet Decals (Late) , denn die enthalten ein ganzes Set an russischen Ziffern.
Nachfolgend mal die Fotostory vom Werden der Lend-Lease-M3 Lee.
Best
Sturmi
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