Eine späte Fortsetzung von Teil 5 dieser Serie. Nun habe ich Zweifel, ob sich die heutigen FoG-Spieler mit wie bereits beschriebenen Barbarenarmeen dauerhaft an Römer herantrauen – aber das Rad der Zeit dreht sich weiter und es setzen sich neue Entwicklungen durch.
Was haben die Römer je für uns getan?! – Was können wir gegen sie tun?! ( 2.Teil )
Etwa zur Zeit der Einstellung des Vorgängerpost ist mir damals mein Rechner ver*****t, mit verheerenden Folgen auf meine bereits vorhandenen Dateien und meine Arbeitsmoral!
Seuchenwellen und Thronwirren schwächen das römische Reich, die Barbaren lernen Generation für Generation dazu – nicht zuletzt auch direkt in römischen Diensten. Aus Angst vor zu starken Provinzfeldherren werden deren Streitkräfte zu Gunsten zentraler Reserven hintenan gestellt – dies lehrt die Stämme jenseits der Grenzen, dass man mit raschen Überfällen durchkommen kann. Erscheint die Zentralarmee setzt sie sich in aller Regel drastisch durch, aber in einer anderen Provinz fehlt dann die unmittelbare Gegenwirkung. Unzufriedene Provinzen sorgen sich zuallererst um ihr eigenes Wohlergehen und spalten sich gar wie Gallien zeitweilig ab, die Barbaren formen immer größere Stammesgebilde und -bündnisse aus, die Zeiten für Rom stehen auf Sturm.
Zu allem Überdruss sind im Osten mit den Sassaniden neue aggressive Gegner aufgetaucht, die erhebliche Erfolge erzielen und in der größten Krise eher von den Palmyrern als von den Römern gestoppt werden. ( Anm. Es kommen noch Artikel zu beiden Armeen! )
Es hilft nicht gerade, dass zur gleichen Zeit die Goten, Alemannen und Franken in das Reich einfallen.
In der Zwischenzeit haben sich die germanischen und römischen Bewaffnungen den Zeitläufen und geänderten Anforderungen angepasst. Das alte Scutum verschwindet ebenso wie der schmale Schild der Germanen, beide Seiten führen jetzt große runde oder ovale Schilde, das römische Kurzschwert weicht dem längeren Spatha der Barbaren.
Dieses längere Hiebschwert mag nicht nur für die Reiter geeigneter gewesen sein, als das kurze Gladius, gegen die zunehmenden Reiter ist es auch vielversprechender und verdrängt das Gladius auf Dauer. Die neuen, abgerundeten Schilde wiederum können sich besser mit einer langen Hiebwaffe einsetzen lassen als die alten rechteckigen Formen. Für Alemannen und Franken habe ich ja vorher schon etwas geschrieben – die Alemannen kommen ( wie unsere schwäbischen DBMM-Spieler! ) bis nach Mailand, die Franken bis nach Spanien. Beide siedeln zunehmend auch auf Reichsgebiet, die Römer ziehen sich aus dem rechtrheinischen Südwesten sogar unter Aufgabe des Limes zurück. Zu allem Überdruss kommen jetzt die östlichen Germanen als neuer Faktor in die Gleichung: die Goten.
Gegenüber den westlichen Germanen mag sich in der Steppe die Bedeutung von Reitern und auch Bogenschützen zu deren Abwehr schon früher verstärkt haben, in den ersten Kämpfen gegen die Römer treten sie jedenfalls schon dezidiert auf. Mit der Zeit treten viele von ihnen auch in römische Dienste, römischer Sold und auch römische Beute erlauben es ihnen zunehmend bessere und teurere Ausrüstung aufzubieten.
Als um 375 nach Christus die Hunnen ( Theodenatas wird den alten Artikeln noch kennen! ) in den südrussischen Steppen auftauchen und das (vereinte?) gotische Reich dort vernichtend schlagen, lösen sie eine Wanderwelle aus, die auch über die Grenzen des römischen Reiches schwappt. Über Ablauf und Auswirkungen dieser Völkerwanderung ist schon viel Tinte vergossen worden, meist beeinflusst es das Urteil stark, ob der Autor nun nördlich oder südlich der Alpen lebt.
Als die römischen Beamten die Notlage der auf Reichsgebiet fliehenden Goten ausnutzen wollen und die Goten sich erheben, tritt der römische Kaiser ihnen mit oströmischen Truppen entgegen, bevor die Verstärkungen aus dem Westen eintreffen. Das Resultat ist eine Katastrophe: Adrianopel 378
Aber schon kurze Zeit später sind die Goten ein wesentlicher Bestandteil der römischen Armee – Outsourcing schon vor dem 20. Jahrhundert! – am Frigidus reiben sie in römischen Sold mehr römische Truppen auf als vorher von außen! Als sich die Ambitionen ihres Königs Alarich, eine noch höhere Position in der römischen Hierarchie zu erlangen, nicht erfüllen – führt er sie gegen die Römer. Die „Barbaren“, welche nun Athen und auch 410 sogar Rom einnehmen, sind nicht die zotteligen Tollpatsche der Cinecittà – seit 35 Jahren auf Reichsboden und seit Jahren im römischen Sold und von diesen ausgerüstet, werden sie sich auf den ersten Blick weniger von diesen unterschieden haben, als das Hollywood glauben will. Christen sind sie schon vorher ohnehin seit Generationen und verschonen die Kirchen. ( Selbst die Wandalen verdanken ihrem sprichwörtlich schlechten Ruf weitgehend römischer Propaganda. )
Wir interessieren uns nun für die Auswirkungen auf die Barbarenarmeen auf der Tischplatte: sagen wir – die altbekannten Krieger zu Fuß ergänzt durch stärkere Reitertruppen!
Alemannen haben wie erwähnt Zugriff auf erheblich Bogenschützen – das sollte ihnen helfen, ihre Flügel gegen Berittene besser schützen zu können als ihre Vorfahren.
Frühe Wandalen und Frühe Westgoten ergänzen die klassischen Germanen durch mehr Reiterei, die zudem als Kn bei DBx oder als Lanzenreiter unter FoG für den Gegner eine größere Bedrohung bilden. Hunnen als leichte Reiter können ebenso eine willkommene Ergänzung sein wie Sarmaten für die Wandalen!
( Neuerdings kriegen die bei FoG wohl auch Zugriff auf Superior Warbands – na endlich! )
Die mit den Frühen Angelsachsen in eine Liste zusammengewürfelten Stämme müssen zwar auf Reiterei verzichten, kriegen es aber bei FoG durch die Möglichkeit versüsst, einen ordentlichen Schwung ihrer Kriegerscharen zu Superior zu machen.
Frühe Ostgoten wiederum verzichten gänzlich auf Stammeskrieger zu Fuss dürfen aber bei auch gepanzerten Lanzenreitern und Bogenschützen wirklich aus dem Vollen schöpfen.
Ihr wisst noch nicht, wofür Euer Herz schlägt?
Wer Stein-Schere-Papier zu meistern versteht, mag an Gepiden und Frühen Langobarden Gefallen finden. Hier öffnen sich Optionen, um Adelsreiterei, beachtliche Bogenschützen und Stammeskrieger miteinander zu kombinieren. Wenn es Dir denn gelingt, dann ist dies vielleicht ein Weg!
Unter DBM sind diese Stammeskriegerarmeen zwar keine Überflieger, aber spielbar, unter FoG muss man sie wohl lieben, um sie auf Dauer zu spielen. Aber es gibt ja noch zwei Möglichkeiten, diese Truppen zu integrieren:
Hunnen unter Attila, also eine Kombination aus allem unter hunnischer Führung mit einem ordentlichen Schwung leichter Reiterei gewürzt!
oder
Römer – ob nun viertes Jahrhundert mit einer ordentlichen Portion Verbündeter oder fünftes Jahrhundert mit einem integrierten Rückgrat aus diesen Truppen. Bei DBx bin ich dauernd gefragt worden, warum ich denn überhaupt mit der letzten Variante antrete – aber wenn man das Stein-Schere-Papier erst einmal ( unter Tränen! ) gelernt hat, kann man die Kraft der Barbaren mit römischer Führung nutzen – falls nicht, ist man ungelenker als die Römer und/oder weniger kräftig als reine Barbaren. Bei FoG scheint man eher davon abzuraten sich auf die Barbaren zu velassen!
Ariovist
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