Pegasus SU-122: Neues aus der Shturmigrader Maschinenfabrik

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„Das sonoren Brummen in den weitläufigen Hallen wird nur von dem metallenen Hämmern an den Montagelinien unterbrochen. Dicht an Dicht liegen die Leiber der roten Sturmgeschütze und harren auf Fertigstellung und Belebung. Und wieder schleppt der Laufkran mit klackerndem Surren eine Einheit der 122-mm-Haubitze M-30S und senkt sie auf das Chassis hinab. Dort wird sie schon von fleißigen Händen erwartet und rasch in der Lafette verankert. Und schon eilt der Laufkran wieder mit klackerndem Surren ins ferne Dunkel, die nächste 122-mm-Haubitze M-30S zu holen.“

Serienfertigung: der nächste Arbeitsschritt an den Pegasus SU-122

Die sieben SU-122 von Pegasus wurden vor einer Woche „auf Kiel gelegt“ und erhielten sogleich in der Motorenfabrik „Roter Oktober“ in Shturmigrad ihre grüngraue Basislackierung. Die Grundierung ist nun hinreichend getrocknet. Jetzt folgen drei weitere der insgesamt sechs Arbeitsdurchgänge, so dass die Samochodnaja Ustanowka SU-122 hoffentlich in Bälde die Hallen verlassen und zum nahen Bahnhof zur Verladung an die Front rollen können.

Batch #1: Black Wash

Im ersten folgenden Arbeitsdurchgang versehe ich alle tieferliegenden Stellen mit einer kräftigen Abdunklung. Ich trage den Black Wash von Games Color auf. Allerdings trage ich den Black Wash ziemlich flächendeckend auf, so dass sich später auch um kleinere erhabene Details ein schwarzer Rand herausbilden wird, den ich zur Kontrastierung stehen lassen werde. Beim späteren Auftrag der nächsten Farbschichten werden die abgedunkelten Stellen bewusst ausgespart werden.

Ein Pfund Samochodnaja Ustanowka SU-122: Der Black Wash wird alle erschrecken, die ihn das Erste Mal so flächendeckend einsetzen. Es wirkt, als habe man das ganze Modell vergurkt. Jetzt heißt es durchhalten!

Ein Pfund Samochodnaja Ustanowka SU-122: Der Black Wash wird alle erschrecken, die ihn das Erste Mal so flächendeckend einsetzen. Es wirkt, als habe man das ganze Modell vergurkt. Jetzt heißt es durchhalten!

Blick aus der Nähe auf den werdenden Schwarzkittel

Blick aus der Nähe auf den werdenden Schwarzkittel

Die Unterseiten der Panzerwanne der Samochodnaja Ustanowka SU-122.

Die Unterseiten der Panzerwanne der Samochodnaja Ustanowka SU-122.

Batch #2: partielle Lasur Grüngrau

Nach dem mehrstündigen Trocknen des Black Wash trage ich eine Farbschicht Revell Aquacolor 36167 Grüngrau auf. Diese Farbe wird in Verbindung mit dem später aufgebrachten Helloliv die Unterlage für das Bronzegrün bilden. Das Bronzegrün alleine wäre mir zu dunkel. Indem es auf die beiden recht hellen Grünschichten als Lasur aufgesetzt werden wird, kommt es stark aufgehellt auf das Modell. Dies kommt im Endergebnis meiner Wunschfarbe ( jene am T-34-Fertigmodell von Dragon… ) sehr nahe.

Der Titel macht es deutlich: Die Farbe Grüngrau kommt nicht flächendeckend zum Einsatz und auch nicht als Volltonfarbe. Das Grüngrau trage ich zum Einen als sehr dünne Lasur auf, um keine zu dicke Farbdecke auf dem Fahrzeug zu erzeugen. Zum Anderen spare ich beim Auftrag alle tiefliegenden und mit Black Wash vollgesogenen Partien am Fahrzeug aus. Das sind schon einige. Der Vorgang ist äußerst kleinteilig und daher sehr aufwändig und so kommt es, dass pro Fahrzeug schnell mal 45 Minuten Arbeitszeit draufgehen. Der Auftrag des Blackwash benötigte zum Vergleich nur etwa 70-90 Sekunden pro Fahrzeug.

Am Laufwerk der Fahrzeuge dunkelt der Black Wash alles ab. Hier arbeite ich nichts mir Grüngrau nach, lediglich die Böden der Fahrzeuge. Die Laufrollen werden jedoch gleich mit Helloliv trockengebürstet.

Nach dem Auftrag der Lasur Grüngrau wirkten die Samochodnaja Ustanowka SU-122 comichaft skizziert.

Nach dem Auftrag der Lasur Grüngrau wirkten die Samochodnaja Ustanowka SU-122 comichaft skizziert.

Batch #3: Trockenbürsten Helloliv

Das Trockenbürsten mit der Revell Aquacolor 36145 Helloliv hellt das ganze Fahrzeug stark auf. Die erhabenen Stellen werden mit dem hellen Farbton ausgezeichnet. Die planen Flächen erfahren jedoch auch eine Aufhellung durch die zahlreichen „Schleifspuren“ des Drybrush-Pinsels beim Trockenbürsten. Schließlich kann man nicht ausschließlich die erhabenen Stellen behandeln und den Rest der Modelloberfläche aussparen.

Eine weitere, sehr angenehme Wirkung ist das Ausfransen und Brechen der oftmals sehr harten Kanten der Blacklines. Mit Blacklines bezeichne ich die tiefliegenden Stellen wie die Rillen am Dach, wo Seitenplatten und Dachplatte aufeinandertreffen und das Modell einen Spalt bzw. eine Rille zeigt. Auch die Lüftergitter wurden durch den Black Wash gut gezeichnet. Hier hatte ich keine Lasur aus Grüngrau aufgebracht.

Die Lasur wäre nämlich in das Lüftergitter hineingelaufen und hätte den Effekt zerstört. Das Helloliv kann jedoch beim Trockenbürsten nicht in die Vertiefungen des Lüftergitters hineinlaufen und hellt lediglich die Oberfläche des Gitters auf. So wird der Kontrast zwischen Gitteroberfläche und tieferliegenden Innenraum verstärkt.

Die Samochodnaja Ustanowka SU-122 werden so langsam: Nach dem Trockenbürsten mit Helloliv wirken die Schwarzkittel schon recht cheffig!

Die Samochodnaja Ustanowka SU-122 werden so langsam: Nach dem Trockenbürsten mit Helloliv wirken die Schwarzkittel schon recht cheffig!

Anderer Blick auf die Schwarzkittel / Samochodnaja Ustanowka SU-122. Mir entfährt gerade ein voreiliges "Endgeil!". Sorry, ich mag die  Biester nun mal.

Anderer Blick auf die Schwarzkittel / Samochodnaja Ustanowka SU-122. Mir entfährt gerade ein voreiliges „Endgeil!“. Sorry, ich mag die Biester nun mal.

Eigentlich schon mal gar nicht so schlecht

Für den einfachen Spieleinsatz könnte man die Burschen schon durchgehen lassen. Hätte ich mir nicht den speziellen Grünton für meine Samochodnaja Ustanowka in den Kopf gesetzt, dann würde ich hier bereits den Bemalvorgang des Korpus abbrechen. So aber werdet ihr euch wieder bis zumnächsten Bericht aus der Motorenfabrik „Roter Oktober“ in Shturmigrad gedulden müssen. Dann nämlich steht nun der Auftrag der Farbe Bronzegrün an.

So long

Sturmi


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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