Die Kesselschlacht bei BiaÅ‚ystok und Minsk lieferte die Bühne für das Table-Top-Spiel „1941 Nordwestlich Minsk“, zu dem uns Willi hier den Spielbericht nebst herrlichen Fotos liefert.
1941 Nordwestlich Minsk
Die Worte des Battalionskommandeurs klangen im Kopf von Rotaführer Gavrilov noch nach. „Gavrilov, halten Sie die Deutschen um Gotteswillen auf. Uns droht die Einkesselung. Wir brauchen Zeit. Also nehmen Sie ihre Männer und greifen Sie die deutschen Sperrverbände an. Ich gebe Ihnen sechs T26 mit. Mehr habe ich momentan nicht zur Hand. Für Mütterchen Russland, treiben Sie Ihre Männer nach vorne“. Nun gingen seine Männer vor. Leytenant Kizhevator mit seiner Vzvod an der linken Flanke im Vormarsch auf die einzelstehende Kirche, in deren Obstplantagen deutsche Truppen vermutet werden. Leytenant Pawlow mit seiner Vzvod auf der rechte Flanke entlang des Bacheinschnittes.
Minsk: Der russische Vormarsch entwickelt sich
Daneben rollen die sechs T26 heran. Im Zentrum neben seinen Männern marschiert Leytenant Formin mit den 82mm Granatwerfern.
Zunächst geht entwickelt sich der Kampf nach den Vorstellungen Gavrilows. Die deutsche Infanterie in der Kirche kann niedergehalten werden und der Wald zur Linken wird durch Sturmabteilungen besetzt. Zur Rechten feuern die T26 aus allen Rohren und halten die Deutschen in einem vorgelagerten kleinen Waldstück nieder. Pawlow geht zügig vor und kann sich bis ins Umfeld des Waldstückes vorarbeiten. Im Zentrum können die Deutschen ebenfalls nieder gehalten werden. Das deutsche Gegenfeuer erzielt nur minimale Verluste. Auch die deutschen PzKpfWg II im Zentrum stehen noch weit entfernt.
„Los vorwärts“ brüllt Kizhevator. Die Angriffsgruppe des Leytenant Kizhevator stürmt daraufhin mit Urähhh! einen Teil des Obstgartens der Kirche.
Minsk: Der Nahkampf beginnt
Die Männer rennen los und können in die deutschen Stellungen eindringen. Ein erbarmungsloser Nahkampf beginnt. Die немецкий werden einer nach dem Anderen niedergemacht. Doch die Russen achten in ihrer Siegesbegeisterung nicht auf die nahe Gefahr. Ein MG und etliche Landser eröffnen auf kürzeste Entfernung das Feuer. Der Siegesruf wird den Russen von den Lippen gerissen als die MG-Salven das Kampfgebiet bestreichen. Dann wird es still im Obstgarten, der nun auch keinen Sieger mehr kennt. Auf der rechten Flanke ist Unruhe in die russischen Männer gefahren. Das Feuer der T26 liegt zu hoch und rasiert lediglich die Baumwipfel ab. Pawlow auf der rechten Flanke lässt daraufhin eine der zwei Sturmabteilung Deckungsfeuer schießen um die deutsche Infanterie in dem Waldstück niederzuhalten.
Das Unterholz wird zerfetzt von den Salven der SMGs. Die Deutschen müssen die Köpfe herunternehmen und auch hier ihre ersten Verluste hinnehmen. Doch im Schlachtenlärm überhört die zweite russische Sturmabteilung Pawlows Aufrufe zum Angriff. Auch die seitlich in Stellung gegangene MG-Gruppe feuert fast wirkungslos auf die deutschen Stellungen.
Minsk: Das Blatt wendet sich
Im Zentrum erreicht Leytenant Pochernikov mit seiner Vzvod den Schauplatz. Dann bricht ein Orkan über den russischen Truppen herein. Die Strasse auf der Pochernikovs Truppen, Teile der in Stellung gegangenen Mörserabteilung und eine MG-Gruppe aus Kizhevators Vzvod, liegen im ununterbrochenen Donner der Einschläge der deutschen Artillerie. Der Krach war so ohrenbetäubend, das die Abschüsse und das Heranpfeifen der Geschosse nicht mehr zu hören waren.
Nachdem der Beschuss abflaut, bleibt die MG-Gruppe aus Kizhevators Vzvod bewegungslos am Boden liegen. Auch bei der Begleitmannschaften der Mörser sind Ausfälle zu verzeichnen. Pochernikovs Truppe büßt ebenfalls 20% ein. Von diesem Schlag sollten sich die Russen nicht mehr erholen.
Leytenant Kizhevator gelingt es zwar noch, den deutschen Zug an der Kirche in die Flucht zu schlagen, seine Männer sind inzwischen aber ausgeblutet und müssen sich schon bald zurückziehen.
Die Sturmspitze des Leytenant Pawlow wird derweil auf der rechten Flanke zurückgeworfen und unterliegt weiterhin dem heftigen Feuer der deutschen Linie.
Minsk: Das Spielende zeichnet sich ab
Panik verbreitet sich in den russischen Reihen und auch Pawlow muss das Feld räumen. Den eroberten aber nun leeren Wald sichern einige T26 auf Befehl Gavrilovs.
Einen letzten Versuch unternimmt Gavrilov mit einigen Männen noch im Zentrum. Es gelingt Ihnen, sich im Waldstreifen an die Krauts heran zu arbeiten. Gavrilov richtet sich auf „Vorwärts Männer – auf marsch marsch“ doch da versagt den Männern der Mut. Allen Aufrufen Gavrilov zum Trotz, wollen die Männer nicht zum Angriff vorgehen. Da auch die Vzvod des Leytenant Pochernikovs nicht mehr zum Vorgehen zu bringen ist, kommt der russische Angriff gänzlich zum Stillstand.
Derweil besetzen die Deutschen das dritte Objekt auf der leeren linken Flanke und führen frische Reserven heran.
Um die Niederlage komplett zu machen, setzt auch noch die Dämmerung ein und lässt nur noch wenig Zeit zur Organisation eines weiteren Angriffs. Gavrilov sieht resigniert die Ausweglosigkeit seiner Lage ein und befielt den erschöpften Truppen den Rückzug.
Bildnachweis: © alle Willi
4 Kommentare
Boah, tolle Bilder und tolle Minis! :o)
Abweichend von sonstigen Gepflogenheiten hatten wir diesmal nur leichte, aber dafür viele Panzer im Einsatz, die mangels geeigneter Abwehrmittel der Infanterie dennoch den Dicken Max machten.
So Anwandlungen von Trabbirennen auf dem Nürburgring in etwa.
WIEEE, ich habt nicht mal Panzerbüchsen?
Die sollten doch die T-26 knacken können O.O
Das der Russe verliert ist mMn der Feigheit seiner Kommandeure geschuldet. 6 T-26…die dann einen Wald sichern..? Infanterie die anscheinend ohne Panzer vorgeht..? Angst vor einem Panzer II…? Ich nehme mal an, Garilov wurde liquidiert..?
PS: SUPER geile Platte und wunderschöne Bilder..! Reschbeckt…!