Was sucht man in der Bucht, wenn man schon ein paar Regimenter T-34 in der Kaserne stehen hat? Richtig! Seltene Exemplare. Auf der Suche nach seltenen Exemplaren gingen mir letztes Wochenende ein paar schnuckelige T-34 ins Netz. Sämtlich 1-Teil-Bausätze aus dem Stall von Dragon.
Dragons Fertigmodell-Serie
Die Fertigmodelle haben in der Tat einen großen Vorteil. Sie sind montiert und von Dragon sehr gut lackiert. Wenn ich das Ergebnis von meinen Bemalversuchen vor allem in den ersten Jahren vegleiche, kann ich nur jedem Novizen der Würfelzunft anraten, Fertigmodelle zu kaufen. Besser kriegt man es auch nicht hin und die grob 20 Tacken für ein Modell sind jetzt auch nicht so viel mehr als der Preis eines Bausatzes – sofern man nicht zu den Schnellbausätzen von PSC oder Pegasus rüberschielt.
Bei der Bemalung harmonieren die Farbtöne perfekt miteinander. Auch Details wie Werkzeug und andere Bordausrüstung sind sehr gut bemalt. Die Gerödelfreaks kommen naklar nicht auf ihre Kosten. Aber das macht nichts.
Bei der Gelegenheit nahm ich nicht nur die Kamera zur Hand, sondern schnüffelte auch etwas in der Geschichte der auf den Verpackungen genannten Verbände.
Jedenfalls sollen mir die drei Kollegen bei den nächsten Spielen gute Dienste leisten.
Dragon 60150 T-34/76 Mod. 1941, Eastern Front 1941
Der grüne T-34/76 Modell 1941 ist einer von den völlig unscheinbaren T-34ern, die man so in der Armee hat. Seine grüner Farbton hat mich bei meiner Farbwahl „Bronzegrün“ als Standard-Farbton für meine Rote Armee inspiriert. Die Parole auf der Turmseite lautet „Zerschlagt die Faschisten!“ und sieht aus, wie man sich eben so einen T-34 der damaligen Zeit vorstellen sollte.
Nothing special, aber er musste beim diesmaligen Haul mitkommen. Mit seinen bereits vorhandenen Kollegen wird er an einer Offensive teilnehmen wollen/müssen. Welche, das werden wir noch herausfinden. Mit „Eastern Front 1941“ hat Dragon ihn sehr vage verortet. Wir werden das noch präzisieren.
Dragon 60473 T-34/76 Mod. 1941, 1. Guards Tank Brigade, Eastern Front 1942
Dieses Modell eines T-34/76 ist in der Tat eines der selteneren Modelle. Es ist zudem ein T-34 mit auffallend andersartiger Tarnbemalung. Mir fiel er schon vor Jahren auf – und bei einem gelegentlichen Haul in der Bucht in die Hände. Ich mag dieses Tarnschema sehr, habe es aber bei Eigenversuchen nie so gut hinbekommen wie die Jungs von Dragon. Wer sich für die Geschichte des auf der Verpackung angegebenen Verbandes interessiert, dem das Fahrzeug zugeschrieben wird:
Die 1. Garde-Panzerbrigade ging im November 1941 durch Umbenennung aus Michail Jefimowitsch Katukows 4. Panzerbrigade hervor. Sie stand für die Bemühungen der Stavka, erste Gardeeinheiten aufzustellen. Die Gardeeinheiten sollten später als schlachterfahrene Einheiten stets die neuesten Modelle der Kampfpanzer erhalten, um ihre hohe Stärke aufrecht zu erhalten. Die Truppen von Oberst Katukow zeichneten sich zudem ab dem Oktober 1941 am südlichen Flügel der Schlacht um Moskau aus. Die Panzerbrigade Katukows half mit, den Vorstoß der deutschen 2. Panzerarmee im Raum Tula zu stoppen.
Im März 1945 nahm die 1. Garde-Panzerbrigade als Einheit des 1. Garde-mech. Korps unter Generalleutnant Iwan Nikititsch Russijanow an der Plattensee-Offensive teil. Sie unterstand damit der 4. Gardearmee unter General Nikanor Dmitrijewitsch Sachwatajew im Beritt der 3. Ukrainische Front (Marschall Fjodor Tolbuchin).
Dragon 60149 T-34/76 Mod. 1940, 1st Moscow Motorized Rifle Division, July 1941
Dieser T-34/76 ist auch nicht so oft im Angebot. Eine Kompanie konnte ich dennoch bereits aufstellen. Man muss eben Ausdauer besitzen und in der Bucht oft genug auflauern.
Das Modell 1940 des T-34/76 ist tatsächlich unterschiedlich zum Modell 1941 von Dragon. Allerdings sind es mehr Details. Mir hat damals die Tarnbemalung sehr gut gefallen und ich habe aus diesem Grund die ersten Modelle meiner Kompanie erworben. Jetzt nahm ich die Gelegenheit wahr, ein wenig Reserve anzuhäufeln. Naja, vielleicht wird ja mal ein Bataillon draus…
Kleiner Ausflug in die Geschichte: Die 1. Moskauer Motorisierte Schützendivision war die erste, die bei Borisov am 30. Juni 1941 T-34 einsetzte. Am 5. August 1941 wurde sie bei Smolensk ausgelöscht. Das 6. und 175. motorisierte Schützenregiment unterstanden der Division. Seit dem 22. Juni 1941 unterstand die Division dem 7. mechanisierten Korps, das mit der 14. und 18. Panzerdivision im Militärdistrikt Moskau der 20. Armee unterstellt war.
Umbenannt in 1st Guards Rifle Division nahm die Division im April 1945 an der Erstürmung Königsbergs teil.
Bildnachweis: © alle schwarzer.de