Eine Spielplatte für ein Winterszenario sollte auch etwas Wald erhalten. Doch wie sieht Wald im Winter aus? Als ich bei einem Streifzug im Keller ein Kästchen aus Doncolors Vermächtnis entdeckte, löste sich mein Problem schnell auf angenehmeste Art.
Verpflanzung von Berlin nach Russland
Für meine Wintertruppen in und um Stalingrad suchte ich noch nach passender Flora zur Ausgestaltung der Spielplatte. Wie Bäume im Winter aussehen könnten, hatte ich bereits überlegt und recherchiert. Hier nochmal zwei Fotos von meiner Exkursion im Trettachtal von Anfang des Jahres.
Für erste Pröbeleien hatte ich mal draußen in der Natur fleißig Geäst an Sträuchern weggesammelt. Allesamt waren diese Lösungen jedoch nicht annähernd filigran genug verästelt, als dass mich das zufrieden stellen könnte.
Doncolor hatte für seine Spielplatte „Berlin 1945“ einen Satz kahler Bäume bereitgestellt. Sie stammen aus einem Bausatz „Bäume“ der Modellbahnzubehörindustrie und er hat sie ohne Belaubung und völlig kahl auf die Spielplatte gestellt. Damals unterstrichen sie gemeinsam mit den düster-grauen Gebäuden und der trostlosen Landschaft aus trümmerübersäten Straßen die Untergangsstimmung der Spielplatte.
Mehr zufällig fielen mir Doncolors Winterbäume in die Hände, als ich meine verschollenen Palmen suchte, die ich für die Sarissa-like Spielplatte in Afrika wieder anpflanzen wollte. Inmitten der Sammlung seiner Berlinhäuser lagen sie und ich bemerkte sogleich, dass die fein verästelten Bäume exakt das darstellten, was ich in der Natur vergeblich gesucht hatte.
Schneegeflüster im Winterwald
Im Hochschwarzwald ist das Thema recht schneelastig abgebildet. Die Frage nach einer angemessenen Schneelast auf den Bäumen stellte sich mir natürlich auch. Fürs Erste wollte ich mich aber mit kahlen Bäumen zufrieden geben und gelegentlich mal mit etwas Schnee experimentieren. Gegebenenfalls können die Bäume ja noch eingeschneit werden.
Was macht einen Winterwald wirklich aus?
Die Frage stellte ich mir und nach einem Streifzug durch die Google Bildersuche kam ich mir mir überein, dass Laubwald im Winter eher kahl und dass Nadelwald auch im Winter eher benadelt ist. Die bekannten Ausnahmen lasse ich mal außen vor. Somit ging ich beruhigt dazu über, Doncolors Berlin-Bäume für die Verpflanzung nach Kuporosnoje vorzubereiten.
Doncolors Bäume waren aus Spritzlingen zusammengefügt. Die Spritzlinge waren flach und wurden von ihm durch Verbiegen zu Bäumen aufgespreizt. Je zwei Spritzlinge steuerten je zwei Stämme bei, so dass ein Baum aus vier starken Stämmen und reichlich Geäst bestand. Das Plastik war in einem unwirklichen Braunton gehalten.
Fürs Erste bemalte ich die Stämme und das Geäst ganz simpel mit Schwarz. Nahe der Wurzel, etwas über dem Erdboden waren die beiden Spritzlinge über Kreuz zusammengefügt und es war bauartbedingt ein „Loch“ im Stamm vorhanden. Dieses Loch verschloss ich mit Strukturpaste. Später wurde es dann ebenfalls schwarz übermalt.
Die Bäume erhielten von mir 40mm Unterlegscheiben als gewichtige Sockel, auf dass sie im Spiel nicht so kippfreudig werden würden. Die Bäume befestigte ich mit Strukturpaste auf den Sockeln. Nach dem Trocknen der Strukturpaste bemalte ich diese mit Weiss, damit alles Weiß auf der Spielplatte den gleichen Ton haben würde. Ich hatte nämlich bereits festgestellt, dass die Strukturpaste einen anderen Weißton hat, wie das Weiß von Revell Aquacolor.
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
2 Kommentare
Gefallen mir !
Die obigen Bäume würden überall dort sehr gut passen, wo es viele Birken gibt/gab (was mMn die reale Vorlage für die Modelle sind)
Also zum Beispiel ideal für Finnland, Schweden, Teile von (Nord) Europa (u.a. Nord-Portugal, Belgien, Deutschland) und Russland natürlich
Dazu müsste man dann grad die Stämme noch ein bissl „sprenkeln“…
Danke, mein Lieber. Dann können wir ja demnächst stilecht Russen in Finnland antreten lassen.