Tabletop: oder „der Weg ist das Ziel“

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Es war an einem Tag im November… Nein, ich will hier jetzt kein Märchen auftischen. Eigentlich bringe ich nur meine Gedanken zu Papier (oder genauer: auf die Festplatte…), welche mir die Tage durch den Kopf gingen. Es beginnt eigentlich mit einem privaten SAGA-Spieltreffen. So, wie man es eben bei mir kennt. … … … Ich, der Sturmi habe heute mal wieder die Ehre, den XENA zu Worte kommen zu lassen. Die Einleitung und erst recht den Hauptteil… lauschet seinen Worten…

Tabletop: das ist mein Weg und das ist mein Ziel

Die Frau zieht sich – nachdem reichhaltiges Essen und Trinken bereit steht – aus dem Zimmer zurück, welches sich zu dieser Zeit eh schon in ein Spielzimmer respektive Chaos-Gebiet verwandelt hat. Ein-, zwei Trampelpfade existieren noch, auf denen man zwischen Türmen von Armee-Taschen, Figurenboxen und mehr mit Glück einen Weg zur Toilette oder der Verpflegung jeglicher Art finden kann.

Dazwischen das Schlachtfeld, auf welchem sich Armeen der unterschiedlichsten Provenienzen in allerlei Maßstäben tummeln und geführt von uns Sofa-Generälen sich gegenseitig auf möglichst effektive Art und Weise die Köpfe einzuschlagen versuchen. Soweit, so schön.

Ego cogito, ergo sum. „Ich denke, also bin ich“ (ein Tabletopper) Aber welcher Art..?

Damals, als die Welt noch jung, und ich noch schöner als jetzt waren, da war das Tabletop etwas Exotisches. Die wenigsten kannten es, und diejenigen, welche es kannten, denen war ziemlich egal, mit was sie spielten, Hauptsache war das Spielen an sich. Freilich gab es zu dieser Zeit auch keine große Auswahl an Figuren in unserem Land. So kam es, dass auf Papier gedruckte Ritter nachgerade eine kleine Sensation waren („Cry Havoc“ meine ich hieß das Spiel – nagelt ich nicht fest!

Es kann so sehr das Erleben von Gemeinsamkeiten sein, dass man die ganzen Regelwidrikeiten und historischen Ungenauigkeiten vergisst. Und das sage ICH als XENA mit einem gewissen Anspriuch auf historische Genauigkeiten. (Fotzo: XENA)

Es kann so sehr das Erleben von Gemeinsamkeiten sein, dass man die ganzen Regelwidrikeiten und historischen Ungenauigkeiten vergisst. Und das sage ICH als XENA mit einem gewissen Anspriuch auf historische Genauigkeiten. (Fotzo: XENA)

Nach und nach kamen also dann über die Jahre immer mehr Figuren und Regeln auf den Markt. Heutzutage gibt es eine nahezu unübersehbare Vielfalt. Es gibt nix, was Du nicht bekommen kannst (Bonität vorausgesetzt). Was nicht unbedingt zum „besser werden“ unseres Hobbys beiträgt, wird doch die Fantasie in uns allermeist abgestumpft, da man sich ja keine Gedanken mehr zu machen braucht, wie man was machen oder hinbekommen kann. Natürlich gibt es noch so „ewig gestrige“ wie mich, die noch am Selbermachen sind, und sich ihrer Fantasie hingeben, aber das ist heute wohl eher die Ausnahme.

Nun wurde mir am Wochenende das Glück zu Teil, dass ich mir eine ganze Armee nebst Ergänzungen „erfuggern“ konnte. Und beim Betrachten eben dieser Figuren kamen mir dann diese Gedanken in den Kopf, welche mich jetzt hier schreiben lassen. Diese SAGA Armee „Heidnische Rus“ müssen von jemandem gemalt worden sein, der voller Inbrunst an diesen Figuren gehangen hat. Das geht von der Zusammenstellung über die Bemalung bis zur Basegestaltung. Dagegen habe ich in den letzten Monaten sehr viele Figuren gesehen (meist auf YouTube bei Spielberichten) denen jegliche Hingabe abgeht. Grün, grau oder schwarz getüncht, mit einem fleischfarbenen Klecks als Gesicht werden sie über das Spiel(Schlacht)Feld gescheucht und die Regel abgearbeitet. Großer Enthusiasmus sieht für mich anders aus. Stellt sich also die Frage „Wohin geht das Tabletop?“

  • Zur reinen Abarbeitung geschriebener Regeln..?

    Dazu würde die lieblose Gestaltung vieler Figuren passen. Aber, dann könnte man auch gleich mit verschiedenen „Mensch Ärgere Dich nicht“-Pümpeln spielen. Oder mit Kartonplättchen in verschiedenen Farben. „Back to the Roots“ gewissermaßen. Nicht, dass ich das verurteilen würde, „Hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden“ hat Friedrich II. (der alte Fritz) gesagt und Recht hat er. Wenn ich den Mann aber auch bewundere, in diesem Fall gehe ich nicht mit ihm d’accord , um einen Ausdruck in der von ihm so geliebten französischen Sprache zu benutzen.

  • Zum Erstellen allerschönster Geländeteile

    …welche dann aber kaum bis gar nicht bespielt werden dürfen? Nicht nur einmal war ich bei „Spielertreffen“ wie das ungeliebte Reserverad an einem Tisch gestanden, durfte artig bewundern, jedoch nicht mitspielen.

  • Zur eigenen Glückseeligmachung,

    …indem man nur noch eigene Werte vertritt – sei es der Bemalstandard oder eine bestimmte Spielregel oder eine gewählte Zeitlinie. Ich kann mich an einen Vorfall erinnern, bei dem ich jemand einen Tip gab, wie man selbst, günstig und schnell Panzerhindernisse für 1:100 erstellen konnte. Zum Dank wurde ich mit den Worten „…wenn ich zusammengeleimte Abfälle haben wollte, hätte ich Dir das gesagt..!“ abgekanzelt. Auch mit einem zukünftigen amerikanischen Ex-Präsidenten wurde ich schon verglichen, da man Fakten als „Fake News“ anprangern wollte…

Um ehrlich zu sein, ich kenne den Weg nicht, den Tabletop eingeschlagen hat – oder die Menschen, die es spielen. Ich weiß nur, dass ich ein sehr schönes Wochenende hinter mir habe, mit Freunden, welche in der gleichen Art „ticken“ wie ich… Mit Gesprächen, Fachsen, Llachen oder Schimpfen ( wenns auf dem Schlachtfeld mal wieder nicht läuft ) Mit schön bemalten Armeen, Basteln, Fuggern, Trinken und Essen.

Ich glaube, ich bin auf dem Weg…!

Und das Beste daran..?

Ich bin nicht allein…

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

2 Kommentare

  1. Tja Xena, deine Fakten waren damals wirklich Fake News, denn Freebooters Figuren Figuren kosten keine 15 Euro, sondern 11,90 Euro. Also spiel dich nicht auf, das ich damals „Trumpsche Eigenschaft“ geschrieben habe, denn das waren deine „Fakten“ damals im Chat.
    Deine Fakten brauchen definitiv manchmal eine bessere Quelle. Zum Glück passt das meiste, besonders das historische (ja, das war diesmal ein Lob von mir).

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