Mit dem Auftrag des Black Wash habe ich wieder eine kritische Phase im Projekt eingeläutet. Eigentlich müsste jetzt nur noch ein wenig Farbe aufgetragen werden und dann ist das Thema durch. Doch weit gefehlt. „Die Farbe“ ist weiblich. Das verspricht „Tücke“ und Farbe hält immer, was sie verspricht.
Die Spundwand: Stahl oder Beton?
Es gibt Spundwände aus Stahl. Und es gibt solche aus Beton. Welche soll mir frommen? Ich entscheide mich für beide Varianten. Ein Geländestück soll eine graue Spundwand aus Beton erhalten. Und eine bekommt eine aus angerostetem Stahl.
Die Spundwand aus Beton
Zunächst werden jedoch beide Spundwände einheitlich vorbehandelt. Die Beton-Spundwand wird in Grautönen bemalt. Die Stahl-Spundwand erhält den gleichen Farbauftrag. Sie wird jedoch später weiterbehandelt.
Die Spundwand aus Stahl (Teststück)
Eine Spundwand aus Stahl ist stets und immer verrostet. Man will es nicht glauben, aber es ist so. Ich lasse den Rost jedoch nicht die ganze Spundwand erobern, sondern gebiete dem liederlichen Treiben Einhalt. Bis etwa zur Mitte hin soll es mir recht sein, Darüber hat es gefälligst deutsch rein zu sein. Punktum.
Da ich mir etwas unsicher bin, ob es so werden wird, wie ich mir das für Sturmhaven vorstelle, bemale ich erstmal nur einen kurzen Abschnitt der Spundwand mit Rost. Erst als ich feststelle, dass es funzt, fahre ich fort.
Die Spundwand aus Stahl (Gib ihm!)
Für ausreichend Rost muss man die 85er Braun schon mit viel Pigment auftragen – auch wenn dies per Wash erfolgt. Anders wirds nix und ist zu dünn und verblasst.
Der Schmodder, den die See bei Tidenhub zurücklässt
Ja, den gibt es. Bis zum Wasserhöchststand reicht er. Wenn die Ebbe kommt (und das Wasser geht) dann sieht man ihn. Grünlich-braun und duster-dunkel klebt er an der Kaimauer. Der muss natürlich mit dran.
Ich benutze ein Schwämmchen und tupfe den Schmodder auf die Spundwand auf. Damit eine einheitliche und gerade Linie entsteht, halte ich einen geradkantigen Streifen Trittschalldämmung an die Spundwand, so dass das Schwämmchen nur einen bestimmten Raum beschmoddert.
Duckdalben: des Hafens Zierrat
Im richtigen Hafen haben die Duckdalben eine Funktion: Dalben, Dälben, oder auch Duckdalben, Dukdalben oder Dückdalben – so nennt man die in den Hafengrund eingerammten Pfähle zum Befestigen oder Abweisen von Schiffen oder zur Markierung der Fahrrinne. (sagt Wikipedia) Ich nehme sie als Zierrat für die nach meinem Geschmack zu einheitlich und damit etwas langweilige Kaimauer. So ein Pier braucht etwas mehr Leben…
Die Duckdalben fertige ich aus 3mm starken Streichhölzern. Diese länge ich auf 45mm ab. Dann werden die schwarz grundiert und mit der 89er Beige trockengebürstet. Am Kopf färbe ich die Duckdalben weiß. Das strahlt dann weithin.
Eine Deckplatte für meine Kaimauer
Wenn die Spundwand bis nach oben kommt und dann im Freien steht, sieht das irgendwie nach Baustelle aus. Eine Deckplatte aus Beton braucht das Bauwerk und die soll es kriegen. Aus einem 10mm breiten Kartonstreifen will ich diese fertigen. Den Streifen schneide ich so lange, wie die Kaimauer ist, also 45cm und 75cm. Natürlich stückele ich, da ich keinen Kartonstreifen dieser Länge habe.
Den Kartonstreifen ritze ich in der Mitte längs an. Das erleichtert es mir, den Streifen zu falten. Denn als gefalteten Streifen will ich ihn auf die Kante der Kaimauer kleben. So wirkt das wie eine Betonplatte, die oben aufgelegt ist. Natürlich wird das noch lackiert werden…
Die Deckplatte wird mit Panzergrau grundiert und dann mit Mittelgrau trockengebürstet. Das gibt sehr gute Betonoptik. Der Karton hat ja auch eine leicht raue Oberfläche.
Kleine Pause
Für uns Binnenländer ist bei solch hanseatischer Arbeit immer eine ausreichend große Pause nötig. Und die Zeit dazu ist jetzt gekommen. Nächste Woche geht es weiter, Männers.
Stay tuned!
Sturmi
2 Kommentare
Stell sich nur noch die Frage..:
„Wird das jetzt ein Spielelement.., oder doch ein Diorama..?“
_Schöne Arbeit, mein Lieber…!
:)
Danke mein Bester.
Also mein Enkel Tino spielt damit stundenlang. Das Teilprojekt wäre also bereits geglückt. Allerdings kommen seine Fahrzeuge noch von der Matchbox-Fraktion und sind völlig unbewaffnet. Ich hoffe, ich kann ihn bald zum Umstieg auf Dickblech bringen. Zumindest bemerkte er kürzlich „Du, Opi, Deine Panzer mag ich.“