Wir haben ja bereits fleißigst mit einem Resin-3D-Drucker gearbeitet. Dieser eignet sich perfekt für StuIG33, Panzerjäger I und Lutschpanzer. Bekanntlich sind für den Bau von Geländeteilen und anderen großformatigen Baugruppen jedoch Filament-3D-Drucker besser geeignet. Der Panzerschmied hat sich jetzt so ein Ding zugänglich gemacht, denn er benötigt Gebäude für seine 20mm-Wüstenratten.
Gebäude für Nordafrika: Fassaden von Gebäuden aus dem 3D-Drucker
Gebäude kann man aus Holz oder Trittschalldämmung (Wikingerhaus) oder aus Alu-Dibond (Bir Quashem) herstellen. Das geht im Einzelverfahren von Hand, from scratch und ist Arbeit. So richtig Arbeit. Wer dann ein ganzes Dorf zusammendübeln will, um eine Schlacht darzustellen, der verzwazzelt schnell.
Der Panzerschmied möchte für seine 8th Army ein paar adäquate Gebäude für ein Szenario in Nordafrika herstellen. Die Anzahl ist deutlich größer als „Eins“ und er sagte sich, dass er das wohl besser mit Hightech angehen sollte. Die 3D-Drucker sind ja mittlerweile recht erschwinglich geworden. Da kann man schon mal das 3D-Druck-Verfahren in Erwägung ziehen.
Tinkercad: Planung der Gebäude auf dem PC
Beim 3D-Druck erfolgt der Modellbau auf dem PC. Das Gebäude wird in Elemente zerlegt, die einzeln zu planen sind. Vier Fassaden und ein oder mehrere Dachsegmente sind nötig. Jedes Stück wird einzeln und exakt auf dem Millimeter geplant. Die Software liefern die meisten Hersteller der Geräte mit. Panzerschmied entschied sich für die Software Tinkercad. O-Ton: „Die ist super easy zu bedienen. Da braucht es überhaupt keine Vorkenntnisse. Ist für den Anfang ideal.“. Wie man den Fotos entnehmen kann, ist akribische und exakte Arbeit dennoch vonnöten.
Hier die Schritte des Panzerschmied beim Entwerfen der Fassadenteile. Die gezeigten Häuser sind noch keine Häuser für die Wüste, sondern Gebäude für die Normandie. Der Druck einer Fassade dauerte fast drei Stunden. Tipp: Mehrere Schichten drucken lassen. Dann füllen sich Lücken in der Oberfläche besser auf.
Passgenauigkeit ist angesagt
Die Teile müssen tatsächlich auf den Millimeter genau geplant werden. Ungenauigkeiten kommen später als offene und durchscheinende Ritzen zutage. Bevor es an das Bemalen geht, ist ein probeweises Zusammenstecken der Teile sicher angeraten. Die Figuren auf den nachfolgenden Fotos sind 20mm-Figuren.
Bemalung der Gebäude aus dem 3D-Druck
Die Bemalung erfolgt wie auch sonst in Schichten und nacheinander. Man sollte aber überlegen, eventuell die entstandene Oberfläche vorzubehandeln. Die Oberfläche neigt dazu, regelmäßige und unnatürliche Strukturen anzunehmen. Diese entstehen durch den 3D-Druck. Der Druckkopf saust über die Oberfläche und hinterlässt kleine Spuren.
Um diese Spuren zu beseitigen kann man mit dem zugehörigen Lösungsmittel drüberlackieren. Das löst die Oberfläche etwas an. (Auf einem unwichtigen Stück mal vorher ausprobieren!) So wird die Oberfläche geglättet. Alternativ kann man mit einem dickflüssigen Stoff (verdünnter PONAL oder meine geliebte Strukturpaste) drübergehen und die Ritzen verschließen.
Details wie Sandsäcke am Haus oder Rankepflanzen an der Mauer und Geröll auf dem Boden folgen später.
Fazit
Die Ergebnisse sind sehr zufriedenstellend. Mit einem Filament-3D-Drucker kann man an den Job rangehen. Gegenüber der Arbeit mit Styrodur & Co. spart man viel Zeit für die Produktion der Hauswände und Decken. Die Festigkeit des Materials ist ebenfalls von Vorteil, gerade, wenn man seine Accessoires häufig mit zu Freunden transportiert.
Die Arbeit des Bemalens nimmt einem der 3D-Drucker nicht ab. Allerdings macht das ja auch Freude. Neue Arbeitsgänge wie die Oberflächenvorbehandlung kommen hinzu und wollen durchdacht sein.
Soviel für heute.
Stay tuned!
Sturmi
6 Kommentare
Nun ja.., mit der ganzen Nacharbeit (auffüllen mit Spachtel, schleifen etc.) vergeht auch ein gerüttelt Maß an Zeit. Für mein Teil (auch wenn die oben zu sehenden Teile echt schön sind..) ist der Aufwand zu viel. Mal davon abgesehen, dass ich ein wenig ein gestörtes Verhältnis zu 3-D Drucker habe…( Meine Rest Amazonen sind noch immer nicht angekommen…), also, bis ich DAS alles gelernt habe.., kann ich keinen Computer mehr bedienen. Dann mach ichs doch lieber in der guten alten Handarbeit….
By the Way.., mein bevorzugtes Lieblings-Bau Material ist tatsächlich alle…! Wo bekommt man nochmal diese Trittschalldämmung..? Und von welcher Firma war die…?
Die graue, geriffelte Trittschalldämmung habe ich im Bauhaus in Mainz erstanden. Ob es exakt diese dort noch gibt, ist allerdings fraglich. Für den Baumarkt sind alle Varianten der Trittschalldämmung mit 4mm Dicke gleichwertig. Du brauchst aber vermutlich exakt jene von damals mit dieser Riffelung.
Rischdisch.., die geriffelte ! Weil man da einfach geile Blockhäuser mit bauen kann…
ich schau mal, ob die noch was davon haben. Ist bei mir um die Ecke.
Ich schaue hier eindeutig viel zu selten vorbei! Schöner Bericht, zwischenzeitlich habe ich auch einige Fortschritte gemacht und Erkenntnisse gesammelt. Wichtigste davon ich drucke jetzt die Häuser im ganzen also nicht mehr jede Wand einzeln. Mit Fenstern und Türen klappt das auch sehr gut und die Oberfläche wird etwas besser.
Bei nächsten Druck dokumentiere ich dir das mit mehr Bildern für eine Fortsetzung.
Welch seltener Gast in unserer bescheidenen Hütte. Schön, Dich mal wieder hier zu sehen! Ich bitte um Zusendung. Würde gerne mehr darüber schreiben!