Die Chaos Warhounds waren im April ein kleiner Beifang bei meinem Loot in Dortmund. Ich sah die fünf Kerle in der Kiste stehen und sie lachten mich an. Ich konnte sie einfach nicht stehen lassen. Jetzt wollte ich sie aber überarbeiten, weil mir deren Farbkleid so gar nicht zusagte.
Blau-Weiss ist keine Haarfarbe
Ich weiß nicht, was den Vorbesitzer geritten hat, aber der hat wohl geglaubt, dass man mit Washes jede Figur in 30 Sekunden bemalen kann. Alles an den fünf Chaos Warhounds wirkte unnatürlich. So sehr, dass sie auch im Fantasy Umfeld nicht wirklich gut reinpassten. Ich beschloss, sie meinen Chaos Kriegern anzugleichen. Sie sollten
- ein dunkles Fell bekommen,
- eine aschfahle Haut erhalten,
- auf einer Schneebase zu stehen kommen.
Die Warhammer Chaos Warhounds im Ursprungszustand.
Schritt 1: Von der Base lösen
Und ich nahm mir vor, die Warhammer Chaos Warhounds auf runde Bases zu setzen. Die eckigen Bases gefielen mir mal grade gar nicht. Um dahin zu kommen, löste ich die fünf Figuren von den bestehenden Bases. Ein scharfes Skalpell half dabei, die Figuren schadensfrei zu lösen.
Die Warhammer Chaos Warhounds ohne Base: befreit und bereit zu Neuem!
Zeugen der Vergangenheit: die eckigen Bases der Warhounds.
Schritt 2: Bemalprobe für das Fell
Die neue Bemalung sollte mehr auf Farbtönen beruhen, welche in der Natur vorkommen. Für das Fell sah ich dabei dunkle, bedrohlich wirkende Farbtöne vor. Für die Haut sollte es ein zombiehaftes und schmutziges Weiß sein. Also analog zu den Chaos Kriegern.
Da ich mit derlei Getier und den Farbkombinationen noch keine Erfahrung hatte, beschloss ich, erstmal die Sache mit dem Fell auszuprobieren. Dazu grundierte ich die Fellpartien mit Revell Aquacolor 36314 Beige. Dann überzog ich das Fell mit dem Wash Contrast Colours Wyldwood. Letzteres ist ein stark deckender Wash, der sofort sehr dunkel wird. Nur sehr helle Farben wie Weiß oder nahe dranstehende Töne können sich gegen den durchsetzen.
Zu meiner Freude setzte die 314er Beige einen hellen Akzent in das Fell, der an den Spitzen herauskam. Die tiefen Stellen erstrahlten in einem dunklen, aber natürlichen Braunton. Grade so wollte ich es haben.
Die Chaos Warhounds mit frischem Fell.
Schritt 3: Die Haut
Bei der Haut benutzte ich Games Color 72.034 Bonewhite als Grundfarbe. Die Farbe trocknet schnell, aber „strähnig“. Man muss aufpassen, dass keine dunkle Stelle durchschimmert. Ich trug mehrere dünne Farbschichten auf, das ging einigermaßen.
Nach dem Trocknen trug ich Army Painter Soft Tone auf, was ähnlich dem Games Color Umber Wash ist. Es gibt dem Bone White Struktur, wirkt etwas wärmer als der Umber Wash. Das ließ ich trocknen.
Die Soft Tone trocknet fleckig aus. Das sollte so natürlich nicht bleiben. Ich verdünnte etwas Bone White mit Wasser und strich das als dünnen Wash auf erhabene Stellen. Das hellte die Hauptpartien auf. Final wirkte es sehr angenehm, die Flecken waren weg.
Auch Rippen und Hörner bekamen zuerst Bone White, dann Soft Tone und dann den Wash ab. Bei den Hörnern wurde es zur Spitze hin heller, zum Kopf hin dunkler. Die einzelnen „Warzen“ auf den Hörnern tupfte ich sehr hell, damit es kräftig kontrastierte. Die kleinen Hörner im Fell malte ich ebenfalls sehr hell, ebenfalls aus Kontrastgründen.
Die Chaos Hunde nach dem Auftrag der Bone White.
Noch ist die Soft Tone auf der Haut etwas fleckig.
Das Nacharbeiten mit dem Bone-White-Wash zahlte sich aus.
Schritt 4: Das Maul
Dem Mail gab ich entlang der Lefzen einen schwarzen Rand. Das sorgte später für einen scharfen Kontrast zu den fahlweißen Außenpartien. Innen ins Maul setzte ich dann Revell Aquacolor Karminrot. Nach dem Trocknen bemalte ich die Zähne weiß. Damit war das Maul detailliert genug.
Das Maul der Chaos Warhounds mit schwarzem Rand und rotem Innenleben.
Blendamed geputzte Zähne…
Schritt 5: Die Augen
… sind einfach: Rote Grundfarbe (Revell Aquacolor Karminrot) und einen senkrechten schwarzen Strich rein. Der letztere erfordert etwas Feingefühl, da er sehr schmal sein sollte und am besten das Auge von oben bis unten durchmisst.
Die Augen erhalten eine Grundierung in Karminrot.
Der Böse Blick ist perfekt. Der schwarze senkrechte Strich haucht den Bestien Leben ein!
Schritt 6: Die Base
… ist 32mm im Durchmesser. Bei Fantasywelt.de habe ich mir ein paar 10er-Pack (3 Tacken das Stück) besorgt. Da kann man die Viecher draufdübeln. Damit sie stabil stehen, kriegen die von mir unten drunter 30mm Unterlegscheiben aus dem Baumarkt ab. Da kippt keine Bestie mehr um, wenn man an den Tisch kommt.
Ich klebe die Warhounds auf die Base, lasse den Kleber gut austrocknen.
Die Bases bemale ich mit Weißer Farbe und lasse Modellbahnschnee draufrieseln. Das haftet schnell und wirkt angenehm echt. Die Seitenflächen der Bases lasiere ich mit Weiß, was durch die dunkle durchschimmernde Grundfarbe fast wie Schneegestöber wirkt.
Auf die Bases kommen noch mehrere schneebedeckte Grasbüschel von Gamers Grass. Die Büschel und Büsche betupfe ich mit PONAL, dem ich etwas Wasser zugebe. Das drücke ich dann in den Schnee, wo es sich festfrisst.
Pas mal, hein?
Die Unterseiten der 32mm-Rundbases zeigen die Unterlegscheiben, welche ich mit PONAL festgeklebt habe.
Die Weiße VFarbe hält den Schnee, der sich hier auch idealst auf das Viech gesetzt hat.
Die fertige Horde…
… aus der Nähe
