Wenn ich mir die Schlangenkrieger von Osprey Games so ansehe, kommen mir meine Zweifel. Die Snake Men sind mit vielerlei fähigen Waffen ausgestattet, von der Mörder-Axt bis zum fetten Schwert. Doch Bögen und Armbrüste sind eher die Magervariante der Ausrüstung.
Schlangenkrieger als Bogenschützen
Der Not gehorchend entschied ich mich, einige der Schlangenkrieger doch mit Bögen und Armbrüsten auszurüsten. Schließlich braucht es in jeder Armee Fernkämpfer. So auch hier.
Was stört mich an den Bögen und Armbrüsten der Snake Men? Sie sind mickrig. Und wie. Die Krieger sind zwar schlank, doch recht wuchtig. Die Bögen hingegen sind winzig im Vergleich zur Figur des Kriegers. Bei einem Bogenschützen sollte der Bogen als Waffe ja Spannkraft und Fernwirkung ausstrahlen. Das fehlt den Bögen der Schlangenkrieger völlig.
Alles Blau oder was?
Eine weitere Frage hatte ich für mich zu entscheiden: Welches Farbkleid sollten die Snake Men erhalten? Rot und Grün waren vergeben. Rot war bereits recht ungewöhnlich. Doch ich wollte noch etwas mehr an Wagemut zeigen. Viele verschiedene Farben hatte ich bereits getestet. Nach langem Grübeln blieb ich bei Blau hängen.
Zunächst dachte ich an eine schwarze Grundierung, welche ich mit kräftigem Blau trockenbürsten würde. Das wäre sehr authentisch gewesen, da zwischen den blauen Schuppen schwarze Trennlinien verlaufen wären. Doch bei den Versuchen mit verschiedenen Farben hatte mir der Auftrag eines Hellblau als Grundierung und der dunkelblaue Wash dazu sehr gut gefallen. So entschloss ich mich, dem Schwarz den Rücken zu kehren und die Wash-Technologie anzuwenden.
Es war ein kleiner Kompromiss, da ich die Wash-Technologie als minderwertig ansehe – im Vergleich zum Auftrag vieler Farbschichten (Layering) zum Herausarbeiten von Highlights und Schattierungen. Doch angesichts der größeren Zahl an Miniaturen und meiner eher geringen Erfahrung beim Layering blieb ich bei der Wash-Technologie, die ja durchaus ansehnliche Resultate liefert.
Die zehn frisch montierten Bogenschützen der Schlangenkrieger von Osprey Games
Die Schlangenkrieger von Osprey Games nach dem Auftrag der hellblauen Grundierung.
Der dunkelblaue Wash macht es aus. Hier kommt Leben auf die Figur.
Details
Die Wadenwickel habe ich mit Revell Aquacolor 36189 Beige grundiert und mit Fireslayer Flesh von Contrast Colours getönt. Der Lendenschurz bekam eine gelbe Grundfarbe, auf welche ich den Wash „Armypainter Zealot Yellow“ auftrug.
Den Bogen, die Armbrust und den Köcher grundierte ich mit Revell Aquacolor 36314 Beige, überzog ihn dann mit einem wässrigen Wash aus Lederbraun. Die Rüstungsteile bemalte ich mit Silber, zog einen Black Wash drüber und zeichnete Highlights mit Metallic Silver von Vallejo aus. Die Pfeile im Köcher bekamen noch weiße Federn am Ende.
Lederteile der Rüstung bemalte ich mit 36185 Braun und Erdbraun mit Black Wash in den tiefliegenden Stellen.
Die Augen grundierte ich schwarz, tupfte gelb den Aufapfel ein und setzte die Pupille als senkrechten schwarzen Strich darauf.
Die fertige Figur des Bogenschützen der Schlangenkrieger von Osprey Games / Frostgrave: Ghost Archipelago
Die fertige Figur des Bogenschützen der Schlangenkrieger von Osprey Games / Frostgrave: Ghost Archipelago
Die fertige Figur des Bogenschützen der Schlangenkrieger von Osprey Games / Frostgrave: Ghost Archipelago
Die fertige Figur des Bogenschützen der Schlangenkrieger von Osprey Games / Frostgrave: Ghost Archipelago
Die Base der Schlangenkrieger
Bei der Gestaltung der Base habe ich lange sinniert, was ich darauf darstellen wollte. Sumpf oder Urwald schieden aus, das hatte ich schon. Was ich schon länger mal wieder ausprobieren und vertiefen wollte, das war das Wasser in einem Flussbett. Einen Gebirgsbach hatte ich bereits umgesetzt. Mit dem Ergebnis war ich nicht mehr so zufrieden wie damals beim Bau. Auch der Mekong als mächtiger Strom war schon mal ein Thema einer Vietnam-Spielplatte. Ja, es faszinierte mich und ich wollte das Bastlerschicksal mal wieder herausfordern.
Die Schlangenkrieger sollten mitten im Fluss stehen. Das Wasser sollte an ihnen vorbei und zwischen ihren staksigen Beinen hindurchfließen. Beim Betrachten der modellierten Figur fiel mit der recht dicke Kunststoff-Steg auf, auf welchem die Krieger standen. Der würde mitten auf dem Sockel stehen – und womöglich aus dem Wasser herausragen. Das sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
Mir fiel ein, dass man ja die umliegende Fläche künstlich anheben könnte. Strukturpaste oder PONAL boten sich hier an. Ich nahm PONAL und dachte mir, dass man ja die eine Seite des Stegs höher gestalten könnte, die andere niedrig. Dann wäre der Steg sowas wie eine Stromschnelle oder etwas Wehrartiges.
Für heute setzte ich auf die Base erst mal eine Schicht PONAL und ein paar pinke „Findlinge“ ins Flussbett, auf dass sie über Nacht aushärten würde. Dann könnte man ja weitersehen…
Die Figur eines Schlangenkriegers: Auf die Base wurde PONAL zur Nivellierung der Oberfläche aufgetragen.
