Mal ehrlich: in der Adventszeit kommen euch doch auch manchmal besinnliche Gedanken. Und wenn man dann so bei Amazon oder so durchs digitale Regal stiefelt und stöbert, einem dann sowas wie die Figürchens da oben übern Weg läuft… wer würde da keine Lust bekommen, dat Dingen zu ordern und mal was ganz anderes zu basteln und zu bemalen. So erging es meinem Wargamer-Kollegen Christian aus Mutterstadt, mit dem ich mich am vergangenen Samstag abend über WhatsApp unterhielt. Christian kennt ihr sicher noch. Von ihm stammt der berühmte Brombeer-Brummbär.
Regelbau 24: Unterstand für den 3-Mann-Trupp mit Stern
Könnte man sagen – muss man aber nicht. Als ich mich mit Christian über seinen oben beschriebenen Haul bei Amazon unterhielt und gegen 17:00 das obige Bild im WhatsApp aufpoppen sah, flaxte ich im Spaß „Denen fehlt jetzt nur noch das Dach überm Kopf. Haste nicht Lust, da mal eben schnell was zu bauen?“. Tja, hätte ich geahnt, was ich da lostrete, hätte ich wohl eventuell die Klappe gehalten. Jedenfalls war es ein wenig später – gegen 19:00 dann – bereits soweit… plötzlich spuckt WhatsApp die erste Seitenwand auf Fundament aus!
Christian legte sich ins Zeug und ne Stunde später hatte die Heeres-Pionier-Abteilung bereits zwei weitere Wände errichtet.
Solide Pionierarbeit, muss man da sagen, oder?
Wie mir Christian verriet, baut er Krippen seit frühester Zeit (sein Faible, so wie bei mir wohl die Granatwerfer). Das erklärt natürlich auch die zügige und professionelle Umsetzung des „spontanen“ Bauprojekts.
Was mich auch überraschte, war die lagermäßige Präsenz der adäquaten Baumaterialien. Nebenbei: es handelt sich um Streichhölzer und Kaffeerührstäbchen, aus denen Christian den Regelbau 24 zaubert.
Christian schuf das Materiallager eigentlich für ein ganz anderes Bauprojekt, nämlich eine 2-stöckige Motte in der Größe 20mm. Für uns WK2-ler kommen jetzt eventuell ein paar Fragezeichen ins Gesicht. Wieso „Motte bauen„? Habe ich doch im Kleiderschrank mehr als genug davon…?
Regelbau anno tobak: die Motte
Was ist eine Motte? Kleiner Exkurs für frühgeschichtlich weniger bewanderte: eine Motte (aus dem Französischen „motte“: „Klumpen“, „Erdsode“ stammend) ist ein Burgtyp. Die Motte wurde meistens in Holzbauweise errichtet. Das Hauptmerkmal der Motte ist der künstlich angelegte Erdhügel, auf dem zumeist ein turmförmiges Gebäude zu stehen kommt.
Im Deutschen sind für die Motte ebenfalls die Bezeichnungen Turmhügelburg, Erdhügelburg und Erdkegelburg gebräuchlich.
Wie mir Christian versicherte, kamen Motten um das 9. Jahrhundert auf und die Idee, ein solches Bauwerk nachzubauen, überkam ihn vor einiger Zeit. Coole Idee, wie ich finde. Wäre sicher auch was für unsere SAGA-Spieler. „Very-Early-War“ sozusagen…
Um halb Elf rumpelte es dann wieder in WhatsApp und ich traute meine Augen kaum: der Regelbau 24 hatte bereits Formen angenommen. Wen es interessiert: während Christian am Regelbau schraubte, pinselte ich fleißigst an den britischen Fallschirmjägern, die ja noch vor Weihnachten in der Kaserne in Gemmerich Einzug halten sollten. Da verflog die Zeit um Nu…
Als mir Christian später sagte, dass grade mal eben fünf Stunden verstrichen waren, bemerkte ich, wie da bei uns die Zeit flugs rumgegangen war.
So, hier dann mal die finalen Fotos des Regelbau 24. Besonders schick finde ich die „Dachlatten“ aus den geschickt gebrochenenen „Brettchens“. Hört sich sicher simpel an, aber die Kaffeerührstäbchen so zu brechen, dass sie diese aus meiner Sicht idealen ausgefransten Bruchkanten haben, ist nicht einfach.
Ich glaube fast, Christian wäre der geborene Teampartner bei meinem nächsten Bauprojekt für Feldstellungen und Unterstände…
Konnte ich euch mal zum Bauen eines „ungewöhnlichen Modells“ inspirieren?
Stay tuned und noch nen schönen Advent!
Sturmi
Bildnachweis: © alle Fotos CAL – Christian, #1 Gemeinfrei via Wikimedia
1 Kommentar
Hey WIE GEIL ist DAS denn!!!???
:-D