Unsere Vietnam-Spielplatte braucht ein paar Spielelemente, welche das damalige Setting widerspiegeln und einen Hauch von Ho-Chi-Minh auf die Spielplatte zaubern. Eines der Elemente, welches wir dazu auserkoren haben, das sind die Sprengfallen, die sogenannten Booby-Traps.
Booby-Traps für Wargaming
Die Booby-Traps haben zwei Komponenten. Das Eine sind die Regeln, nach denen die Sprengfallen im Spiel eingesetzt werden. Das Andere sind die Marker, mit denen die Sprengfallen im Spiel dargestellt werden. Wobei eigentlich schon die Frage aufkommen müsste, ob man die Sprengfallen überhaupt darstellen sollte. Denn… wenn man sie darstellt, sieht der Gegner ja, welch feurigen Empfang man ihm bereitet hat.
Die Regeldiskussion und die mehr philosophischen Überlegungen zum Markieren von Unsichtbarem oder Verborgenem geben wir uns heute nicht. Wir konzentrieren uns auf den Bau der Marker. Das mag sich jetzt etwas arbeitsaufwändig anhören. Tatsächlich sind die Booby-Trap-Marker aber eher ein Quickie, der auch noch nach dem vierten Bier gelingt.
Materialauswahl
Die Booby-Trap-Marker zimmern wir auf die bewährten Bases, die 5-Cent-Stücke. Die 2-Cent-Stücke der Infanterie-Bases erschienen mir zunächst etwas klein. Schließlich sollen die Booby-Traps überproportional groß und als Bündel von Dynamit-Stangen (in klassischer Westernmanier) dargestellt werden. Da ist auf den 2-Cent-Stückern doch etwas wenig Fläche vorhanden.
Die Dynamitstangen selbst plante ich, aus runden Zahlstochern zu fertigen. Zum Einen versprachen die hölzernen Zahnstocher eine leichte Bearbeitung. Zum Anderen sind diese leicht zu beschaffen. Erste Probestücke schnitt ich auf Länge: cirka 1cm bis 1,5cm – und umwickelte sie mit Basteldraht. Das sah schon mal recht nach Wildwest aus.
Man sieht es den Zahnstochern hier nicht an. Nach dem Zusammenkleben der einzelnen Zahnstocher zu Bündeln mit Ponal Holzleim müssen die Enden mit einem scharfen Bastelmesser sauber gecuttet werden. Andernfalls sind die Enden ein wenig zerfitzelt, was sehr unsauber aussieht.
Die Zahnstocherbündel sollte man gut trocknen lassen, bevor man an die Umwicklung mit Sprengschnüren geht. Für die Sprengschnürre verwendete ich Basteldraht. Der Basteldraht lässt sich sehr gut formen, jedoch ist er immer noch recht steif. Biegt man ihn um noch nicht ganz fest verklebte Zahnstocherbündel, lösen sich diese wieder unter dem Druck.
Die Base
Das 5-Cent-Stück wird von mir wie stets mit Strukturpaste als unruhige Erdoberfläche bestrichen. In die noch feuchte Masse drücke ich die fertigen und noch unbemalten Booby-Traps und lasse das Ganze gut aushärten. Das dauert dann schon mal ne Nacht.
Die Bemalung erfolgt erst nach dem vollständigen Aushärten des Markers.
Bemalung der Sprengfallen-Marker
Rötliches Braun für die Basegrundierung
Die Bemalung beginne ich mit dem Untergrund. Die zu erzielende Farbe richte ich wie schon bei den Figuren der Vietcong an dem rötlichen Vulkanboden aus. Dazu verwende ich als Grundfarbe die hier rechts sichtbare Farbe „Braun“ von Revell Aquacolor.
Feuerrot für die Dynamitstangen
Im nächsten Schritt bemale ich die Dynamitstangen mit einem knalligen Feuerrot. Die Farbe springt sofort ins Auge, was aber bei diesem Marker Absicht ist. Die von ihm ausgehende Gefahr soll kräftig signalisiert und inszeniert werden.
Später werden noch die Sprengschnüre in starkem Kontrast, also in Schwarz bemalt. Nach dem Trocknen kontrolliere ich die optische Wirkung und bins zufrieden. Wer von diesem Anblick nicht wach wird, den hat die Booby-Trap bereits in die ewigen Jagdgründe geschickt…
Ein Lederbraun-Wash für die Base
Wie bei anderen Bases auch überziehe ich auch die Bases der Sprengfallen mit einem Wash aus Lederbraun und viel Wasser. Es sollte nicht zu viel Farbpigment verwendet werden, damit die Base betont rötlich bleibt.
Ein schwarzer Wash für die Dynamitstangen
Die Ritzen zwischen den Dynamitstangen sind jetzt immer noch recht knallig hell. Hier überlegte ich, ob nicht ein kleiner Schatten gut tun könnte. Für diesen Schatten benutzte ich einen leichten Wash aus schwarzer Farbe und viel Wasser. Die Farbpigmente setzten sich wunschgemäß in die Ritzen und gaben dort ein wenig Schatten.
Le voilà : die Sprengfalle ist fertig
Wer die Bauanleitung bis hierher verfolgt hat, wird feststellen, dass wirklich nur ein paar Handgriffe nötig sind, die Sprengfallen-Marker zu basteln. Das Endergebnis ist für mich sehr zufriedenstellend. Auch der erste Einsatz auf der Spielplatte zeigt, dass die Booby-Trap-Marker in dem recht orangigen Umfeld gut zu Geltung kommen.
Hier mal zwei Bilder: zuerst der fertige Booby-Trap-Marker, dann darunter zwei Bilder vom Einsatzort: auf der Vietnam-Spielplatte mit den Tunneln des Abstiegs zu „Charlys Wohnzimmer“.
Soviel für heute. Stay tuned!
Sturmi.
Bildnachweis: © alle schwarzer.de