Die Brücke von La Fière: 82nd Airborne Division auf der CONFLICT Rheinland

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Die Brücke von La Fière kennt ihr sicher alle, oder? Rusus stellte auf der CONFLICT Rheinland seine Spielplatte zum Szenario vor. Ich sprach mit ihm und er erzählte mir seine Geschichte.

Die Brücke von La Fière

Historisch gesehen hatte die 82. US-Luftlandedivision (82nd Airborne Division All american) die Aufgabe, die Brücke über den Fluss Meredet und die Brücken in Chef-du-Pont westlich von Sainte-Mère-Église einzunehmen. Die Gefechte des 505., 507. und 508. Fallschirmjägerinfanterieregiment in dem überfluteten und damit sumpfigen Gebiet rund um La Fière vom 6. bis 9. Juni 1944 sind das Thema auf der Spielplatte von Rusus.

Das Szenario für das Regelwerk Victory Decision beginnt mit dem dem Absetzen der Pfadfinder und der Markierung der Landezonen für den Absprung der Fallschirmjäger. Der Gegenangriff der deutschen Einheiten mit Panzerunterstützung durch französische Beutepanzer ist eine der Stationen im Szenario La Fière. Der Angriff durch General John Gavin zur Eroberung des Dorfs Cauquigny ebenfalls.

Der Bau der Spielplatte

Für den Bau der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“ hat Rusus mehrere Rahmenbedingungen abgesteckt.

#1: Der Längenmaßstab

Der Blick auf den Spieltisch "Die Brücke von La Fière" lässt die Notwendigkeit der längenmäßigen Verkürzung der Dimensionen erahnen.

Der Blick auf den Spieltisch „Die Brücke von La Fière“ lässt die Notwendigkeit der längenmäßigen Verkürzung der Dimensionen erahnen.

Die Länge der Brücke hätte eine Größe der Spielplatte von einem Vielfachen erfordert. Rusus‘ Ziel war es jedoch mit den Dimensionen der Spielplatte in einer handhabbaren und vor allem bespielbaren Größenordnung zu bleiben. Aus diesem Grund wurde eine längenmäßige Verkürzung der Strecke durch das überflutete Gebiet vorgenommen. Wer also die Landkarte rund um Cauquigny mit der Spielplatte vergleicht, wird die Verkürzung unschwer bemerken. Für den Spielablauf und die Spieloptionen ist dies jedoch nicht relevant.

#2: Die Originaltreue

Der Anspruch von Rusus war es, nicht nur die geographischen Gegebenheiten möglichst 1:1 auf der Spielplatte abzubilden. Alle Gebäude auf der Spielplatte sollten ebenfalls 1:1 den Vorbildern im Zustand des Jahres 1944 entsprechen. Doch wie soll man dies erreichen? In der Zwischenzeit sind über 70 Jahre vergangen und wenn man den Ort heutzutage besuchen wollte, so wären sicherlich bereits Veränderungen an den Gebäuden vorgenommen worden.

La Chapelle de Cauquigny: So hat Rusus das Gebäude originalgetreu im Bauzustand von Juni 1944 umgesetzt.

La Chapelle de Cauquigny: So hat Rusus das Gebäude originalgetreu im Bauzustand von Juni 1944 umgesetzt.

Rusus entschied sich, zwei Ansätze zu verfolgen. Zum Einen fuhr er tatsächlich in die Normandie nach Cauquigny und fotografierte dort jedes der Originalgebäude – im aktuellen Bauzustand. Bei dieser Gelegenheit (es war ein D-Day-Celebration-Day) hatte er Gelegenheit, den Absprung von 300 Fallschirmspringern über Sainte-Mère-Église mitzuerleben… Einige Gebäude waren auch nicht zu besichtigen, da sich gerade Veteranen dort einquartiert hatten. Trotz der Mission mit Hindernissen gelangte Rusus so zu Fotomaterial, welches in in die Lage versetzte, zu planen. Viele der Fotos durfte ich während meines Interviews einsehen.

Zusätzlich recherchierte er Originalfots aus der damaligen Zeit. Naturgemäß sind diese wenig zahlreich, doch besonders eines davon offenbarte eine Veränderung, die sich im Verlauf der Zeit ergeben hatte. Es ist ein Foto von der Kapelle in Cauquigny. Dieses zeigt, dass der Giebel bei der Restaurierung infolge der Zerstörungen anders vorgenommen wurde und der Jetztzustand nicht mehr dem Originalzustand entsprach. So war Rusus beispielsweise in der Lage, den Zustand der Kapelle im Juni 1944 zu rekonstruieren.

Auf diese Weise wurde jedes einzelne Gebäude geschaffen, bis hin zum Herrenhaus La Fière mit seinem markanten runden Turm, das übrigens bei seinem Besuch in La Fière eines der nicht zugänglichen Gebäude war.

Die Spieloptionen im Szenario

Auch bei den spezifischen Spieltoptionen im Szenario wollte Rusus unbedingt mehrere Punkte umgesetzt wissen, die Einfluss auf den Spielverlauf nehmen würden.

#1: Die Pfadfinder und die Markierung der Landezonen

Eine der entscheidenden Fragen im späteren Spiel auf der Spielplatte würde die Überlegung sein, wo die US-Fallschirmjäger landen würden. Einfluss auf die Landezone würde unter anderem die Arbeit der Pfadfinder haben. Je nach deren Vorarbeit konnte die Landezone exakter im Zielgebiet liegen oder mehr abseits.

#2: Die Winddrift

Ein weiterer Parameter ist die Drift des Windes. Der Wind kann dazu beitragen, dass die Fallschirmjäger nach dem Absprung völlig aus dem Zielgebiet hinaus getragen werden – oder auch mitten im überfluteten und versumpften Gebiet landen.

#3: Einfache technische Umsetzung im Spiel

Für die Umsetzung von derlei Aspekten im späteren Table-Top-Spiel hat Rusus beispielsweise einen „Würfelturm“ bereitgestellt, in welchen man oben Würfel hineinkippt und bei deren Austritt am unteren Ende die nach dem Rollen erreichte Position Einfluss auf die Landezone der Fallschirmjäger hat.

Hier der Würfelturm, den Rusus für das Szenario konstruiert hat.

Hier der Würfelturm, den Rusus für das Szenario konstruiert hat.

Die Ausgestaltung des Spieltischs

An dieser Stelle spare ich jetzt mal mit Worten und zeige euch die Fotoserie, die ich an seinem Spieltisch schießen durfte. Ich wünsche viel Spaß beim Betrachten.

Best

Sturmi

Die Spielplatte "Die Brücke von La Fière" in der Gesamtansicht.

Die Spielplatte „Die Brücke von La Fière“ in der Gesamtansicht.

Eines der Häuser in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Eines der Häuser in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Der Bauernhof in La Fière auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Der Bauernhof in La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Ein verlassener Lkw der Wehrmacht auf dem Bauernhof in La Fière auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Ein verlassener Lkw der Wehrmacht auf dem Bauernhof in La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Die Straße von La Fière nach Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Die Straße von La Fière nach Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Blick von La Fière aus auf die Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Blick von La Fière aus auf die Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Das Haus links der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Das Haus links der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Der alte Friedhof mit seinen spitz zulaufenden Mauern hinter der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Der alte Friedhof mit seinen spitz zulaufenden Mauern hinter der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Der kleine Anbau an der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Der kleine Anbau an der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Nochmal der Friedhof hinter der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Nochmal der Friedhof hinter der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Das Gehöft neben der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Das Gehöft neben der Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Blick vorbei am Gehöft neben der Kapelle in Cauquigny über die Straße nach La Fière auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière"

Blick vorbei am Gehöft neben der Kapelle in Cauquigny über die Straße nach La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“

Die Kapelle in Cauquigny  auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière" vom Hinterland aus gesehen.

Die Kapelle in Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“ vom Hinterland aus gesehen.

Cauquigny auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière" von der "Rue du Moulin" aus gesehen.

Cauquigny auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“ von der „Rue du Moulin“ aus gesehen.

Blick in einen Garten...

Blick in einen Garten…

Das Herrenhaus La Fière  auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière".

Das Herrenhaus La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“.

Ein Trupp deutscher Panzergrenadiere am Herrenhaus La Fière  auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière".

Ein Trupp deutscher Panzergrenadiere am Herrenhaus La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“.

Ein deutscher MG-Schütze am Herrenhaus La Fière  auf der Spielplatte "Die Brücke von La Fière".

Ein deutscher MG-Schütze am Herrenhaus La Fière auf der Spielplatte „Die Brücke von La Fière“.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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