Anfang Mai 1942 entsteht das Panzer-Artillerie-Regiment 103 durch Umbenennung aus dem Artillerie-Regiment 103 der 4. Panzerdivision. Das Regiment ist ein Gemischtwarenladen: russische 7,62cm Kanonen, 12,2cm Haubitzen neuer und alter Art, sowie 12,2cm Kanonen werden dort eingestellt. Zudem sind ihm die schwere Artillerie Abteilung 422 mit 12 französischen schweren Feldhaubitzen, die 3./s.Art.Abt. 604 mit 21 cm Mörsern, die Ballon-Batterie 101 und zeitweise eine 17 cm Kanonenbatterie unterstellt. Am 5. Oktober 1942 verfügt das Regiment über 16 Batterien mit 35 deutschen, 12 französischen und 14 russischen Geschützen – einschließlich Verstärkungsartillerie. Und die 7. Batterie hat auch wieder 10 cm Kanonen. Kurzum: ein El Dorado für den Sturmi.
Das Panzer-Artillerie-Regiment 103 am Orelbogen
Die Beobachtungsabteilungen der Artillerie mit Vermessungs-, Lichtmess-, Schallmess- und Ballonbatterien
Bevor ich es vergesse: die oben genannte Ballon-Batterie 101 werde ich mir mal eigens vornehmen. Diese Spezialeinheiten wie die Beobachtungs-Batterie 73 (Geb), 75 und 388, die Stellungs-Schallmess-Batterie 643, die Stellungs-Lichtmesszüge 644 und 645, die Ballon-Batterien 100 – 103, die Infanterie-Schallmesstrupps 6, 16 – 23 und 29 – 39, die Gebirgs-Jäger Schallmesstrupps 24 – 28 können einem Spiel sehr viel Würze verleihen. Die Ballon-Batterien arbeiteten mit Luftbeobachtern, die ähnlich wie die vorgeschobenen Beobachter Feindziele per Augenbeobachtung orteten und meldeten. Nach 1942 wurden die Feldluftschiffer nicht mehr mit an Seilwinden befestigten Fesselballons zur Artilleriebeobachtung eingesetzt. Vielmehr kamen Nahaufklärungsflugzeuge wie Fi 156 Storch, FW 189 Uhu und HS 126 zum Einsatz. Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema…
Was bei Orel geschah…
Das Pz.Art.Reg.103 nimmt an der Operation Zitadelle teil. Bis Juli 1943 werden dem Regiment Auffrischungen zugeführt. Bei der II. Abteilung des Panzer-Artillerie-Regiments 103 nimmt man eine Umrüstung auf Selbstfahrlafetten vor. Jeweils sechs „10,5-cm Geschützwagen II für le.F.H. 18/2 (Sf.)“ „Wespe“ (Sd. Kfz. 124) gibt es für die 4. und 5. Batterie. Die 6. Batterie erhält sechs „15 cm schwere Panzerhaubitze 18/1 auf Fahrgestell Panzerkampfwagen III/IV (Sf)“ „Hummel“ (Sd.Kfz. 165). Dies erfolgt etwa um den 26. Mai 1943 herum.
Für das Regiment bedeutet dies auch ein Zulauf an gepanzerten Beobachtungsfahrzeuge. Insgesamt 17 Fahrzeuge (im Landserjargon „Ziegen“ genannt) dieser Art erhält das Regiment. Im Fuhrpark wird auch von Pferd auf Lkw umgestellt.
- Beim Regimentsstab: 2 Panzer III
- Für die II. Abteilung: 5 Panzer III
- Für die I. und III. Abteilung: je 5 kleine SPW (Sonderkfz 251/5 für 3 Mann)
Das Panzer-Artillerie-Regiment 103 wird zunächst mehreren Divisionen als Verstärkungsartillerie zugewiesen. Die I. Abteilung im Abschnitt der 45. Infanterie-Division, später bei Kromy der 20. Panzer-Division. Ab Juli unterstützt die I. Abteilung die 20. Panzer-Division, die II. Abteilung zunächst die 31. Infanterie-Division, später ebenfalls die 20. Panzer-Division, mit der III. Abteilung bis 5.7. die 20. Panzer-Division und ab dem 6.7. die 6. Infanterie-Division.
Der Angriff der 4. Panzer-Division
Dann, am 8. Juli tritt die 4. Panzerdivision unter Generalleutnant Dietrich von Saucken im Abschnitt der 9. Armee (Karte) im Rahmen des XXXXVII. Panzerkorps zum Durchbruch in Richtung auf das Dorf Teploje an. Das Heulen von Stukas jagt den angreifenden Regimentern voraus. Panzer-Schlachtflieger fegen über feindliche Stellungen. Die Kampf-Panzer der 20., 4. und 2. Panzerdivision stürmen mit den Grenadieren gegen die russischen Stellungen an. Die mächtigen Tiger, die erprobten Panzer IV, die bulligen Sturmgeschütze. Immer wieder bellen Schüsse und hüllen das unwirtliche Land in Schwaden aus Rauch und Feuer.
Der Oberbefehlshaber der Zentralfront – General Rokossowski – hat allerdings vorgebeugt: Zwei Schützendivisionen, eine Artilleriedivision, zwei Panzerbrigaden und eine Panzerjägerbrigade stellten sich den deutschen Truppen entgegen. Das Panzergrenadier-Regiment 33 der 4. Panzer-Division bildet mit seinem II. Bataillon die Speerspitze. Das II. Bataillon durchbricht diese Hölle und steht plötzlich vor Teploje, dringt gegen heftigsten Widerstand in das Dorf ein und wirft den Iwan. Der zieht sich auf die letzten Höhen hinter dem Dorf zurück.
Die Verluste schießen in die Höhe, doch von Saucken lässt seine 4. PD nicht ruhen, will dem Russen jede Zeit zum Sammeln nehmen. Dicht auf dicht stehen die Panzer der Panzerregimenter 3 und 35 am Dorfrand, warten nur noch auf den Befehl zum Losschlagen. SPW rollen herbei. Hoch droben am Himmel ziehen Stukas auf. Das Heulen dringt an die Ohren der Panzerkommandanten und Grenadiere. Sie kippen ab. Sausen nieder auf die Stellungen der Batterien der 3. sowjetischen Panzerabwehr-Artillerie-Brigade, die am Hang in gut getarnten Stellungen liegt. Tief eingegraben sind die T-34, welche den Verteidigungsgürtel der Russen spicken. An der Flanke setzen russische Schützen Panzerbüchsen erst auf kürzeste Entfernungen ein.
Da! Das Signal kommt. Der Angriff bricht los. Die Grenadiere stürmen auf die Höhen zu. Doch die Russen schießen dichtestes Sperrfeuer und schon bald liegen die Grenadiere festgenagelt am Boden. Mehrere Hundert Rohre der Russen laden auf engstem Raum ihre unheilige Ladung ab, lassen keinen Mann durch. Jetzt rollen die deutschen Panzer in diese Hölle hinein. Bis auf 400 Meter lassen die Russen sie herankommen. Schwerste russische Pak nimmt selbst Tiger-Panzer aus dem Gefecht.
Aber dann wendet sich das Blatt. Drei Panzer IV walzen über die vordersten sowjetischen Batteriestellungen hinweg. Das Abwehrfeuer bricht zusammen. Die Grenadiere springen auf und greifen nach dem Sieg. „Sprung auf! Marsch, Marsch!“. Sie erobern den Hügel, krallen sich in die Erde. Doch ein russischer Gegenstoß fegt sie wieder von dort herunter. Der Kampf vor Teploje tobt drei Tage lang. Die Batterien des Panzer Artillerie Regiment 104 unterstützen die 4. Panzerdivision beim Vorstoß auf die alles beherrschenden Höhen südlich von Teploje.
Mit dem Panzergrenadierregiment 33 bei Teploje
Okay, jetzt schalten wir mal den Frontfunk für ein paar Sekunden ab. Denn… die II. Abteilung des Panzer-Artillerie-Regiment 103 hat es dem Sturmi ein wenig angetan. Speziell die 6. Batterie. Das kann an der Ausstattung mit den fetten Hummeln liegen, muss aber nicht. Aber letztendlich hatte es ganz sicher was damit zu tun… Man mag ja die Ari. Ein wenig. Ein wenig sehr.
Seit einiger Zeit war es auch in Unikornien etwas ruhig und Spiele fanden kaum noch statt. Irgendwie war es jetzt an der Zeit, das mal wieder zu ändern. So beschloss das Spieleministerium in Unikornien, der 4. Panzerdivision und der II./Pz.Art.Reg. 103 eine Aufgabe zu geben. Eine echte Aufgabe. Eine für Helden. Eine nur für echte Einhörner!
Bei Teploje soll es ja einen wichtigen Industrie-Komplex gegeben haben. Diesen zu erobern, war sicher eine der Aufgaben der 4. Panzerdivision, die sich wie oben beschrieben verlustierte. Und genau aus diesen Gefechten nehmen wir eine Szene heraus und transportieren sie in ein PBI-Spiel.
Das Pz.Gren.Rgt. 33 bei PBI
Für meine Armeeaufstellung möchte ich doch mal was Neues ausprobieren. Es hat natürlich etwas mit den Hummeln zu tun. Und zwar möchte ich so ein wenig StuG-like vorgehen und schwere bewegliche Geschütze beim Angriff der Infanterie einsetzen. XENA hat mir mal davon berichtet, dass so auch Hornissen in Kompaniestärke eingesetzt wurden. Vorgehen – Zuschlagen – Zurückziehen. So wollte ich es mit den Hummeln auch versuchen. Okay, das mit dem Zurückziehen ist immer so ne Sache. Wenn man grade am Loswummern ist, bleibt man ganz gerne in der Betriebsart…
- Vom Pz.Gren.Rgt. 33: zwei Grenadier-Platoons und zwei „Anti-Tank-Teams“
- 1. Grenadier-Zug
- 1x Platoon-Commander
- 5x Foot-Group mit SMG bewaffnet
- 1. Grenadier-Zug
- 1x Platoon-Commander
- 5x Foot-Group mit SMG bewaffnet
- 2 Anti-Tank-Teams
- 1 Foot Group mit Panzerschreck
(okay, halbes Jahr zu früh, aber ich bin mal gnädig) - 1 Foot Group mit Panzerschreck
(okay, halbes Jahr zu früh, aber ich bin mal gnädig)
- 1 Foot Group mit Panzerschreck
- 1. Grenadier-Zug
- Von der 6. Batterie der II./Pz.Art.Reg. 103
- 6x 15 cm schwere Panzerhaubitze 18/1 auf Fahrgestell Panzerkampfwagen III/IV (Sf) „Hummel“ (Sd.Kfz. 165)
Die Verteidiger der Roten Armee
Leider konnte ich keinen Namen eines opponierenden Verbandes der Roten Armee recherchieren. Die 3. Panzerabwehr-Brigade habe ich aus Berichten entnommen, allerdings war diese der roten 6. Armee unterstellt. Diese wiederum war gar nicht bei Kursk tätig, dort war es die 6. Gardearmee, die aus der 21. Armee hervorgegangen war. Naja, wir wollen mal nicht päpstlicher sein, als der Papst.
Vorgefunden habe ich die 75. Garde-Schützendivision, die im Bereich der 13. Armee im Angriffsstreifen der 4. Panzerdivision gelegen haben dürfte. Na, dann habe ich da mal ne kleine Anleihe für die erste und zweite Verteidigungslinie gemacht.
- 1 Schützen-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 6x Schützen-Foot-Group
- 1 Schützen-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 6x Schützen-Foot-Group
- 1 HMG-Support-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 3x HMG-Foot-Group
- 1 HMG-Support-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 3x HMG-Foot-Group
Und die 70. Garde-Schützendivision habe ich bei der 13. Armee für eine dritte und vierte Verteidigungslinie auch gefunden.
- 1 Schützen-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 6x Schützen-Foot-Group
- 3x LMG-Foot-Group
- 1 HMG-Support-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 3x HMG-Foot-Group
- 1 HMG-Support-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 4x HMG-Foot-Group
- 1 HMG-Support-Platoon
- 1x Platoon Commander
- 3x 120mm Schwerer Granatwerfer – Foot-Group
Zusätzlich hat ein unabhängiges Panzer-Regiment noch 3 T-34/85 (okay, die sind genauso ein halbes Jahr zu früh dabei wie die Panzerschreck…) abgestellt. Die sollen allerdings nicht eingegraben werden, sondern eine bewegliche Kraft darstellen.
Der Aufbau…
Ohne viele Worte: die nachfolgende Karte zeigt das Spielfeld ( 4 x 10 PBI-Squares = 60cm x 150cm ). Links baut die 4. Panzerdivision auf, rechts die 70. und 75. Garde-Schützendivision.
Ach ja, den Spielbericht zur PBI-Battle gibt es ab nächster Woche.
Stay tuned!
Sturmi