Halbketten wie das DeAgostini Sd.Kfz. 11 sammeln sich immer irgendwie in der Krabbelkiste an. Als Wargamer hat man irgendwie keinen rechten Draht zu den Kisten, denn sie können ja eigentlich nix. Keine Wumme drauf, keine Spezialfähigkeiten, eigentlich sind sie nur zur Zierde der Vitrine da. Das ist mal etwas wenig. Zur Ehrenrettung von „Behind Omaha“ muss man sagen, dass dieses Regelwerk den Zugfahrzeugen wenigstens wichtige Aufgaben zu geben hatte, wie auch bei „Geile Scheisse“ von Doncolor. Naja, aber nur weil sie keinen Job haben, müssen sie ja kein trostloses Dasein in der Krabbelkiste fristen. Unsere Inklusionsgesellschaft hat ja Platz für alles und jeden. Das muss dann erst recht auch für Halbketten ohne Nutzwert gelten.
DeAgostini Sd.Kfz. 11 und ein Sd.Kfz. 9 Famo
Es waren gleich zwei Halbketten-Zugmaschinen aus dem Vorrat des Herrn Dipl.Ing. Ernst Kniepkamp, die ich in der Krabbelkiste gefunden hatte. Das Fliegengewicht Sd.Kfz. 11 und nen schweren Famo, das Sd.Kfz. 9. Woher der Famo stammt – ich weiß es nicht, auch nicht, von welchem Modellbauhersteller. Aber er schaut mich mit seinen treuen Augen an und sagt „Hab mich lieb und gib mir Farbe!“. Ja, das hat er nicht verdient, so hässlich zu bleiben. Kriegt er.
Wie üblich war der DeAgostini ein Beifang in der Bucht. Aber wegwerfen will man ihn ja auch nicht, also hebt man ihn auf. Vielleicht braucht man ihn ja mal und dann würde man sehr dankbar dafür sein.
Ich wollte die beiden einfach nur bepinseln. Einen Einsatzzweck hatte ich noch nicht identifiziert. Mal schauen, vielleicht fällt ja dem Dominic was Schlaues ein, der spielt ja so gerne Deutsche. Auf jeden Fall: Ordnung muss sein und die beiden müssen ordentlich bemalt sein. !!
Der DeAgostini wird ja übelst dunkelbraun (Kackbraun) ausgeliefert. Da ist es für das Modell sicher eine Befreiung und Erlösung, wenn es mal ordentliche Farbe schnuppern darf. Das Kettenlaufwerk des DeAgostini Sd.Kfz. 11 ist ebenfalls übelst. Die Laufräder haben zu viel Zwischenabstand. Da sackt die Kette voll rein. Aber sei’s drum. Fürs Spiel wird er taugen, eine Challenge mit Modellbauern werde ich ihm nicht zumuten.
Bemalen der Sd.Kfz. 9 und 11
Ein großer Job ist das nicht. Wie schon bei meinen Aufräumaktionen der letzten Wochen grundiere ich mit Revell Aquacolor Afrikabraun. Ach ja, hatte ich vergessen: die beiden kommen nach Afrika. Auf die Grundfarbe kommt ein Umber Wash drauf. Die Lüftungsgitter am Kühler und der Kühlergrill kriegen nen Tropfen Black Wash ab. Die Nummernschilder des DeAgostini spare ich aus, die werden nicht bemalt, dann brauche ich dort keine Decals.
Sonst ist nicht viel dran an den beiden. Die Reifen werden geschwärzt. Etwas Werkzeug hat es, das wird mit Holzbraun und Anthrazit bemalt. Dann sind da noch die Sitze. Die grundiere ich mit dem 314er Beige. Dann kommen Lederbraun und dann Erdfarbe drüber. Das Armaturenbrett, Schaltknüppel und Lenkrad bemale ich Schwarz. Auf das Armaturenbrett kommen dann weiße Armaturen als Tupfen. Macht sich recht schick, mit den Tupfen.
Die Panzerketten grundiere ich mit Panzergrau. Dann trockenbürste ich die Ketten mit Mittelgrau, so dass es aussieht, als würden die metallenen Auflageflächen der Ketten blankgeschliffen sein. Final kommt ein Trockenbürsten mit der 189er Beige über alles. That’s it.
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2 Kommentare
Wenn es nach mir ginge, müsste es sehr viel mehr Regeln für Zugmaschinen etc. geben. Es wird zu leicht vergessen, dass für EIN Geschütz/Panzer mindestens 20 andere LKWs etc gebraucht werden, um es kampfbereit zu halten..!
Kleines Beispiel..:
Eine 8,8 konnte mit einer geübten Crew zirka 15-20 Schuss in der Minute abfeuern. Eine Granate wog ca.9,4 Kg. Macht in der Minute (aufgerundet) 200 Kg. Das bedeutet, EIN Opel Blitz mit ca. 3 to. Zuladung kann der 88 für zirka 15 Minuten Munition bringen.
Es wäre vielleicht sehr interessant, mal Nachschub-Konvois zu spielen, die durchgebracht werden müssen…denn sonst wird an der Front weder geschossen, noch gegessen…und Klopapier musste auch geliefert werden… ;-)
Ja, das stimmt. Battlegroup hat das ja in Ansätzen drin. Da haben die Panzer einen begrenzten Munitionsvorrat, der nach Verbrauch erneuert werden muss.