„Wenn wir die Brücke nur früher erreicht hätten. Vor zwei Tagen gelangten wir an die Wolga. Kurz vor unserer Ankunft hörten wir ein Krachen und Bersten, in das sich eine ganze Kette von Explosionen mischte. Der Iwan hatte die Brücke über die Wolga gesprengt! Wie sollten wir da rüberkommen? Die Brücke vor der Sprengung zu erreichen, war unser aller Hoffnung gewesen, aber nun? Noch gestern erreichte uns der Funkspruch ‚Die Jungs vom Panzer-Pionier-Bataillon 13 sind im Anmarsch!‘. Es brauchte noch neun Stunden, bis gegen 23:40 Uhr die Brückenkolonne K/B des Panzer-Pionier-Bataillon 13 eintraf.“ – so lautet der Bericht des Stabsfeldwebel Kniffelsen der Wehrmacht vom Schützen-Regiment 103 der 14. Panzerdivision.
Die Brücke: oft erhofft, doch schwer verlegt
Die Brücke über die Wolga zu errichten, war ein gutes Stück Arbeit. Es dauerte mehrere Tage, bis die Brücke in Segmente neu errichtet war. Was damals für die realen Abläufe galt, das gilt auch im Spiel. Wobei das Problem im Spiel nicht die Zeitdauer des Brückenbaus ist, sondern das Fehlen der zugehörigen Regeln. Denn ohne Regeln gibt es die Brücke über den Fluss oder über den Panzergraben gar nicht erst.
Jetzt sind wir nicht nur begeisterte Wargamer, die Behind Omaha nicht sterben lassen wollen, sondern mutige und mit einer Flut von viel zu vielen Ideen gesegnete Unikörner. Diese Flut haben wir sortiert und uns um eine sinnvolle Ergänzung von Behind Omaha für das Thema Brückenbau gekümmert.
Hausregel #794: der Sturmsteg
In den Pionier-Bataillonen wurden als Pioniergruppenfahrzeug insbesondere das Sd.Kfz. 251/7 eingesetzt. Das Sd.Kfz. 251/7 konnte seine beiden Behelfsbrücken / Sturmstege zum Überwinden von Gräben sowie optional weitere Brückenteile seitlich aufnehmen. Außerdem war das Sd.Kfz. 251/7 mit zusätzlicher Pionierausrüstung (Minen und anderes) ausgerüstet.
Wie wird nun die Brücke gebaut?
Das Sd.Kfz.251/7 fährt in seiner Bewegungsphase an das zu überwindende Hindernis heran – sofern die Bewegungsreichweite dazu ausreicht. Der aktive Spieler hat dann später in der Handlungsphase die Möglichkeit, die beiden Sturmstege oder eventuelle Brückenteile abzunehmen und zu verlegen. Das zu überwindende Hindernis darf jedoch nicht breiter sein, als mit Sturmstegen oder den am Sd.Kfz.251/7 befestigten Brückenteilen überwunden werden kann.
Die Sturmstege/Brückenteile müssen direkt am Fahrzeug beginnend verlegt werden. Dadurch steht das Pioniergruppenfahrzeug in der nächsten Runde anderen Fahrzeugen natürlich im Weg. Es muss den Weg durch Wegfahren freigeben, damit andere Fahrzeuge die Brücke passieren können.
Soll die Brücke wieder aufgenommen werden, gescheht dies ebenfalls in der Handlungsphase. Für das Verlegen oder Aufnehmen sind keine zusätzlichen Mannschaften (Figuren) erforderlich.
Hausregel #795: die Pionierbrücke
Große Gräben und Flüsse zu überwinden genügt die Brücke aus mehreren Sturmstegen nicht. Da müssen Brücken aus Pontons, Trägern, Belag aufgebaut werden, oder gleich Holz oder Stahl Konstruktionen errichtet werden. Den Fall, dass aus mitgeführtem Material eine Brücke errichtet werden kann, bilden wir in Behind Omaha ab.
Wie wird die Brücke in mehreren Segmenten gebaut?
Der Bau einer großen Brücke geschieht wieder in Teilschritten. In der Bewegungsphase fährt ein Lkw (Pionierfahrzeug) an den Punkt heran, ab dem die Brücke mit dem ersten Segment gebaut werden soll. Er setzt mindestens drei Pioniere (Figuren) im Umkreis von 3cm um das Fahrzeug ab. In der Handlungsphase kann der aktive Spieler ein bis zu 15cm langes Brückensegment verlegen, welches an das Pionierfahrzeug angrenzen muss.
Wird die Brücke dabei um ein Segment erweitert, muss der Punkt das Auslegens des neuen Segments direkt mit dem Ende der bereits ausliegenden Brücke identisch sein. Die Brücke muss also lückenlos gelegt werden.
In der Folgerunde wird der Pionier-Lkw ebenfalls den Weg freigeben müssen, um ggf. weitere Pionierfahrzeuge mit weiteren Brückenteilen nach Vorne zu lassen.
Soll die Brücke wieder aufgenommen werden, fährt das Pionierfahrzeug in seiner Bewegungsphase wieder bis an das Brückensegment heran, lässt mindestens drei Pioniere absitzen. In der Handlungsphase wird dann das Brückensegment aufgenommen.
Ein Lkw kann exakt ein Brückensegment transportieren. Möchte man beispielsweise einen Fuss von 40cm Breite überqueren, benötigt man drei Segmente á 15cm, also auch drei Pionier-Lkw. Um zu signalisieren, welcher Lkw nun mit einem Brückenteil ausgerüstet ist, sollte man die Segmente während des Transports als „Marker“ auf den Lkw legen und beim Auslegen dann vom Lkw abnehmen. So vermeidet man Missverständnisse von vorneherein.
Wie ist eure Meinung dazu?
Wie löst ihr die Sache mit den Brücken bei euch? Gebt uns eure Gedanken mal als Kommentar rein, wir würden gerne mehr Meinungen dazu aufnehmen.
Hier übrigens noch zwei interessante Links zu Gliederungen von Brückenkolonnen. Für all diejenigen unter uns, die sich befleißigt fühlen, die Brückenkolonne K/B des Panzer-Pionier-Bataillon 13 nachzubilden.
Bildnachweis: © Titelbild Doncolor, alle anderen schwarzer.de