„Höckerlinie“ und „Drachenzähne“ können sicher nicht bei jedem Spiel zum Einsatz kommen. Panzersperren dieser Art sind an bestimmte Regionen gebunden. Doch wenn ein Szenario die Tabletop-Spieler in die Eifel führt oder an den Westwall (Orscholzriegel, Höckerlinie bei Orscholz) – dann kann es praktisch sein, ein paar Spielelemente davon auf den Tisch legen zu können.
Drachenzähne für meine Höckerlinie
Wie immer war auch dieses Mal der XENA schuld. Er vermachte mir zwei Höckerlinien (vier Drachenzähne tief) aus Resin und grinste mich dabei an. Ich freute mich sehr darüber und malte mir bereits aus, damit so manchen kühnen Mut eines vorwitzigen Spielers ein wenig abkühlen zu können.
Die spannende Frage war natürlich, wie die Drachenzähne auf den Spieltisch kommen sollten. Die beiden Resin-Elemente brauchten eine Einfassung, da der Unterbau etwa 4mm hoch war. So wollte ich sie nicht auf den Spieltisch legen. Sie sollten sich mehr in die Landschaft des Spieltischs einfügen. Bei meinen Überlegungen kam ich schließlich beim Einbau auf zwei Terrain Tiles im Sarissa Style an. Damit würden sie zum einen eingebettet und zum anderen hätte ich für PBI zwei neue Terrain Tiles, was ich ohnehin vorantreiben wollte.
Terrain Tiles 15cm x 15cm
Die Resin-Elemente waren kürzer als 15cm. Das hatte zur Folge, dass eine Ergänzung auf das 15cm-Raster meiner Sarissa-like Terrain Tiles für Poor Bloody Infantry nötig war. Ich platzierte die Segmente der Drachenzähne jeweils in der Mitte einer 15x15cm-MDF-Platte und fügte links wie rechts cirka 2cm Panzersperre hinzu. Damit schloss die Panzersperre bündig mit der MDF-Kachel ab. Das klappte so gut, dass die Drachenzähne beider Kacheln nebeneinandergelegt werden können und eine längere Höckerlinie von 30x15cm Ausmaß ergeben.
Die fehlenden Drachenzähne schnitzte ich mit dem Skalpell aus Styrodur. Anschließend brachte ich neben den Resin-Drachenzähnen von XENA etwas Strukturpaste auf und drückte dahinein die Styrodur-Drachenzähne. Nach dem Aushärten waren sie in der Lage auch größere Mengen an Schörmis aufzuhalten…
Auf die MDF-Platte brachte ich eine dünne Schicht aus Trittschalldämmung auf. Das soll das Gelände etwas erhöhen, was man vor allem dann sieht, wenn eine solche mit Gelände bestückte Kachel mal neben einer solchen mit einer Straße drauf liegt. Dann liegt die Straße nämlich tiefer, was mir optisch gut gefällt.
Bemalen der Panzersperre aus Drachenzähnen
Der grob mechanische Part war recht easy und schnell abgeschlossen, wie man auf den Fotos erkennen kann. Nach dem Trocknen und Aushärten stand freilich etwas Garten- und Landschaftsbau an. Ich hatte Grasbewuchs vor und hinter der Höckerlinie vorgesehen. Die Drachenzähne und das Erdreich dazwischen sollte bemalt werden, so dass es sich gut in den Pool der anderen Terrain Tiles einfügen würde. Aber fangen wir mal mir den Basics an.
Grasbewuchs für die Terrain Tiles
Wie viel Gras ich aufbringen würde, wie dicht es sein sollte und ob noch Erdreich sichtbar werden sollte, hatte ich noch nicht final entschieden. Daher grundierte ich die gesamte Fläche, um später keinen unbehandelten Untergrund durchscheinen zu sehen. Wie ihr gleich sehen werdet, habe ich mich final doch für vollflächigen Grasbewuchs entschieden, wodurch ich mir beim Grundieren viel Arbeit hätte sparen können. Aber so isses halt manchmal.
Die Drachenzähne und die Farbe
Die Drachenzähne erhielten schlussendlich eine Grundierung mit Revell Aquacolor Panzergrau. Darauf folgte ein erstes Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Mittelgrau, dann wurden die Kanten der Findlinge nochmal mit Weiß trockengebürstet.
Findlinge und andere Felsbrocken
Die mag ich irgendwie besonders. Eine Wiese sollte immer nen Stein abkriegen, der das durchgängig grüne Erscheinungsbild aufbricht und auflockert. Aus meinem Vorrat nahm ich kleine Kiesel und Steinchens vom Aquariumkies und klebte sie mit PONAL auf die Geländefläche. Das Abbinden des PONAL brauchte grob ne halbe Stunde. Dann ging es ans Bemalen. Das war wie üblich:
- Grundfarbe Revell Aquacolor Blaugrau
- Erstes Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Mittelgrau
- Die Kanten der Findlinge dann nochmal mit Weiß trockenbürsten
Grasbewuchs die Zweite
Ich verwende Streugras vom Modellbahnzubehörhandel mit 6mm Länge. Das 2,5er ist mir zu kurz (hierfür) und das 12er zu lang. Zum Anwachsen nehme ich reichlich PONAL-Dünger und suppe den Erdboden kräftig ein. Das Streugras streue ich dick auf, drücke es dann in den PONAL hinein. Über Nacht lasse ich den Leim abbinden.
Dann gehe ich mit einer alten Zahnbürste ran und entferne überschüssiges, loses Gras.
Das wars dann auch schon…
Probeliegen hinter den Drachenzähnen
Ein Schützengraben wäre splittersicherer, aber der ist noch nicht gebastelt… Daher legten sich hier einige Panzergrenadiere vom Infanterie-Regiment 510 mal ins Gras. Ist ja nur für das Foto-Shooting. Hinterher geht’s wieder inne Kaserne…
2 Kommentare
Schön gemacht..!
Aber ein kleiner Kritikpunkt bleibt..; Wenn eine Wiese solchermaßen zugewachsen ist mit Gras, wird dieses nicht vor den Panzersperren aufhören zu wachsen, im Gegenteil wird es früher oder später die Panzersperre um-bzw. überwachsen.
Will sagen, ich würde -zumindest dünn- zwischen die Zähne auch ein wenig Gras einstreuen.., würde mMn realistischer aussehen…
Aye aye, Captain, die nächsten Modülchen stehen eh an.