Der Erbsentarn begegnete mir unlängst in der Bucht. In einer Auktion bot ein Brite formidabel bemalte Figuren in einer „Art Erbsentarn“ an und ich war überrascht, als ich die Vergrößerung ansah. Der Brite setzte den Tüpfeltarn aus grünen Punkten unterschiedlicher Helligkeit zusammen. Es war so simpel und sah so gut aus. Das wollte ich auch mal probieren…
Erbsentarn für meine Panzergrenadiere
Das Flecktarn Erbsenmuster aus der Auktion habe ich hier nochmal als Bildschirm-Foto konserviert. Es sind zugegebenermaßen 28mm-Figuren, was jedoch der Einfachheit des Farbschemas und der erzielten Wirkung keinen Abbruch tut.
Für den Testlauf nahm ich mir mal die ungewöhnlich kleine Losgröße von neun Figuren vor. Ich grundierte die Figuren mit Revell Aquacolor Erdfarbe. Darauf setzte ich schwarze Flächen mit wabernden Konturen, etwa ein Drittel der Kleidung bedeckend. Die Figuren stammen aus dem Figurenset
Italeri 6875 German Elite Troops.
Auftrag der Grüntöne für den Erbsentarn
Wenn ich etwas aus den bisherigen Versuchen rund um das Flecktarn Erbsenmuster gelernt habe, dann das Wissen, dass nicht die Vielzahl der Grüntöne besticht, sondern das man eher wenige (einen, zwei oder maximal drei) auswählen sollte, um damit die Wirkung zu erzielen. Das Auge nimmt nämlich die Vielzahl nicht mehr differenziert wahr. Das Auge mischt alle Töne des Erbsentarn zu einer Farbsuppe. Die passt oder passt nicht. Die passt aber nicht besser oder schlechter, wenn es weniger Farbtöne im Gemisch sind. Die wenige, dafür richtigen Grüns auszuwählen und damit die beste Mischung zu treffen: das ist der Weg.
Das vorausgeschickt, verrate ich jetzt meine beiden Kandidaten für den Erbsentarn. Hinzu kommt noch ein Gelbton, den ich auch auf dem Auktionsfoto entdeckt zu haben glaube. Die drei Farben tupfe ich mit einem Pinsel auf, dessen Spitze ich gekappt habe. Somit arbeite ich mit einem stumpfen Werkzeug am Erbsentarn, was einen flächigen Farbpunkt leicht und wiederholgenau auftragen lässt.
Ein Wort zu „seidenmatt“. Viele Modellbauer scheuen seidenmatte Farbe wie der Teufel das Weihwasser. „Hinterher muss immer Mattlack drüber!“ Mit diesem Dogma habe ich gebrochen. Ich verwende oft seidenmatte Farben. Noch nie hat irgendjemand da was zu nölen gehabt. Man nimmt es nicht mal wahr. Seht am Ende die Fotos der Endprodukte an und urteilt selbst.
Colorierung der übrigen Figur
Den Rest der Figur bemale ich in gewohnter Weise. Details finden sich zum Beispiel in diesem Artikel über Tüpfeltarner…
Auf die Base klebe ich nach deren Bemalung niederes Buschwerk „Clump Foliage“ (Woodland Scenics) und Grasbüschel von MiniNatur.
9 Mann für das Panzergrenadier-Regiment 60 der 116. Panzer-Division in Erbsentarn
Das Ergebnis habe ich dann gleich mal bei unterschiedlichem Lichteinfall und vor verschiedenen Hintergründen abgelichtet. Je nach Hintergrund und nach Lichteinfall wirkt es „besser“ oder „schlechter“. Wie gefällt es euch am Besten?
8 Kommentare
Gefallen mir gut.., wenn sie mir auch – wie (fast) immer bei Dir – zu „sauber“ sind. Aber, das ist ja Ansichts-und Geschmacksache…
Trotzdem, schöne Arbeit..! (Kannst meine dann auch machen… :-) )
Bin dabei. Habe nur noch stücka 30 Tüpfeltarner auf dem Maltisch.
Und unter dem Maltisch………?!?!
Ach daaaa haben die sich versteckt!
Haben die etwa Angst von dir bemalt zu werden………………….
Kann schon sein, habe einen sehr harten Pinsel. Der kann schon mal als Peitschenhieb empfunden werden.
**frech grins**
Na dann pass aber auf, daß dir keine Borschten abbrechen.
**noch frecher grins**
Der war gut. Aber sowas von.
Mein Lieber,
ich freue mich, dass wir uns kennen.
Grüße ins Honischland.