Das allererste offizielle Behind Omaha 2.0 Turnier rückt immer näher. Wie passen unsere Szenarien? Kommt es an? Macht’s den Leuten wirklich Spaß? Wir wollten es wissen und haben unsere Freunde in Aschaffenburg besucht. David von den Asgard hatte uns zwei Spieltische bereitgestellt und wir haben die Einladung nur zu gerne angenommen.
Generalprobe für’s Behind Omaha Turnier
Um 17:00 ist der Sturmi in der Mainzer Cyrenaika losgedüst. Im Gepäck hat er Saint-Aubin, aber nur zwei Platten davon. Auf 120 x 120cm kommt die Vorstadt unseres allseits geliebten französischen Badeorts zum Einsatz. Will heißen: enge Gassen und Häuser only, kein Strand, keine Bocage, kein Strandcafé.
Planmäßig, nach dem Stau am Frankfurter Flughafen steigt um 18:30 der Direktor der Berkersheimer Panzerwerke zu. Plasti hatte auch noch jede Menge zu erledigen gehabt, aber als wir uns sehen und begrüßen hüpft sofort das gechillte Pink-Unicorn-Smile auf unsere Gesichter. Hey, es geht los. Ab nach Aschebersch, die Bube wern schunn uff uns wadde!
Der zwote Spieltisch
Der Halvarson legt auf. Seine Afrikamatte mit reichlich Beduinengedöns setzt er in Szene. Moschee, Häuser und Mauern (die typischen). Der Sturmi hat Rollmaterial mitgebracht. Flotte Tommies und mutige Italiener. Bei den Fahrzeugen der letzteren haben wir die Rückspiegel demontiert.
Was passiert in Saint-Aubin?
In Saint-Aubin gibts den Klassiker, die Shermanjagd. Drei mutige Tigerleins kloppen sich mit nem Rudel Schörmis. Achtzehn Stück sind insgesamt angetreten, um die Stadt zu erobern. Die Tiger werden alles daran setzen, den Herrschaften die Tour zu vermiesen. David von den Asgard macht dort den Auftakt und führt die Amis ins Gefecht. Doncolor übernimmt das Kommando über die Tigerleins. Sgt. Obernoob wacht über die Regeln und deren Einhaltung.
Hatte ich es gesagt? Wir spielen streng nach Bee-Ooh-Zwo-Regeln. Etwas Würze haben wir auch rein getan: unsere Hausregel (Tiger vs. Sherman) gilt. Klar, oder? Die Gefechte sind heiß, der Stahl glüht. Die Amis müssen kräftig Federn lassen. Letztlich gewinnt der David mit seinen Schörmis das Spiel. Drei Stück sind über, den Rest hat der Doncolor gegrillt, bevor in einer Runde plötzlich die letzten beiden Tiger geplatzt sind.
In der Spielpause sehe ich (leider vergesse ich ob meiner Begeisterung, zu fotografieren) mir Davids neuestes Projekt an: eine Straße für seine Spielplatte im Maßstab 1:350. Straßenlaternen säumen die Road – und sie sind beleuchtet! Das ist ja schon abgefahren genug, aber er setzt noch einen drauf. Die Straße besteht aus Segmentstücken von cirka 20cm Länge, die man zu einer ewig langen Straße zusammenstecken kann. Die Stücke führen an ihren Grenzen elektrische Steckkontakte, so dass die ganze Straße in hellem Licht erstrahlen kann. DAS wäre mal was wirklch cooles für die schwäbische Brüstungsspirale!
Dann kommt gleich der Ruf zur zweiten Halbzeit: „Wolln wer wieder rüber gehen und noch ne Runde spielen?“ Klar, Sturmi kommt mit und es geht weiter.
Jürgen in Afrika
Während David noch ne Runde im Schörmi durch den Badeort dreht, gehe ich mit Jürgen rüber nach Afrika. Es ist sein erstes BO-Spiel. Noch zögert er etwas, aber als ich ihm sage, dass ich ihn in 5 Minuten spielfit mache, nutzt er die Gelegenheit, Behind Omaha kennenzulernen und springt ins kalte Wasser – und das mitten in der Wüste!
„Ich nehm die Italiener!“ höre ich ihn sagen. Alla guud. Dann nehme ich die Tommies. Der eiereckige Grant ist eh eines meiner Lieblingseisentaxis und den habe ich schon lange nicht mehr gespielt. Es kracht und scheppert ordentlich, als unsere Armeen aufeinander treffen. Zwei Semoventes sterben einen frühen Tod. Dafür mache ich bei meinem linken Flügel zwei Spielfehler, die zweien meiner Grants das Leben kosten. Zumindest riegeln sie den linken Flügel ab und nehmen noch zwei M-13 mit.
Rechts entspinnt sich ein heißer Kampf zwischen den Cruisern und der italienischen Hauptstreitmacht. In Ortsmitte hinter der Moschee wird dem Imam allerlei Kurzweil geboten.
Die dünnhäutigen Cruiser schlagen sich tapfer und können in einem Überraschungsangriff ihre doch ziemlich nervige Wumme einsetzen und etliche M-13 und vor allem den Autoblinda außer Gefecht setzen. Der quer über die Platte herbei geeilte Grant greift auch ein.
Die Italiener fahren einen Angriff mit ihren beiden Semoventes auf die Cruiser und es scheppert ordentlich. Im Gegenangriff zeigen dann die Semoventes ihre Schwäche nach dem zweiten Treffer. Sie sind bewegungsunfähig und geben mehr den Zuschauer. Die Tommies gewinnen das Game und Jürgen ist trotz entgangenem Spielsieg begeistert. Sofort fangen wir an zu fachsimpeln. „Wenn ich die Semoventes auf den anderen Flügel verlegt hätte, dann…“ und so weiter. Die Nachbereitung ist fast so spannend wie das Spiel selbst.
Wann genau ist denn euer Turnier?
Die beiden Spieltische sind ganz gut besucht. „Was spielt ihr denn sonst so?“ fragen wir. Es wird Flames of War genannt, Tanks und auch dem WW II fernere Spiele wie Malifaux. Hätten wir mal nur mehr Platten dabei gehabt… Das Spiel mit den Schörmis zieht an. „Das ist ja total unkompliziert!“ und „Wie, nur drei Würfelz?“ hört man verwundert sagen.
Es gibt weitere Spielerunden in Saint-Aubin und in Afrika. So gegen halb zwölf packen wir den Budenzauber wieder ein und suchen den Weg zur Autobahn. Okay, Freitag ist echt ungeschickt. Zwischen Donnerstag und Wochenende hätte der Erfinder des Kalenders echt nicht den völlig überflüssigen Freitag reinquetschen müssen. Heute morgen auszuschlafen, wäre sehr gut gekommen.
Finalemente hier noch ein paar Fotos von den Spielen, ohne großen Kommentar. Gleich geht’s „auf Arbeit“. Heute müssen noch ein paar Bäume ausgerissen werden.
Stay tuned!
Euer Sturmi
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