Jedes Mal, wenn ich die Kiste mit den 30 T-34/76 von Plastic Soldier hervorhole, dann sehe ich mich in der Produktionshalle von „Roter Oktober“ stehen. Das schwere Pochern der Maschinen dröhnt mit thumben Schlägen in den Ohren, man versteht kaum sein eigenes Wort, geschweige denn das der Montagearbeiter, die sich mir in den Weg stellen und um Anweisungen ersuchen. Es ist mal wieder eine falsche Lieferung aus Uralmasch angekommen. Die Motoren! Die Motoren hätten wir gebraucht! Ach, was haben sich die Kommissare dort nur wieder gedacht!
Ein neuer Anlauf
Die 30 T-34/76 aus Doncolors einstigem Produktionslos liegen mir etwas schwer im Magen. Dreissig Fahrzeuge brauchen Zeit und das ist das, was immer am knappesten ist. Beim letzten Batch wurden die Panzerrümpfe verschlossen, die Basislackierung sowie der obligatorische Black Wash zur Betonung der tiefliegenden Partien wurden angebracht. Jetzt standen die Kettenlaufwerke und das Trockenbürsten der Wanne mit Helloliv an.
Panzerketten und Wannenoberflächen
Die Panzerketten haben bereits Grundierung (Panzergrau) und Lasur (Lederbraun) erfahren. Jetzt werden die Profilkanten der Kettenglieder (Oberflächen der Panzerketten) mit Mittelgrau trockengebürstet. Auch seitlich werden die Bolzen der Kettenglieder mit Mittelgrau betont. So erhalten die Kettenglieder das Aussehen von verschmutztem Equipment, aus dessen Verschmutzung jedoch die blanken Metallstellen der Kettengliederprofile herausragen. Eben jene Stellen, mit denen der Panzer über Piste oder Stein fährt.
Die Panzerwannen werden mit Helloliv trockengebürstet. Nichts Wildes, einfach ein zeitaufwändiger Job zum Betonen der Kanten und erhabenen Teile. Sofern Oberfläche überstricken wird, wird diese stark aufgehellt. Das ist so okay. Wenn später das Bronzegrün aufgetragen wird und dieses dünn, fast als Lasur erfolgt, wird die aufgehellte Untergrundfläche zu einem helleren Erscheinungsbild der Wanne führen.
Die Lüftungsgitter auf dem panzerheck bemale ich nochmals mit dem Black Wash. Sie sollen bewusst dunkel wirken.
Ein Blick in die Halle
Es wird euch nicht entgangen sein, dass ich ein jedes Mal in den letzten Wochen ein paar Stimmungsbilder aus der Produktionshalle eingefangen und hier gezeigt habe. Das will ich auch heute so halten und hoffe, dass es euch auch Spaß macht ein wenig in den Werkshallenmief einzutauchen.