Die ESCI 0201: Mobilmachung des Infanterie-Regiment 510 in 20mm

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Das 20mm-Päckle ESCI 0201 German Infantry fiel mir recht zufällig in die Hände. Wobei: ich glaube ja nicht an Zufälle. Mehr an Bestimmung und so. Vermutlich hat es einfach sollen sein, dass die 293. Infanterie-Division aufgestellt wird. Bislang tobten die Rotarmisten der 42. Schützen-Division recht freizügig in den Pripjet-Sümpfen herum. Das geht ja mal gar nicht. Insofern wurde es wirklich Zeit, dass dort dem lustigen Treiben Einhalt geboten wird.

Die 293.Infanterie-Division

Kein geringerer als der spätere Minister für Nationale Verteidigung der DDR Willi Stoph diente als Gefreiter von 1940 bis 1942 bei der 293. Infanterie-Division. Zwar nicht im Infanterie-Regiment 510, sondern im Artillerie-Regiment 293, aber immerhin. Im Juni 1941 focht die 293er bei Pinsk und Gomel.

Die 293. Infanterie-Division gliederte sich wie folgt.

  • Infanterie-Regiment 510 (I.–III. Bataillon, 15. Februar 1942 ohne III. Bataillon)
  • Infanterie-Regiment 511 (I.–III. Bataillon, 15. Februar 1942 ohne III. Bataillon)
  • Infanterie-Regiment 512 (I.–III. Bataillon, 15. Februar 1942 ohne III. Bataillon)
  • Artillerie-Regiment 293
  • Pionier-Bataillon 293
  • Feldersatz-Bataillon 293
  • Panzerjäger-Abteilung 293
  • Aufklärungs-Abteilung 293
  • Nachrichten-Abteilung 293
  • Nachschubführer 293

Die Jungs der ESCI-Packung stecke ich dann mal in das 510er-Regiment. Wenn ich noch ein paar FH 18 bekomme, kommen die in das 293er Artillerie-Regiment.

Die Rekruten

Zu den Jungs des ESCI-Packs gesellten sich noch ein paar Panzerabwehrkämpfer mit geballten Ladungen, die ich aus einer der zahllosen Packungen Revell 02508 German Engineers entnahm. Die Revells hatten sich bei meiner Beschaffung von Goliaths damals angesammelt.

Die beiden Gussäste aus dem Set ESCI 0201 German Infantry. Ein paar Figuren hatte ich schon früher entnommen.

Die beiden Gussäste aus dem Set ESCI 0201 German Infantry. Ein paar Figuren hatte ich schon früher entnommen.

Die Figuren des Set ESCI 0201 German Infantry, sauber gelöst und entgratet.

Die Figuren des Set ESCI 0201 German Infantry, sauber gelöst und entgratet.

Neun Panzerabwehrkämpfer aus dem Set Revell 02508 German Engineers. Anwärter auf das Panzervernichtungsabzeichen in Gold und Silber

Neun Panzerabwehrkämpfer aus dem Set Revell 02508 German Engineers. Anwärter auf das Panzervernichtungsabzeichen in Gold und Silber

Das Bemalen

Ich hatte mich vom Dominik inspirieren lassen. Der hatte beim Bemalen deutscher Truppen seine Technik des Highlightens perfektioniert und das juckte mich in den Fingern, dem gleichzutun. Da ich jedoch größere Mengen an Figuren bemalen wollte, dachte ich zunächst an ein Trockenbürsten anstelle des Highlightens. Trockenbürsten geht einfach schneller.

Welche Farben setze ich für Grundierung und Highlighting ein?

  • Uniformhose: Grundieren mit Revell Aquacolor Anthrazit, Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Blaugrau.
  • Uniformjacke/Feldbluse: Grundieren mit Revell Aquacolor Schwarzgrün, Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Olivgrau.
Erste Figuren des Set ESCI 0201 German Soldiers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Erste Figuren des Set ESCI 0201 German Soldiers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Erste Figuren des Set Revell 02508 German Engineers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Erste Figuren des Set Revell 02508 German Engineers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Erste Figuren des Set ESCI 0201 German Soldiers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Erste Figuren des Set ESCI 0201 German Soldiers mit Grundierung und Trockenbürstung auf der Uniformhose.

Hier die ganze Truppe der Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division.

Hier die ganze Truppe der Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division.

Granatwerfer oder nicht Granatwerfer

Im ESCI Set 0201 gibt es auch einen Grantwerfer. Es ist ein Soldat, der einen Granatwerfer lädt, an diesen angespritzt ist. Ein Dutzend davon schiebt schon Dienst in der Sturmi Army und seit der Umgliederung der Sturmi Army für Battlegroup hat sich ein Surplus-Bestand an Granatwerfern herausgestellt. Andererseits würde ich sicher Bediener für Granatwerfer im Sumpf brauchen. So beschloss ich, die beiden Figuren von den Grantwerfern zu trennen und künftig als Bediener einzusetzen. Die Bodenplatte ließ ich an der Figur, da die Figur sonst wenig Halt in der Strukturpaste auf der Base finden würde.

Die beiden Granatwerfer-Figuren aus dem Set ESCI 0201 German Soldiers in gelöstem Zustand.

Die beiden Granatwerfer-Figuren aus dem Set ESCI 0201 German Soldiers in gelöstem Zustand.

Den Hai leiten

Das Trockenbürsten hatte für mich keine annähernd gleichwertigen Ergebnisse im Vergleich zu Dominiks Figuren gezeitigt. So ging ich dann dazu über, die Figuren nachträglich ebenfalls zu Highlighten.

  • Uniformhose: Blaugrau
  • Uniformjacke/Feldbluse: Helloliv

Mit dem Ergebnis war ich zufrieden und fuhr mit dem Bemalen der Figuren fort.

  • Hautfarbe: Gesicht und Hände
  • Lederbraun: Haare und Helmriemen
  • 36189 Beige: Brotbeutel, Teile des Gerödels
  • Helloliv: Magazintaschen für die MPi
  • Feldflasche: Korpus mit Lederbraun, Kappe Schwarz
  • Holzbraun: Holzteile des Gewehrs, Stiel des Klappspatens
  • GunMetal: Koppelschnalle
  • Umber Wash: Hautpartien und Holzteile des Gewehrs
  • Anthrazit: Helm<, Mine beim Pionier
  • Schwarzgrün: Kragen der Feldbluse
  • Schwarz: Gurte, Koppel, Patronentaschen, MPi, Lauf des Gewehrs, Stiefel
  • Mittelgrau: Trockenbürsten von MPi und Mine

Swamp-themed Bases für die 510er

Typische Sumpflandschaft in einem Gemälde von Ivan Shishkin im Jahr 1890. Seit dem hatte sich dort nicht wirklich viel verändert, darf man annehmen.Typische Sumpflandschaft in einem Gemälde von Ivan Shishkin im Jahr 1890. Seit dem hatte sich dort nicht wirklich viel verändert, darf man annehmen.

Typische Sumpflandschaft in einem Gemälde von Ivan Shishkin im Jahr 1890. Seit dem hatte sich dort nicht wirklich viel verändert, darf man annehmen.

Ich wollte die Figuren des Infanterie-Regiment 510 auch optisch in das Sumpf-Szenario setzen und visuell von den anderen Einheiten differenzieren. Dies sollte durch die Base geschehen. Den Russen und britischen Paratroopers hatte ich bereits Sumpf-Bases verpasst. Jetzt wollte ich mich bei den deutschen Truppen natürlich nicht lumpen lassen. Das obige Bild von Ivan Shishkin gibt das Setting für die Arbeiten wieder.

Beim Sockeln der Figuren bereitete ich drei Sorten Bases vor.

  • Base mit jäh abfallendem Niveau, direkter Übergang in tiefes Wasser, dunkel, undurchdringlich für Blicke.
  • Base mit seicht abfallendem Niveau, stufiger Übergang in tiefes Wasser, Boden sichtbar, in dunjlem Grün verschwindend.
  • Base mit morastigem Grund, keine Wasseroberfläche.

Die Base mit morastigem Grund sollte auch die Grundlage der ersten beiden Bases sein. Die Bases fertige ich „traditionell“ mit Strukturpaste auf 2-Cent-Stücken. Für die „jäh abfallenden“ entferne ich die Strukturpaste mit dem Messer an der Seite der Base. Bei den „seicht abfallenden“ lasse ich die Strukturpaste zum Rand der Base hin das Niveau des 2-Cent-Stücks erreichen. Die dritte Variante fertige ich wie sonst auch. Die Bemalung wird es morastig werden lassen.

Die Rekruten des Infanterie-Regiment 510 mit frischen Bases beim Trocknen.

Die Rekruten des Infanterie-Regiment 510 mit frischen Bases beim Trocknen.

Die Bases bemale ich, bevor ich die Stiefel bemale. Das liegt daran, dass die Grundfarbe der Base ( Revell Aquacolor Sand ) stets die Stiefel bekleckert. Wenn ich das Bemalen der Stiefel auf „nach der Base-Grundierung“ verlege, spare ich mir das separate „Entkleckern“.

Die getrocknete Base mit Strukturpaste.

Die getrocknete Base mit Strukturpaste.

Die mit Revell Aquacolor Sand grundierte Base

Die mit Revell Aquacolor Sand grundierte Base

Die bemalten Stiefel - einfach ne saubere Sache mit dem frischen Schuhputz!

Die bemalten Stiefel – einfach ne saubere Sache mit dem frischen Schuhputz!

Morastiger Boden

Normalerweise überziehe ich die mit „Sand“ grundierten Bases mit einer Lasur Revell Aquacolor Lederbraun. Für den morastigen Boden nehme ich stattdessen die Revell Aquacolor 36139 Dunkelgrün. Anmerkung: nach Fertigstellung habe ich germerkt, dass die Revell Aquacolor Gelboliv durch ihren höheren Anteil an Gelb und verminderten Anteil an Blau besser kommen wird. Die werde ich künftig nehmen.

Generell bewirkt die grüne Lasur dein Eindruck von Flechten und Moosen auf dem Boden. Das durchscheinende „Sand“ ist ein kaltes Gelb, das den schleimig-morastigen Eindruck des Bodens verstärkt.

Jäh abfallendes Ufer

Bei den „jäh abfallenden“ Bases überziehe ich die waagrechte künftige Wasseroberfläche mit PONAL und lasse ihn über Nacht trocknen. Er wird die Oberfläche planer gestalten. Dann bemale ich die Wasseroberfläche mit Schwarz. Dann kommt noch Mattlack glänzend drüber.

Bei einigen der Bases verziere ich die Wasseroberfläche mit Wasserlinsen. Das sind kleine Tupfen mit zwei verschiedenen hellen Grüntönen. Jede Ansammlung Wasserlinsen bekommt exakt 2 Tupfen mit Revell Aquacolor 36314 Beige ab. Das ist stets catchy fürs Auge. Den Baserand, der Sumpfpartie bemale ich seitlich (Münzenrand) mit Schwarz und ziehe ebenfalls glänzenden Klarlack drüber.

Die Bases nach dem Überziehen der Grundierung mit der Lasur "Dunkelgrün".

Die Bases nach dem Überziehen der Grundierung mit der Lasur „Dunkelgrün“.

PONAL auf den Wasseroberflächen.

PONAL auf den Wasseroberflächen.

Die Oberflächen habe ich mit einer Feile nochmals nachträglich behandelt.

Die Oberflächen habe ich mit einer Feile nochmals nachträglich behandelt.

Grundierung der Wasseroberfläche mit Schwarz.

Grundierung der Wasseroberfläche mit Schwarz.

Seicht abfallendes Ufer

Bei den „seicht abfallenden“ Bases grundiere ich die unter Wasser befindlichen Bereiche mit Revell Aquacolor 36188 Ocker. Darüber lasiere ich mehrere Schichten Revell Aquacolor Gelboliv, die vom Ufer weg immer dichter und damit dunkler werden. Den dortigen Münzenrand bemale ich mit Gelboliv. Die Wasseroberfläche und den dortigen Münzenrand überziehe ich mit glänzendem Klarlack.

Die Grundierung der unter Wasser gelegenen Partie.

Die Grundierung der unter Wasser gelegenen Partie.

Schichten von Lasuren mit Gelboliv kommen drauf.

Schichten von Lasuren mit Gelboliv kommen drauf.

Die Wasserlinsen...

Die Wasserlinsen…

Bepflanzen der Bases

Die Sumpfbases wollte ich dann noch mit kleinen Büschen und wild wucherndem Gras bedecken. Das Gras sollte saftig wirken, denn es steht ja inmitten von Wasser, dürfte also wohlgenährt sein. Für die Büsche nahm ich dann von Woodland Scenics die Packung „Clump Foliage“. Dort fitzelte ich kleine Stücke heraus, denn die Büsche sollten die Herren des Infanterie-Regiment 510 ja nicht überwuchern.

Beides pflanzte ich mit reichlich PONAL-Dünger auf die Base um die Figuren herum. Die Wasseroberfläche bekommt natürlich keinen Bewuchs ab.

Clump Foliage von Woodland Scenics.

Clump Foliage von Woodland Scenics.

Die bepflanzten Panzergrenadiere des Infanterie-Regiment 210 der 293. Infanterie-Division.

Die bepflanzten Panzergrenadiere des Infanterie-Regiment 210 der 293. Infanterie-Division.

Schulterklappen

Ich weiß gar nicht mehr, wer es nun eingeführt hat, der Dominic oder ich. Irgendwann haben wir begonnen, unsere deutschen Figuren mit Schulterklappen auszustatten. Es ist ein so winziges Detail, das die Figur aber optisch total aufwertet – und sooo einfach herzustellen ist.

Man zieht auf beiden Schultern einen weißen Streifen an der Stelle, an der die Schulterklappen zu liegen kommen sollen. Dann (nach dem Trocknen) legt man einen dunklen Streifen (Revell Aquacolor Schwarzgrün) mittenrein, so dass nur die äußere Kontur der Schulterklappen (die Paspelierung) stehen bleibt. Fättich!

Schulterklappen gabs dann auch noch vom Versorgungs-Uffz.

Schulterklappen gabs dann auch noch vom Versorgungs-Uffz.

Out in the swamps

Habe die Jungs dann gleich mal zum Angeben in die Pripjet-Sümpfe geschickt. Rotarmisten waren keine sichtbar, da konnte man fett posen.

Die sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einerd er sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Zwei der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Zwei der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Einer der sechs Rekruten des Infanterie-Regiment 510 der 293. Infanterie-Division

Eine befreundete Panzereinhheit prescht über den Knüppeldamm.

Eine befreundete Panzereinhheit prescht über den Knüppeldamm.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

2 Kommentare

    • Na, es werden in 20mm so etwa 1100-1200 Russen und so etwa 1400 Deutsche sein. Allerdings sind so etwa 400 Russen und 200 Deutsche im Zulauf… Dann noch ein paar Rudel Italiener, Australier und GIs. In 15mm ist es entspannter. Da komme ich auf irgendwas 1600 Mann gesamt. In Summe werden es um die 5000 sein. Nächstes Jahr allerdings will ich die geilen Zinnfiguren holen, die Dominic derzeit bepinselt. Da könnten dann nochmal 1000 Deutsche dazu kommen. DAK könnte ich vom Doncolor noch 3,2kg Figuren in Plastiksäcken bekommen. Weiß aber noch nicht, ob ich mir das antun werde. Das wären gefühlt 2500 Figuren – eher mehr. Das schaff ich einfach in einem Jahr nicht. Ach ja, die neuen PSC Tüpfeltarn-Figuren sind auch im Gespräch. Aber nur so 1-2 Einheiten à 160 Mann. Und Dominics endgeile Sturmpioniere… Von denen will ich auch zwo Rudel. Und aus Tradition will je eine Schachtel Matchbox Deutsche, DAK, 8th Army, Anzac, Japsen, Amikaner je drei Schachteln (Japsen: 8 Schachteln) holen. Von Airfix die DAK und 8th Army… ja, okay, da will auch noch was kommen. Aber Nordafrika und Pazifik (ich will meine Inder auch von 60 auf 350 aufstocken) ist was für 2022, sonst bluten mir die Pinsel.

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