Jetzt ist es grade mal ein Jahr her, dass ich die Marder aus der Krabbelkiste geholt habe. Die Schönsten waren sie schon damals nicht – der Vorbesitzer hatte etwas wenig Sorgfalt bei Zusammenbau und Bemalung an den Tag gelegt. Aber irgendwie sollte man sie der Truppe verfügbar machen. Das hatte mich bewogen, sie zur Generalüberholung, sprich Neubemalung in die Werkstatt zu schicken.
Refurbishing the Marder III Ausf. H (Sd.Kfz. 138)
Im ersten Durchlauf hatte ich die beiden Marder III neu grundiert. Die alte Farbe habe ich nicht abgetragen, die neue simpel aufgetragen. Einige Details wurden dadurch sicher nicht besser. Das Braun des „Dunkelgelb mit Verzerrungstarnung nach HM 1943, Nr. 181 and 322“ war schnell aufgetragen. Jetzt sollte es weitergehen.
Black Wash für die Laufwerke
Die Laufräder wirkten zuletzt etwas sauber. Dem rückte ich mit einem Black Wash zu Leibe. Der setzt sich vor allem in die Vertiefungen und Ritzen. Später erhalten die konstruktionsbedingten Linien so eine Betonung.
Trockenbürsten der Laufräder
Die Grundierung des Fahrzeugs habe ich mit Revell Aquacolor 36188 Ocker vorgenommen. Den gleichen Farbton nehme ich jetzt auch zum Trockenbürsten. Doncolor hat mir bereits Vorträge darüber gehalten, dass die Revell Aquacolor 36116 Sand besser dem Farbton Dunkelgelb entsprechen (sofern man anschließend schwarz drüber lasiert). Ich empfinde die Ocker aber als angenehmer und entscheide, dabei zu bleiben. Die 36116 Sand wirkt irgendwie so kalt.
Durch das Trockenbürsten wird dem Black Wash die Dominanz genommen, Nieten und andere Feinheiten werden betont. Die Laufräder wirken jetzt „benutzt“ und „in Betrieb“. Was leider auch stärker herauskommt, das ist die mangelhafte Montage der beiden Modellbausätze. Das ist sehr schade, denn eigentlich ist der Marder III ein sehr schönes Fahrzeug.
„Grün“ für Dunkelgelb mit Verzerrungstarnung nach HM 1943, Nr. 181 and 322
Die dritte Farbe nach Plastis Tarnschema, das mir von Anfang an sehr gut gefiel, ist schnell aufgetragen. Es ist schlicht das Verbinden der braunen Flächen durch grüne Teilfarbflächen. Einziger Malus: das gesamte Kunstwerk wirkt noch recht künstlich. Wie ich schon früher festgestellt habe, gewinnt der Gesamteindruck, wenn anschließend das gesamte Fahrzeug nochmals mit Revell Aquacolor 36189 Beige trockengebürstet wird. Betonte Kanten und ein Aufbrechen der glatten Farbflächen ergeben sich so.
Die Panzerketten: Panzergrau als Grundierung
Die Ketten bemale ich in drei Etappen. Erster Schritt: Grundierung der Panzerketten mit Revell Aquacolor 36178 Panzergrau. Diese Grundfarbe wird später in den Hintergrund treten. Doch als Unterlage ist sie wichtig.
Auspuffanlage
Die Auspuffanlage grundiere ist mit Schwarz. Dann trage ich eine Lasur Revell Aquacolor 36183 Rost auf. Einzelne Stellen versetze ich mit einem Tupfen der Lasur von der Revell Aquacolor 36382 Holzbraun als Akzent. Nach dem Trocknen ergibt sich eine ziemlich angerostete Auspuffanlage. Grundton ist der rötliche Rost, vereinzelt dann ins Gelbliche übergehend.
Lederbraun als Verschmutzung
Die Verschmutzung der Panzerketten stelle ich durch einen dunklen Braunton dar. Ich benutze Revell Aquacolor 36184 Lederbraun. Die Farbe soll vor allem zwischen die Kettenglieder laufen, nicht flächendeckend sichtbar sein. Daher trage ich die Farbe als Lasur auf.
Trockenbürsten mit Mittelgrau
Die Stellen der Panzerkette, die mit dem Straßenbelag in Kontakt kommen, trockenbürste ich mit Revell Aquacolor 36143 Mittelgrau. Der Grauton wirkt auf dem dunklen Untergrund (völlig unerwartet) wie blankes Metall. Ich hatte auch schon mal Gun Metal verwendet, aber das wirkte unnatürlich glitzernd.
Decals
Sparsam ist er, der Sturmi. Ich setze nur je zwei Balkenkreuze auf. Nummern nehme ich aktuell keine.
Finales Trockenbürsten und Klarlack
Das gesamte Fahrzeug wird nach dem Trocknen der Decals mit Revell Aquacolor 36189 Beige trockengebürstet. Besonders die Kanten betone ich damit. Das Fahrzeug wirkt danach sehr viel plastischer, echter. Die glatten Oberflächen – vor allem die großen Farbflächen – wirken so unruhiger, angenehmer.
Die Decals und die umliegenden Stellen übermale ich mit mattem Klarlack. Die Decals werden so dauerhafter befestigt und gegen Beschädigung geschützt. Auch die manchmal im Gegenlicht sichtbaren Decaloberflächen verschwinden so dauerhaft.
Kleine Parade
Klar, dass die beiden Marder III erst mal auf den Truppenübungsplatz in der Letzlinger Heide fahren mussten. Gleich hinter Ohrdruf gings in die Pampa.
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