Wenn ihr mich fragte, wie so ein Panzergrenadier eingekleidet wird, kann ich das nachts um halb drei runterbeten. Bei Fallies und Russen genauso. Bei Aussies dauert es etwas länger, aber ned viel. Jetzt standen aber Echsenmenschen an. Da grübelte der Versorgungs-Uffz in der Unikornischen Bekleidungskammer ein wenig, denn die hatte er am Ausgabeschalter noch nicht gesehen.
Kleiderordnung für Schuppenträger: Wie sollen die Echsen denn werden?
Friedlich hocken sie da auf der Bank an der Klamottenausgabe. Warten, bis sie aufgerufen werden, treten vor und rauschen dann wieder gefrustet davon. „Für Sie hammer hier leider noch nix. Fraachen se mal den Sturmi. Der weiß immer Rat.“ Der Sturmi bekam es mal wieder ab. Und die Grübelei ging los.
Ich machte es mir einfach und sah mir die Schachtel des Figurensets von Wargames Atlantic an. Dort war es recht eindeutig geregelt. Ein helles Grün trägt man bei den Echsen. Darauf ein paar modische dunkelgrüne Streifen. Fertig. Na, das sollte man hinkriegen können.
Die Einkleidung der Herren: Erstmal einer zum Warmwerden
Auch wenn die Marschrichtung recht klar schien, wollte ich doch erst mal einen Probanten einkleiden. Wenn dieser werden sollte, konnte man ja das Ganze auf den Rest der Mannschaft ausrollen.
Schritt 1: Grundierung mit Revell Aquacolor Helloliv
Zwei Hauptfarben wollte ich verwenden: ein helles und ein dunkles Grün. Damit sollte die Figur ihren Charakter erhalten: Ein Wesen der Wiesen und Sümpfe, und dafür angemessen gekleidet. Alles weitere würde dann Zierrat an der Figur sein. Für letzteres sollten normale Farbschemata anwendbar sein.
Als Grundfarbe wählte ich Revell Aquacolor Helloliv. Die dunklen Flecken und Streifen wollte ich mit der dunklen Lasur Contrast Colour Militarum Green auftragen. Diese Lasur plante ich auch für einen Versuch für die tiefliegenden Partien auf dem Buckel der Echse ein. Zudem versuchte ich die Anzahl der verwendeten unterschiedlichen Farben zu reduzieren. Bei Deutschen Echsen herrscht Ordnung!
Schritt 2: Dunkle Streifen
Die dunkelgrüne Lasur verwendete ich für die Streifen an Armen, Beinen und auf dem Rumpf des Echsenmenschen. Nach dem Trocknen war mir die dunkelgrüne Fläche etwas zu „hart“. So ging ich mit einem Trockenbürsten mit Helloliv drüber und siehe da, das dunkle Grün wurde aufgebrochen. Es bekam der Echse sehr gut.
Ein besonderes Augenmerk richtete ich dabei auf die Vertiefungen/Lücken zwischen den Knochenplatten auf dem Schwanz der Echse. Diese bemalte ich ebenfalls mit dem dunkelgrünen Wash. Auch die Vertiefungen auf dem Rücken – ebenfalls zwischen den Knochenplatten – bekamen den dunkelgrünen Wash ab.
Nach dem Trocknen musste ich feststellen, dass die Lizardmen von Wargames Atlantic ihrem Vorbild auf der Packung recht nahe kamen. So muss das…!
Farbtupfer: Die Augen bestrich ich als „Schatten“ ebenfalls mit der dunkelgrünen Lasurfarbe. Das sollte später den Kontrast der Augen zu den umliegenden Partien verstärken.
Schritt 3: Trockenbürsten der Knochenplatten
Die Knochenplatten auf Buckel und Schwanz unterzog ich einem Trockenbürsten mit Helloliv. Dort wollte ich keine gewöhnliche hellgrüne Farbe sehen, sondern eine aufgehellte Fläche. Und genau das sollte das Trockenbürsten liefern. Auch die Kanten der Knochenplatten sollte so als Kontur betont werden.
Schritt 4: Die Gurte
Die Gurte sollen wie auf der Vorlage gut kontrastieren und die gleichförmige Farbgebung der Figur durch einen starken Akzent aufbrechen. Vier Gurte sind zu bemalen. Ein Beckengurt, ein Schultergurt und zwei Gurte an den Oberschenkeln. Als Farbe wähle ich die Revell Aquacolor 36185 Braun. Dies ist ein kräftiger ins Orange gehender Farbton.
Die braune Farbe trage ich auf die Außenfläche der Gurte aus. Die nach oben zeigende Fläche (Seitenfläche) bekommt auch etwas Farbe ab. Es kleckert etwas. Das wird man nochmal korrigieren müssen, wenn alles getrocknet ist.
Schritt 5: Korrekturmalen und verstärkender Schatten
Der Übergang von den orangebraunen Gurten zur umliegenden grünen Fläche hat keine klare Abgrenzung der Farbflächen. Die braucht es aber, damit es stimmig ausschaut. Auch damit ein Schatten um die Gurte da ist, den das Auge erwartet.
Für den Schatten nehme ich den Black Wash von Games Color. Diesen trage ich dicht an den Gurten seitlich auf. Er bleibt an seinen Rändern unscharf verschwimmend, aber abdunkelnd. Die Gurte stechen jetzt stärker plastisch hervor. Kommt gut.
Jetzt setze ich auch mit Weiß die Augäpfel auf die dunkelgrüne Grundfläche der Augen. Später wird noch Gelb draufkommen und ein senkrechter schwarzer Strich für die Pupillen.
Schritt 6: Hörner und Klauen und die Augen
Auf die Augen kommt eine transparente Farbe: Army Painter Speed Paint Zealot Yellow, eine Orange-Gelb-Lasur. Der Auftrag ist etwas dicker, die Augen werden so kräftig leuchtend Orange. Die Pupille setze ich als senkrechten schwarzen Strich drauf.
Die Hörner auf dem Kopf (drei Stück) werden weiß grundiert. Das eine Horn, das irgendwie im Rücken eingewachsen ist, ebenfalls. Die Klauen werden ebenfalls weiß grundiert. Später gehe ich jeweils mit einem Wash aus der Revell 36314 Beige drüber, so dass das harte Weiß aufgebrochen wird. Bisle schmuddelig muss sein.
Schritt 7: Die „Rifle“ und die Gurtschnalle
Die Rifle bekommt ein holzig-erdiges Revell Aquacolor 36381 Braun als Grundfarbe ab. Dann gehe ich mit einem Black Wash drüber, lasse es trocknen. Dann ziehe ich die Holzteile mit dem Braunton nochmal nach.
Die Metallteile auf der Rifle bemale ich mit Revell Aquacolor Aluminium. Dann gehe ich dort auch mit dem Black Wash drüber, allerdings mit weniger Lasur. Es soll nur wenig Schatten angedeutet werden. Danach tupfe ich mit der extrem hellen und sehr flüssigen Vallejo Metal Color Silber auf die Nieten und auf das Ende des Laufs. Das gibt sehr helle Akzente.
Der Schultergurt hat auf der Brust eine Schnalle. Die wird mit dem Revell Aquacolor Aluminium umrahmt und dann wird auch hier Black Wash aufgetragen. Der Knoten im Ledergurt bedarf einige Aufmerksamkeit. Alle Gurtbahnen, die dreifach übereinander liegen, müssen mit dem Black Wash gegeneinander abgegrenzt werden. Schließlich sollen die als Knoten/Schlaufe erkennbar bleiben. So wie es sich der Modelleur gedacht hat…
Schritt 8: Die Base
Die Base bemalte ich provisorisch fürs Fotoshooting, damit sie nicht so schmutzig aussah: Der Braunton des Gurtes und da drauf kam etwas kleines Buschwerk von Woodland Scenics. Nix Wildes.
Kurzes Posen meines ersten Echsenkriegers von Wargames Atlantic
Natürlich musste der Echsenmensch gleich mal zum Fotoshooting. Nicht grade in den Shturmigrader Stadtwald. Das hätte die dortigen Rotarmisten gewiss beunruhigt. Aber auf der Wiese bisle rumlaufen, das ging.
Nächste Woche geht es an die anderen vier Echsenfritzen der 5er-OPR-Einheit.