Valontuir hatte sich angesagt. Mit Sprössling. Eine Bättel nach Regelwerk „Poor Bloody Infantry“ sollte es geben. Das klang bereits vielversprechend. Als Ort des Geschehens haben wir den Raum nahe Murmansk bei der Petsamo-Kirkenes-Operation ausgewählt, die vom 7. bis zum 29. Oktober 1944 andauerte.
Petsamo auf dem Wohnzimmertisch
Südlich von Luostari starteten russische Truppen einen der Angriffe der Operation. Und hier platzierten wir unser Spielfeld. An dem einen Ende des Spieltisches befand sich der Stadtrand von Luostari. Am anderen Ende fanden sich die Bereitstellungsräume der Russen.
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99. Schützenkorps: Generalmajor Semjon Petrowitsch Mikulski
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126. leichtes Schützenkorps: Generalmajor Wladimir Nikolajewitsch Solowjew
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127. leichtes Schützenkorps: Generalmajor Georgi Andrejewitsch Schukow
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31. Schützenkorps: Generalmajor Konstantin Fedorowitsch Skorobogatkin, ab 20. September 1944 Manzakir Abdurachmanowitsch Absaljamow
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131. Schützenkorps: Generalmajor Sinowi Nesterowitsch Alexejew, ab 23. Oktober Fjodor Fjodorowitsch Korotkow
Am Angriff beteiligt waren vor allem das 99. und 126. Schützenkorps der 14. Armee der Karelischen Front. Und diese beiden Einheiten fanden sich auch auf der Spielplatte wieder. Auf deutscher Seite fand sich dort die 2. Gebirgsdivision wieder, welche den Raum Luostari verteidigte. Und damit stand die Paarung fest.
Hier ein Überblick über Spielplatte und Aufstellung der Spieler.
Ein paar Schnappschüsse von der Front, vor Spielbeginn
Die Truppen der Roten Armee waren sehr dicht gedrängt aufmarschiert, jedoch größtenteils in Deckung hinter und in Wäldern südlich Luostari. Die Trennlinie zwischen dem 99. Schützenkorps und dem 126. Schützenkorps verlief entlang der Straße nach Luostari, die kurz vor dem Stadtrand einen Schlenker nach rechts machte.
Der Verlauf des Spiels
Die Schlacht begann um exakt 13:02 Uhr. Major Sergei Ivanov, Kommandeur des 3. sowjetischen Artillerieregiments, lehnte sich über die Karte in seinem Kommandoposten und brüllte über das Getöse: „Feuer! Lasst sie brennen!“ Sein Adjutant, Leutnant Alexej Morozow, nickte und gab das Signal an die Batterien weiter.
Auf der anderen Seite der Frontlinie saß Hauptmann Johann Krämer, der die Verteidigung von Luostari befehligte, in seinem Unterstand. „Die Uhr tickt“, murmelte er zu Feldwebel Martin Dietrich, der schweigend an einer Kanne Kaffee nippte. „Wir hatten auf der Hochzeit meiner Schwester einen schöneren Empfang als hier“, scherzte Dietrich, bevor er die Spannung zu überdecken versuchte.
Um Punkt 13:02 Uhr begann der sowjetische Beschuss.
Erster Artillerieschlag
Die Erde bebte unter den Einschlägen. Doch die Geschosse gingen größtenteils im Niemandsland nieder, einige detonierten hinter der Frontlinie. „Zu kurz“, fluchte Leutnant Morozow leise, während er die Berichte über Funk hereinholte. „50 Prozent der Salven haben das Ziel nicht getroffen, Major.“ Ivanov, die Zigarre im Mundwinkel, lächelte dünn. „Ein Schachspiel, Alexej. Wir haben noch genügend Zeit für weitere Züge.“
Zweiter Artillerieschlag
Der zweite Schlag jedoch war präzise und verheerend. Die russische Artillerie schlug in die Verteidigungsgräben ein, sprengte Sandsäcke und riss Soldaten von ihren Posten.
„Das war ein Treffer!“ rief der junge Funker Petrov, der die russischen Einschläge vom Beobachtungsposten überwachte. „Direkt in die Zähne des Feindes!“ Ivanov nickte zufrieden. „Dann geben wir ihnen jetzt die Faust.“
„Krämer! Der zweite Schlag hat die erste Linie zerfetzt! Wir haben Tote und Verletzte!“, rief ein keuchender Melder, der sich durch Rauch und Schlamm zu Krämer durchgekämpft hatte. „Ich weiß“, antwortete Krämer und spähte durch das Periskop. „Das hier ist kein Spaziergang. Dietrich, geh zur 2. Kompanie. Wir brauchen sie an der Flanke.“
„Ich habe es immer gesagt, Johann“, knurrte Dietrich, während er sich das Gewehr umhängte. „Der Krieg macht aus uns nichts als Schatten. Erinnerst du dich noch an den letzten Sommer am See? Da war kein Schießen, nur Stille.“ Krämer nickte knapp. „Und jetzt kämpfst du dafür, dass wir wieder dorthin zurückkehren können.“
Während die Funksprüche auf beiden Seiten hektischer wurden und neue Befehle durchgegeben wurden, setzte der Rauch der ersten Explosionen die Szenerie in ein düsteres Licht. Die Schlacht hatte begonnen, und weder Ivanov noch Krämer ahnten, wie tief sie beide noch in den Strudel der Ereignisse gezogen werden würden.
In den deutschen Gräben
Hauptmann Johann Krämer spähte erneut durch das Periskop. Rauch und Staub legten sich langsam, und die erste Einschätzung der Lage traf ein.
„Herr Hauptmann! Keine Verluste in unseren Gräben!“ rief Leutnant Friedrich Auer, der Verbindungsoffizier zur 2. Kompanie, während er durch das Funkgerät eine Lagemeldung weitergab. „Die Männer sind alle unter Deckung geblieben. Aber sie sind festgenagelt – Bewegung ist unmöglich.“
„Gott sei Dank“, murmelte Krämer. Er lehnte sich gegen die Sandsäcke hinter ihm, wischte sich mit einem schmutzigen Tuch über die Stirn und rief über die Schulter: „Dietrich, hörst du das? Deine Jungs haben gute Arbeit geleistet.“
Feldwebel Martin Dietrich, der gerade mit einem Melder die Karten überprüfte, grinste und zündete sich eine Zigarette an. „Schweiß spart Blut, Johann, das sag’ ich dir seit dem ersten Tag. Die Schanzarbeit hat sich ausgezahlt.“
„Wenn wir das überleben, schuldest du mir einen Schnaps dafür“, erwiderte Krämer trocken.
Auer, der die Bemerkung hörte, lächelte kurz, bevor er ernster wurde. „Aber Herr Hauptmann, die Männer sind unter schwerem Druck. Wir brauchen einen Plan, wenn die Russen vorrücken.“
Krämer nickte. „Noch kein Angriff. Sie wollen uns mürbe machen. Auer, halt die Verbindung zur 2. Kompanie aufrecht. Ich will stündlich Meldung. Dietrich, koordinier die Reserve. Wenn sie durchbrechen, brauchen wir einen Gegenangriff.“
Die Männer nickten. Die Verteidigung hielt – vorerst.
Derweil auf russischer Seite
Leutnant Alexej Morozow blickte durch sein Fernglas auf die deutsche Front. „Kein Durchbruch, Major. Sie haben sich gut eingegraben.“
Major Sergei Ivanov verzog keine Miene. „Die Deutschen graben sich wie Maulwürfe ein. Aber sie können nicht ewig in ihren Löchern bleiben. Die Infanterie wird sie herausziehen. Funk an die 65. Schützendivision: bereitmachen zum Vormarsch.“
Morozow zögerte kurz. „Sergei Alexejewitsch, denken Sie an Finnland? An den Winterkrieg? Wie sie uns tagelang hingehalten haben?“
Ivanov schnaubte. „Das hier ist nicht Finnland, Leutnant. Und ich bin nicht unser alter General. Befehle ausführen. Jetzt!“
Morozow salutierte und schaltete den Funk ein. Während die Befehle weitergegeben wurden, dachte er an die zahllosen Stunden in den Wäldern Finnlands – und daran, wie viele Männer er damals verloren hatte.
In den Verteidigungslinien bei Luostari
Hauptmann Johann Krämer richtete sich auf, als die Nachrichten von der Artilleriebatterie hereinkamen. „Das Gebirgs-Artillerie-Regiment 111 hat die Feuerleitkoordinaten bestätigt. Sie haben die russischen Panzer im Visier.“
„Endlich gute Nachrichten!“ rief Leutnant Auer, während er die Positionen auf einer Karte markierte. „Die ersten Treffer sind bereits bestätigt. Einige T-34 wurden ausgeschaltet.“
„Wir brauchen mehr als ein paar Treffer“, sagte Feldwebel Dietrich, der gerade mit einem Melder zurückkehrte. „Die Russen drücken stark auf der Verbindungsstraße. Das sind keine kleinen Gruppen – wir reden hier von Verbänden des 99. und 126. Schützenkorps. Die Infanterie kommt direkt auf uns zu.“
Krämer nickte. „Auer, koordinieren Sie mit der Artillerie. Alles auf die Straße. Wir müssen sie verlangsamen, bevor sie uns überwältigen.“
Dietrich blickte Krämer an. „Die Panzer sind das Problem. Die Infanterie hat Deckung durch diese verdammten Kisten. Die Schrapnells verpuffen größtenteils.“
„Das weiß ich“, murmelte Krämer. „Aber wenn wir die Panzer knacken, stehen die Infanteristen schutzlos. Und das ist unsere Chance.“
In der russischen Angriffsformation
„Schneller, Genossen, schneller!“ brüllte Hauptmann Viktor Semjonow, der die Spitze eines Infanterieangriffs des 99. Schützenkorps führte. Er duckte sich, als eine Artilleriesalve nur wenige Meter entfernt einschlug, Erde und Schrapnells durch die Luft schleudernd.
„Diese verdammten Deutschen!“ fluchte Leutnant Oleg Karpow, der neben Semjonow herlief. „Ihre Artillerie trifft genau. Das sind keine Amateure.“
„Das weiß ich, Oleg!“ rief Semjonow zurück, während er sich umdrehte, um die Linie zu überprüfen. Die Infanteristen drängten weiter vor, gedeckt von den massiven Silhouetten der T-34. „Aber wir haben Panzer, und die haben sie nicht. Solange wir unter dem Schutz der Panzer bleiben, kommen wir durch.“
Hinter den Linien funkte Major Sergei Ivanov vom Kommandoposten aus: „Semjonow, wie ist der Fortschritt?“
„Wir bewegen uns vorwärts, Genosse Major“, antwortete Semjonow keuchend. „Aber wir haben Verluste an den T-34. Ihre Artillerie hat sich auf uns eingeschossen.“
„Wir müssen die Deutschen brechen, bevor ihre Verstärkungen eintreffen“, erwiderte Ivanov kalt. „Nutzt die Panzer. Keine Verzögerungen. Ihr wisst, was auf dem Spiel steht.“
Semjonow knirschte mit den Zähnen und nickte Oleg zu. „Hast du gehört? Keine Verzögerungen. Wenn ich das überlebe, will ich diesen Major persönlich an der Front sehen.“
Zurück bei den Deutschen
„Herr Hauptmann! Das Feuer auf der Straße zeigt Wirkung! Die Panzer haben Verluste, und die Infanterie formiert sich neu!“ meldete ein junger Melder atemlos.
„Gut“, sagte Krämer und warf einen Blick auf die Karte. „Aber sie kommen weiter. Gebt den Befehl an die 2. Kompanie: Bereithalten zum Gegenangriff.“
Dietrich schnaubte. „Johann, das ist Wahnsinn. Aber du hattest noch nie Angst davor, die Initiative zu ergreifen.“
„Angst ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können“, antwortete Krämer. „Wenn wir sie hier stoppen, könnte das der Wendepunkt sein.“
Dichtes Sperrfeuer
Hauptmann Viktor Semjonow stand hinter der feuernden Linie der HMG-Platoons des 99. Schützenkorps. Die schweren Maxim-MGs hämmerten unablässig, ihre Mündungsblitze ein blendendes Licht in der aufziehenden Dämmerung.
„Drückt sie nieder, Genossen! Der linke Flügel muss durchbrechen!“ schrie Semjonow, während Leutnant Oleg Karpow mit seinem Fernglas die deutschen Positionen sondierte.
„Sie halten die Stellungen“, brüllte Karpow durch den Lärm. „Das Stellwerk, der Bunker, und dieser verdammte Förderturm! Ihre LMGs und HMGs haben uns eingekesselt.“
Semjonow ballte die Faust. „Wenn wir die Maschinengewehre nicht ausschalten, wird das ein Blutbad. Gib die Koordinaten an die Artillerie weiter! Wir brauchen Präzisionsschläge!“
Karpow funkte sofort die Positionen durch. „Semjonow, erinnerst du dich an die Übung letztes Jahr in Murmansk? Da hatten wir genau diese Situation – aber ohne Maschinengewehre. Wir haben es geschafft.“
„Das hier ist kein Übungsgelände, Oleg“, knurrte Semjonow, während er einem der Maxim-Schützen zusah, der gerade sein überhitztes MG mit Wasser kühlte. „Aber ja, ich erinnere mich. Damals hatten wir weniger Männer, aber mehr Glück. Vielleicht brauchen wir beides.“
Deutsche Verteidigungslinien
Im Stellwerk des Güterbahnhofs hielt Obergefreiter Karl Wagner mit seinem Trupp die Stellung. Die MG 34 auf den improvisierten Lafetten spuckten Salve um Salve auf die vorrückenden Sowjets. „Halten wir das hier zusammen, Jungs!“ rief Wagner, während er einen neuen Munitionsgurt einlegte.
„Die Russen kommen dichter ran!“ schrie Grenadier Markus Pohl, der von einem Fenster aus die Angriffsformation beobachtete. „Die Maxim-MGs decken ihre Bewegungen!“
„Lass sie kommen!“ knurrte Wagner. „Solange wir Munition haben, gehört dieses Stellwerk uns.“
Am Bunker
Feldwebel Dietrich kommandierte das HMG-Platoon, das die Position mit drei lafettierten MG 42 verteidigte. Der Lärm der Maschinengewehre war ohrenbetäubend, während die Lafetten-Stände in regelmäßigen Abständen nachgeladen wurden.
„Die 42er laufen wie geschmiert, Herr Feldwebel!“ rief ein Schütze über das Getöse.
Dietrich nickte zufrieden. „Gut, aber haltet die Läufe im Auge. Wir dürfen keine Hitzeprobleme bekommen. Und niemand verlässt den Bunker. Wir bleiben hier, egal, was passiert.“
„Haben Sie je so etwas gesehen?“ fragte ein junger Soldat, der gerade erst den letzten Angriff überlebt hatte.
Dietrich blickte kurz aus einer Schießscharte und erinnerte sich an frühere Einsätze. „Nein, und das hier wird auch nicht das letzte sein. Denk an die Übungen in Garmisch – wir haben immer überlebt, Junge. Das werden wir auch diesmal.“
Am Förderturm der Zeche
Unteroffizier Peter Lehmann und sein LMG-Platoon hatten sich mit ihren MG 34 im alten Förderturm verschanzt. Von dieser erhöhten Position aus überwachten sie die Ausfallstraße von Luostari.
„Das ist ein Himmelfahrtskommando“, murmelte Grenadier Otto Fröhlich, während er die Straße im Blick hielt.
„Nein, das ist Verteidigung“, entgegnete Lehmann mit ruhiger Stimme. „Hier oben haben wir die beste Aussicht. Und solange wir hier sind, kommt niemand durch.“
„Aber die Maxim-MGs decken die Straße“, wandte Fröhlich ein.
„Dann feuern wir schneller“, sagte Lehmann knapp. „Und zielgenauer. Wir haben es schon schlimmer gehabt.“
Ein plötzlicher Einschlag erschütterte den Turm. „Die Artillerie hat uns entdeckt!“ rief Fröhlich.
Lehmann blickte durch das zerstörte Fenster. „Dann wissen wir, dass sie uns fürchten. Jungs, bleibt ruhig. Und ladet durch!“
Deutsche Verteidigungslinien – Die Granatwerfer im Einsatz
Hauptmann Krämer hatte die Granatwerfer-Platoons in Stellung gebracht, lange bevor die sowjetischen Angriffe begannen. Jetzt zahlte sich die Vorbereitung aus. Die schweren Einschläge der Granaten rissen Schneisen in die HMG-Stellungen der 99. Schützenbrigade am Waldrand.
„Ziel bestätigen! Treffer direkt im Ziel!“ meldete Unteroffizier Wilhelm Kessler, der das erste Granatwerfer-Platoon befehligte.
„Ausgezeichnet, Kessler!“ funkte Krämer zurück. „Konzentrieren Sie das Feuer weiter auf den Waldrand. Wir müssen diese Maxim-MGs zum Schweigen bringen!“
Kessler drehte sich zu seinen Männern um. „Ihr habt es gehört, Jungs! Neue Koordinaten eingeben und weiter feuern! Wir zeigen diesen Bolschewiken, was deutsche Präzision bedeutet.“
Schütze Erich Bauer, der den nächsten Granatwerfer justierte, lächelte knapp. „Herr Unteroffizier, das erinnert mich an unsere Übungen in den Alpen. Nur dass hier niemand ‚Stopp‘ ruft.“
Kessler nickte ernst. „Genau. Und deswegen müssen wir es jetzt richtig machen.“
In den Reihen der 99. Schützenbrigade
Leutnant Alexej Morozow kniete hinter einem Baumstumpf, während die deutschen Granaten um ihn herum einschlugen. „Das ist Wahnsinn!“ schrie er zu Major Sergei Ivanov, der sich hinter einer umgestürzten Kiefer in Deckung befand.
„Sie haben uns eingekreist“, antwortete Ivanov, während er durch sein Fernglas die Linie absuchte. „Diese Granatwerfer sind gut versteckt. Wir müssen sie orten und ausschalten!“
„Wir verlieren zu viele Männer, Sergei Alexejewitsch!“, meldete ein Funker, während er eine neue Botschaft übermittelte. „Die Maxim-MGs sind ausgefallen. Wir haben keinen Feuerschutz mehr.“
Ivanov funkelte ihn an. „Dann schafft euch Deckung! Rückzug ist keine Option.“
Morozow funkte hektisch: „Hier Morozow an die 126. Brigade. Wir brauchen Unterstützung auf dem linken Flügel! Die Deutschen haben unsere HMG-Stellungen zerschlagen.“
Auf deutscher Seite mittlerweile
„Die 126er kommen direkt in unsere Schusslinie“, sagte Leutnant Friedrich Auer, während er durch sein Fernglas die Bewegungen der sowjetischen Truppen beobachtete.
„Das wird ihr Fehler sein“, knurrte Feldwebel Dietrich, der mit seiner Maschinengewehrmannschaft den Bunker verteidigte. „Gebt den Granatwerfern neue Koordinaten. Wir konzentrieren das Feuer auf die größte Gruppe.“
„Ziel bestätigt! Einschläge in der zweiten Welle der Angreifer!“ meldete ein Funker begeistert.
„Das war noch nicht alles“, sagte Krämer, der am Funkgerät mit dem nächsten Granatwerfer-Platoon sprach. „Konzentriert euch auf die zweite Linie. Wir lassen sie nicht durchkommen.“
Im Feld – Sowjetische Verluste
Hauptmann Semjonow fluchte, als er den nächsten Einschlag beobachtete. „Die Deutschen haben sich mit ihren Granatwerfern auf uns eingeschossen! Wir verlieren zu viele Männer!“
„Major Ivanov sagt, keine Verzögerungen“, antwortete Leutnant Karpow mit düsterer Stimme. „Er will, dass wir weiter vorgehen.“
„Er kann ja selbst kommen und es versuchen“, schnaubte Semjonow, bevor er die Überlebenden seiner Kompanie anwies, Deckung zu suchen. „Wir müssen uns neu formieren. Und zwar schnell, bevor wir alle verbluten.“
Russischer Einbruch im Zentrum der Verteidigungslinie
In den deutschen Verteidigungslinien – Die Front wankt
„Herr Hauptmann! Die Russen brechen durch!“ rief Leutnant Auer, als ein neuer Funkspruch eintraf. „Mehrere T-34 haben unsere vorderste Linie vor dem Industriekomplex durchbrochen!“
Hauptmann Krämer biss die Zähne zusammen, während er die Karte studierte. „Wie viele?“ fragte er scharf.
„Mindestens fünf, die Angriffskeile der 99. Schützenbrigade führen“, antwortete Auer.
Feldwebel Dietrich stieß seine Zigarette aus und griff nach seinem Gewehr. „Das ist die Hölle, Johann. Wenn die erst mal in die Tiefe vorstoßen, ist Luostari Geschichte.“
„Nicht, wenn wir sie aufhalten“, erwiderte Krämer entschlossen. „Dietrich, nimm die 2. Kompanie und schließ die Lücke! Bringt die Panzerabwehrtrupps in Position.“
Dietrich nickte grimmig. „Wenn wir das nicht schaffen, Johann, sehen wir uns auf der anderen Seite.“
„Spar dir das Pathos. Du schuldest mir noch einen Schnaps.“
Auf sowjetischer Seite – Der Durchbruch
Hauptmann Semjonow saß im Kommandoturm eines der führenden T-34/76, während der Panzer mit dröhnendem Motor auf die deutschen Stellungen zuraste. „Schneller, Genossen! Die Deutschen ziehen sich zurück. Wir müssen die Lücke ausnutzen!“
Leutnant Karpow folgte mit seiner Infanterie dicht hinter den Panzern und hielt dabei den Funkverkehr aufrecht. „Die Frontlinie ist gefallen, Viktor. Aber sie werden nicht kampflos aufgeben.“
„Das ist mir bewusst“, knurrte Semjonow, während ein deutscher Scharfschütze eine Kugel knapp am Kommandoturm vorbeijagte. „Diese Nemskij haben mehr Leben als eine Katze.“
Ein Maxim-MG in der Entfernung feuerte unablässig, während die Infanterie den Vorstoß der Panzer deckte. „Konzentriert das Feuer auf die deutschen Maschinengewehre! Räumt den Weg frei!“ rief Karpow über das Chaos hinweg.
Im Industriekomplex – Die Verteidigung bricht
Die Verteidiger vor dem Industriekomplex, erschöpft und unter schwerem Druck, mussten ihre Stellungen räumen. Grenadier Markus Pohl, der gerade noch die letzte Salve seiner MG 34 abgegeben hatte, blickte verzweifelt zu seinem Truppführer. „Was machen wir jetzt, Herr Obergefreiter?“
Obergefreiter Karl Wagner schrie zurück: „Wir ziehen uns zurück, Markus! Zur zweiten Verteidigungslinie!“
„Die Panzer kommen direkt auf uns zu!“ rief ein anderer Soldat, als die mächtigen Silhouetten der T-34 zwischen den Ruinen auftauchten.
„Die 2. Kompanie ist unterwegs! Wir müssen sie nur lange genug hinhalten!“ brüllte Wagner und warf eine Panzerfaust über die Schulter.
In der Lücke – Der sowjetische Vorstoß
„Fünf Panzer, und sie werden mehr, wenn wir das nicht stoppen“, meldete Feldwebel Dietrich per Funk, während er seine Männer in Stellung brachte. „Haltet die Molotow-Cocktails bereit. Und die Hafthohlladungen – nur gezielt einsetzen!“
Hauptmann Krämer antwortete knapp: „Die Granatwerfer decken euch, solange sie können. Aber die Panzer sind eure Aufgabe. Wir müssen die Linie halten.“
Dietrich nickte seinen Männern zu. „Ihr habt gehört, was der Alte gesagt hat. Zeigt, dass wir keine leichte Beute sind.“
Die ersten T-34 rumpelten durch die rauchverhangene Schneise, die ihre eigene Artillerie geschaffen hatte. Ein junger Soldat, Grenadier Paul Schmitt, klammerte sich nervös an die improvisierte Molotow-Flasche in seiner Hand. „Herr Feldwebel, das sind T-34! Wie sollen wir die aufhalten?“
Dietrich griff nach einer Hafthohlladung und deutete auf die Flanken der Panzer. „Halt die Klappe und konzentrier dich, Paul. Der Trick ist, nahe genug ranzukommen. Flanken oder Heck, das ist ihr schwacher Punkt.“
Ein T-34 brach durch die Schusslinie und rollte direkt auf die Stellung zu. Dietrich stieß einen Schrei aus: „Jetzt, los!“
Schmitt sprintete seitlich durch das Trümmerfeld und warf die Molotow-Flasche gegen den Motorblock des Panzers. Eine Stichflamme schoss hoch, während der Tank des T-34 Feuer fing.
„Guter Wurf, Paul!“ rief Dietrich, bevor er selbst losrannte. Mit der Hafthohlladung in der Hand drückte er sich an den brennenden Panzer heran, platzierte die Ladung an der Seite des Panzers und zog sich schnell zurück. Eine Explosion ließ den T-34 erzittern, bevor er stehen blieb.
„Zwei weniger!“ brüllte einer der Soldaten, als ein weiterer Panzer durch das Feuer stehen blieb. Doch die anderen T-34 rückten unaufhaltsam nach.
„Das war erst der Anfang“, sagte Dietrich keuchend, während er nach der nächsten Hafthohlladung griff. „Wir müssen sie aufhalten, Jungs. Alles, was wir haben!“
Die zweite Verteidigungslinie fällt
Der sowjetische Vorstoß der T-34/76 der 99. Schützenbrigade war unaufhaltsam. Die schweren Panzer rasten mit dröhnenden Motoren über die zerstörten Verteidigungsstellungen, während das Granatwerfer-Platoon in der zweiten Verteidigungslinie förmlich überrollt wurde.
„Herr Hauptmann, das Granatwerfer-Platoon ist ausgeschaltet!“ funkte Leutnant Friedrich Auer hektisch aus dem Befehlsstand.
„Verdammt!“ antwortete Hauptmann Krämer scharf. „Was ist mit der Ausfallstraße? Kann das LMG-Platoon die Position halten?“
„Negativ, Herr Hauptmann. Der Offizier ist gefallen, und die Männer stehen unter schwerem Druck!“ meldete Auer.
Krämer biss die Zähne zusammen und griff zum Fernglas. Der Rauch über der Ausfallstraße und die silbrigen Umrisse der vorrückenden T-34 kündeten vom Ernst der Lage.
Das Stellwerk und das Verwaltungsgebäude
Die eingedrungenen T-34/76 nahmen inzwischen das Stellwerk und das Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik unter Feuer.
Im Stellwerk hatte Obergefreiter Karl Wagner das Kommando. Seine Männer feuerten mit aller Kraft auf die sowjetische Infanterie, die unter dem Schutz der Panzer vorrückte.
„Wir sind direkt im Kreuzfeuer!“ rief Grenadier Markus Pohl, während er mit der MG 34 auf die sowjetischen Truppen zielte. „Herr Obergefreiter, die Panzer kommen immer näher!“
„Ruhe bewahren!“ brüllte Wagner. „Konzentriert euch auf die Infanterie! Die Panzer kriegen wir später.“
Doch die T-34 richteten ihre Bordwaffen auf das Stellwerk und eröffneten das Feuer. Das Gebäude erzitterte unter den Einschlägen.
Im Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik hatte sich ein weiteres LMG-Platoon unter dem Befehl von Unteroffizier Peter Lehmann verschanzt.
„Wir haben keine Chance gegen diese Panzer, Herr Unteroffizier!“ rief ein Soldat panisch, als die Wände unter dem Beschuss der T-34 vibrierten.
„Dann haltet euch an die Deckung und spart die Munition!“ antwortete Lehmann scharf. „Die Russen müssen irgendwann nachladen, und dann schlagen wir zu.“
Die dritte Verteidigungslinie wackelt
Durch den sowjetischen Einbruch war auch die dritte Verteidigungslinie bedroht. Das rückwärtige Granatwerfer-Platoon, unter der Leitung von Unteroffizier Wilhelm Kessler, meldete über Funk:
„Herr Hauptmann, die Russen kommen auf uns zu! Wir haben kaum noch Zeit, die Stellungen zu halten!“
„Haltet durch, Kessler!“ antwortete Krämer entschlossen. „Alles hängt davon ab, dass ihr die Straße blockiert. Wir schicken Verstärkung!“
„Verstanden, Herr Hauptmann. Aber beeilen Sie sich.“ Kessler legte das Funkgerät zur Seite und wandte sich an seine Männer. „Jungs, das wird unser härtester Kampf. Haltet die Granaten bereit, und keine Panik!“
Die Verteidigung von Luostari hing am seidenen Faden.
Die Wende in der Schlacht um Luostari
Direktbeschuss und die Ausschaltung der Panzer IV
Die T-34/76 der 99. Schützenbrigade nahmen das Stellwerk und den Bunker gezielt unter Feuer. Die beiden Panzer IV Ausf. H, die die deutschen Verteidigungsstellungen unterstützen sollten, wurden durch massiven Direktbeschuss ausgeschaltet.
„Herr Hauptmann, die Panzer IV sind verloren!“ meldete Leutnant Auer verzweifelt über Funk. „Die Russen haben sie ausgeschaltet!“
„Das darf doch nicht wahr sein!“ fluchte Hauptmann Krämer und rammte die Faust auf den Kartenrand. „Ohne die Panzer wird es verdammt eng.“
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, fügte Feldwebel Dietrich hinzu, der die Meldung über Funk mitgehört hatte. „Aber es ist noch nicht vorbei. Wir haben immer noch das Förderturm-Platoon und die Jungs im Bunker.“
Nebelgranaten ersticken den Widerstand
Doch gegen 17:36 Uhr änderte sich die Lage dramatisch. Die sowjetischen Truppen deckten die weitgehend intakte vorderste Verteidigungslinie der 2. Gebirgsdivision mit Nebelgranaten ein. Dichter Rauch legte sich über die Stellungen, sodass die schweren MG 42 im Bunker und die MG 34 im Förderturm der Zeche nicht mehr in die Kämpfe eingreifen konnten.
„Wir haben keine Sicht! Die ganze Front ist dicht!“ rief Unteroffizier Lehmann aus dem Förderturm, während seine Männer nervös auf den Rauch starrten.
„Wartet ab und spart Munition“, befahl Lehmann. „Wenn sie durch den Nebel kommen, machen wir kurzen Prozess.“
Im Bunker schimpfte Feldwebel Dietrich: „Verdammter Nebel! Jetzt können wir nur noch abwarten.“ Einer seiner MG-Schützen, ein erfahrener Soldat namens Hans Keller, lächelte grimmig. „Vielleicht ist das unsere Chance, sie auf kurze Distanz zu kriegen.“
„Vielleicht“, brummte Dietrich. „Oder sie nehmen uns auseinander, bevor wir sie sehen. Bleibt wachsam.“
Die Rotarmisten rücken vor
Der Nebel stoppte die verlustreichen Angriffe des 126. Schützenkorps und gab den sowjetischen Einheiten die Gelegenheit, ihre Linien zu formieren und zügig vorzurücken.
„Die Deutschen sind blind!“ rief Leutnant Morozow über Funk an Major Ivanov. „Der Nebel hat ihre Verteidigung ausgeschaltet. Wir drängen sie zurück!“
„Gut, Alexej“, antwortete Ivanov mit eisiger Ruhe. „Nutzen Sie den Vorteil und stoßen Sie weiter vor. Kein Halt, bis wir den Bunker und den Förderturm in unseren Händen haben.“
Die sowjetischen Truppen drangen immer weiter in die deutschen Verteidigungslinien vor, während die Verteidiger in ihren Stellungen durch den Rauch zum Schweigen gebracht wurden.
Verteidigung am Gasspeicher und in der Traktorenhalle
Die Kompanien des III. Bataillons des Gebirgsjäger-Regiment 136 hatten sich in gut ausgebauten Stellungen am Gasspeicher und in der über die Ausfallstraße gelegenen Traktoren-Produktionshalle verschanzt. Ihr präzises Schützen- und MG-Feuer erwies sich als entscheidend, um die Lage unter Kontrolle zu halten.
„Ziel erfasst! Feuer frei!“ rief Oberleutnant Heinrich Braun, der die Verteidigung in der Traktorenhalle leitete. Seine Männer, verteilt in Sandsackstellungen und hinter Stahlträgern, gaben konzentriert Feuer auf die vorrückenden sowjetischen Infanteristen.
„Die Russen drängen weiter!“ meldete Feldwebel Andreas Ritter, der das MG 34 in einer erhöhten Position bediente. „Aber sie kommen nicht durch. Wir haben sie festgenagelt.“
Braun nickte und blickte kurz zu einem jungen Schützen, der nervös auf die Patronen seines Karabiners starrte. „Konzentriert euch, Männer! Jede Kugel zählt. Wir haben keine Verstärkung – nur uns.“
Die Last auf dem III. Bataillon
Nachdem der Vorposten an Bunker und Zechenturm durch den Nebelbeschuss ausgefallen war, lastete die gesamte Verantwortung der Verteidigung von Luostari auf den Schultern des III. Bataillons.
Am Gasspeicher überwachte Hauptmann Franz Köhler die Situation. „Das ist keine Übung mehr, Jungs. Das ist unser letzter Halt.“ Seine Stimme war ruhig, doch die Anspannung war nicht zu überhören.
„Die Zeche ist verloren, Herr Hauptmann“, meldete Unteroffizier Wilhelm Weber, der mit seinem Scharfschützenteam in einer Seitenstellung lag. „Aber sie kommen nicht weiter. Unsere Stellungen sind zu stark.“
„Gut. Und das bleibt auch so“, sagte Köhler bestimmt. Er wandte sich an seine Funker. „Stellen Sie sicher, dass die Verbindung zur 2. Kompanie steht. Wenn sie durchbrechen, brauchen wir sofortige Gegenmaßnahmen.“
Die 126. Schützenbrigade wird aufgehalten
Trotz ihres unermüdlichen Vorstoßes gelang es den Rotarmisten der 126. Schützenbrigade nicht, die Gebirgsjäger am Gasspeicher und in der Traktorenhalle zu überwinden. Die Präzision und Disziplin des deutschen Schützen- und MG-Feuers hielten die sowjetischen Truppen in Schach.
„Die Deutschen sitzen wie Ratten in ihren Löchern!“ fluchte Leutnant Alexej Morozow, der die Angriffe der 126. Brigade koordinierte.
„Dann locken wir sie heraus“, erwiderte Hauptmann Viktor Semjonow über Funk. „Setzen Sie die Flanken unter Druck. Wir müssen sie zwingen, ihre Stellungen zu verlassen.“
Doch die Gebirgsjäger blieben in ihren gut ausgebauten Verteidigungspositionen und ließen sich nicht aus der Reserve locken. Die Kämpfe um den Gasspeicher und die Traktorenhalle zogen sich in die Länge, während die Rotarmisten an jeder Stelle empfindliche Verluste erlitten.
Der Druck auf das III. Bataillon wächst
Die Lage änderte sich dramatisch, als immer mehr T-34/76 der 126. Schützenbrigade entlang der Ausfallstraße von Luostari vorrückten. Die Panzer nahmen gezielt die Stellungen des III. Bataillons unter Feuer, und die Einschläge der Bordkanonen forderten zunehmend ihren Tribut.
„Herr Hauptmann! Die Panzer konzentrieren ihr Feuer auf uns!“ meldete Feldwebel Andreas Ritter aus der Traktorenhalle. „Wir haben bereits mehrere Ausfälle!“
Hauptmann Franz Köhler, der die Stellungen am Gasspeicher überwachte, schnappte sich das Funkgerät. „Halten Sie durch, Ritter! Wir ziehen Reserven nach vorne. Keine Panik!“
In der Traktorenhalle fluchte Oberleutnant Heinrich Braun leise, während die Einschläge der Panzergranaten die Halle erzittern ließen. „Was haben wir gegen diese Biester?“ fragte einer seiner Männer, während er die zertrümmerte Mauer überprüfte.
„Hafthohlladungen und Mut“, antwortete Braun knapp. „Und davon mehr, als die Rotarmisten erwarten.“
Reservemänner an die Front
Um die Verteidigungslinie zu stärken, zog das III. Bataillon Reserven aus rückwärtigen Stellungen nach vorne. Unteroffizier Wilhelm Weber führte einen kleinen Trupp Verstärkungsmänner durch die Deckung der Ruinen zum Gasspeicher.
„Beeilung, Männer! Die Frontlinie hält nicht ewig!“ rief Weber, während Granatsplitter über die Köpfe seiner Männer hinwegfegten.
„Herr Unteroffizier, wie lange können sie da vorne noch standhalten?“ fragte ein junger Soldat, der kaum 19 Jahre alt war und die Hände kaum vom Zittern abhalten konnte.
„So lange, wie wir es schaffen, sie zu unterstützen“, antwortete Weber mit einem harten Blick. „Es gibt kein Zurück, verstanden? Wir halten Luostari.“
Die Verteidigung wankt
Die T-34 preschten weiter vor, ihre schweren Ketten hinterließen tiefe Spuren in der Straße, und ihr Feuer richtete immer mehr Zerstörung in den deutschen Stellungen an.
„Wir verlieren Männer, Herr Hauptmann!“ funkte Leutnant Friedrich Auer an Köhler. „Die Panzer machen uns nieder!“
„Richten Sie die Granatwerfer auf die Straße aus! Wir müssen sie zumindest verlangsamen!“ befahl Köhler scharf.
Während die Männer der Reserve ihre Positionen erreichten und Munition nach vorne brachten, schossen die deutschen Verteidiger weiter aus jeder möglichen Deckung. Die Panzer schienen jedoch unaufhaltsam. Die Männer des III. Bataillons wussten, dass sie bis an ihre Grenzen gehen mussten, um die Linie zu halten.
Der Nahkampf beginnt
Schließlich gelang es den T-34/76 der 126. Schützenbrigade, in die Stellungen des III. Bataillons einzudringen. Die schweren Panzer rollten durch die Verteidigungslinien, zerquetschten Sandsackbarrikaden und zerschlugen Deckungen mit ihren Ketten.
„Sie sind durchgebrochen!“ rief Leutnant Friedrich Auer panisch über Funk. „Die Panzer sind direkt in unseren Stellungen!“
„Bleibt ruhig und nutzt die Panzer-Nahkampfmittel!“ donnerte Hauptmann Franz Köhler zurück. „Wir halten sie hier auf!“
Panzerabwehr mit Nahkampfmitteln
Die Gebirgsjäger des Gebirgsjäger-Regiment 136 kämpften verbissen. Mit geballten Ladungen, Molotowcocktails, Panzerminen und Hafthohlladungen gingen sie gegen die eindringenden T-34 vor.
Oberleutnant Heinrich Braun führte eine kleine Gruppe, die sich durch die Ruinen der Traktorenhalle an einen T-34 heranarbeitete. „Bleibt niedrig und haltet die Deckung!“ rief er seinen Männern zu.
Grenadier Markus Pohl hatte eine Hafthohlladung in der Hand und zitterte, als er sich dem seitlich stehenden Panzer näherte. „Jetzt, Pohl! Ansetzen und zurück!“ rief Braun.
Pohl platzierte die Ladung an der Schwachstelle des T-34 und rollte sich zurück in Deckung. Sekunden später zerriss eine Explosion die Luft, und der Panzer blieb brennend stehen.
„Das ist einer weniger!“ jubelte einer der Männer, doch Braun blieb konzentriert. „Noch nicht nachlassen, die anderen sind noch da!“
Am Gasspeicher schleuderte Unteroffizier Wilhelm Weber einen Molotowcocktail gegen den Motorblock eines anderen Panzers. Flammen züngelten über das Stahlmonster, und der Panzerfahrer versuchte verzweifelt, sich aus dem Inferno zu retten.
„Gut gemacht, Männer!“ rief Weber, bevor er sich zu einem anderen Soldaten wandte. „Panzermine bereitmachen! Der nächste kommt von der rechten Flanke!“
Der sowjetische Vorstoß stockt
Nachdem die ersten T-34 brennend in den Stellungen des III. Bataillons stehen blieben, verlor der sowjetische Angriff an Schwung. Die Panzerbesatzungen zögerten, weiter vorzurücken, da die Verluste weiter stiegen.
„Sie ziehen sich zurück!“ meldete Leutnant Auer erleichtert über Funk.
„Noch nicht feiern!“ warnte Köhler. „Die Infanterie könnte folgen. Sichert die Stellungen und haltet euch bereit!“
Auf sowjetischer Seite tobte Hauptmann Viktor Semjonow über Funk: „Unsere Panzer stecken fest! Wo ist die Unterstützung?“
„Die Deutschen sind wie Wölfe“, knurrte Leutnant Alexej Morozow. „Sie reißen uns in Stücke, wenn wir zu nah kommen. Wir brauchen einen neuen Plan!“
Während der Rauch von brennenden Panzern und zerstörten Stellungen über dem Schlachtfeld aufstieg, gönnten sich die Gebirgsjäger keinen Moment der Ruhe. Die Schlacht war noch nicht vorbei.
Unterstützung durch Panzer und Granatwerfer
Dem III. Bataillon war zur Verteidigung ein Panzer IV Ausf. H sowie ein Support-Platoon mit Granatwerfern zugeteilt worden. Diese Einheiten waren entscheidend, um den sowjetischen Vorstoß abzuwehren.
„Herr Hauptmann, der Panzer IV nimmt Stellung an der linken Flanke ein“, meldete Leutnant Auer über Funk, während die Granatwerfer ihre ersten Salven auf die vorrückenden T-34 abfeuerten.
„Gut, Auer. Der Panzer muss die Straße halten. Ohne ihn verlieren wir die Linie“, erwiderte Hauptmann Köhler.
Der Verlust des Panzer IV
Doch die Übermacht der sowjetischen T-34/76 ließ dem deutschen Panzer keine Chance. Der Panzer IV Ausf. H feuerte mehrere Granaten auf die Angreifer ab, konnte jedoch nur einen sowjetischen Panzer beschädigen, bevor er selbst zum Ziel wurde.
„Treffer auf der rechten Seite! Wir brennen!“ meldete die Besatzung hektisch über Funk. Sekunden später explodierte der Panzer unter einem Volltreffer.
„Der Panzer ist verloren!“ rief Feldwebel Ritter aus der Traktorenhalle.
„Verdammt!“ fluchte Köhler und riss sein Fernglas herunter. „Ohne den Panzer wird es schwer, die Straße zu halten. Leutnant Auer, die Granatwerfer müssen jetzt übernehmen!“
Die Granatwerfer kämpfen weiter
Das Support-Platoon mit Granatwerfern setzte seinen Kampf fort, trotz der stetigen Gefahr durch den anhaltenden sowjetischen Vorstoß. Unteroffizier Wilhelm Kessler, der die Granatwerfer kommandierte, hielt seine Männer an:
„Zielt auf die Panzerkolonne! Jede Granate zählt, Jungs. Zeigt ihnen, was wir draufhaben!“
Die Salven der Granatwerfer schlugen in den Reihen der sowjetischen Infanterie und zwischen den T-34 ein. Doch der Verlust des Panzer IV lastete schwer auf den Verteidigern, die sich ohne schwere Unterstützung der Übermacht entgegenstellten.
„Wir sind noch nicht am Ende“, sagte Köhler mit entschlossener Stimme zu seinen Männern. „Haltet die Linie. Wenn wir fallen, fällt Luostari.“
Nahkampf auch im Industriekomplex
Das Stellwerk fällt
Das LMG-Platoon im Stellwerk, das bislang die sowjetischen Angriffe zurückhalten konnte, wurde durch einen koordinierten Vorstoß der Rotarmisten ausgelöscht. Die sowjetischen Soldaten zogen schnell nach und besetzten das Gebäude.
„Das Stellwerk ist verloren!“ meldete Leutnant Friedrich Auer mit erschütterter Stimme über Funk.
„Verstanden“, antwortete Hauptmann Franz Köhler. „Haltet die Verbindung zum Verwaltungsgebäude. Wir können keinen weiteren Verlust riskieren.“
Doch von ihrer neuen Position aus nahmen die Rotarmisten das Verwaltungsgebäude unter massives Feuer. Scharfschützen und Maschinengewehre der sowjetischen Truppen eröffneten das Feuer, während die Verteidiger zunehmend unter Druck gerieten.
Das Verwaltungsgebäude wird geräumt
Die Verluste der 2. Gebirgsdivision schnellten in die Höhe, als die sowjetischen Angriffe weiter zunahmen. Das II. Bataillon des Gebirgsjäger-Regiments 136, das das Verwaltungsgebäude der Maschinenfabrik verteidigte, sah sich gezwungen, die Stellung aufzugeben.
„Wir können die Position nicht mehr halten, Herr Hauptmann!“ funkte Unteroffizier Peter Lehmann, der die Verteidigung des Gebäudes kommandierte.
„Räumt das Gebäude, Lehmann. Aber lasst ihnen nichts, was sie nutzen könnten!“ befahl Köhler.
„Verstanden, Herr Hauptmann. Sprengladungen werden vorbereitet.“
Während die letzten deutschen Verteidiger das Verwaltungsgebäude verließen, setzten sie Sprengladungen, um ihre Aufgabe zu erschweren. Doch die Rotarmisten drangen kurz darauf ein und hissten die rote Fahne über den Trümmern.
Die T-34 verstärken den Druck
Die eindringenden T-34/76 setzten ihren Vormarsch fort und nahmen jede Bewegung in den deutschen Stellungen unter Feuer.
„Wir haben keine Deckung mehr!“ schrie Grenadier Markus Pohl, der aus einer improvisierten Stellung zurückwich.
„Runter und in Bewegung bleiben!“ rief Oberleutnant Heinrich Braun, während er seine Männer durch die zerstörten Überreste der Traktorenhalle führte. „Die Panzer dürfen uns nicht fixieren!“
Die T-34 fuhren dicht an den deutschen Stellungen vorbei, während ihre Maschinenkanonen unermüdlich feuerten. Die Verteidiger wussten, dass jeder Moment, den sie den Sowjets abtrotzten, Zeit für die rückwärtigen Linien gewann – doch die Verluste waren verheerend.
Der Nahkampf gegen die T-34
Die verbliebenen Gebirgsjäger des II. Bataillons des Gebirgsjäger-Regiments 136 sammelten all ihren Mut und gingen die eingedrungenen T-34/76 im Nahkampf an. Mit Molotowcocktails, Hafthohlladungen und geballten Ladungen kämpften sie verbissen gegen die sowjetischen Panzer.
„Rundherum auf die Schwachstellen zielen!“ rief Unteroffizier Peter Lehmann, während er eine Hafthohlladung gegen die Flanke eines T-34 anbrachte. Sekunden später explodierte der Panzer in einem Feuerball.
„Einer weniger! Weiter so, Männer!“ brüllte Grenadier Markus Pohl, der einen Molotowcocktail gegen das Heck eines weiteren T-34 schleuderte. Die Flammen breiteten sich über den Motorblock aus, und der Panzer blieb brennend stehen.
Doch der Blutzoll war hoch. Überall lagen verletzte oder gefallene Kameraden, während die Gebirgsjäger in den dichten Rauch der Explosionen vorrückten.
„Herr Hauptmann, wir können sie zurückdrängen, aber wir verlieren zu viele Männer!“ funkte Leutnant Friedrich Auer keuchend.
„Bleibt dran, Auer!“ befahl Hauptmann Franz Köhler entschlossen. „Wenn wir sie hier nicht stoppen, war alles umsonst.“
Der sowjetische Angriff wird zurückgeschlagen
Nach erbittertem Kampf gelang es den Gebirgsjägern schließlich, den sowjetischen Angriff auf den Industriekomplex zurückzuschlagen. Einer nach dem anderen gingen die T-34 in Flammen auf, bis sich die überlebenden Rotarmisten gezwungen sahen, sich zurückzuziehen.
„Der Komplex ist gesichert!“ meldete Leutnant Auer erschöpft über Funk.
„Gut gemacht, Männer“, antwortete Köhler, während er die Karte überprüfte. „Aber das ist noch nicht vorbei. Der Feind wird einen neuen Schwerpunkt setzen.“
Die Rotarmisten ziehen sich um
Die zurückweichenden Rotarmisten zogen sich in den Frontabschnitt des III. Bataillons an der Produktionshalle und dem Gaswerk zurück. Doch die Bedrohung war nicht gebannt – der Druck der Rotarmisten auf diese Stellungen verstärkte sich spürbar.
„Herr Hauptmann, der Feind sammelt sich an der Produktionshalle!“ meldete Feldwebel Andreas Ritter vom Gasspeicher aus.
„Das ist ihr nächstes Ziel“, sagte Köhler mit düsterer Miene. „Sichern Sie Ihre Positionen. Wir halten sie auf, so lange es geht.“
Unter den Verteidigern war die Anspannung greifbar. Trotz ihres Erfolgs beim Industriekomplex wussten sie, dass der nächste sowjetische Angriff nur eine Frage der Zeit war.
Unhaltbare Stellungen
Die Linien wanken
Als die deutschen Truppen in den Stellungen des Bunkers und am Zechenturm endgültig ausfielen, gerieten zeitgleich die Linien an der Produktionshalle und am Gaswerk unter schweren Druck. Die Verteidiger des III. Bataillons kämpften verbissen, doch der sowjetische Druck wurde zu stark.
„Herr Hauptmann, wir können die Flanken nicht mehr halten!“ meldete Feldwebel Andreas Ritter aus seiner Position am Gaswerk.
„Die Infanterie bricht durch, und die Panzer setzen uns unter Dauerbeschuss!“ ergänzte Leutnant Friedrich Auer von der Produktionshalle.
Hauptmann Franz Köhler biss die Zähne zusammen und griff nach dem Funkgerät. „Ritter, Auer, haltet sie so lange auf, wie ihr könnt. Wir müssen den Rückzug vorbereiten.“
Die Entscheidung des Rückzugs
Im Kommandoposten der 2. Gebirgsdivision war die Lage ebenso angespannt. Generalleutnant Hans Degen, ein erfahrener und ruhiger Mann, studierte die Berichte seiner Offiziere und wusste, dass die Lage kritisch war.
„Die vorderen Stellungen sind nicht mehr zu halten, Herr Generalleutnant,“ sagte Oberstleutnant Hermann von Scharnhorst, der als sein Stabschef fungierte.
Degen nickte langsam, bevor er entschlossen befahl: „Wir geben die vorderen Stellungen auf. Alle Einheiten ziehen sich auf die befestigten rückwärtigen Stellungen zurück.“
„Das bedeutet, wir verlieren den Gaswerk-Abschnitt und die Produktionshalle,“ erwiderte von Scharnhorst, während er die Karte betrachtete.
„Das ist unvermeidlich,“ antwortete Degen ruhig. „Unsere Männer haben tapfer gekämpft, aber wir dürfen sie nicht opfern. Geben Sie die Rückzugsbefehle weiter.“
Der geordnete Rückzug
Die Befehle wurden rasch weitergegeben, und die Verteidiger an der Front begannen mit einem geordneten Rückzug.
„Männer, wir ziehen uns zurück!“ rief Hauptmann Köhler seinen erschöpften Soldaten zu. „Aber das ist kein Rückzug ins Nichts – wir sichern die neuen Stellungen und halten Luostari!“
Am Gaswerk gab Feldwebel Ritter die letzten Anweisungen: „Lasst nichts zurück, was der Feind nutzen kann! Zieht euch in Gruppen zurück und sichert die Flanken!“
„Es fühlt sich an wie eine Niederlage,“ murmelte Grenadier Markus Pohl, während er mit den anderen zurückfiel.
„Das ist keine Niederlage,“ entgegnete Unteroffizier Wilhelm Weber hart. „Das ist Taktik. Und wir sind noch lange nicht fertig.“
Während der Rückzug begann, nahmen die Rotarmisten die verlassenen Stellungen ein. Doch die deutschen Gebirgsjäger waren bereits auf dem Weg, die neuen Verteidigungslinien zu sichern.
Spielende
Damit endete das spannende Spiel mit Valontuir und seinem Sprössling Nik. Der hatte sich einen festen Platz als 6er-Würfler erarbeitet. Während Valontuir vorzugsweise 1er, 2er und 3er würfelte, hatte sein Sohn einen besseren Vertrag mit Fortuna.
Wir beschlossen, dem Spiel alsbald weitere folgen zu lassen.
Sturmi