Gestern gab’s ja was über die neuen Minis für die 15mm-PBI-Army „DAK“ zu lesen. War euch doch sicher klar, dass da parallel bereits am Fahrzeugpark geschraubt werden musste, oder?
Über hässliche Entleins und stolze Schwäne
Ich denke, wir sind uns einig, dass ein grundierter Panzer noch nicht wirklich das Allmachtsgefühl im Pantoffelgeneral auszulösen vermag. Beim Durchsehen des Fahrzeugpools vom Bestellonkel kamen mir noch gar keine Intentionen, was ich davon für den Einsatz in Nordafrika nutzen sollte. Schwarz ist schon echt eine Unfarbe. Klar war auf jeden Fall, dass man unbedingt einige der stählernen Gesellen von ihrem geschwärzten Dasein erlösen musste – auf dass stolze Schwäne aus den Eisenentleins werden würden.
Farbgebung für die DAK-Panzer
Also eines hatte ich mir vorgenommen. Einfach und schnell sollte die Bemalaktion von statten gehen. Am Besten immer in den Trocknungsphasen während der Bemalung der Figuren. Das heißt natürlich, dass die Farbgebung mit wenigen Pinselstrichen aufgetragen sein muss. Wie aber soll das gehen?
Zunächst mal das Farbset für mein Vorhaben:
- Revell Aquacolor 36188 Ocker: Grundfarbe der Fahrzeuge
- Revell Aquacolor 32178 Panzergrau: Grundfarbe für die Ketten
- Revell Aquacolor 36108 Schwarz: Für MG und Gummireifen auf den Laufrollen sowie fürdie Gummibeläge der Halbkette
- Revell Aquacolor 36184 Beige: Trockenbürsten zur Kantenhervorhebung und für „Betriebsspuren“ allerorten
- Vallejo Metal Color 77.720 Gunmetal Grey: Trockenbürsten für etwas Glitzer auf den Ketten
Schließlich habe ich auch beschlossen, meine Decals von PSC Plastic Soldier Company zu verwenden. Ein paar Balkenkreuze und Turmnummern für die Kampfpanzer.
Panzer IV Ausf. F2 und Panzer III Ausf. J
Der Panzer IV Ausf. F2 hat bereits ein gelbliches Kleid. Da würde ich mit dem Farbauftrag der Revell Ocker per Trockenbürsten drübergehen. Habe ich dann auch getan und mir tatsächlich viel Arbeit erspart.
Der Panzer III Ausf. J bekam dann testweise mal die gleiche Behandlung mit erstaunlichem Ergebnis. Es wirkt so, als hätte ich Ocker als Grundfarbe aufgetragen und dann dunkle Gebrauchspuren aufgebracht.
An Schmuckfarben brachte ich zuerst das Schwarz auf die Gummireifen der Rollen auf. Dann kamen die Ketten mit Panzergrau dran. Nach dem Trocknen brachte ich die Spuren von Gun Metal auf, damit die Ketten hie und da etwas blitzen.
Werkzeug wurde ebenfalls bemalt: Holzstiele mit 36184 Lederbraun, Metallteile mit 37178 Panzergrau. Die Auspuffanlagen wurden sachwarz grundiert, dann nach dem Trocknen kam eine Lasur Holzbraun als Rost drauf. Sicher haben die Sandstürme das Metall blank geschliffen, aber gerade dann war es für Feuchtigkeitsattacken recht anfällig.
Die Turmnummern brachte ich am Heck des Turms an. Seitliche Nummern legte ich keine auf, es wirkte sonst zu gedrängt da auf dem Turm. Die Balkenkreuze kamen links und rechts am Kampfraum seitlich dran.
Der Turm des Panzer III Ausf. J hat ein geöffnetes Turmluk, in dem ein Panzerkommandant die Umgebung beäugt. Das geöffnete Turmluk male ich innen weiß. Der Panzerkommandant erhält eine Uniform mit 36314 Beige und ein Koppel mit Lederbraun. Seine Haare werden mit Holzbraun bemalt, das Barrett mit Schwarz. Zuguterletzt hat er noch ein Fernglas, das ich in dunklem Grau halte. Der Riemen des Fernglases schlingt sich gut sichtbar um den Hals des Kommandanten. Der Riemen des Feldstechers wird mit Lederbraun bemalt.
Das 251er
Das 251er wurde tatsächlich erstmal mit Ocker ganz klassisch mit dem Pinsel grundbehandelt. Nach dem Abtrocknen ging’s in den Innenraum rein: Da kam auf die Sitzbänke das Khakibraun, der angedeutete Fahrer (linke Seite) wurde von hinten mit 36314 Beige in seine Uniform gesteckt. Sein Schiffchen bekam eine 36145 Helloliv ab, die Haare ein 36382 Holzbraun. Final wurde alles mit dem Umber Wash von Game Color behandelt.
Nach dem Abtrocknen des Washs wurde das Sd.Kfz. 251/1 mit Ocker trockengebürstet, bis die Dunkelheiten vom Wash stark zurückgedrängt waren. Anschließend wurde noch mit dem 36184 Beige trockengebürstet, um die Kanten zu betonen.
Werkzeug an der Halbkette wurde auch bemalt: Holzstiele mit 36184 Lederbraun, Metallteile mit 37178 Panzergrau. Die Reifen habe ich mit Schwarz behandelt. Auch innen, wo man es eigentlich nicht sieht (aber fühlt).
Auf der Frontplatte und am Heck links und rechts brachte ich mit Weiß Nummernschilder auf. Für das vordere Nummernschild schnitt ich mit dem Skalpell eine Schablone aus Paketklebeband, so dass ich saubere Kanten bekommen konnte.
Auf der Kette mussten noch die Gummielemente mit Schwarz bemalt werden, bevor das Gun Metal vor allem seitlich seinen Job machen konnte.
Final ging ich mit dem 36184 Beige trockenbürstend drüber. Bei den Reifen wird das richtig gut, auch an den ganzen Kanten.
Zwei Balkenkreuze kamen links und rechts an die Seite, Fahrzeugnummern ebenfalls.
Der VW Typ 82 Kübelwagen
Der VW Typ 82 Kübelwagen war ja anfangs auch ein wenig schwarz. Auch hier ging ich wie beim Panzer III vor. Er wurde mit Ocker trockengebürstet und „plöpp“ war er auf einmal schick und mit Gebrauchsspuren ausgestattet. Die Reifen der fünf Räder malte ich schwarz, ebenso das Lenkrad. Später beim Trockenbürsten mit der 36184 Beige blühten die förmlich auf.
Die Figuren erhielten Uniformen mit 36314 Beige und 36184 Beige. Der hinten sitzende Offizier bekam noch ein Holzbraun für seine Haare und ein Helloliv für die Kappe. Der Stahlhelm bekam die Ocker ab, die Lederriemen das Lederbraun.
Die Sitze habe ich mit Khakibraun behandelt. Das zurückgeklappte Verdeck ebenso, dessen Gurte mit Lederbraun.
Nach dem Washen (overall) mit Umber Wash habe ich noch das Dokument, was der Offizier in der Hand hält mit Weiß bemalt. Details auf der Karte(?) ersparte ich mir aber.
Nummernschilder bekam der Kübel ebenfalls. Ohne Schablone als Freehand – was mutig aber unklug war. Final kam nochmal ein Wash über die Nummernschilder und die Unebenheiten der Kantenführung verschwanden im nächsten Ghibli.
Fazit
Mit den Ergebnissen bin ich einigermaßen zufrieden. Wenn man genau hinschaut, erkennt man die unterschiedlichen Herangehensweisen und Ausgangszustände im Ergebnis wieder. Als ein der Einheitlichkeit verschriebenener Mensch stört mich das ein wenig. Aber ich bilde mal schnell den Grenzwert für t gegen Unendlich und drücke das in die Blinden. Vielleicht habe ich ja zwischen den Jahren etwas Muße, nochmal dranzugehen.
Für heute wär’s das, Ihr Lieben…
Stay tuned!
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
2 Kommentare
Die Lebenserfahrung zeigt ja – hellbraune Haare im wochenlangen Urlaub in der Mittelmeersonne – hellen drastisch zu Blond auf.
Erst monatelang und erst recht in Nordafrika – mehr Mut zu Blond!
Ariovist
P.S. Frage mal Sturmine! ;-)
(Nieten?! .. Nieten habe ich nicht gezählt!!!! )
Lieber Ariovist,
wenn du mal Nieten zählen möchtest…
http://www.nietenzähler.de
Best
Sturmi