Einen Pluteus aus Trittschalldämmung zu fertigen, muss man als Idee haben. Ich wäre nicht draufgekommen, aber XENA „sah“ urplötzlich in der Trittschalldämmung eine „Schutzwand“ mit Bolzen und Nieten und dann legte er auch schon los…
Trittschalldämmung: der Stoff, aus dem XENAs „Pluteus“-Träume sind
XENA ist ja etwas auf dem SAGA-Trip. Seine 25mm- und 28mm-Figuren entstehen in größeren Stückzahlen und es ist mir persönlich immer eine Freude, die Einkleidung mitzuerleben. Speziell seine farbenfrohen Rittersleut sind mir immer wieder ein Augenschmaus.
Die Tage kam er dann aber mal mit was ganz anderem um die Ecke. Der Pluteus oder das Pluteum ist eine mobile, hölzerne Schutzwand für Bogenschützen in Antike und Mittelalter bei Belagerungen. XENA schuf einen Pluteus aus massivem Holz, während damals sogar aus Zweigen geflochtene Plutei (das ist der Plural… ich muss mich mit Ariovists Muttersprache erst noch anfreunden…) im Einsatz waren.
XENA hat das Pluteum mit zwei Schießscharten ausgestattet, durch die seine Bogenschützen die Gegner mit Pfeilen beharken können. War damals wohl auch so. Ein Vorbild hat er auch, welches ihr auf einem der Bilder sehen könnt. Es ist ein „Belagerungs-Setzschild“ mit dicken Holzbalken in Kunststoffausführung…
Ich bin gespannt, ob XENA auch mal einen Setzschild aus zwei Schutzwänden mit stumpfem Winkel bauen wird, wie er später konstruiert wurde. Die Wände boten den Bogenschützen auch seitlichen Schutz. Ein Ausstattungsmerkmal kommt sicher noch: Köcher an der Innenseite des Pluteus für mehr Munition für die Bogenschützen. XENA ist ja immer sehr erfinderisch, wenn es darum geht, etwas „aus dem Nichts“ zu erschaffen. Die Monnemer „Scrap Works Unlimited“ ist ja auch eine Ausgründung der Käfertaler Motorenwerke und auf ungewöhnliches Wehrmaterial jeglicher Art spezialisiert. Kleiner Floh fürs Ohr: man hat auch leichte Ballisten hinterm Pluteus eingesetzt…
Eventuell brauche ich ein paar Schutzwände für meine Römer. Bei Belagerungen setzte man in der Römischen Legion Bogenschützen hinter Plutei an den Flanken ein, um die Verteidiger niederzuhalten, damit diese die größeren Belagerungsgeräte im Zentrum nicht attackieren konnten. Eine sehr plausible Taktik, die mir mangels Pluteum noch nicht zur Verfügung steht.
Vom Apfelkernstecher
XENA präferiert ungewöhnliche Werkzeuge. Dabei schreckt er nicht davor zurück, seiner Gattin die Küche zu plündern. Bei seinem letzten Streifzug erbeutete er einen Apfelkernstecher, mit dem er flugs die Räder des Pluteum aus der geriffelten Trittschalldämmung stach.
Die geriffelte Trittschalldämmung, die ich ihm vor geraumer Zeit nichtsahnend überließ, eignet sich tatsächlich gerade durch die Riffelung perfekt für alles, was irgendwie Balken oder Bohlen in sich trägt. Daraus hat er ja auch einen Teil seines Dorfes erbaut.
Eine feine Idee finde ich auch den Bindfaden, mit welchem er als Tau/Seil die Deichsel umwickelte.
Bildnachweis: © alle XENA
3 Kommentare
Danke für die positive Propaganda…!“ :-)
Die „Nieten“ auf der Vorderseite sind übrigens „Fake“ und mit dem Zahnstocher „gemalt“ – Zuerst ein schwarzer Punkt.., darauf ein silberner Punkt.., fertig ist die „Fake-Niete“. Dabei ist es auch nicht sooo wichtig, genau die Mitte des schwarzen Punktes zu treffen, da verschiedene Blickwinkel dass von alleine richten….
Im Mittelalter hießen die Teile auch „Pavese“ und waren als Deckung für Armbrustschützen im Einsatz.
Naja – die mittelalterlichen Pavisen sind viel kleiner und zierlicher – s. a. https://en.wikipedia.org/wiki/Pavise
Von einem Mann trag- und nutzbar, heißt es allerdings auch die Genoesen hätten aahinter mehrer Armschützen eingesetzt.
In erheblich zierlicherer kleiner Bruder der hier gezeigtne Schutzwände.