Predator VS (Regelwerk)

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Udo Zipelius hat mir auf der Szenario 2024 seinen Spieltisch gezeigt, auf dem er sein neues Regelwerk „Predator VS“ vorstellte. Wir haben noch ein wenig darüber gesprochen, denn ich finde seine andauernde Ideenvielfalt faszinierend und ich wollte mehr über sein Spielsystem erfahren.

Predator VS: Die Sache mit den Aliens und den Soldaten

Wenn ich hier fleißig von Udo rede, dann verschweige ich eigentlich Thomas Petry, den co-Autor und Partner von Udo. Das Spiel stammt aus beider Köpfe. Wer jetzt wo mehr Hirnschmalz reingesteckt hat, das kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist es gut geworden.

Das Titelbild zeigt es bereits. Predator VS spielt im Urwald bzw. im Dschungel. Das hat bisle was von Indiana Jones. Und bisle was von Rambo. Die Mischung ist interessant, wie mir auch schon sein Spieltisch erschien. Die Ruinen im Urwald haben sowas von Maya-Kultur und es erinnerte mich an den Spieltisch der Jungs vom „Friesenhammer“. Ganz klar: Udo liebt es realistisch und da spart er nicht am Buschwerk und anderer Ausstattung. Ja, ein wenig martialisch isses auch immer bei ihm. Aber das ist nun mal seine Handschrift. Und die ist mir über die Jahre immer sympathischer geworden.

Schaut euch zum Einstimmen mal die nachfolgenden Fotos an. Zum Vergrößern einfach anklicken. Es lohnt sich.

Wie spielt man Predator VS?

Man spielt es zu zweit oder zu dritt. Als Spieler wählt man, ob man Aliens, Predatoren oder Soldaten spielen möchte. Im Spiel geht es um Lebenspunkte, um Waffen und mehr. All dies steht auf den Profilkarten, dies es für jeden Charakter gibt.

Die Sache mit den Runden

Das Spiel wird in Runden gespielt. Man ermittelt den Startspieler, indem man einen W12 wirft. Der Spieler mit dem höchsten Wurf beginnt die Runde. In der Runde eines Spielers aktiviert dieser seine Modelle und lässt diese Aktionen ausführen. Wenn der aktive Spieler alle Modelle mindestes einmal aktiviert hat, endet die Runde und eine neue Runde beginnt.

Bei zwei Spielern beginnt nun der andere Spieler. Bei einem Spiel zu dritt, wird der Startspieler in jeder Runde neu erwürfelt. Wer zuletzt Startspieler war, bekommt allerdings eine „-3“ auf seinen Rundenwurf, damit die anderen leichter Startspieler werden können.

Die Sache mit den Aktionen

Ein Spieler kann zwischen sechs Aktionen wählen. Der „Soldaten“-Spieler– weist jedem seiner Soldaten genau eine Aktion zu. Der „Predator“-Spieler weist seinen Predatoren jeweils zwei Aktionen zu. Der Predator-Hund bekommt nur eine Aktion ab. Der „Alien“-Spieler darf jeweils eine Aktion einem Alien zuteilen und der Alien Queen drei Aktionen.

  1. Bewegen: Aliens bewegen sich 2x (außer Alien Queen und Blips)
  2. Schießen
  3. Nahkampf: Aliens kämpfen 2mal (außer Alien Queen)
  4. Feuerbereitschaft
  5. Befehl: Predatoren und Aliens geben keine Befehle
  6. Fallen bauen, Tarnen, Alien Eier
Udo Zipelius' "Predator VS"

Udo Zipelius‘ „Predator VS“

 

Die Aktionen

Das Spiel lebt von den Aktionen. Und wer seinen Figuren mehr Aktionen zuteilen kann, ist da leicht im Vorteil. Zudem kann nicht jeder Charakter im Spiel das Gleiche. Die Unterschiede zwischen Soldaten, Predatoren und Aliens machen das Spiel aber interessant. Udo und Thomas haben das schon ein wenig ausbalanciert.

Aktion #1: Bewegen

Man kann zwischen drei Arten der Bewegung wählen:

  • Normal bewegen
    Weite: 6 Zoll, Modifikation -1 auf Treffen
    Predator bewegt sich 8 Zoll, Alien Queen 10 Zoll
    Beispiel: Ein „Soldat“ darf sich bis zu 6 Zoll bewegen und eine seiner Waffen abfeuern. Wird eine Waffe während der Bewegung abgefeuert, trifft sie mit -1.
  • Rennen
    Weite: 10 Zoll, Modifikation -3 auf Treffen
    Predator rennt 12 Zoll. Alien Queen 15 Zoll
    Beispiel: Ein Soldat darf rennen und sich dabei bis zu 10 Zoll weit bewegen. Er darf eine seiner Waffen abfeuern, während er rennt. Er trifft beim Rennen mit -3.
  • Auf den Boden werfen
    (keine Modifikation beim Treffen)
    Predator und Alien Queen werfen sich nie auf den Boden.

    Beispiel: Der Soldat wirft sich ohne sich zu bewegen auf den Boden. Er darf eine seiner Waffen abfeuern und trifft ohne Modifikation. Wenn er auf dem Boden liegt, zählt er in harter Deckung und der Gegner trifft ihn mit -2.

Jedes Modell trifft mit einem W12 auf die 6+. Der Trefferwurf selbst kann durch verschiedene Faktoren verbessert oder verschlechtert werden.

Während der Bewegung darf jedes Modell eine Dschungel Base komplett überqueren. Das kostet das Modell die volle Bewegung. Das Modell darf nur in exakt waagrechter Linie die Base überqueren und muss auf der anderen Seite der Base die Dschungel-Base mit der eigenen Figuren-Base berühren. Nach dem Überqueren wirft die Figur sofort einen W12 für den Angriff einer Fleischfressenden Pflanze.

Fleischfressende Pflanze

Überquert ein Modell eine Dschungel Base komplett, dann wirft der Spieler einen W12. Bei einer 1-4 wird eine Fleischfressende Pflanze aktiv und greift sofort an. Eine Fleischfressende Pflanze führt einen Angriff aus und erzeugt dabei –1 Lebenspunkte. Danach wirft der Spieler einen W12. Bei einer 6+ bleibt die Fleischfressende Pflanze sichtbar auf der Dschungel-Base.

Jedes weitere Modell wirft beim Überqueren der Base ebenfalls einen W12. Bereits bei 4 oder weniger greift die Fleischfressende Pflanze erneut an und erzeugt -1 Lebenspunkte.

Die Dschungelbase

Während der Bewegung darf sich ein Modell in die Dschungel Base bewegen. Dabei wird seine Bewegungsreichweite halbiert (abgerundet) sobald es die Dschungel Base betritt. Beendet die Figur ihre Bewegung in der Dschungel-Base, steht sie in harter Deckung und ist schwer zu treffen. Der Feind trifft sie dann mit -2. Für die Fleischfressende Pflanze erfolgt nun kein Wurf.

Udo Zipelius' "Predator VS"

Udo Zipelius‘ „Predator VS“

 

Aktion #2: Schießen

Jeder Soldat trifft mit einem W12 auf die 6+. Der Trefferwurf kann durch verschiedene Faktoren verbessert oder verschlechtert werden. Ein schießender Soldat darf wählen, ob er

  • zielgenau stehend feuert oder
    Wähle eine Waffe. +1 auf Treffer.
  • knieend feuert
    Wähle eine Waffe. -1 auf Treffer. Auf dem Knie zählt als leichte Deckung und der Gegner trifft ihn mit -1.
  • Glückswurf nach erfolgreichem Treffer

    Für jeden Treffer des Angreifers muss der Verteidiger mit einem W12 einen erfolgreichen Glückswurf tun. Ein Glückswurf ist für Soldaten mit 8+ erfolgreich – abzüglich der Modifikationen der jeweiligen Waffe. Wird beim Glückswurf weniger als der erforderliche Wert geworfen, verliert das entsprechende Modell so viele Lebenspunkte, wie die Waffe anzeigt.

    Predatoren haben einen 6+ Glückswurf (minus die Modifikationen der jeweiligen Waffe).

    Aliens haben einen 7+ Glückswurf (minus die Modifikationen der jeweiligen Waffe).

    Udo Zipelius' "Predator VS"

    Udo Zipelius‘ „Predator VS“

     

    Aktion #3: Nahkampf

    3 Aktion Nahkampf
    Ein Soldat darf einen sichtbaren Feind angreifen und bewegt sich dabei 6 Zoll auf ihn zu. Dabei muss er in Base-Kontakt kommen. Doch er darf vorher nicht abmessen, ob die Entfernung eventuell zu groß ist. Kommt der Base-Kontakt zustande, befinden sich beide im Nahkampf. Andernfalls bleibt er vor dem Feind stehen, mit mindestens 1 Zoll Abstand.

    Jeder Soldat trifft im Nahkampf mit einem W12 auf die 6+. Der Trefferwurf kann durch verschiedene Faktoren verbessert oder verschlechtert werden.

    Nahkampf Abfolge

    Die Modelle im Nahkampf kämpfen immer mit ihren Nahkampf-Waffen. Ein Soldat benutzt zum Beispiel sein Messer. Angreifer bekommt +1 auf sein Treffer-Wurf, wenn er den Verteidiger von vorne angreift. Er erhält +2, wenn er den Verteidiger von der Seite angreift. Er erhält +3, wenn er den Verteidiger von hinten angreift. Trifft der Angreifer den Verteidiger bekommt dieser Abzug seiner Lebenspunkte entsprechend dem Waffenwert der jeweiligen Waffe, mit der gekämpft wird. Der Verteidiger trifft den Angreifer mit -1. Wenn er den Angreifer trifft, bekommt dieser Abzug seiner Lebenspunkte entsprechend dem Waffenwert der jeweiligen Waffe, mit der gekämpft wird.

    Wichtig: Im Nahkampf entfällt der Glückswurf. Erfolgreiche Treffer bedeuten direkt den Verlust an Lebenspunkten.

    Handgemenge: mehr als zwei Figuren im Nahkampf

    Wenn sich weitere Modelle des Angreifers in einen bestehenden Nahkampf einmischen, bekommen diese zusätzlich +1 auf ihren Treffer Wurf. Verteidiger bekommen pro zusätzlichen Angreifer -1 auf ihren Treffer Wurf.

    • Ein Angreifer vs Verteidiger (-1)
    • Zwei Angreifer vs Verteidiger (-2)
    • Drei Angreifer vs Verteidiger (-3)
    • usw.
    Udo Zipelius' "Predator VS"

    Udo Zipelius‘ „Predator VS“

     

    Aktion #4: Feuerbereitschaft

    Ein Soldat geht in Feuerbereitschaft und darf auf alle sichtbaren Feinde in Reichweite seiner Waffe und die sich in die Sichtlinie hinein- oder herausbewegen feuern. Jeder Soldat trifft in Feuerbereitschaft mit einem W12 auf die 6+. Der Trefferwurf kann durch verschiedene Faktoren verbessert oder verschlechtert werden.

    Der Schütze wählt eine Waffe. Der Treffer auf das erste feindliche Ziel erfolgt mit +1. Das zweites feindliche Ziel trifft er mit -1. Das dritte feindliche Ziel trifft er mit -3.

    Glückswurf nach erfolgreichem Treffer

    Hat der Angreifer einen oder mehrere erfolgreiche Treffer muss der Verteidiger mit einem W12 entsprechend viele Glückswürfe erwürfeln. Soldaten brauchen mindestens 8+ (minus der Modifikationen der jeweiligen Waffe). Wird weniger als der jeweilige Wert geworfen, verliert das entsprechende Modell so viele Lebenspunkte, wie die Waffe anzeigt. Predatoren haben einen 6+ Glückswurf (minus der Modifikationen der jeweiligen Waffe). Aliens haben einen 7+ Glückswurf (minus der Modifikationen der jeweiligen Waffe).

    Udo Zipelius' "Predator VS"

    Udo Zipelius‘ „Predator VS“

     

    Aktion #5: Befehl

    Ein Soldat darf einem anderen Soldaten innerhalb von 6 Zoll einen Befehl geben. Wird ein Befehl gegeben, so darf der ausgewählte Soldat entweder eine Aktion ausführen: Bewegung, Schießen oder Nahkampf. Gibt der Commander den Befehl hat der ausgesuchte Soldat kein Nachteil für die gewählte Aktion. Gibt ein Soldat den Befehl an einen anderen Soldaten, bekommt dieser -2 für die jeweilige Aktion auf alle Treffer und Bewegungsreichweiten.

    Predatoren und Aliens geben keine Befehle!

    Udo Zipelius' "Predator VS"

    Udo Zipelius‘ „Predator VS“

    Udo Zipelius' "Predator VS"

    Udo Zipelius‘ „Predator VS“

     

    Aktion #6: Fallenbauen & Co.

    Ein Soldat darf eine Falle auslegen. Er darf sich dafür bis zu 6 Zoll bewegen, einen Fallen-Marker platzieren und muss sich danach wieder 6 Zoll zum Ausgangspunkt zurückbewegen. Die Falle ist nach dem Auslegen sofort aktiv. Bewegt sich ein feindliches Modell oder ein befreundetes Modell weniger als 3 Zoll um den Fallenmarker, wirft man einen W12. Bei 7+ explodiert die Falle und das jeweilige Modell bekommt 2 Lebenspunkte abgezogen. Eigene Modelle werden erst bei 9+ getroffen.

    Der Fallen-Schaden-Radius beträgt W12 Zoll. Ein halber Radius Durchmesser: gemessen wird von der Mitte des Models.

    Der Predator oder Predator Hund darf sich tarnen. Der Gegner trifft ihn dann um -3 schlechter.

    Die Alien Queen darf bis zu 2 Eier legen. Eier funktionieren wie eine Falle (oben beschrieben). Aus einem Ei springt ein Facehugger und trifft das Ziel auf 7+. Das Ziel bekommt 2 Leben abgezogen. Verliert das betroffene Modell alle seine Lebenspunkt wird es durch ein Alien ersetzt. Jedes Ei enthält einen Facehugger, der jeweils auch nur das Modell angreift, welches dem Ei zu nah gekommen ist. Aliens können niemals von einem Ei-Effekt getroffen werden.

    Mein Fazit

    Das müsst ihr einfach mal spielen. Die Alien Queen ist ja mein persönlicher Favorit, aber da hat ja jeder so seine Präferenzen.

    Stay tuned!

    Sturmi

    Über den Autor

    Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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