Punji-Spikes: Regeln für den Vietcong

0

Die Punji-Spikes kennt der eine oder andere GI noch von seinem Abenteuer in Vietnam. Etwa 17% aller amerikanischen Verluste in Vietnam gingen auf Fallen des Vietcong zurück. Grund genug für uns, das Thema Fallen mal näher zu beleuchten und in unser Gaming „Nam 69“ zu integrieren.

Punji-Spikes sind allgegenwärtig

Das Thema Punji-Trap hat zwei Facetten. Zum Einen ist die Frage zu klären, wie die Punji-Trap auf das Spielfeld ausgebracht wird. Irgendwie muss ja festgelegt werden, wo und wie Traps des Vietcong eingesetzt werden. Das betrifft auch andere Fallen, wie die Booby-Trap.

Eine weitere, zweite Frage ist dann die Abhandlung der Punji-Trap oder der Booby-Trap. Was passiert, wenn die Trap ausgelöst wird? Wie wird das Schadensereignis auf Würfelwürfe abgebildet? Welche Schäden entstehen? Wie ist mit Verwundung umzugehen?

So ganz neu ist das Thema ja nu nich. Bei dem Legen, Auslösen und Räumen von Minen hat man ähnlichen „Amberaaasch“ (wie wir Mainzer zu sagen pflegen). Die mögliche Mächtigkeit der Kampfmittel erfordert es auch, über den Zukauf zur Armee gegen Punkte nachzudenken. Man überlege nur, welchen hohen Wert es hat, mit passiven Waffen eine so hohe Wirksamkeit zu erzielen, wie damals der Vietcong.

Die Punji-Trap aus dem Spessart

Die Punji-Trap-Marker von Doncolor zeigen auf der Vorderseite einheitlich das Gesicht der Gefahr.

Die Punji-Trap-Marker von Doncolor zeigen auf der Vorderseite einheitlich das Gesicht der Gefahr.
 
Auf der Rückseite der Punji-Trap-Marker von Doncolor trennt sich Dummy von Wirksystem. Nur die schadensgebenden Punji-Marker führen dort einen blutroten Punkt. Auf der Rückseite der Punji-Trap-Marker von Doncolor trennt sich Dummy von Wirksystem. Nur die schadensgebenden Punji-Marker führen dort einen blutroten Punkt.

Der Doncolor, unser Pink Unicorn aus den tiefen Wäldern des Spessart, hat für unsere nächsten Testgames schon mal was vorbereitet. Er setzt auf Marker. Er hat für die Testspiele bereits Marker für Punji-Fallen bereitgestellt, wie man hier rechts sehen kann.

Welche Funktionen bieten die Punji-Marker von Doncolor?

Die Punji-Fallen-Marker weisen eine einheitlich gestaltete Vorderseite auf, obwohl es zweierlei Trap-Marker gibt. Es gibt funktionstüchtige Marker, die eine wirksame Punji-Falle darstellen. Sie weisen einen roten Punkt auf der Unterseite auf.

Es gibt aber auch Dummys, die den US-Angreifer nur narren und sich bei Untersuchung als harmlos herausstellen. Das ist es auch, was das von Doncolor entwickelte Funktionsprinzip ausmacht.

Der Vietcong-Spieler legt die Punji-Trap-Marker zum Sperren von Wegen aus. Der US-Angreifer muss sich dann entscheiden, ob er beim Erreichen eines Punji-Markers seine GIs weiterstürmen lässt und kleinere Verluste billigend in Kauf nimmt, im Optimalfall einen nur einen harmlosen Dummymarker erwischt – oder ob er Pioniere schickt, um den Weg von Punji-Sticks zu „clearen“.

Das wirkt letztlich wie im Vorbild: man wird vorsichtig und der gesicherte Vormarsch geht nur recht langsam von statten.

Wie plant Doncolor, die Wirkung der Punji-Trap abzubilden?

Hier geht Doncolor ganz klassisch vor. Die Punji-Trap wird von einer Figur ausgelöst. Von der Art der Falle her wirkt die Punji-Trap nur auf den auslösenden Mini. Hier hat Doncolor zwei Varianten im Angebot.

  • Vereinfachtes Spiel
    Mit einem W6 wird der Schaden ausgewürfelt. Auf 5 und 6 wird der Mini aus dem Spiel genommen. Dies bildet ab, dass die Figur verletzt wird und während des Spiels nicht mehr geheilt werden kann.
  • Erweitertes Spiel
    Mit einem W6 wird der Schaden ausgewürfelt. Auf 6 wird der Mini aus dem Spiel genommen. Dies bildet ab, dass die Figur verletzt wird und während des Spiels nicht mehr geheilt werden kann.
    Auf eine 3, 4, 5 wird der Mini nur verwundet und erhält zwei Verwundungsmarker. Er kann dann nicht mehr am weiteren Spiel teilnehmen. Allerdings kann er von Kameraden zu einem Sani transportiert werden – oder von einem herbei eilenden Sani geheilt werden. Die Heilung erfolgt auf Wurf eines W6. Auf 4+ wird ein Verwundungsmarker entfernt. Pro Runde kann ein Sani nur einmal heilen.

Wie wird die Punji-Trap bei der Armeeaufstellung berücksichtigt?

Die Punji-Fallen werden bei der Armeeaufstellung für 20 Punkte pro Paar ( eine Echte Falle plus ein Fallen-Dummy ) vom Vietcong-Spieler gekauft.

Doncolor hat zum Thema Verwundung auch noch weitere Ideen entwickelt, die wir gelegentlich in Zusammenhang mit Hubschraubereinsätzen gesondert präsentieren wollen.

Die Punji-Trap aus der Mainzer Cyrenaika

Die Würfelvariante ist des Sturmis Vorschlag für die Einführung der Punji-Trap in das "NAM 69" Gaming.

Die Würfelvariante ist des Sturmis Vorschlag für die Einführung der Punji-Trap in das „NAM 69“ Gaming.

Der Sturmi hat natürlich auch gehirnt und ein wenig Vorschläge für Punji-Mechanics gebastelt. Mir kommt es auf ein simplifiziertes Spiel mit viel Drive an. Der Doncolor liebt dafür den Realitätsaspekt etwas mehr.

Meine Herangehensweise ist es, den Punji-Fallen-Marker NICHT einzusetzen. Nach meinem Punji-Konzept sind Punji-Traps in einem Vietnam-Game für die US-Truppen allgegenwärtig. Statt der Marker hat der Spieler der US-Truppen zwei Optionen.

  1. Sehr vorsichtige Bewegung der Figuren
    Der Spieler bewegt seine Minis nur 5cm pro Runde. Dies bildet ab, dass man sich sehr vorsichtig durchs Gelände bewegt und die Umgebung vor dem Betreten genauestens untersucht.

    Fallen mit Punji-Sticks werden immer entdeckt und umgangen.

  2. Vorsichtige Bewegung der Figuren
    Der Spieler bewegt seine Minis nur 10cm pro Runde. Dies bildet ab, dass man sich vorsichtig durchs Gelände bewegt und die Umgebung vor dem Betreten beäugt. Punji-Fallen können so ab und an gesichtet und umgangen werden.

    So wirds erwürfelt: Der Gegenspieler würfelt nach jeder Bewegung eines US-Trupps mit zwei W6 Würfeln. Würfelt der Vietcong-Spieler zweimal eine 5+, hat eine Punji-Falle zugeschlagen. Geschieht dies, würfelt er pro Mini im Trupp einen W6. Der US-Spieler entfernt bei 4+ einen Mini nach eigener Wahl.

  3. Risikoreiche Bewegung der Figuren
    Der Spieler bewegt seine Minis wie gewohnt 15cm pro Runde. Dies bildet ab, dass man sich sehr risikobewusst durchs Gelände bewegt und die Umgebung vor dem Betreten nicht näher untersucht. Punji-Fallen können so nicht gesichtet und umgangen werden.

    So wirds erwürfelt: Der Gegenspieler würfelt nach jeder Bewegung eines US-Trupps mit zwei W6 Würfeln. Würfelt der Vietcong-Spieler zweimal eine 4+, hat eine Punji-Falle zugeschlagen. Geschieht dies, würfelt er pro Mini im Trupp einen W6. Der US-Spieler entfernt bei 4+ einen Mini nach eigener Wahl.

Für ein flüssiges Spiel verzichte ich bei meinem Vorschlag auf die Differenzierung zwischen Verwundung und Ausfall. Das Punji-Würfeln durch den Vietcong-Spieler entlastet den US-Spieler auch beim Ausführen seines Zuges.

Auch das offene Auslegen der Marker stört mich, denn so erkennt der andere Spieler ja, wo auf dem Spielfeld Gefahren lauern können. Eventuell kann er die Gefahrenzonen dann ganz elegant umgehen. Das ist aber nicht Sinn und Zweck der Übung. Die Fallen mit den Punji-Sticks sollen ja plötzlich zuschlagen und nicht berechenbar sein.

Wie wird die Punji-Trap bei der Armeeaufstellung berücksichtigt?

Ich würde die Punji-Traps in einem Vietnam-Spiel als „vorhanden“ einsetzen, ohne dass es eines Zukaufs mit Punkten bedarf. Das war so, die gabs und deswegen sind die auch immer aktiv. Wenn beide Spieler jedoch auf die Option „Punji-Sticks“ verzichten wollen, geht das natürlich auch.

It’s all up to you

Was meint ihr dazu? Welche Variante konveniert für euch besser? Habt ihr eigene Ideen? Oder sollte man derlei Spieloptionen gänzlich lassen?

Schickt uns eure Vorschläge gerne per Mail oder Kommentar. Wir freuen uns schon auf den Austausch.

Best

Sturmi


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

Lassen Sie eine Antwort hier