Der Bau des Regelbau M 272 liegt ja nun schon ein wenig zurück. Heute will ich ihn dennoch hervorholen, denn der eine oder andere von euch hat sich sicher schon mal mit der Frage herumgeschlagen, ob man denn nicht mal eine der großen Bunkeranlagen vom Atlantik bauen sollte. Ich habe die Frage für mich damals bejaht und habe es bis heute nicht bereut. Sowohl der Bau als auch das fertige Modell haben mir mehr als einmal große Freude bereitet.
Regelbau M 272 – Schießschartenstand 120°
Als Regelbauten dürfen wohl fast alle Bunkeranlagen der damaligen Zeit gelten. Der Begriff deutet es bereits an. Für den Bau des Bunkers gab es feste Vorschriften, was Ausmaße und eigentlich die gesamte Ausstattung anbelangt. Was für mich wichtig war, das waren die Maße. Für mein Bauvorhaben benötigte ich exakte Vorgaben, da ich nach Möglichkeit ein dem Vorbild wirklich gut nachempfundenes Bauwerk erstellen wollte.
Vorlagen für den Regelbau M272
Im Positiven überrascht war ich, als ich im Internet auf eine Webseite stieß, welche gefühlt 1000 Regelbauten mit all ihren Maßen und sogar Rißzeichnungen kostenfrei darbot. Darüber hinaus fand ich auch Webseiten mit sehr guten Fotos, die mir für die spätere Bemalung und auch für den groben Gesamteindruck wertvolle Informationen lieferten.
Eine grobe Grundrissskizze entdeckte ich ebenfalls auf der letztgenannten Seite. Diese nam ich zur Vorlage und glich die dort vorgefundenen Maße mit jenen auf fortiff.be gesehenen ab.
Baumaterial für den Schießschartenstand
Als Baumeterial benutzte ich Styrodur. Das Styrodur erwarb ich als 30mm-Platte im Baumarkt. Der Plasti schlug mir dieses Material vor, da es leicht zu bearbeiten sei und später eine hinreichende Festigkeit aufweisen würde. Wie sich später herausstellen sollte, war dem auch so.
Er empfahl mir auch, den Korpus des Regelbaus mittels eines Skalpells oder Bastelmessers aus einzelnen Styrodur-Stücken zu schneiden und dann zu einem Gesamtobjekt wieder zusammenzufügen und zu verkleben. Das versuchte ich auch – aber entweder war es meine damals noch weitaus größere Unerfahrenheit oder ich hatte das Verfahren nicht korrekt verstanden. Jedenfalls sah das Ergebnis grauselig aus. Ich entsorgte es in die Tonne und grübelte selbst nochmal über die Sache.
Den Regelbau schnitzen
Die Überschrift klingt vielleicht etwas spaßig, aber so lief es dann auch und ich kam recht flott zum Ziel. Ich schnitt grob für die Bunkerdecke passend zwei Stücke aus der 30mm-Styrodurplatte heraus. Das eine schnitzte ich dann tatsächlich zur Bunkerdecke. Aus dem anderen fertigte ich durch Aussägen mit dem Bastelmesser den Bunkerkorpus.
In beiden Fällen legte ich die aus den Vorlagenzeichnungen und -maßen gefertigten Grundrissskizzen auf die jeweilige Styrodurplatte auf und übertrug die relevanten Linien auf das Styrodur. Am Korpus wurden Gefechtsraum, Gänge und Munitionskammern millimetergenau übertragen. Später fügte ich noch die Aussparungen seitlich des Gangs in die linke und rechte Hälfte des Bunkerkorpus ein.
Auch die Konturen an der Front des Regelbaus grub ich mit dem Bastelmmesser in das Styrodur. Letztlich ging es besser als erwartet.
Das 15cm-Geschütz
Für das Geschütz schlachtete ich ein Fertigmodell einer Hummel. Das Geschütz nahm ich nebst Bettung und bastelte aus Plastic-Sheet eine Kabine / Schwenklafette, welche dann das geraubte Geschütz aufnahm. Zur Drehbarmachung klebte ich unter die Kabine / Schwenklafette eine Unterlegscheibe.
Die Geschützbettung schnitt ich ebenfalls nach Konturvorgabe aus 3mm-Plastic-Sheet. Dort hinein schnitt ich auch eine Aufnahme für die Schwenklafette, genauer: für die Unterlegscheibe darunter.
Farbgebung
Für Korpus und Decke des Regelbaus benutzte ich Anthrazit als Grundfarbe. Damit deckte ich alle Flächen ab. Die Innenflächen für alle Räume und Gänge bemalte ich mit Mittelgrau. Alle Farben stammen von Revell AQUACOLORS.
Soviel mal für heute.
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de