„Was macht der Sturmi um die Hallentore für ein Aufhebens? Die sind doch beim Lokschuppen schon dabei gewesen.“ – so möchte man es unken hören. Ich werde jetzt aber mal rasch alle Unken tunken, denn die Hallentore der lieben Vollmer Lokschuppen sind ein netter Anfang, aber so richtig maschinenfabrikig sind die nicht wirklich. Erfahrt daher jetzt mehr über die Heldentaten des Rittmeisters von Stürmisch im Kampf gegen die Widrigkeiten des Modellbaus.
Das gemeine Hallentor: Einfach zu kurz gedacht!
Was hätte es die Modelleure von Vollmer gekostet, für die Hallentore ihrer Lokschuppen (speziell für den von mir verwendeten „Vollmer 5752 H0 Lokschuppen 2-ständig“) hinreichend lange Torflügel zu designen und beizulegen? Nicht sooo viel!
Der Modellbahner hätte die kurze Variante mit Aussparung für das Modellbahngleis genutzt und der Industrieanlagenbastler hätte die lange Variante gehabt, mit der er gute Industriehallen hätte gestalten können. Aber wie so oft auf dieser Welt denken die Menschen eine Sache einfach nicht zu Ende.
Verlängern der Hallentore mit Plastic Sheet
Genug gelästert! Jetzt geht es um die Lösung für das Problem, was mir andere aufgehalst haben. Mein Lieblingszauberstab „Strukturpaste“ wird sich hier leider nicht bewähren können. Ein anderes, oft genutztes Hilfsmittel ist das Plastic Sheet, ein knapp einen Millimeter dickes Stück Kunststoff, welches man mühelos mit einer Schere zurechtstutzen kann, wie man es grade braucht. Formbar, servil, verfügbar. So haben wir unsere Helferleins gerne.
Ich nahm genau Maß und ermittelte den Ergänzungsbedarf unter dem Torflügel. Ich nahm ein klein wenig mehr Höhe als nötig, um dann auf exakte Länge abschleifen zu können. Das geht nämlich leichter, wie verlängern…
Mittels eines Papierschneiders schnitt ich einige Streifen auf sehr exakte Breite vom Plasticsheet ab. Aus diesen Streifen schnibbelte ich dann mit der Bastelschere die kleinen Plastikstücke, die im nächsten Schritt unter die Flügel der Hallentore geklebt werden würden.
Ich vergaß: Die Hallentore werden obgleich bereits zu kurz, nochmals verkürzt. Ein Stück Plastik, welches nicht über die gesamte Torflügelbreite geht, wird abgetragen, so dass die angesetzten Plastikstücke nicht auf die unregelmäßige Kontur angepasst werden müssen, sondern an gerader Fläche angeklebt werden können.
Eine wacklige Angelegenheit
Der Arbeitsprozess, die Torflügel mit Plastic Sheet zu verlängern, kommt in eine kritische Phase, wenn die zurechtgeschnittenen und gerade gefeilten Plastikstücke angeklebt werden. Sicher werden die Plastikstücke an den Flügeln der Hallentore später nur mäßigen Belastungen ausgesetzt sein, doch wäre ein Abbrechen nervig, da dem Wiederankleben des Plastikstücks ein Neulackieren folgen müsste, das den Auftrag mehrerer Farbschichten beinhaltet. Daher sorgte ich unter massivem Einsatz von Klebstoff dafür, dass die Verlängerung der Torflügel in der Zukunft nicht den Hauch eines Wunschs der Abtrennung verspüren würden.
Die Rückwand der Maschinenhalle
Die Maschinenfabrik „Roter Oktober“ kennt auch ein Tor in ihrer rückwärtigen Hallenwand. Dort lief vor Jahren mal das Gleis weiter, welches zur Vorderseite der Halle die Zulieferung von Rohstoffen und Halbzeugen ermöglicht. Auch wenn es nur eine Tür ist, will sie „gewerkelt“ werden…
Zwischenräume der Wände: Ziegelrot muss her
Die Basisfarbe der Hallenwände soll an rote Ziegel erinnern. Für das Gesamterscheinungsbild ist es mir wichtig, dass alles Mauerwerk die Grundfarbe aufnimmt. Dazu gehören auch die Verfüllungen zwischen den gegeneinander geklebten Mauerwerkplatten.
Als Farbe verwende ich für die Grundfarbe die Revell Aquacolor 36137 Ziegelrot, die ich zunächst an allen Stellen auftrage, die besonders weit vom Ziegelrot weg sind. Später erfolgt nochmal eine generelle Farbbehandlung der Hallenwände…
Bemalen der Tore und Türen
Alle verlängerten Flügel benötigen noch ein Anpassen der Farbgebung. Das Grün des Plastik kann so nicht bestehen bleiben. Es ist zu österlich und das Plastik glänzt auch ziemlich… Als Grünton nehme ich Revell Aquacolor 36142 Gelboliv. Nach dem Auftrag der Gelboliv und dem sorgfältigen Abtocknen der Torflügel wird nochmal trockengebürstet. Für das Trockenbürsten der Torflügel verwende ich die Farbe Revell Aquacolor 3645 Helloliv.
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