Eine Maschinenfabrik kommt her! „Roter Oktober“ wird sie heißen und wenn alles gut geht, werden dort auch T-70 und T-34 vom Band rollen. Na klaaar! Was denn sonst! Für die 14. Panzerdivision. Für PBI Poor Bloody Infantry.
Über das Werden einer Idee
Mit der Fabrikhalle im Maßstab 1:285 habe ich mir was aufgehalst! Die kleine Fabrikhalle – kaum 6 Zentimeter lang – hat Kreise gezogen. Überall gab es Lob und Zustimmung. Das ist das Eine. Dann kamen aber Wargamerkollegen an und berichteten von ihren eigenen Plänen zum Thema „Fabrikbau“. „Ja, da gibt es dies und da gab es das. Und in Stalingrad und in Aachen und woanders auch noch.“ kommt von dem Einen.
Und „Ja, ne Fabrik hab ich schon vor dreißig Jahren gebaut. Aus Trittschalldämmung und so. Die ist gar nicht so unübel geworden.“ von einem uns allen bekannten anderen. Da soll man dann ruhig schlafen können und nicht in Träume von Fabriken verfallen… Keine Chance, Jungs. Das kriegt ihr auch nicht hin!
Also… der Sturmi hat den Gedanken nicht mehr aus dem Kopf bekommen und dann letzten Freitach einfach mal beschlossen „Ich krieg auch so’n Ding!“ Ne Fabrik im Maßstab 1:72, in der man fleißig rote Eisentaxis schrauben kann. Je nach Szenario dürfens auch mal feldgraue werden, aber meistens wohl eher knallrote. Naja, an der 14. Panzerdivision basteln wir ja schon länger. Da hat die man gleich ne vernünftige Aufgabe. In Stalingrad gabs ja die eine oder andere Fabrik. „Roter Oktober“ war dort zwar mehr ein Stahlwerk, aber mir ist ne Maschinenfabrik lieber.
Wie genau soll es ausschauen?
Bei der Planung ging ich zuallererst mal vom Einsatzziel aus. Die Maschinenfabrik will ich PBI-tauglich machen. Dass die Mainzer PBI-Spieler in Größe 15mm unterwegs sind, stört nicht wirklich. Die Fabrik wird man sowohl in 20mm als auch in 15mm bespielen können. Dennoch gibt es Vorgaben für die PBI-Verwendbarkeit.
1. Anpassen an das 15cm-Raster
Allhier in Mainz wird sich auf der PBI-Spielplatte des Grafen Aujeszky duelliert. Die 8×8 Karrees auf dem Spielfeld haben eine Kantenlänge von exakt 15cm. Da der Sturmi derzeit keine eigene PBI-Spielplatte plant, soll die Maschinenfabrik gelegentlich mal auf der gräflichen Spielplatte zum Einsatz kommen.
Auch wichtig: die Maschinenfabrik „Roter Oktober“ wird über sehr viele 15cm-Quadrate hinweg gebaut werden. In der Fabrik selbst muss das 15cm-Raster klar erkennbar sein, damit Einheiten korrekt positioniert werden können.
2. Platz für die 30mmx30mm-Squad-Bases
Bei der optischen Ausstattung des Innenraums der Maschinenfabrik „Roter Oktober“ muss auf jedem 15cm-Quadrat hinreichend Platz zum Platzieren mehrerer Squad-Bases sein. Diese messen 30mm x 30mm und dürften pro Spielfeld mit 2-5 Stück auftreten, also mathematisch gesehen bis zu 20% der Fläche des 15cm-Quadrats belegen.
Weitere Prämissen?
Verwendung für Behind Omaha oder 1:72 generell?
Für Behind Omaha wird man sie nehmen können. Behind Omaha nimmt es da nicht so genau. Da reicht ein Gemäuer mit ordentlich Platz drin für Infanteristen und eventuell ein paar Geschütze und so. Insofern müssen hierfür keinerlei Spezifikationen aufgestellt werden.
Ausstattung
Was die Ausgestaltung anbelangt, blieb mir eine Idee im Hinterkopf haften, die mir umso besser gefällt, je länger ich darüber nachdenke. Es ist das Verlegen von Eisenbahnschienen innerhalb und außerhalb der Fabrik. Die Schienen geben bei guter Einarbeitung in den Boden nochmal ein gutes Stück mehr Industriestimmung als ein reiner Ziegel- oder Betonboden. Die H0-Schienen mit 16,5mm Spurweite entsprechen im Maßstab 1:100 ziemlich exakt der russischen Breitspur. Für 1:72 nehme ich die Ungenauigkeit in Kauf und genieße die optische Wirkung.
Welche Dimensionen soll „Roter Oktober“ bekommen?
Eine Maschinenfabrik wird sicher mehr als ein Gebäude aufweisen, insbesondere, wenn sie auch mal Panzer produzieren können soll. Mein „Roter Oktober“ wird erstmal eine einzige Werkshalle aufweisen. Ergänzen kann man später immer noch. Etwas Areal davor und drumrum wird es sicher geben.
Wenn die Fabrik „Roter Oktober“ auch mal T-70 fabrizieren können soll, dann sollten dort zehn Stück davon der Länge nach in der Fabrikhalle Platz finden. Sonst sieht es ja nicht wie eine Panzerfabrik aus, sondern mehr wie ne Kfz-Werkstatt. Somit muss die Werkhalle etwa 60cm lang werden.
Damit davor und danach ein wenig Raum für „Gedöns“ ist, wird die Anlage also fünf PBI-15cm-Einheiten belegen und somit 75cm lang werden. Für den Bau werde ich vermutlich auf Modellbahnzubehör zurückgreifen und den Vollmer Lokschuppen 5752 verwenden. Dieser weist die Maße 305x195mm auf. Das passt zu meinen Längenplanungen ganz gut. Die Breite des Gebäudes wird dann bei etwa 40cm zu liegen kommen. Noch ein wenig Platz für ein bis zwei Geleise außerhalb und man kommt auf 60cm Breite, um im PBI-Raster zu bleiben.
Das Gebäude soll zerlegbar werden. Wenn man mal ein kleineres Werk auf die Spielplatte bringen möchte, dann sollte man „Roter Oktober“ ein wenig verkleinern können. Aus diesem Grund plane ich, die Fabrik längs und quer in jeweils zwei Teile (also insgesamt vier Teile) zerlegen zu können. Der Einsatz der Vollmer-Bausätze lässt dies auch zu.
Meine Wahl fiel auf den Vollmerbausatz, da dieser die Ziegelbauweise abbildet und auch die für die WWII-Zeit typischen Rundbogenfenster mit Metallverstrebungen aufweist. Natürlich werde ich die Innenwände des Lokschuppens aufbauen müssen. Das Modell sieht werksseitig keine Bespielung des Innenraums vor. Entsprechend sind auch die Innenwände nicht gestaltet.
Das dauert wieder alles
In der Bucht hat der Sturmi schon mal mit dem Euronen-MG draufgehalten. Bis die Lokschuppen dann aber angeliefert werden, braucht es ja wieder ein wenig. Deswegen muss erstmal ein wenig Gedöns für die Inneneinrichtung her. Da kann man ja die Zeit bis zum Eintreffen sinnvoll nutzen.
Big Haul im Bauhaus
Als Inneneinrichtung braucht es in einer Maschinenfabrik … Richtig! Maschinen! Doch woher nehmen? Die einschlägigen Hersteller für Modellbahnzubehör wären ja sicher eine Möglichkeit. Den Sturmi gelüstete aber nach Eigenbau. In solchen Fällen steht immer ein Stöbern im Baumarkt an und das geschah am Samstag. Mit großem Einkaufskorb streifte ich durch die Gänge und hieß allerlei mitkommen, was mir in irgendeiner Form „verwendbar“ erschien. Hier mal ein kleiner Querschnitt von meinem Big Haul.
Bemalung der Innereien
Gedöns kaufen ist die eine Sache. Das Ganze zu bemalen, artet dann in Arbeit aus. Insofern war ich froh, recht sparsam ge“hault“ zu haben. Natürlich war ich sehr gespannt, wie das alles so werden würde.
Erster Schritt ist die Grundierung aller Komponenten. Hierfür nehme ich wie bei meinen Figuren die Revell Aquacolor Schwarz. Wie bei den Figuren reinigte ich die erworbenen Stücke in Spüliwasser, um keine haftungshemmenden Stoffe mehr auf der Oberfläche zu haben. Dann gabs Farbe satt drauf.
Hier mal die Delinquenten nach dem Trocknen. Die ersten Grenadiere haben sich bereits zwischenmang verirrt. Mein erster Eindruck: mit der schwarzen Farbe drauf sieht es schon ein bisle weniger nach Baumarkt aus.
Welche Farben bekommen die Geräte?
Für Maschinen wie für Werkstücke stehen die grünen und grauen Farbtöne als Grundfarben an.
Das Granitgrau wurde schließlich recht häufig verwendet, auch das Grüngrau. Die Rostspuren wurden mit spitzem Pinsel aufgetupft, und auch per Trockenbürsten auf Werkzeugmaschinen und Werkstücken aufgebracht.
Die einzelnen Bemalschritte habe ich mir erspart, aufzuzeigen. Es ist immer dasselbe: Auftrag der Grundfarbe (auch mal zwei, zB für die Sockelplatte) auf das schwarze Werkstück. Dann Tupfen von Roststellen, dann Trockenbürsten mit Rost oder Beige oder Helloliv. Final dann noch ggf. Typenschilder für die Maschinen und Bedienknöppe.
Hier mal die Resultate in Fotoform.
Damit will ich es für heute bewenden lassen. Wenn in der nächsten Woche die Lokschuppen ankommen, geht es in die zweite Runde des Fabrikhallenbaus. Hier werden zuerst die Wände entstehen. Dann folgt die Hallenkonstruktion mit Säulen und eventuell dem Dach sowie umlaufenden Rohren an den Wänden. Gleise und Boden- sowie Außengestaltung kommen zuletzt.
Best
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
5 Kommentare
Oh wie schööön ist Panama… oder eher “ аппарат “ ;-)
Da sagst du was…
Du bist schon ein Verrückter, Sturmi.
Bin mal gespannt wie die Fabrikeinrichtung ausschaut wenn sie im Schuppen steht.
Hallo mein Lieber, du wirst dich wundern… in der einen Ecke wird ein Tie-Fighter montiert…
Wollte sagen: ein „галÑтук иÑтребитель“ !!!