Die Schlacht um Bastogne setzt einen Akzent in der Entwicklung unserer Spielplatten. Wer die Geschichte um St. Aubin sur Mer mitverfolgt hat, der weiß, wieviel Zeit und Arbeit in den Bau einer Spielplatte fließen kann. Zudem benötigt die Spielplatte St. Aubin sur Mer recht viel Raum zur Lagerung. Als wir uns Gedanken über einen raum-, zeit- und generell ressourcenschonenden Bau einer Spielplatte für die Ardennenoffensive machten, kam Max‘ Vorstellung seiner neuen 6mm-Battle-Mat gerade recht.
6mm-Battle-Mat für die Schlacht um Bastogne
Max hatte eine Textur für das Bedrucken einer Battle-Mat erworben. Die Textur ließ er im Digitaldruckverfahren auf eine Lkw-Plane aufdrucken. Ergebnis der Aktion ist eine etwa 1m x 2m große Battle-Mat. Die Battle-Mat weist einen Geländeausschnitt in einem sehr ländlichen und vor allem stark landwirtschaftlich genutzten Gebiet auf. Angenehm wenige Straßen und viel Landschaft zeichnen die Battle-Mat aus.
Für Häuser sind nur wenige Stellen als Gehöfte vorgesehen. Die aufgedruckten wenigen Straßen empfinden wir als Landstraßen mindestens dritter Ordnung. Spuren von Rad- oder Kettenfahrzeugen zeichnen die Straßen. Das flächenmäßig sehr großzügige Szenario stellt sich als völliges Kontrastprogramm zu der engen Altstadt von St. Aubin sur Mer dar. Dies wird insbesondere dadurch verstärkt, dass die Battle Mat von uns für eine Battle im Maßstab 1:285 (6mm) vorgesehen ist. Das wäre übertragen auf den Maßstab 1:72 eine Spielfläche von etwa 4m x 8m!
Gebäude im Maßstab 1:285 / 6mm
Für eine Battle in diesen Dimensionen wäre es natürlich schön, nicht nur Landschaft unter den Ketten zu haben. Ein wenig Stadt oder zumindest Ortschaft würde eine willkommene Abwechslung darstellen. Just im Maßstab 1:285 sind allerdings unsere Gebäudevorräte gleich Null – mit Ausnahme der auf der Tactica am Stand „Najewitz“ erworbenen 3D-Druck-Häuschen. Meister Najewitz hatte die Probestücke aus seinen 3D-Versuchen im Bulk feilgeboten und meinereiner hatte – den erwachsenden Bedarf vorausahnend – zugeschlagen und 75 Häuser erworben.
Nun sollte sich die Investition auszahlen, denn unter den Häusern befindet sich neben zwei Kirchen eine sehr große Zahl an unterschiedlichen Haustypen, die sämtlich im ländlichen Stil gehalten sind. Von der Anzahl her würde das sicher ausreichen, zwei kleinere Dörfer zu bestücken.
Hinzu kommen natürlich noch Maxens Eigenbestände. Diese umfassen mehrere Kartonmodelle von herrlichen Steinhäusern und vor allem seine Fabrik. Ach ja, ein kleines Fabrikgebäude steht auch noch in meinen Diensten, das sich hier auf seinen ersten Einsatz freut.
Die Gebäude aus dem 3D-Drucker von Meister Najewitz erfordern natürlich noch etwas Nachbehandlung. Zu sehr erkennt man die Handschrift des 3D-Druckers. Außerdem benötigen sie noch eine farbliche Behandlung.
Bewuchs: Wald & Co. für die Schlacht um Bastogne
Nachdem zwei Ortschaften auf der Batte-Mat „Schlacht um Bastogne“ als gesetzt angesehen werden durften ( Houffalize und Taverneux ) blieb die Frage offen, ob man sich mit der aufgedruckten Flora zufrieden geben sollte oder doch nochmal selbst zu Spaten und Samentütchen greifen sollte. Nun, die Existenz der Frage legt auch schon die Antwort nahe… Man entschied sich fürs Gärtnern.
Im Maßstab 1:285 bietet sich für das Bewalden beispielsweise das gute Islandmoos an, welches in größeren Gebinden in Vietnam zum Einsatz kam – und noch in kleineren Vorräten präsent war. Die kleineren Vorräte im Maßstab 1:72 stellten sich als ausgesprochen ergiebiger Fundus im Maßstab 1:285 heraus. Dem obigen Foto kann man entnehmen, wie stark sich die zahlreich vorhandenen Wiesenflächen bewalden ließen.
Vom optischen Ergebnis her waren wir zufrieden. Die Baumwipfelhöhe erreichte umgerechnet bis über 20 Meter. Beim gemeinsamen Aufstellen von Häusern, Waldungen und Fahrzeugen schließlich zeigte sich ein sehr harmonischer Gesamteindruck. Von Houffalize aus ließ sich über die Baumwipfel der Kirchturm von Taverneux anpeilen. Es wirkte alles in allem sehr stimmig.
Battlefield Accessoires
Bei der Ausstattung des Spielfelds konnte nun Max wiederum punkten. Er steuerte zwei Objekte bei, die auf Gestaltung und spätere Spielverläufe massiven Einfluss nehmen sollten.
Das ist zum Einen eine bruchgelandete Junkers Ju 52. Die Tante Ju platzierte er auf einem Aufleger. Auf der freien Geländefläche der Äcker bot die Tante Ju später alliierten Truppen Sichtschutz beim Vormarsch.
Zum Anderen hatte Max einen Hügel modelliert und bewaldet. Den Hügel hat er von General Ponal dauerhaft mit einem deutschen Flakteam besetzen lassen, das auf der Hügelkuppe brav seinen Dienst versieht. Gegen direkte Sicht durch umfangreiches Laubwerk geschützt steht dort oben eine kleine aber feine deutsche Flak.
Diese nicht einsehbare Stellung sollte in einem späteren Spiel eine deutsche Batterie „Grille“ (15-cm-schweres Infanteriegeschütz 33 (Sf) auf Panzerkampfwagen 38(t) Ausf. H, Sd.Kfz. 138/1) als ihren Arbeitsplatz auswählen und dort sehr erfolgreich werkeln.
Infrastruktur
Trotz der ausgiebigen Bepflanzung des Areals ist die Battle-Mat mit zahlreichen Wegen und Straßen überzogen, welche gute Bewegungsoptionen für ein Spiel sowohl längs als auch quer bereit halten. Wenngleich die Siedlungs- und Waldflächen die Bewegung einschränken, verbleiben doch genügend Optionen für die eine oder andere Rochade. Natürlich drücken die beiden Ortschaften dem Szenario ihren Stempel auf. Aber das ist durchaus gewollt.
Fotos von der Battle-Mat zur Schlacht um Bastogne
Nachfolgend ein paar Eindrücke, die unser Hauptmann Alsdruf von der Propagandakompanie 4711 eingefangen hat.
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