Nach meinen ersten Erfahrungen im und mit Schnee kribbelte es mich in den Fingern, die Gestaltung der Schnee-Bases doch etwas mehr aus dem Prototypen-Stadium herauszuholen. Zeitgleich ergab es sich diese Woche, dass ich meinen Fundus an unfertigen Figuren und Equipment durchforstet habe und – oh Wunder – 13 Mörserleins entdeckte, die schon seit Monaten auf Auslieferung an die Truppe warteten.
Schnee oder Steppe?
Zum Einen stand das erweiterte Schnee-Experiment an; zum Anderen sollte meine Early-War-Armee einige zusätzliche schwere Mörser erhalten. Letztere habe ich mal in die russische Steppe verfrachtet, was auch eine Veränderung der Bases hinsichtlich der Farbwahl mit sch brachte.
Plastic Soldier Set WW2020005: Late War German Infantry Heavy Weapons
Das Set von der PSC Plastic Soldier Company hatte ich von mehreren Wargamer-Kollegen in unvollständigen Teilen erworben. So kam es denn, dass nun statt der serienmäßigen drei 81mm-Mörser bzw. 120mm-Mörser nun jeweils vier Stück in der „Waffenkammer“ standen. Das kam mir auch ganz gut zu Pass, sollten doch mit den acht schweren Mörsern insgesamt vier 10-Mann-Trupps für das Table-Top-Game „Behind Omaha“ ausgestattet werden. Zwei schwere Mörser pro Trupp also.
Matchbox British Infantry, German Infantry, Africa Corps, American Infantry & Co.
Die Figurensets von Matchbox sind mir trotz des leicht abweichenden Maßstabs von 1:76 recht ans Herz gewachsen. Insbedondere die in jedem Set vorhandenen 81mm-Mörser schätze ich sehr. Als mir kürzlich in der Bucht (ebay…) fünf Sets ins Netz gingen, füllte sich die Waffenkammer aufs Allerliebste mit fünf 81mm-Mörsern. Diese hatte ich bereits zur Ausstaffierung der 3. Kanadischen Infanterie-Division (Szenario Saint-Aubin-Sur-Mer) genutzt. Nun sollten sie mir zur Ausstattung der deutschen Einheiten dienen. Interessanterweise unterscheiden sich die Mörser in den Matchbox-Packungen der unterschiedlichen Nationen NICHT. Eh bien, dann wird hier mal eben schnell konfisziert und das Ganze in Dunkelgelb bepinselt und der Wehrmacht einverleibt.
Base-Gestaltung für die russische Steppe
Als Base wählte ich die recht geräumigen 5-Cent-Stücke, so dass auch die etwas unförmigen 120mm-Mörser gut draufpassten. Das Stück Erdboden formte ich aus „Marabu Strukturgel“ (Siehe den Post über Bases im Schnee) Für die Bemalung benutzte ich von Revell AQUACOLOR die Farbtöne
- Khaki
- Schilfgrün
- Sand
Es war vor allem einen Versuch, die von mir antizipierte Farbe des Bodens der russischen Steppe zu erwischen. Mangels Fotos verfiel ich auf die Methodik, nach der schon Karl May seine Reiseerzählungen durchs wilde Kurdistan wortreich colorierte: ich kramte in den Bildern meiner Phantasie – und siehe da, ich wurde fündig. Ich gehe davon aus, dass die Steppe eher trocken und somit die Erdkrume oben auf eher hell sein wird. Das Gras dürfte ebenfalls nicht in sattem Grün stehen, sondern ziemlich trocken-hell sein. So wählte ich auch das passende Grasbüschel-Set von MiniNatur aus.
Nach Bestreichen der 5-Cent-Stücke brachte ich in die noch weiche Acryl-Masse vereinzelt kleine Steinchen aus dem Aquarienhandel zur Darstellung von Geröll auf.
Farbversuch Khaki
Der war nicht schlecht, erschien mir jedoch zu dunkel. Allerdings hob ich mir den Farbton „Khaki“ für eine Lasur auf, die ich später beim „Sand„-farbenen Versuchsergebnis aufbrachte.
Farbversuch Schilfgrün
Den Farbton „Schilfgrün“ werde ich für Versuche im russischen Schlamm aufbewahren. Für die Steppe ist er mir zu morastig.
Farbversuch Sand
Mit „Sand“ lag ich schon ganz gut. Allerdings wollte ich etwas mehr Struktur aufbringen und benutzte dazu eine Lasur, die ich aus 1 Teil „Khaki“ und 7 Teilen Wasser herstellte. Nach dem Trocknen wirkte es schon ganz nett.
Allen Bases ließ ich noch ein Trockenbürsten mit dem cremefarbenen „Beige“ von Revell AQUACOLOR angedeihen. Gerade die Steine und die erhabenen Stellen des Steppenbodens gewannen dadurch nochmal. Nach dem Aufkleben der Mörser mit Ponal (um sie irgendwann mal eventuell wieder leicht lösen zu können) klebte ich mit Ponal auch noch die Steppengras-Büschel auf die Bases. Den Grasbewuchs habe ich recht dicht ausgestaltet, da ich mir die Steppe so vorstelle.
Die Mörser selbst habe ich mit dem Farbton Dunkelgrün (#68) von Revell AQUACOLOR bemalt. Ein Wash von AK Interactive sorgte anschließend für ein paar Gebrauchsspuren, eventuell werde ich noch mit Revell AQUACOLOR Helloliv trockenbürsten. Mal sehen.
Base-Gestaltung für den Tiefschnee
Die Bases für den Tiefschnee bestrückte ich zuerst mit der groben Strukturpaste und nivellierte die Unebenheiten dann wieder ein wenig mit dem Strukturgel. Als Grundfarbe trug ich Revell AQUACOLOR weiß auf.
Nach dem Trocknen der Grundfarbe befestigte ich auch hier die Matchbox-Mörser mit Ponal auf der Base und stattete diese noch mit dunkelgrünen Grasbüschels aus. Hier pröbelte ich etwas länger, denn ich hatte im Austausch mit einem Kollegen ermittelt, dass ja eigentlich nur einzelne Grashalme aus dem Pulverschnee herauslugen. Ich erzielte optisch beste Ergebnisse, wenn ich nach Aufbringung der Grasbüschels ohne Klebstoff noch ein wenig NOCH-Pulverschnee ins Grasbüschel einstreute. Letztendlich haftet der Schnee dort auch „ziemlich“ gut. Man darf halt nicht zu heftig schütteln, aber das macht man ja ohnehin eher nicht.
Die Mörser wurden mit Dunkelgelb bemalt, als Einsatz im Mid- oder Late-War-Szenario. Als Farbe benutzte ich Revell AQUACOLOR Ocker.
Allen Mörsern wurde auf der Mündung des Rohrs ein schwarzer Punkt zur Imitation derselben aufgebracht. Die auf den Fotos gezeigten Bedienmannschaften und Offiziere und Funker sind noch unbemalt.
Man kann auf diesen Fotos sehr schön beobachten, dass durch den simpel auf das Grasbüschel aufgestreuten NOCH Pulverschnee der Eindruck von durch den Schnee hervorkommenden Gräsern erweckt wird.
Bildnachweis: © alle schwarzer.de