„Wir müssen spielen, unbedingt. Seeeeeehrrrrr unbedingt“ – so war unlängst von Halvarson zu lesen. Die kurzen Worte aus fränkischem Mund drücken sehr gut aus, was den Tabletopper landauf und landab sehr plagt. Es ist die zwangsweise Untätigkeit nach dem Abbau auch des größten Zinn- und Plastikbergs einerseits und dem seit Monaten aufgestauten und immer schlimmer drückenden Spieldrang andererseits. Am letzten Samstag hatten weise Einhörner dem übergroßen Druck ein Ventil geschaffen und es sperrangelweit geöffnet.
Der SAGA-Tag in der unikornischen Landes-Hauptstadt Stockstadt
Unweit des Nilkheimer Sperrbezirks gelegen, erheben sich die Gebäude der unikornischen Regionalverwaltung in dem Verkehrsknotenpunkt der Landeshauptstadt Stockstadt. Der dortige Verschiebebahnhof ist auf die zügige Abfertigung auch größerer Truppentransporte ausgelegt, das Personal der unikornischen Eisenbahnverwaltung ist wohl trainiert, in der Lage und auch willens, eintreffende Truppen schnellstens dem nahegelegenen Übungsplatz zuzuführen.
Seit den frühen Morgenstunden des Samstags trafen größere Truppenverbände ein. Dieses Mal waren es jedoch keine der sonst üblichen T-34-Horden, sondern zahlreiche SAGA-Armeen, die stilecht in modernen Mannschaftstransportern anrollten und am „Central-Truppenübungsplatz Stockstadt“ ihre Unterkünfte bezogen. Die Generalitäten – zu erkennen an dem breiten, befreiten Schmunzeln auf den Lippen – ergingen sich sogleich in Begrüßungen und im Austausch wichtigster Informationen.
Über das Thema Barbeque Sauce wurde seitens des Fachreferenten für Truppenverpflegung Generaloberst XENA vom Unikornischen Feldzeugamt zu Monnem und Generaloberst Halvarson, dem Kommandeur des Unikornischen Grillministeriums zu Stockstadt ausgiebigst diskutiert. Gerade die jüngsten Forschungen auf dem Gebiet des Einsatzes von selbstverfertigten Gewürzen bei der Produktion von Barbeque Sauce fanden eine große Schar interessierter Zuhörer. Auch der Fachvortrag von Generaloberst Halvarson zu der jüngst eingegangenen Lieferung „100% Genuine Old Texas Ghost Pepper Barbeque Sauce“ und deren Verwendung traf auf großes Interesse. Der General der britischen Infanterie Mark übernahm sogleich eine Lagerposition für die Überführung ins Depot Babenhausen. Alle anwesenden Generäle waren sich einig, dass nur ein zeitnahes Event mit gemeinschaftlichem Kochen von Barbeque Sauce nach den feynsten Monnemer Recepturen mit anschließender Verkostung und Begrillung für hinreichend Klarheit würde sorgen können.
Die werte Generalität
Sieben Teilzeitgeneräle fanden sich ein. Der Honischer, Halvarson, Mark, Jan von Hock zu Asgard, Florian von Hock zu Asgard, XENA und der Herr Rittmeister von Stürmisch versammelten sich, einen zünftigen SAGA-Spieletag abzuhalten.
In den vergangenen Wochen und Monaten hatte man so manche SAGA-Einheit montiert und fertigbemalt. Jetzt war die Zeit der Bewährung gekommen. Auf drei Spieltischen wurde der Spieletag abgehalten.
Die SAGA-Armeen
Vielfältig sind sie, die SAGA-Armeen der sieben Generäle. Mark und der Herr Rittmeister spielen beide Byzantiner. Wikinger werden auch gleich zweimal gespielt, Normannen, Gal Gaedhil sind auch dabei.
Die SAGA-Spiele
Das byzantinische Heimspiel
Mark hatte sich eine SAGA-Armee der Byzantiner mit viel Reiterei zusammengestellt.
- 1x 8 Reiter Athanatoi (3 Punkte)
- 1x 4 Reiter Veteranen (1 Punkte
- 1x 8 Reiter Krieger (1 Punkt)
- 1x 12 Bauern mit Bögen (1 Punkt)
- 1x 12 Bauern mit Armbrüsten (1 Punkt)
Die Athanatoi erhielten heute ihre Premiere. Nachdem sie im SAGA-Buch viel gehypt wurden, wollten wir nun mal gleich sehen, was die Brüder reißen können. Seine Reiterarmee war natürlich sehr beweglich. Für den Herrn Rittmeister als Gegenspieler sind schnelle Truppen, welche die Reichweite der eigenen Bögen rasch durchmessen können, natürlich eine ständige Bedrohung. So muss so mancher SAGA-Würfel auf dem Battleboard stets für Defensivaufgaben eingesetzt werden.
Der Herr Rittmeister von Stürmisch wählte eine reine SAGA-Bauernarmee der Byzantiner, welche lediglich eine Einheit Stammesjäger als Ergänzung mit weiteren Bögen erhielt.
- 2x 10 Bauern mit Bögen (2 Punkte)
- 1x 4 Feuerwerfer (1 Punkt)
- 1x 8 Stammesjäger mit Bögen (1 Punkt)
- 2x 12 Bauern mit Piken (2 Punkte)
- 1x 12 Bauern mit Bögen (1 Punkt)
Die Massierung von berittenen Veteranen auf Marks rechter Flanke war schon recht herzig. Was soll man da mit einer Bauernhorde gegen tun? Nun, die Gruppe der Bauern mit den Feuerwerfern positionierte sich auf Sturmis linker Flanke mitsamt dem Kriegsherrn. Der sollte den Feuerwerfern mit seinem „Folgt mir!“ eine zusätzliche kostenlose Aktivierung verleihen. Gleichzeitig sollten die Feuerwerfer die Athanatoi im Falle einer Begegnung ganz gezielt ausradieren.
Die Stammesjäger bewegten sich provokativ nach vorne, um feindliches Feuer auf sich zu ziehen. Ihre Spezialfähigkeit ist es, bei Beschuss sofort mit Gegenfeuer antworten zu dürfen, noch bevor das Feindfeuer erwürfelt wird. Dies könnte durchaus für Verluste beim Angreifer sorgen, noch bevor dieser zum Angriff kommt.
Die Bauern ohne Bögen warteten auf die Gelegenheit, per SAGA-Fähigkeit einen Fernkampf einzuleiten. Ansonsten sind sie mit einer Rüstung von 4 grundsolide Kämpfer. Die Bauern mit Bögen hatten sich den Kollegen mit den Piken als Close Support angeschlossen.
Marks Taktik setzte auf die Bauern mit Bögen auf dem Hügel. Von dort aus gedachte er, das Zentrum zu dominieren und ansonsten im Zentrum defensiv zu bleiben. Sein Angriff sollte über seinen rechten Flügel mit den 12 Veteranen-Reitern erfolgen, einer echten Metzgermaschine. Sein linker Flügel mit acht Krieger-Reitern sollte sich bei den Bauern durchbeißen, die hopefully schon durch die zentralen Bogenschützen geschwächt waren.
Zum Gefecht kam es, als Mark seine Athanatoi in Marsch setzte. Sofort ging ein Pfeilhagel auf sie hernieder. Einer der acht Athanatoi machte sich vom Acker. Das folgende Gefecht war ebenso unerwartet wie folgenschwer. Die Athanatoi packten ihr Metzgerbesteck aus und griffen die Bauern auf dem linken Flügel des Rittmeisters von Stürmisch an. Auf einen Schlag fielen sieben Bauern.
Im folgenden Gegenzug ließ der Herr Rittmeister seine Stammesjäger, die vollständige Bauerneinheit mit Feuerwerfern und die lädierte Bauerneinheit mit Feuerwerfern je zweimal per Fernkampf die Athanatoi angreifen. Der stürmische Kriegsherr stand dahinter und bereitete sich auf den finalen Einsatz gegen die bis dahin hoffentlich zusammengeschrumpfte Einheit der Athanatoi vor.
Die SAGA-Feuerwerfer mussten eine Sechs erwürfeln, um die Athanatoi zu treffen. Keine leichte Aufgabe. Es gelang ihnen und gleichzeitig vermieden sie es, Einsen zu würfeln, was eigene Verluste bewirkt hätte. Auch das gelang.
Die Bauern mit Bögen gaben Alles, die Stammesjäger auch und so schmolz die EInheit der Athanatoi nur so dahin. Das Ergebnis war, dass der stürmische Kriegsherr gar nicht mehr zum Einsatz kommen konnte, da die Athanatoi bereits sämtlich den Ort des Geschehens erbost verlassen hatten. Damit war Marks rechter Flügel entscheidend geschwächt.
Kurz darauf wurden Marks Armbrustschützen halbiert, auch die Bogenschützen auf dem Hügel erlitten Verluste und die berittenen Krieger auf Marks linker Flanke wurden ausgelöscht. Dies reduzierte Marks Offensivpotential auf die vier berittenen Veteranen. Diese führten in der fünften Runde einen Durchbruch zur gegenerischen Spielfeldseite durch, was Mark drei Siegpunkte und den Reitern selbst den Tod einbrachte, denn jetzt feuerten zuerst Bauern und Stammesjäger auf die todesmutigen Reiter, dann gab ihnen der stürmische Kriegsherr den Rest.
Das Siegpunkteverhältnis von 5 (Mark) zu 27 (Rittmeister) ergab sich vorwiegend aus den Überlebenspunkten, bei deren Berechnung die praktisch noch völlig intakte stürmische Armee sehr stark punktete und die nur noch in Fragmenten vorhandene Armee Marks wenig Plus- und viele Minuspunkte zugewiesen bekam.
Was hatte zu dem Ergebnis beigetragen?
Die SAGA-Fähigkeit „Acolythus“ lässt für nur einen Würfel zwei Einheiten Bauern aktivieren. So konnte es kommen, dass in jeder Runde viele Bauerneinheiten in den Kampf eingreifen konnten. Die SAGA-Fähigkeit „Gemischte Formation“ erlaubte es den mit Rüstung 4 sehr starken Bauern ohne Bögen eben doch einen Fernkampf mit Bögen auszuführen. Einmal erhielten diese Bauern sogar den Bonus von 2 zusätzlichen Angriffswürfeln.
Umgekehrt erlaubt es die SAGA-Fähigkeit „Letzte Verteidiger“ fast jedem gegenerischen Angriff die Stärke zu nehmen.Die SAGA-Fähigkeit „Die Schilde unserer Kameraden“ stärkt zwar „nur“ Einheiten ohne Fernkampfwaffen, doch einmal konnte sie eingesetzt werden und brillieren, als die einen schweren Angriff Marks praktisch abprallen ließ.
Den Angriff der Athanatoi hätten die anderen Veteranen nutzen können, da die angegriffenen Bauern mit den Athanatoi stark beschäftigt waren. Ein gleichzeitiger Angriff der berittenen Krieger hätte zudem die Verteidigungsmöglichkeiten der Bauernarmee stark strapaziert.
Die SAGA-Würfel haben ebenfalls zum Spielergebnis beigetragen. Der Verlust der Athanatoi und der berittenen Krieger reduzierte die Zahl der SAGA-Würfel, die fortan zur Verfügung standen. Somit konnte sich die Bauernarmee ungehindert entfalten, verfügte sie doch in jeder Folgerunde über massig SAGA-Würfel.
Die anderen Spiele
Von den anderen Spielen kann ich hier ein paar Fotos bereitstellen. Details zu den Spielverläufen wurden nicht protokolliert.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Am Abend stand recht schnell fest, dass der Event eine Wiederholung erfahren muss. Unbedingt. Sehr unbedingt!
Als nächstes steht ein Spieletag „Magic“ (Kartenspiel) an. Das nächste Tabletop-Event wird folgen.
Wir werden berichten.
Stay tuned!
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
2 Kommentare
Ich bedanke mich nochmals für den schönen Tag bei allen Beteiligten. Auch ich bin UNbedingt für eine Wiederholung.., und dies nicht nur wegen der BQ-Sauce…
By the way..
EINE der Zutaten für die BQS ist selbst gemachtes Chilly-Pulver. Hier das Rezept…:
(für ca.70 Gramm Gewürz)
+ 2 EL Paprika edelsüß
+ 2 EL Paprika -rosenscharf
+ 2 EL Kreuzkümmel (Pulver)
+ 2 EL Oregano
– 2 EL Salz
– 1 EL Cheyennepfeffer
– 2 EL (farbiger/3-Farben) Pfeffer (Pulver)
– 1 EL Kakaopulver
– 1 EL Piment (Pulver)
– 1/2 TL Zimt
– 2 EL frisch gemahlene (getrocknete) Chillis
-3 EL Zucker
– 2 EL Majoran
– 2 EL Knoblauchpulver
Die Zutaten mit einem + können reichlich(gehäufte) EL sein.., alle anderen nur gestrichene. Beim Zimt keinesfalls zuviel nehmen..!!
33-Farben Pfeffer gibt es meist NICHT in Pulver, dass müsst ihr selbst im Mörser machen.., es lohnt sich aber, da das Aroma dieser 3 Pfeffersorten den Aufwand auf jeden Fall lohnt..!
Wer es schärfer mag.., ersetzt den edelsüß Paprika mit Rosenpaprika oder Cheyennepfeffer.
Viel Spaß
Machen wir gerne wieder, Platz für 3 Spieltischen hab ich ja.
Die 2 EL gemahlen Chillis kann ja je nach Sorte variieren. Nimmst ne Carolina Reaper kann´s auch weniger sein. Meine kommen leider nicht so richtig. Hoffentlich werden wenigstens die Thai Chillies was, dann hab ich einiges an getrockneten im Winter.
Danke für das Rezept