„Herr Reichsmarschall, geben Sie mir eine Staffel Spitfire„. Der wenig galante Ausspruch von Adolf Galland ist wohl Vielen bekannt. Wenig galant gegenüber dem Herrn Göring – umso respektvoller gegenüber der Supermarine Spitfire, dem damaligen Gegenspieler in der Luftschlacht über England. „Wie kommt der Sturmi nun zum Thema Spitfire?“ werdet ihr euch fragen. Nun, es steckt eine kleine Geschichte dahinter, eigentlich sogar mehrere. Ich will euch die Spitfire-Storys gerne erzählen.
Spitfire: Pink and Crazy
Wenn man den Sturmi vor zwei Wochen gefragt hätte, ob es pinke Spitfires gibt, hätte er wohl lächelnd gefragt, was man denn so eingeworfen habe. Pink? Nee. Gibts nicht. Just auf dem Expertentag in Mainz-Lerchenberg kam der Sturmi am Stand von Stefan Baier ins Gespräch mit Peter Werner Rastätter von den Modellbaufreunden Mannheim. Als dieser nämlich bei Stefan Baier einen schönen Bausatz eines Britenjägers erstand und vom Sturmi die „Pink Unicorn“-Visitenkarte überreicht bekam, sagte er spontan „Also ne pinke Spitfire habe ich auch schon mal gebaut…„.
Da staunte der Sturmi nicht schlecht und wollte mehr wissen. Und ne Story draus machen war naklar ein Must Have. Peter Werner Rastätter versprach, Fotos beizusteuern und nicht lange später klingelte es in der Mailbox vom Sturmi. Tatsächlich: da auf den Fotos konnte man die pinke Spitfire sehen.
Klar, dass dieser Spitfire hier ein Ehrenplatz gebühren würde!
Die Spitfire vom 16 SQN. der RAF (1943)
Den Sturmi hat es natürlich nicht ruhen lassen und es trieb ihn zu Göttin Google. As a matter of fact… es gab sie wirklich, die pinken Spitfire-Maschinen der Royal Airforce. Als Aufklärer, die oftmals unter niedriger Wolkendecke ihren Dienst versehen mussten, waren sie mit diesem Farbton offenbar gegen die Wolken weniger gut auszumachen, als in den sonst üblichen Farbgewändern.
Die auf den Fotos hier abgebildete Spitfire ist eine Spitfire PR. MK XI, wie sie tatsächlich von der 16 SQN. der RAF in Jahre 1943 geflogen wurde. Peter Werner Rastätter hatte dieses Flugzeug ganz gezielt ausgewählt. „Zu der Idee, die Spitfire zu bauen, kam ich über eine Bildersuche für eine ganz bestimmte Spitfire mit der Kennung GN-A aus dem Jahre 1944.“ verrät er mir.
Eine Spitfire als Liebeserklärung?
Peter Werner Rastätter verrät mir auch, wie die Geschichte weitergeht. Und wenn ich ihm zuhöre, merke ich, welch großes Herz er hat.
Als er seiner Frau das recherchierte Foto der Spitfire zeigt, schmunzelt diese und sagt, „dass sie eine ganz tolle Farbe hat“. Ja, was sie noch nicht wusste, das ist, dass er ihr diese Maschine widmen würde. Das hätte sie sich wohl nicht träumen lassen.
Peter Werner fing an zu recherchieren und siehe da, er stellte fest, dass die Spitfire damals zum Teil mit der Kennung „MK“ produziert wurde. Man muss dazu wissen, dass seine Gattin für das Kosmetik-Unternehmen „Mary Kay“ tätig ist. Das war ihm aber noch nicht genug.
Mit der Produktionskennung „MK 105“ kam dann auch noch ihr Geburtstag mit drauf. Wenn jetzt jemand vermuten würde, dass der rote Buchstabe „C“ auch noch für ihren Vornamen stehen würde, dann müsste man ihm recht geben. So ist es nämlich.
Was soll man da sagen. Modellbauer sind schon Menschen mit viel Herz, oder?
Bildnachweis: © Titelbild + #3 Peter Werner Rastätter, #1 + #2 R. Schmidt. Wir danken euch beiden für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.