Wie bewegt der Table-Topper eine ganze 20mm-Squad? Anders als FoW-Spieler müssen Behind-Omaha-Gamer hier antworten: „Mühselig, sehr mühselig1“. Und wenn es sich um Fahrer und Beifahrer/MG-Schütze eines Beiwagenkrads handelt? Dann ist es noch nerviger. Stets müssen das Beiwagenkrad und die aufgesessenen Soldaten zusammenbleiben. Und wenn mal 10 oder 15 Kradschützen einen Angriff fahren? Jungs, dann kann der Gegner schon mal Kaffee kochen gehen, bis der Kradschützenkommandeur seinen Zug vollendet hat…
Kradschützen und ihre ureigensten Probleme
Wer die letzten Monate bei uns aufmerksam mitgelesen hat, wird sich an unsere Kradschützen erinnern. Das Kradschützen-Bataillon 64 mit seinen zwo Dutzend Krädern stellt den Sturmi im Spiel schon vor ein Problem. Wie oben beschrieben, ist es sehr aufwändig, die Beiwagenkräder mit den aufgesessenen Infanteristen im Spiel zu führen. Dies umso mehr, als man ein Beiwagenkrad selten alleine angreifen lassen wird.
Im Mai 2016 hatten wir bereits unsere Idee vorgestellt, den Beiwagenkrädern Bases zu geben, welche neben dem Beiwagenkrad auch gleichzeitig die Figuren der aufgesessenen Infanteristen aufnehmen. So lassen sich Krad und Trupp auf ihrer Base mit einem Handgriff von A nach B bewegen. Hierzu hatten wir aus alten Resten und Bruchstücken von Matchbox-Bodenplatten und ordentlich Strukturpaste neun Bases hergestellt. Die Größe der Bases erlaubt das Daraufstellen von Beiwagenkrad und bis zu 2-4 Figuren. Hier nochmal drei Bilder von den Mastern.
Von diesen Mastern haben wir einige Abgüsse gefertigt, aus denen wir für die 23 Beiwagenkräder 23 Bases herstellen. Gestern abend habe ich vier der aus Stewalin gegossenen Bases in Angriff genommen. Das sind nicht alle gegossenen Typen, wie man an den Fotos oben erkennen kann. Aber vier machen für den Anfang ja schon genug Arbeit.
Die vier Bases fertige ich nun schrittweise parallel. Gerade die ersten Schritte sind ohnehin gleich oder ähnlich. Die Bases werden für den Einsatz in Europa ausgelegt. Winter ist erst mal nicht angesagt.
Base 1: Die Base mit den großen, breiten Kettenspuren wird als regennasse Trasse ausgelegt. Wenig Vegetation und ausschließlich die im durchnässten Morast sichtbaren Spuren von Panzerketten und Fußstapfen. An der rechten hinteren Ecke ist noch ein Mauerrest sichtbar.
Base 2: Der Feldweg mit Bachfurt. Der Feldweg soll von einer Wiese gesäumt werden, die Furt führt durch einen sehr flachen Bach, der kein wirkliches Geländehindernis darstellt, sondern nur zur Langsamfahrt zwingt.
Base 3: Diese zeigt ebenfalls einen Feldweg, der links und rechts mit Grasbewuchs bestanden ist. Nothing fancy, just a small road. Ein paar Steine liegen beiderseits des Feldweges und sorgen für minimale Abwechslung. Der Kradschütze kann hier mit seinem beiwagenkrad einfach durchbrettern.
Base 4: Diese Base zeigt einen Knüppeldamm, wie er in der Schlammperiode in Russland nicht unüblich war. Dicke Holzbohlen und Stämme wurden nebeneinander gelegt, um Fahrzeugen ein Durchkommen durch den tiefen Morast zu ermöglichen.
1. Schritt: Grundfarbe
Als Grundfarbe verwende ich wie bei den Figurenbases die Farbe REVELL Aquacolor 361 16 Sand. Mit dieser Farbe überziehe ich die vier Bases vollständig.
Die Bases werden später an keiner Stelle mehr den gelblichen Ton haben. Durch weitere, teils lasierend aufzutragende Farben wird die Farbe „Sand“ in gefälligere Erdtöne übergeführt.
Bei allen von mir getesteten Varianten zur Basegestaltung hat sich die Farbe Sand als ideale Grundierungsfarbe herausgestellt.
2. Schritt: Abtönen mit Lederbraun
Der zweite Schritt führt die gelbliche Farbe Sand in einen erdfarbenähnlichen Farbton über. Bei Figurenbases genügen diese beiden Farbtöne, um nach eime folgenden trockenbürsten mit Beige eine gut aussehen Base zu haben.
Die Farbe REVELL Aquacolor 361 84 Lederbraun wird als Lasur aufgetragen. Dazu verdünne ich die braune Farbe sehr stark (7 Teile Wasser und 1 Teil Farbe) und überziehe die gesante Fläche der Base mit der sehr wässrigen Lasur. Danach muss die Base gut trocknen, denn es folgt ein Durchgang des Trockenbürstens.
Hier die Ergebnisse im Detail.
3. Schritt: dunkle Schatten in tiefen Stellen
Für die tiefen Stellen nehme ich das AK-065 Filter for Afrika Korps Vehicles. Es gibt sehr viel dunkles Farbpigment ab und sorgt rasch für Schatten in tieferen Stellen.
Anmerkung: das Nachdunkeln mit dem Filter reicht im „Gewässer“ nicht aus. Hier habe ich nochmals mehrere lasierende Schichten „Lederbraun“ aufgetragen.
4. Schritt: Trockenbürsten
Das Trockenbürsten ist ein absolut simpler Arbeitsvorgang, der jedoch für starke Effekte sorgt. Die Farbe für das Trockenbürsten ist in diesem Fall das Beige. Sowohl das gelbliche als auch das mehr graue Beige sind hier geeignet.
Der mit Trockenbürsten aufgetragene Farbton hellt einerseits die gesamte base auf – obwohl nur die erhabenen Stellen intensiver mit Farbe versehen werden. Durch den zusätzlichen dünnen Farbauftrag auf den angrenzenden Flächen wird zudem der erdfarbenähnliche und durch den unruhigen Farbauftrag spannend abwechslungsreich gestaltete Erdboden gefinisht.
Hier die Arbeitsergebnisse des Trockenbürstens.
Das soll uns für heute mal genügen. Morgen geht es an die Ausgestaltung der Bases.
Stay tuned!
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
1 Kommentar
Die sehen schon richtig fein aus!
Bin schon gespannt sie Live zu sehen. :-)
Wahrscheinlich gefallen sie mir dann weniger gut, wenn sie meine Fallies der 101. zusammenschiessen :-p