Dass Styrodur preiswert ist, ist nun nichts Neues. Dass es geniale Möglichkeiten in einem ganz speziellen und aktuellen Problemfall eröffnet, lernte ich, als ich mich um ein Tool für die Spielsituation „Häuserkampf“ bemühte.
Wie Styrodur preiswert ein Tool Wirklichkeit werden lässt
Der deutsche 10er-Trupp hat das Haus eigentlich betreten, steht jedoch auf der Spielplatte vor dem Haus. Das irritiert im Spiel.
Die Spiele in Saint-Aubin-Sur-Mer der letzten Monate wurden oftmals vorwiegend Infanteriegefechte. Dabei wurden die Häuser der Altstadt und der Vorstadt zunehmend zum Schauplatz des Spiels. Die Häuser von Saint-Aubin sind nicht mit herausnehmbaren Etagen versehen und es wurde die Frage laut, wie die Minis „in Häusern“ platziert werden können.
Dem US-Trupp geht es nicht besser. Auch er steht vor dem Haus, obwohl er schon längst drinnen ist.
Andererseits wollen wir die Häuser in ihrer stabilen Bauweise belassen und keine etagenweise zerlegbaren Bauten erstellen. Zumindest nicht in 2017. Daher suchten wir nach einer guten Lösung, wie wir die Minis klar einem Haus zuordnen und sie dort auch deponieren konnten, solange sich diese im Haus befinden.
Eine einach Lösung erschien uns das Verfahren, auf das Dach einen Träger zu montieren, welcher auf seiner Oberseite eine plane Fläche zum Anstellen der Minis aufweist. Die Unterseite sollte sich der Form des Daches anpassen und der Träger sollte sich auf dem Dach „festbeißen“.
Da kam uns eine Idee: wir hatten die Unterbauten der Dioramenplatten von Saint-Aubin-Sur-Mer mit Styrodur preiswert gebaut. Dieses Material sollte soch sicher auch zuneinem solchen Träger formbar sein.
Sturmi der Styrodur-Schnitzer
Gesagt, getan. Ich ging an unsere Styrodurvorräte und ergriff die Kiste mit dem Werkzeug und los gings.
Für die schmäleren Häuser benötigen wir einen 65mm breiten Styrodur-Träger. So bleibt nach beiden Seiten Luft und es klemmt nichts.
Die breiteren Häuser benötigen einen Styrodur-Träger mit 105mm Breite.
Von der 20mm-Styrodurplatte messe ich einen 65mm breiten Streifen ab und markiere die Schnittlinie rot.
Zum Schneiden des Styrodur-Streifens nehme ich einen preiswerten Teppichschneider aus dem baumarkt her.
Das Schnibbeln des Styrodur geht recht flott von der Hand – wenn der Schendier nicht nur preiswert sondern auch noch scharf ist.
Hier messe ich von der verbliebenen 20mm-Styrodurplatte den 105mm breiten Streifen für die breiteren Häuser ab.
Auch hier saust der Teppichschneider flott durch das Styrodur.
Ein kurzes Auflegen der Styrodur-Streifen und eine Stellprobe. Kann das funzen? Das kann!
Die Oberfläche des Styrodur ist rautiert. Das stört bei der Verwendung als Träger. Der Sturmi hätte gerne eine plane Oberfläche…
Schmirgelpapier schafft Abhilfe. Das Styrodur kann so ebenfalls preiswert geglättet werden. Vorsicht beim Schmirgeln. Dabei entstehet eine sehr große Hitze, die sich recht schnell auf die Fingerspitzen überträgt…
Plan ist es, das Styrodur. SO muss das!
Wie breit muss der Styrodur-Träger sein? Für die VOll-Häuser brauchen wir 100mm.
Für die Reliefhäuser benötigen wir 70mm Breite des Styrodur-Streifen. Hier wird noch ein Stück überstehendes Styrodur benötigt, mit dem sich der Träger hinter dem First des Daches einhaken kann, damit er nicht in dei Tiefe saust.
Die benötigten Breiten der Styrodur-Träger trage ich auf die beiden geschnittenen Styrodur-Streifen auf und versuche eine bestmögliche Ausbeute zu erzielen. Je zwei Träger werde ich pro Styrodur-Streifen erhalten. Das macht acht Träger insgesamt. Das passt fürs erste.
Die Streifen aus Styrodur sind schnell geschnitten. Der Werkstoff ist nicht nur preiswert, sondern auch gut zu verarbeiten.
Die Rohstücke der Styrodur-Träger müssen noch weiterverarbeitet werden. Das Dach soll sich in die Form des Trägers einfügen lassen. Da muss noch was „schräg weggehobelt“ werden.
Hier zwei kleine, fertige Träger. Das Styrodur war beim schrägen Einschneiden doch etwas widerborstig – jedoch nur kurz.
Die fertigen Styrodurträger lassen sich mühelos auf die Dächer der Häuser aus Saint-Aubin auflegen und „bemannen“.
Auch auf anderen Häusern funzt es.
Blick von oben: der Trupp hat ganz gut Platz „über den Dächern von Saint-Aubin“.
Auch die Herren vom Mississippi fühlen sich sehr wohl da oben.
Eh bien, le voilà !
Die Träger werden nun noch mit einer Schicht Strukturpaste überzogen. Die Strukturpaste sorgt für etwas mehr Gewicht, das Styrodur ebenso preiswert wie leicht ist und vor allem das Letztere der sicheren Aufage auf dem Dach möglicherweise nicht sehr zuträglich ist. Anschließend wird die Oberfläche noch in der Farbgebung der Hausdächer von Saint-Aunin-Sur-Mer bemalt.
Für heute soll es erstmal genug sein. In Kürze gibts mehr davon.
Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"