Tactica 2022: Wie es in Hamburg war und was es zu sehen gab

Halvarson hatte es mir gesteckt, dass die Tactica 2022 in Hamburg am ersten Wochenende im Oktober stattfinden würde. Da stand schnell fest „Da müssen wir hin!“. Und so geschah es denn auch. In Hamburg gab es denn auch eine ganze Menge Bekannte zu treffen und Dinge zu sehen. Aber es stand ja schon vorher fest, dass der Besuch sich lohnen würde…

Auf zur Tactica 2022

Die Abordnung aus den Unikornischen Landen setzte sich bereits Freitag mittag in in Shturmigrad-Süd Bewegung. Die Strecke von knapp 500 Kilometern führte leider mitten durch den Wochenendverkehr. Doch der Drang nach Norden ließ uns durchhalten. Unterwegs musste Station gemacht und Kraft getankt werden.

Gegen 21:30 kamen wir an und bereiteten uns seelisch und moralisch auf den nächsten Tag vor. Speziell auf die Anwesenheit von hinterhältigen Händlern und Taschengelddieben. Wir gelobten, uns gemeinsam gegen den herrschenden Kaufzwang aufzulehnen – und wirklich nur das allernötigste zu erwerben. Mit diesen heeren Worten im Herzen (und ins Nachgebet eingeschlossen!) schlieefen wir ein.

Tag 1 auf der Tactica 2022

Der Tag begann sehr gut mit einem gesunden Frühstück. Frisch gestärkt machten wir uns auf zum Bürgerhaus Wilhelmsburg in der Mengestraße 20. Im Regen suchten wir wie jedes Jahr nach Parkplätzen. Und wie jedes Jahr bedauerten wir, nicht mit unserem Tiger I vorgefahren zu sein. Schließlich hatten wir das Gefährt gut geparkt und reihten uns in die Schlange an der Kasse ein. Schön, zu sehen, dass viele Leute kamen. Das ließ uns hoffen, viele Gesichter wieder zu treffen, die man zweieinhalb Jahre nicht gesehen hatte.

Natürlich buchten wir für zwei Tage. Und als erstes gab es für uns „Doktor Schnabel von Rom, der Pestdoktor“ des 17. Jahrhunderts, die diesjährige Sonderminiatur zur Tactica 2022. Die gefiel mir sofort und sie ist eingeplant, zügig bemalt zu werden.

Ja, und dann waren wir schon drin im Trubel. Das Bürgerhaus – das Domizil der Tactica – war wohlgefüllt. In allen Sälen zeigte sich das spielende Volk. Wir entschieden uns, am ersten Tag vor allem zu schauen, was es alles zu sehen gab. Halvarson und Henry hatten ein paar Demospiele zum besuchen angepeilt: Summoners, Rapture! und Death match.

Ich für meinen Teil plante die Beschaffung von Figuren und Modellbaumaterial ein, da man hier alles in natura ansehen konnte. Meine römische Armee (Early Imperial) und meine fränkische Armee brauchten frische Rekruten. Ja, und da wollte ich mir das Ganze aus der Nähe ansehen. Die Figuren, die Ausrüstung usw. Und ich hoffte auf einen Einblick in die Figurensets generell – von Gripping Beast, Victrix und anderen Herstellern, die ich möglicherweise noch nicht kannte.

Was gab es auf der Tactica 2022 zu sehen?

Den Spieltisch vom Friesenhammer habt ihr hier ja schon gesehen. Es gab noch viel mehr. Der Themenraum „Auf hoher See und im Hafen“ zeigte viele schöne Spieltische rund um das Wasser. Einige Fotos kommen hier und heute. Für einige Spieltische berichte ich separat.

Also kommt mit und schaut euch an, was ich so vorgefunden habe. Es sind ein paar sehr leckere Spieltische darunter.

Blubb – The Boat Race

Das Team der Red Lion Convention hat das Spiel mitgebracht. Es ist ein Spiel mit viel Drive und viel Humor. Man beachte auch den Tiger I links und den M4 Sherman rechts in der Ecke.

 

Bonnie Prince Charles und das englische Pfund

Im Schottland des Jahres 1745 geschieht der Jakobitenaufstand unter Bonnie Prince Charlie. Waffen- und Geldlieferungen aus Frankreich werden erwartet und geschehen: ein französisches Schiff läuft in einer Hafenstadt ein. Ein Schiff der Royal Navy entdeckt dies und greift ein. Das Szenario für 3 bis 4 Spieler nach dem Regelwerk Pikemans Lament (mit Hausregeln) braucht etwa 1,5 bis 2 Stunden für ein Spiel und ist imposant inszeniert.

 

SAGA-Spieltisch „Sachsen“ gegen „Briten“

Die SAGA „Ära der Invasionen“ findet bereits statt. Sie wie wurde live ausgetragen zwischen den Fraktionen „Sachsen“ und „Briten“

 

Tabletop Club Rhein-Main

Aus Hanau hatte man das Szenario „Der Schnitter von Hanau“ mitgebracht. „The Silver Bayonet“ liegt als Regelwerk zugrunde, ein Skirmish Wargame.

 

Der Abend des ersten Tages

Auf dringenden Wunsch des Herrn Halvarson suchten wir am Abend den Inder in der Lämmertwiete auf. Bereits bei den letzten Besuchen der Tactica war das Restaurant positiv aufgefallen… Auch dieses Jahr konnten wir an die Erfahrungen anknüpfen… Es geht doch nichts über Traditionen!

 

Tag 2: Demospiel Summoners und Freunde treffen

Für den zweiten Tag hatten wir uns ein gemeinsames Demospiel Summoners von NeverRealm Industry vorgenommen. Als alter Magic-Spieler liegt mir das Thema natürlich. Da wollte ich das Spiel gleich aus erster Hand kennenlernen. Am Sonntag ist es immer etwas ruhiger. Da hat man mehr Zeit, mit den Kumpels zu reden. Das hat dann auch ausgiebig stattfinden können und hat nach der langen Zeit des Nichtsehens wieder mal gut getan.

Das Demospiel absolvierte ich mit Henry als Spielpartner. Er nahm die Feuerwesen und ich die Wasserwesen als Fraktion. Die Grundregeln mit Aktionspunkten und Mana als Zahlungsmittel war mir schnell eingängig. Das kannte ich ja auch schon von Magic. Was mich zuerst etwas beunruhigte, das war das Opfern von Kreaturen zum Beschwören neuer Kreaturen. Das lief meiner Spielerfahrung von Magic zuwider, denn dort sind Kreaturen sehr wertvoll – zu wertvoll, um einfach geopfert zu werden. Zumal die neue Kreatur dann auch nicht der Oberburner und Gamechanger ist, was das Opfern hätte rechtfertigen können.

Das Spielfeld als 2D-Spielfeld hat eine Dimension mehr als das Spielfeld bei Magic. Das wiederum gab der Sache eine interessante und neue Note. Ich merkte schon, dass Henry mehr Erfahrung mit dem Spiel hatte. Er bewegte die Figuren geschickter – schließlich wusste er auch schon, was er damit anstellen konnte. Ich für meinen Teil sammelte erst mal Erfahrungen.

Immerhin konnte ich die Eiskobra und den Hagelbringer zum Einsatz bringen. Henry hatte den Lavarochen und noch ein paar kleine Biester im Einsatz. Ehe ich begriff, dass die großen Manaquellen Siegpunkte liefern und dies der Parameter ist, auf den optimiert werden muss, hatte Henry schon fett Siegpunkte abgesahnt. Ich konnte noch seinen Lavarochen mit meiner Eiskobra fressen, was meinem Beschwörer das Leben rettete. Doch dann kam Henry mit einem Feuerball, der meinem Beschwörer irgendwie Feuersymbole anhexte. Daran ist der dann schließlich auch gestorben. Das wiederum brachte Henry 5 Siegpunkte – und damit den Sieg.

Jaja, aller Anfang ist grauselig und schwer. Dennoch machte das Spiel einen guten Eindruck. Man würde sich der eingesetzten Spielfiguren noch bewusster werden müssen, um sie gezielter einsetzen zu können. Dazu braucht man mehr als ein Demospiel. Ich nehme mal mit, dass ich das öfter bei Halvarson spielen werde. Aber eigene Figuren werde ich mir keine anschaffen. So schick wie die Figuren in der Vitrine am Stand würde ich meine wohl eher nicht hinbekommen und das würde ich schon haben wollen. Auf meine Nachfrage teilte man mir am Stand mit, dass man die Figuren aus der Vitrine nicht verkaufen wolle. Damit ist das Thema erstmal durch und ich freue mich auf das nächste Spiel Summoners in Nilkheim…

Fotos: Demospiel „Summoners“ von NeverRealm Industry

 

Nervennahrung

Auch in diesem Jahr wurden wir gut versorgt. Und das zu sozialen Preisen. Angesichts der Inflation und der allseits gestiegenen Kosten war ich da sehr dankbar.

 

Mein Haul auf der Tactica

… war final überschaubar. Nur das Nötigste, denn ich wollte das Erworbene in Ruhe verarbeiten, bis es am 18. und 19. Februar 2023 wieder zur Tactica 2023 geht. Da stehen dann schon die nächsten Sachen ins Haus…

Bei Miniaturicum: Römer von Victrix

Am Stand von Miniaturicum fand ich die Ergänzung zu meinen Victrix Early imperial Römern. Die bestehenden 24 Figuren möchte ich zu einer Armee „aufbohren“. Da legte ich mit den folgenden Plan zurecht:

• 1x „Victrix Early Imperial Roman Legionaries Attacking“
  Das wird 3 Punkte Krieger geben – gemäß der Listen in „Ära der Invasionen“
• 2x „Victrix Early Imperial Roman Legionaries Advancing“
  Das wird 6 Punkte Krieger geben – gemäß der Listen in „Ära der Invasionen“. Die waren schon nicht mehr vorrätig, kriege ich aber portofrei nachgeschickt.

  24 Figuren habe ich bereits, also komme ich dann mit den „attacking“ auf 12 Punkte Krieger.

• 1x „Victrix Early Imperial Roman Auxiliary Archers“
  Das wird 3 Punkte Krieger mit Bögen gemäß der Listen in „Ära der Invasionen“ aufstellen.

  Die „Victrix Early Imperial Roman Infantry“ werde ich als 2 Punkte Bauern gemäß der Listen in „Ära der Invasionen“ aufstellen.

Wer jetzt auf den Gedanken kommt, dass das für eine zünftige Epic SAGA Battle gerüstet wird, der liegt hier richtig!

 

Armeebücher bei Stronghold Terrain

Hier gab es viel zu sehen. Zuerst musste ich meine Nase an den Vitrinen plattdrücken. Die Figuren waren aber auch zuuuu seeeehr verlockend… Ich nahm alle Disziplin zusammen und blieb standhaft. Dafür holte ich mir zwei fehlenden Armeebücher.

 

Auch bei Miniaturicum: Gras für den Winter

Von Gamers Grass habe ich mir das Sortiment angesehen. Die haben sauber verarbeitete Grasbüschel. Einzelne und auch ganze Grasteppiche. Von der Verarbetiung her machen die nen guten Eindruck. Die Farbgebung der Gradbüschel gefällt mir sehr gut. Keine Ostereierfarben, sondern Farben aus der Farbpalette der Natur. Für meine Figurenbases nehme ich sehr oft Grasbüschel zur Ausstattung und habe mich oft über die unnatürlichen Farben und die unzuverlässige Stückelung und geringe Festigkeit der Büschel von MiniNatur geärgert. Bei „Gamers Grass“ passt das einfach besser. Fürs Erste habe ich zwei Packungen für „Winter“ mitgenommen. Als „verschneites Buschwerk“ und „Grasbüschel im Schnee“ werde ich die beiden Packungen einsetzen. Wenn das Ergebnis frommt, ordere ich nach. Der Preis ist mit um die 6 Euro nicht niedrig, aber noch tragbar.

Hier steht bei mir als nächstes eine Einheit 20mm-Winter-Russen an, welche die Grasbüschel gut gebrauchen können. Das Buschwerk dürfte sich auch zur Ausgestaltung des Spielfelds eignen.

 

Bisle Kleinkram

Für meine 28mm-Reiterei fielen mit ovale 50mm-Bases in die Finger. Ich nahm gleich Bases für 7x Veteranen-Reiter mit. Ich werde noch sehen, wie ich da was magnetisches drunter kriege. Halvarson empfahl mir bereits, Magnetfolie drunter zu leimen und das überstehende Material abzuschneiden. Klingt gut. Mal sehen, wie es werden wird.

Bei Battlefield Berlin fand ich Ratten und Pilze, die ich unbedingt kaufen musste, obwohl ich noch nicht so genau weiß, wohin da die Reise gehen wird. Ja… Genau… So’n Spontankauf…

Auf der einen Spielplatte habe ich auch Pilze gesehen. Die blickten grimmig drein und hatten verbissene Gesichter aufgemalt bekommen. Kampf-Champignons oder so. Könnte was werden…