Wir hatten ja kürzlich über TTT, den Table-Top-Treibstoff doziert. Zugegebener Maßen sehr theoretisch, aber wir haben ja gelobt, einen One-Night-Fight zu absolvieren. Des hammer gemacht!
Stuka-Tabletten + Panzerschokolade:
nicht halb so stark wie die Cola-Rebellen
Der Doncolor und ich hatten die Tage keine Ruhe mehr. Wir fachsimpelten darüber, was wohl zu tun sein, wenn so ne Partie mal länger dauern und so grade gar nicht enden will. Unterbrechen und in die Federn entschwinden? Geht gar nicht! Wäre sehr ungeneralös, das.
Ja, dann haben wir das mal ausprobiert, mit ColaRebell. Der Phil hatte mir die Dinger direktemang aus Hamburg ins Haus geschickt. Doncolor und meinereiner legten (es muss so gegen 16:03 gewesen sein) Shturmigrad auf. Deutsche gegen Russen ( was sonst geziemt sich in Shturmigrad? ) und wir hatten kräftig Mannschaftsstärke auf dem Spieltisch aufgebaut, damit wir ein wenig länger würden spielen können. Mit 400 Punkte kommt man da nicht so wirklich weit.
Welches Spielsystem? Ach ja, das wollte ich ja noch anmerken. PBI war angesagt. Mit kleinen Regelerleichterungen (keine Aufklärungsphase) da wir noch nicht ganz so firm sind und unser Drill Instructor Ariovist im fernen Wuppertal weilte. Ich spielte die deutsche Seite mit ausschließlich Infanterie, Doncolor nahm sich der roten Armee an. Die hatte ebenfalls reichlich Schützen und dazu noch zwei T34/76. Die rote Armee hielt die Maschinenfabrik besetzt, ich versuchte das zu ändern.
Also wir brauchten gar nicht so lange zu warten. Ratzfatz ging erst der Nachmittag, dann der Abend rum. Kein Wunder, denn wir hatten uns im Industrieareal vor der Maschinenfabrik verkeilt, wie schon kürzlich Ariovist und meinereiner. So gegen 23:47 war es dann soweit. Wir stellten fest, dass man mal ein Päusle machen könnte. Jetzt sollte es sich zeigen. Beide Kontrahenten riefen nach Nachschub. Statt Stuka-Tabletten und Panzerschokolade gabs ColaRebellen. Wir ließen uns das ganz standesgemäß von unseren Truppen anliefern.
Night of fight
Also wir haben dann mal jeder so fünf bis sieben von den Dingern eingeworfen (viel hilft ja bekanntlich viel) und haben uns dann wieder ans Spiel gemacht. Wir haben festgestellt, dass das Nachtanken von Vorteil war. Unsere kurzfristige Kriegsmüdigkeit war wie weggewischt. Es war irgendwie wie 220 Volt im Brain. Ständig Licht an, wo es rundherum schon dunkel ist.
So gegen 03:23 allerdings kamen wir überein, dass die Vorräte mal wieder aufgefüllt werden sollten. Die Truppe hatte mehr angeliefert, als nötig, aber es stellte sich ja heraus, dass der ColaRebell nicht nur ein WacherMacher ist, sondern auch noch schmeckt. Wonach? Nun nicht nach Coke, das wäre vermessen. Aber er erinnerte mich an die Colalutscher aus meiner Kindheit. Mein Taschengeld war immer recht spärlich bemessen und so konnte ich damals meiner Lutschlust nur mäßig freien Lauf lassen. Nicht so in der Night of fight! Die Dinger gingen schneller weg, als die Truppe sie nachliefern konnte. Der Doncolor hatte auch sowas ähnliches berichtet. Na, wir ging beide kräftig ran.
Die Festung der Maschinenhalle
Es ging mal wieder aus wie die letzte Partie mit Ariovist. Die Rote Armee setzte auf Raw Platoons, die bekanntlich als Reserven wiederkommen. Diesen Zombieeffekt hatte ich unterschätzt. Kaum hatten meine schweren 120mm-Granatwerfer grausige Ernte gehalten, wuchsen die Zombies auf Seiten der Roten Armee schon wieder aus dem Boden. Einmal hatte ich die Halle bis auf einen Trupp leergefegt, aber dann kamen die Zombie-Platoons am Maschinenleitstand schon wieder um die Ecke. Die T-34 hatten glücklicherweise keine Zombie-Allüren.
Das Ende: zwei total wache ColaRebellen und ein gelungenes Spiel
So gegen 07:00 Uhr haben wir dann festgestellt, dass wir uns bewiesen hatten, was bewiesen werden musste. Die Dinger powern wirklich auf. Man soll es nicht glauben.
Das Spiel selbst war schon früher zu Ende, so gegen halb Sechs. Aber dann musste ja der Spielverlauf noch ordentlich erörtert werden. Wir beschlossen, dann als nächstes die Lkw-Fahrer beider Seite ruhen zu lassen und per pedes zum Bäcker zu gehen und Mohn statt Cola zu ordern. In Stengelform natürlich. Sturmine hatte schmunzelnd Kaffee aufgesetzt und wir setzten der Fightnight ein würdiges Ende.
Fazit
Ich werde das nächste Mal mehr Flammenwerfer nehmen. Nicht gegen die Müdigkeit, aber gegen die zähen Russen. Doncolor wird seine HMG aufstocken. Er hatte nur eines dabei, welches sich mit regelmäßigem Pinnen (das Ding hatte ein 6er-Abo) bewährte. Auch Sniper will er reinnehmen.
Den ColaRebell werden wir beibehalten. Nicht wegen der WachMachSach, sondern wegen dem colaleckeren Geschmack und den Erinnerungen. Wir beschlossen auch, die Gefechte künftig wieder ans Tageslicht zu verlagern. Einen Nightfight machen wir nur dann nochmal, wenn es tatsächlich unumgänglich ist.
Best
Sturmi
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
2 Kommentare
ihr redet immer von diese PBI. im google findet ich aber nur palm beach international airport und pitney bowes inc
habt ihr das PBI erfunden? gibt es dazu etwas mit regeln? kann man das mit 28mm spielen?
Nachdem man mich dauert erwähnt, antworte ich einmal.
Sturmi und Doncolor – Lob für Euren Mut das Spielsystem gleich im XXL Format anzugehen.
Verwunderung über die Nachtschicht – hätte Euch für „aus DEM Alter raus“ gehalten, aber man lernt ja dazu.
Apropos Lernen, die Regeln und Spieltaktiken lassen sich in kleinerem Format sicherlich leichter absorbieren.
@Jeff:
PBI ist in der Tat eine Regel für Gefechte auf dem Rahmen einer verstärkten Infanteriekompanie – im Forum Tiny-Soldiers findet man eine Insel von uns, eine Einführung von vor zehn Jahren (?!? Huch!!!!) findest Du hier:
http://www.tiny-soldiers.com/index.php/Thread/556-Infanterie-greift-an-Ausf%C3%BChrlicher-Spielbericht-und-beschreibung-PBI/
Ansonsten viel drum herum!
28mm geht prinzipiell auch – nur wird der Flächenbedarf dann wohl erheblich.
Anm. Iatros hatten das auch schon mal auf Bataillons-Ebene gespielt, ging dann ähnlich lange, ohne dass das Spielsystem oder die Spieler kollabierten!