Gibt es die Vespa 150 TAP wirklich? Vor einer Woche wusste ich noch gar nicht, was das für ein Ding ist. Doch XENA hellte meinen Blick auf und mailte mir ein paar Bilder. Was ich sah, ließ mich gleich mal in der Bucht nach „Vespa 1:72“ googeln.
Vespa 150 TAP: mit 7,5cm-Kanone M20
Die Vespa 150 TAP oder Vespa T.A.P. ist ein taffes Gefährt. Eigentlich ist es nur eine für militärische Zwecke modifizierte Vespa, welche vom französischen Ateliers de Construction de Motocycles et Accessories (A.C.M.A.) hergestellt wurde. Abnehmer waren die französischen Luftlandetruppen, die Luft-Landedivisionen. Der Zusatz T.A.P. steht simpel für „troupes aeróportées“, was übersetzt „Fallschirmjäger“ oder wörtlich „durch die Luft transportierte Truppen“ (also Kampf-Einhörner) bedeutet.
In zwei Baulosen wurden sie hergestellt: 1956 mit einer Stückzahl von 1.150 und 1959 mit einer Stückzahl von 300. Ursprünglich sollten die Vespa 150 TAP als 2er-Team eingesetzt werden. Eine Vespa transportiert die Munition (wie auf dem Titelbild sichtbar) und die andere Vespa transportiert die Waffe. Man konstruierte es dann aber so, dass das Rohr der Kanone unter dem abklappbaren Sattel geführt wurde und vorne durch eine Öffnung im Frontblech herausragte.
Die Wumme der Vespa 150 TAP ist die rückstoßfreie 7,5cm-Kanone M20. Sie wurde in USA hergestellt und die Geschosse durchschlugen bis 100mm Stahl. Die Waffe wurde serienmäßig auf dem Dreibein „Machine Gun Tripod M1917A1“ montiert. Sie konnte jedoch auch von der Schulter abgefeuert werden. Als Zielvorrichtung kam die M90D oder die M34 zum Einsatz.
Natürlich verlockt der Gedanke, die Waffe in voller Fahrt abzufeuern, doch das war unmöglich. Die Vespa 150 TAP wurde im Indochina-Krieg und in Algerien verwendet.
Die Vespa 150 TAP in unikornischen Diensten
Das Ding musste gebastelt werden, iss klaaar. Fallschirmjäger hat es in Unikornien auch. Und unterbewaffnet sind die permament. Insofern beschaffte das Unikornische Verteidigungsministerium gleich mal ein Pack Vespas. „Preiser H0 10128 Motorroller Vespa Fahrer“ schimpft sich das Produkt und kostet etwa 15 Tacken plus Porto. Viel Geld für wenig Plastik, aber es musste sein.
75mm Recoilless Rifle M20 und Munition für die Vespa 150 TAP
Die Vespa 150 TAP transportierte sechs Geschosse in seitlicher Halterung. Hierfür benutzte ich alte Munition von irgendeiner russischen Pak. Die Plastikstifte erschienen mir sehr passend. Zur Darstellung der 75mm Recoilless Gun M20 zwickte ich von einer übrig gebliebenen Russenpak das Rohr mit Münsungsbremse ab. Die Mündungsbremse stellte dabei den „hinten belüfteten Verschluss“ der M20 dar.
Umbau der drei Vespa-Roller
Zwei der drei Vesparoller sollten die 75mm Recoilless Rifle M20 abbekommen und der dritte Vespa-Roller sollte mit Munition bestückt werden. Die Waffenträger modifizierte ich ein wenig. Der Vespa-Sitz musste runter. Er wurde mit dem Bastelmesser abgesäbelt. Das Frontblech bekam eine Aussparung, ebenfalls durch Einsatz des Bastelmessers.
Die Waffe zwackte ich von den alten Paks ab und montierte sie auf dem Hinterteil und steckte sie durch die Aussparung im Frontblech. Auf den Verschluss – die ehemalige Mündungsbremse – setzte ich ein gebogenes Stück Pappe als Klappsitz. Das war es auch schon. Die Lenker mussten nachträglich wieder angeklebt werden. Diese hatten sich bei den „Umbauarbeiten“ gelöst.
Munitionsfahrzeug Vespa 150 TAP
Die Vespa für den Munitionstransport war einfacher herzustellen. Die Heckradabdeckungen wurden etwas abgeschnitten, so dass ich seitlich Trägerplatten ankleben konnte. Auf diese Trägerplatten kamen dann die sechs Granaten.
Die Bemalung der Vespa 150 TAP
Die Bemalung ist recht simpel zu gestalten. Die Grundierung erfolgt mit der Revell Aquacolor Natooliv. Die Reifen und die Sättel werden mit der Schwarz bemalt. Die Lampe am Lenker behält ihr Silber. Die Oberfläche wird mit Helloliv trockengebürstet. Das war es auch schon.
Bases für die Vespa 150 TAP
Irgendwie musste da was drunter. Sicher hätte ich auch einfach ein Plastikplättchen am Reifen festkleben können, aber ein wenig Landschaft war sicher besser. So entschloss ich mich, 5-Cent-Stücke als Bases einzusetzen. Ich packte etwas Erdreich in Form von Strukturpaste drauf. Dabei formte ich einen Weg in der Mitte und seitlich davon etwas erhöhtes Terrain.
Die Bemalung der Bases erfolgte in drei Stufen:
- Grundierung mit Revell Aquacolor Sand
- Lasur mit Revell Aquacolor Lederbraun drüber
- Trockenbürsten mit Revell Aquacolor 36314 Beige
Dann kamen noch ein paar obligatorische Grasbüschels drauf. Etwas rotes Gestrüpp auch.
Eine erste Tour im forêt urbaine du Aix-les-Tempête
Mangels Franzosen in der unikornischen Armee fahren die drei Vespa 150 TAP erstmal führerlos durch den Stadtwald.
2 Kommentare
Na.., da hab ich ja durchschlagenden Erfolg erzielt mit dem Foto…!
Haste geil umgesetzt die Teile..!
Danke mein Lieber. Wir sind ein gutes Team.