Die Vietnam-Battles gab es dieses Jahr ja schon öfters. Das Szenario ist sich oft ähnlich: Zahlenmäßig überlegene Grunts vom US Marine Corps jagen Charly im Urwald – stets darauf bedacht, den „Body-Count“ nach oben zu treiben. Quasi Tontaubenschießen auf amerikanische Art. Was Charly in den Spielen dennoch recht oft in eine überlegene Position brachte, war der Vietcong-Ambush.
Vietcong-Ambush: Charly strikes back!
Für den Vietcong Ambush haben wir eine zusätzliche Regel aufgestellt. Diese Regel lässt den Überfall der nordvietnamesischen Truppen geordnet ablaufen.
Die Regel für den Vietcong Ambush sieht vor, dass ein Vietcong-Trupp am Rande eines Gelände-/Urwald-Auflegers (Base des Mini berührt den Aufleger) auf der Spielplatte in das unterirdische Tunnelsystem des Vietcong eintreten kann. Über diesen Tunnel kann der Trupp dann an jedem beliebigen anderen Gelände-/Urwald-Aufleger auftauchen und seine Bewegung fortsetzen. Einschränkung: der Fluss auf der Spielplatte kann nicht unterwandert werden.
Hat der Trupp also 5cm Entfernung zum nächstgelegenen Gelände-/Urwald-Aufleger, so bewegt er sich um diese 5cm dorthin. Dann taucht er ab. Er bewegt sich dann durch das Tunnelsystem über die Platte, verlässt den Tunnel an einem beliebigen anderen Gelände-/Urwald-Aufleger und bewegt sich nun um die verbliebenen 10cm seiner ursprünglich 15cm betragenden Bewegungsreichweite weiter, bis er dann stehen bleibt und ggf. das Feuer eröffnet.
Je nach Heftigkeit von Charlys Ambush und Würfelglück des Spielers, konnte das schon einen US-Platoon ausradieren – samt Kampfpanzer und Schützenpanzer. Natürlich setzte der jeweilige US-Spieler sogleich eine Diskussion in Gang, dass das ja wohl etwas heftig sei und reagierte sich dann mit einem Hubschrauberangriff ab ( pro Runde 25 Würfel zum Beschuss der flüchtigen Charlys ).
Beides, die Tunnelnutzung und die Hubschraubermetzeleien kamen zwischenzeitlich bei uns nochmal auf den Prüfstand. Schließlich wollen wir ja keine der Spielparteien über Gebühr bevorteiligen oder benachteiligen. Mit dem Vietcong-Ambush sind wir durch. Die Reform der Regeln für Gunships steht noch aus.
So geht’s besser: der Vietcong-Ambush in Zeitlupe
Was haben wir verändert? Also zum Einen haben wir die Möglichkeit, in einem Zug quer über die ganze Spielplatte zu springen, als zu stark eingestuft. Wenn sich 40 Vietcongs auf diese Art einen US-Platoon an abgelegener Stelle mit Kalaschnikow und RPG-7 vorknöpfen, bleibt nur Hackfleisch über. Das kann’s auch nicht sein.
Wie wird der Vietcong-Ambush nun zelebriert? Wir haben dem Ambush ein wenig von seiner Geschwindigkeit genommen. Wer als Spieler seine Charlys quer über die Platte schicken will, muss mehrere Runden Zeit investieren, statt bisher nur einer. Wir zeigen anhand einer Fotoserie mal, wie das Ganze nun abläuft.
Ausgangssituation: Rechts im Bild erkennt man den Charly-Trupp hinter dem US-Platoon. Das US-Platoon bewegt sich in Bildmitte durch den Dschungel von Vietnam. Drei Grunts laufen voraus, mehrere M113-Schützenpanzer folgen.
Der Vietcong-Trupp plant, das US-Platoon von vorne anzugreifen. Der Trupp möchte sich durch das Tunnelsystem vor den US-Platoon setzen, aus dem Tunnel hervorbrechen und das Feuer eröffnen. Dazu betritt der Vietcong-Trupp zuerst das Tunnelsystem.
Wie das genau geht, beschreibt der nächste Abschnitt.
1. Schritt des Vietcong-Ambush: Eintritt in das Tunnelsystem
An der Stelle, an der ein Mini mit seiner Base einen Geländeauflieger berührt, betritt er den Tunnel und wird von der Spielplatte genommen und auf eine Tafel gesetzt. Der Eintrittspunkt des ersten Mini wird mit einem Marker festgehalten. (Das ist das Osterei von der Schatzjagd im Hintergrund) Nach dem Eintritt in den Tunnel verfallen etwaige noch nicht bewegte Zentimeter der Minis. Sie können auch nicht mehr von US-Waffen erreicht werden.
2. Schritt des Vietcong-Ambush: Bewegen im Tunnelsystem
Das Bewegen im Tunnelsystem erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 15cm pro Spielrunde. Maximal sechs Bewegungsrunden im Untergrund sind möglich. Dann muss der Trupp uerst wieder auftauchen und damit auch seine Richtungsintention preisgeben, bevor er sich unterirdisch weiter bewegt.
Ein Würfel (W6) speichert die Zahl der Runden, welche für die unterirdische Bewegung genutzt wurden. Der Spieler des Vietcong muss keine Angaben zur Bewegungsrichtung machen. Das erfolgt erst später. Der Spieler kann seinen Vietcong-Trupp wie bisher an jedem Geländeauflieger auftauchen lassen (Base am Auflieger). Neu ist nun, dass der Punkt des Auftauchens nicht weiter vom Punkt des Eintauchens in das Tunnelsystem entfernt sein darf, als 15cm pro unterirdischer Bewegungsrunde. Hat er sich also 3 Runden im Tunnel bewegt, so zeigt der Würfel auf der Trupp-Tafel eine „3“ und er könnte sodann in bis zu 45cm Entfernung vom Einstiegspunkt auftauchen. Jedoch kann der Vietcong-Trupp sich in einer Runde nicht gleichzeitig im Tunnel bewegen und auftauchen. Hier muss die nächste Runde zum Auftauchen abgewartet werden.
In unserem Beispiel sehen wir, dass der Entfernungswürfel auf „1“ gestellt wurde, nachdem der Vietcong-Spieler entschieden hat, den Trupp in der Runde im Tunnel krabbeln zu lassen. Der mögliche Auftauchpunkt in der nächsten Runde wird durch den Feuermarker am Ende des Maßbands angezeigt.
Nach einer weiteren Bewegungsrunde kann der Trupp bereits in 30cm Entfernung wieder aus dem Tunnel auftauchen. Wieviel von dieser maximalen Reichweite letztlich genutzt wird, das entscheidet einzig und allein der Vietcong-Spieler. Mehrere Bewegungsrunden im Tunnel dürfte den US-Spieler dann schon ein wenig beunruhigen.
Die dritte Bewegungsrunde im Tunnel erhöht die maximale Reichweite auf 45cm.
Die vierte Bewegungsrunde im Tunnel erhöht die maximale Reichweite auf 60cm.
Die fünfte Bewegungsrunde im Tunnel erhöht die maximale Reichweite auf 75cm.
3. Schritt des Vietcong-Ambush: Austritt aus dem Tunnelsystem
In der Runde, welche auf die fünfte Bewegungsrunde folgt, lässt der Vietcong-Spieler die „Katze aus dem Sack“. Auf dem nachfolgenden Foto stürmt Charly aus dem Tunnel heraus und ambusht ordentlich.
Special: Opportunity Fire von den Marines
Natürlich haben die US-Grunts Augen und Ohren offen. Wenn Charly aus dem Urwald hervorbricht, kann ein US-Infanterist das durchaus schon mal sehen und Gegenfeuer eröffnen. Wie wird das im Spiel umgesetzt?
Wenn der Vietcong-Trupp den Tunnel verlässt, würfelt der US-Spieler mit einem „W6“. Die Werte 4,5,6 lassen ihn Opportunityfeuer aller Einheiten in 15cm Umkreis um den Austrittspunkt geben. Dies gilt für Gewehr, MPi, Maschinengewehre. Sind Fahrzeuge wie Panzer oder Schützenpanzer beteiligt, müssen deren Waffen bereits mit ihrem 45° Wirkungsfeld auf den Austrittspunkt aus dem Tunnel gerichtet sein.
Das Opportunityfeuer wird dann wie gewöhnliches Feuer abgehandelt. Nach Abhandeln des Opportunityfeuers kann der Vietcong-Trupp das Feuer eröffnen. Danach geht es im Spiel wie gewohnt weiter.
Was meint ihr zu den neuen Vietcong-Ambush-Regeln? Schreibt es uns einfach als Kommentar oder als Mail.
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